František Konopa: Wie man mit einem Porträt eine Geschichte erzählt

František Konopa: Wie man mit einem Porträt eine Geschichte erzählt

František Konopa ist ein junger, vielversprechender Fotograf und der Autor mehrerer Porträtfotoserien, die einzigartige Geschichten erzählen. Seinen Worten zufolge ist es eine Reaktion auf die zeitgenössische tschechische Kunst, die für ihn mittlerweile kaum noch einen Mehrwert hatte. Er greift gerne Emotionen an, alltägliche reale Geschichten, auch die fast unwirklichen. 

František unterrichtet Fotografie an der Kunstgewerbeschule in Karlsbad und seine Arbeit hat uns buchstäblich verzaubert. Wir wollten wissen, wie seine Kunstwerke entstehen. 

Hallo František, du bist bekannt dafür, dass du die Fotografie liebst. Was macht dir am Fotografieren am meisten Spaß?

Was mir an der Fotografie am besten gefällt, ist die Begegnung mit Menschen. Dank der Fotografie konnte ich verschiedene interessante Orte besuchen und Menschen kennen lernen, die ich normalerweise nicht treffen würde. Ich sehe das als einen Vorteil. Genau das erfüllt mich. Neue Erkenntnisse.

Wie man mit einem Porträt eine Geschichte erzählt

Du bist nicht nur Fotograf, sondern auch Lehrer an einer Kunstschule. Was sagst du deinen Schülern, wenn sie im ersten Jahr anfangen zu fotografieren?

Bei der Fotografie geht es nicht nur um Technik. Es geht um die Wahrnehmung von Licht und Menschen. Ich bringe den Studenten unter anderem bei, wie man richtig mit dem Model kommuniziert. Wie man ein Porträt in einer künstlerischen Version fotografiert. Die Hauptsache ist, dass man nicht aufgibt! Sich für kleine Fortschritte belohnen. Sich selbst motivieren. Dann treibt es einen weiter. Das Wichtigste ist, dass die Freude und die Liebe zum Foto erhalten bleiben. Andernfalls kann es passieren, dass man den Spaß daran verliert, was dann auf den Fotos zu sehen ist.

Was darf in deinem Fotorucksack nicht fehlen?

In meinem Fotorucksack dürfen Vollformat- und Portraitobjektive nicht fehlen. Ich habe ein 85mm 1.4. Art von Sigma und ein 35mm 1.4. Art von Sigma. Diese beiden Objektive spielen bei meiner Arbeit eine wichtige Rolle. Ich mag den synematischen Look, bei dem das 35-mm-Objektiv der Szene mehr Raum verleiht und das 85-mm-Objektiv verwende ich für Details.

Nach welchen Kriterien wählst du deine Fotoausrüstung aus? Worauf legst du bei der Auswahl mehr Wert?

Ich wähle meine Fotoausrüstung je nach dem Thema, das ich fotografieren möchte. Ich bin Porträtfotograf, also wähle ich Porträtobjektive, und meine Kameras sind Vollformatkameras, wegen ihrer Qualität. Ich bin auch Reportagefotograf, daher brauche ich eine bessere ISO-Empfindlichkeit des Sensors. Und Objektive, das ist klar. Ich liebe Festbrennweiten wegen ihrer Qualität, wobei mich ihr höheres Gewicht nicht stört. Für mich kommt es nicht auf das Gewicht an, sondern auf die Qualität. Ich brauche sehr helle Objektive für meine Fotografie. Ich fotografiere die meiste Zeit mit Blende 1,4, was für Kunden heutzutage fast Standard ist.

Wie man mit einem Porträt eine Geschichte erzählt

Wechselst du eher Gehäuse (Kameras) oder das Objektiv?

Natürlich wechsle ich am häufigsten das Gehäuse. Objektive sind nicht so abhängig von der Kamera, daher haben sie eine längere Lebensdauer.

Hast du schon mal darüber nachgedacht, auf die Handyfotografie umzusteigen?

Ich habe nie darüber nachgedacht, Fotos mit meinem Handy zu machen. Die Technik ist heutzutage noch nicht perfekt. Einen Abschlussball könnte ich damit nicht fotografieren, eine Hochzeit vielleicht, aber abends wäre es problematisch. Und vor allem die Porträtsoftware ist noch nicht gut genug, um Objektive mit 1,4er Blende zu ersetzen. Das Fotografieren mit dem Handy spielt für mich im Moment keine große Rolle.

Hast du schon mal eine tragikomische Geschichte während eines Fotoshootings erlebt, über die du im Nachhinein gerne lachst?

Mir persönlich sind bei Fotoshootings schon einige lustige Situationen passiert. Vor allem bei der Aufnahme meiner Porträtserien. Dort passiert immer etwas, ich kann mich aber im Moment an nichts Konkretes erinnern.

Bist du jemals ohne deine Kamera ausgegangen oder ist es doch eher deine zweite Hand?

Mittlerweile gehe ich auch ohne meine Kamera aus. Mein 85-mm-Objektiv klappert. Ich habe nämlich festgestellt, dass die Objektive sehr darunter leiden, wenn ich die Kamera ständig mit mir herumtrage. Vor kurzem bin ich ohne Kamera ins Ausland gereist. Zuletzt hat das Telefon die Kamera ersetzt, um Sehenswürdigkeiten zu fotografieren.

Gibt es einen Bereich der Fotografie, der dich besonders reizt und den du gerne weiter verfolgen würdest?

Video. Ich möchte das Thema Porträt und Serienbildung nicht aufgeben, sondern nur eine neue Form der Verarbeitung ausprobieren. Es gibt verschiedene Überschneidungen und Möglichkeiten für verschiedene Abstufungen. Das ist es also, was mich im Moment am meisten interessiert.

Wie man mit einem Porträt eine Geschichte erzählt

Bist du bereit, für ein Foto Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen? Wie das frühe Aufstehen am Morgen oder das Warten auf Sternschnuppen bei -10 Grad in der Nacht? Trifft es immer noch zu, dass mit zunehmendem Alter der Fotograf einfach nur schlecht gekleidet und das Wetter gut ist?

Bei den Aufnahmen der Serien hatte ich viele unangenehme Momente. Ich stand immer frühmorgens auf, was mir eigentlich nichts ausmacht, aber es gibt verschiedene natürliche Bedingungen, die das Fotografieren erschweren. Ich habe zum Beispiel ein Selbstporträt in einer Baugrube aufgenommen, als es -5 Grad war und schneite, und dazu war ich noch nackt. Manchmal erlebe ich also solche Dinge. Wenn es aber zu heiß ist und man im Sommer bei 40° auf einem Feld fotografiert, ist das auch eine Herausforderung. Als Fotograf muss man manchmal viel aushalten, um die Bilder zu bekommen, die man sich erträumt. Ansonsten gibt es, wie ein norwegisches Sprichwort sagt, kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. 

Die Arbeiten von František Konopa können Sie auf seinem Facebook-Profil verfolgen. Lassen Sie sich von seinen Porträtarbeiten mit atemberaubenden Geschichten verzaubern.  

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