Das menschliche Auge fasziniert durch seine Einzigartigkeit und ist daher auch ein sehr wichtiger Teil dessen, worauf sich Fotografen konzentrieren. Die erste und grundlegende Faustregel bei der Aufnahme eines Porträts ist, dass die Augen scharf sein sollten. Was aber, wenn wir das ganze Porträt überspringen und uns direkt dem Detail des Auges zuwenden? In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Möglichkeiten ein. 

Ein Auftrag für einen Schönheitssalon oder ein Fotoshooting der Arbeit eines Visagisten bei einer Hochzeit? Egal, ob Sie Augen mit oder ohne Make-up fotografieren, sie müssen wirklich zur Geltung kommen. Wir haben ein paar Techniken ausprobiert und einige Tipps aus unserem Fotoshooting zusammengestellt, wie man Augen fotografiert und ausleuchtet.

Technik

Man muss sehr nahe am Auge sein, um ein Foto so aufzunehmen, dass es einen großen Teil des Bildes bedeckt. Sie haben also zwei Möglichkeiten. Die Verwendung eines Makroobjektivs ist wahrscheinlich die zuverlässigere Lösung, und falls Sie so etwas öfter fotografieren, werden Sie es auch brauchen. 

Die andere, billigere Möglichkeit ist die Anschaffung von Makroringen. Dabei handelt es sich um ein einfaches Gadget, das das Objektiv vom Sensor entfernt und es Ihnen ermöglicht, Bilder von Dingen aus nächster Nähe zu machen. Diese Option haben wir gewählt.

Licht

Der Rest dieses Artikels ist der Beleuchtung gewidmet, denn das Auge ist eigentlich ein runder Spiegel und alles wird darin reflektiert. Sie müssen sich also nicht nur mit der Spiegelung des Lichts befassen, sondern vielleicht auch mit Ihnen im Auge, da sich der Fotograf meistens auch im Auge spiegelt. 

Vereinfacht ausgedrückt:

1. Für die Aufnahme von Details im Gesicht gelten die gleichen Regeln wie für die Porträtfotografie im Allgemeinen. Weiches, diffuses Licht sieht gut aus. 
2. Schalten Sie alles aus, außer dem Licht, das das Auge beleuchtet. Denn wenn Sie von nichts angestrahlt werden, werden Sie in der Spiegelung nicht sichtbar sein.

Wir haben verschiedene Beleuchtungsarten ausprobiert und werden sie der Reihe nach durchgehen, angefangen bei den schlechteren bis hin zu den besseren. 

Kein Licht? Gehen Sie ans Fenster 

Die einfachste Möglichkeit mit unsicheren Ergebnissen ist die Aufnahme mit natürlichem Licht. Der grundsätzliche Nachteil ist, dass man alle unterschiedlich geformten Lichtquellen in der Spiegelung sehen kann. 

Natürlich kann die Spiegelung des Fensters im Auge eine Geschichte schreiben und von Vorteil sein, doch in diesem Fall ist sie eher störend, weil sie unregelmäßig geformt ist und das Muster der Iris verzerrt. 

Punktförmige Lichtquelle 

Im ersten Experiment mit künstlichem Licht haben wir eine kleine Taschenlampe verwendet, also so etwas wie ein Handy oder eine Leselampe. 

Dieses Ergebnis ist im Grunde das schwächste, denn durch das relativ harte Licht werden alle Poren und Hautdetails betont, was letztlich störend wirkt.

Stableuchte

Ein weiteres Experiment erfolgte mit meiner beliebte Stableuchte. Ich mag sie vor allem deshalb, weil sie einen guten Kompromiss zwischen Handlichkeit und Flachheit des Lichts darstellt. Sie ist nur in eine Richtung weich, aber im Vergleich zu einer Softbox der gleichen Größe einer Seite ist sie um ein Vielfaches kleiner und kompakter. 

Hier ist das Ergebnis viel interessanter und die Haut ist besser ausgeleuchtet. Andererseits ist die Spiegelung des Lichts im Auge, gelinde gesagt, seltsam und nicht ganz stimmig. 

Wir haben auch versucht, mit der Stableuchte von unten zu beleuchten, wodurch es aber nur entfernt an ein Modefoto erinnert und eher unheimlich wirkt. 

Ringlicht

Das Ringlicht wird in den letzten Jahren immer häufiger eingesetzt, sei es in Schönheitssalons oder von Content Creators in den sozialen Medien. Der Grund dafür ist einfach: Es ist immer noch ein relativ handliches Licht, das einen weichen Effekt erzeugt. 

Hier können Sie sehen, dass die Haut von allen Seiten beleuchtet wird, wodurch sie vollständig ausgeleuchtet wird und die Textur einheitlich ist. 

Wir empfehlen auch, verschiedene Abstände des Ringlichts vom Auge auszuprobieren. Im vorherigen Beispiel wurde der Ring quer über die Iris reflektiert, aber wenn Sie das Licht etwas weiter weg platzieren, erhalten Sie einen Pupillenrand. 

Weiches Licht, Softbox

Die letzte und komplizierteste Option ist eine klassische LED-Leuchte mit einem Modifizierungsbajonett und einer Oktabox darauf. Im Gegensatz zu den vorherigen Optionen, die Sie einfach auf das Stativ setzen und einschalten, müssen Sie in diesem Fall noch einige Arbeit mit Ausklappen und Festschrauben aufwenden und außerdem die größeren Ausmaße der gesamten Leuchte berücksichtigen. 

An der Octabox wurde im ersten Versuch eine Wabe angebracht, die Sie in der Spiegelung in der Pupille sehen können. 

Nach dem Entfernen der Wabe, die das Licht lenkt, müssen Sie darauf achten, dass die Oktabox nicht auf Sie, sondern nur auf das Model leuchtet, denn dann wären Sie in der Spiegelung des Auges zu sehen. 

Nach dem Entfernen der Wabe erhalten wir die am wenigsten störende und sanfteste Spiegelung von allen. Die Iriszeichnung ist auch unter der Spiegelung noch sichtbar. 

Und was ist mit den Lippen?

Wenn Ihr Hauptaugenmerk auf dem Make-up liegt, sind die Augen wahrscheinlich nicht das Einzige, worüber Sie sich Gedanken machen. Deshalb haben wir es auch mit den Lippen versucht. Hier ist ein Vergleich der beiden besten Beleuchtungsoptionen, die wir bekommen haben. Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich.

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