Weder Video noch Foto. Was ist ein Cinemagramm und wie entsteht es?

Nicht Foto und auch nicht Video. Wenn Sie sich ein Cinemagramm ansehen, haben Sie das Gefühl, etwas Magisches zu betrachten. Ein Teil des Bildes bewegt sich, der Rest ist fotografisch starr. Wir zeigen Ihnen, was ein Cinemagramm ist (engl.: Cinemagraph) und wie man es erstellt. Möchten Sie Ihren Fotos ein wenig Bewegung und Dynamik verleihen und Spaß haben? Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für Sie.
Ein Cinemagramm, oder auch bewegtes Foto, ist ein Medium, in dem sanfte Bewegungen eine wichtige Rolle spielen. Es wird in einer kurzen, Endlosschleife abgespielt. Der Rest des Bildes bleibt unterdessen still. Die Bewegung im Cinemagramm unterscheidet sich vom Video dadurch, dass es nahtlos in ein Standbild übergeht, was es im Vergleich zum Rest der Szene viel ausgeprägter macht.
Dank des beweglichen Elements haben Cinemagramme nicht nur in der Kunst, sondern insbesondere in der Werbung an Popularität gewonnen, wo das bewegliche Element dazu beiträgt, die Aufmerksamkeit des Betrachters länger auf dem „Foto“ zu halten. Aber genug Theorie. Schauen Sie sich an, wie ein Cinemagramm aussieht. Hier haben wir zum Beispiel einen verwirrten kleinen Fisch „gezwungen“, die ganze Zeit im Kreis zu schwimmen:
Und so sieht die bewegte Version des Einführungsfotos zu unserem Artikel aus (Autor @tiny_marki):
Der Unterschied zwischen Cinemagramm und GIF-Format
Bei der Beschreibung der grundlegenden Eigenschaften eines Cinemagramm kann es leicht mit einem GIF verwechselt werden. Cinemagramm und GIF sind jedoch nicht ein und dasselbe. Obwohl beide Schleifen beinhalten, hat GIF eine niedrige Auflösung und kann bis in die 1980er Jahre zurückverfolgt werden. Und in erster Linie handelt es sich um ein Bildformat.
Ein Cinemagramm hingegen ist viel mehr ein Medium als ein Format, ähnlich wie Fotos oder Videos. Sie können es also auch als GIF speichern. Da es sich jedoch um ein Format mit relativ begrenzter Qualität handelt, empfehlen wir die Verwendung eines der videotypischen Formate wie z.B. *.mp4.
So erstellen Sie ein Cinemagramm
Ein fertiges Cinemagramm besteht normalerweise aus einer Endlosschleife von etwa 3 bis 10 Sekunden Länge, in der nicht erkennbar ist, wo es endet und wo es beginnt. Wir werden die Vorgehensweise anhand des folgenden Beispiels zeigen:
Das resultierende Cinemagramm (Autor @tiny_marki).
Ein Cinemagramm basiert immer auf einem Video von einigen Sekunden, das vorzugsweise von einem Stativ aufgenommen wurde. Nach dem Aufnehmen der Szene können Sie sofort mit der Bearbeitung beginnen. Beim Bearbeiten müssen Sie das aufgenommene Video mit dem Standbild kombinieren, das Sie daraus erhalten.
In Zoner Photo Studio im Video-Editor verwenden Sie Ihr Video als Hintergrundebene und als oberste Ebene das Standbild. Sie maskieren es so, dass nur die beweglichen Elemente sichtbar sind, die sich in Ihrem Cinemagramm bewegen sollen. Das Maskieren und Erstellen einer Bewegungsschleife sind daher wichtiger Bestandteil des Prozesses.
Im Video suchen Sie ein geeignetes Frame (ein Bild aus dem Video), das als Grundbild unseres Cinemagramms dient. Verwenden Sie VLC oder ein anderes verfügbares Tool, um einen Screenshot davon zu erstellen:

Öffnen Sie das Bild aus dem Video im Modul Editor und maskieren Sie den Teil des Bildes, den Sie im resultierenden Cinemagramm bewegen möchten.
Im rechten Bereich fügen Sie der Ebene mit dem geöffneten Bild eine Maske hinzu. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Bild der Ebene und wählen Sie Maske -> Alles anzeigen.

Als nächstes verwenden Sie das Pinselwerkzeug (B), um mit Schwarz all das zu übermalen, was Sie im Ergebnis als Bewegung haben möchten (in unserem Fall fließender Honig), und lassen Sie den Rest – den statischen Teil des Bildes – mit Weiß bedeckt. Das sich bewegende Video wird unter diesem „schwarzen Loch“ projiziert, der Rest des Bildes bleibt jedoch bewegungslos. So fließt der Honig vom Löffel in die Schüssel und die Hand bleibt zusammen mit dem Rest der Landschaft über die ganze Dauer bewegungslos.

Sie können die Maske, die Sie gezeichnet haben, in der Ebenenvorschau im rechten Bereich sehen oder sie mit der Option Nur Maske über dem Histogramm anzeigen.

Das resultierende Bild sieht nach dem Maskieren des beweglichen Teils dann folgendermaßen aus:

Speichern Sie die Datei im *.ZPS oder *.png Format (der Vorteil des ZPS-Formats besteht darin, dass Sie sie im Editor nach Bedarf weiter bearbeiten können, z.B. um die Maske zu perfektionieren usw.).
Ebenen im Video-Editor zusammenführen
Öffnen Sie ein neues Videoprojekt im Modul Erstellen. Sie benötigen insgesamt zwei Videospuren. Um eine neue Spur zu erstellen, klicken Sie auf das Symbol „+“ und wählen Sie „Bildspur hinzufügen“.

Ziehen Sie das maskierte Bild in den oberen Filmstreifen und in den unteren Filmstreifen das Video, bei dem Sie den Ton mit dem entsprechenden Schieberegler stummschalten.

Schneiden Sie das Video in eine Länge von ungefähr einer Sekunde. Stellen Sie bei der endgültigen Bearbeitung sicher, dass das letzte und das erste Bild ungefähr gleich sind. Dies garantiert die Kontinuität der Bewegung.
Nicht jeder Videoplayer kann Videos endlos abspielen. Kopieren Sie die Bewegung daher mehrmals (mit STRG + Ziehen Sie die Maus entlang der Timeline), um ein Video zu erstellen, das einige Sekunden lang ist:

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