Lichtmodifikatoren – welcher wird wofür verwendet
Ein wesentlicher Bestandteil, nicht nur der Studiofotografie-Ausrüstung, sind Lichter. Ihre Form und Richtung kann mit Lichtformern, sogenannten Modifiern eingestellt werden. Das sind Aufsätze, die wir an die Blitze oder Lampen anbringen und mit denen wir die Lichter steuern können.
Lichtmodifikatoren können in zwei Gruppen eingeteilt werden.
- Modifikatoren, die das Licht weicher machen und uns helfen, es zu streuen.
- Modifikatoren, die das Licht härter machen und es auf eine Stelle konzentrieren.
Softboxen
Softboxen gehören zur ersten Kategorie, d. h. sie machen das Licht weicher und streuen es. Sie gehören zu den am häufigsten verwendeten Modifikatoren und werden in verschiedene Typen unterteilt. Klassische Softboxen sind quadratisch, polygonal (z. B. Octaboxen) und rund.
Sie sind so konstruiert, dass das Licht im Inneren von den silbernen Oberflächen reflektiert wird und durch den Diffusor nach außen strahlt. Dadurch wird das entstehende Licht weicher und die Übergänge zwischen Lichtern und Schatten werden weicher.
Die Softbox kann mit einer Wabe ergänzt werden, um das Licht auf einen bestimmten Bereich zu lenken.
Runde oder polygonale Softboxen erzeugen einen Lichtkreis, der alles gleichmäßig beleuchtet. Sie haben einen sehr subtilen Verlauf zwischen dem Rand des Lichts und der Stelle, an der sich schon ein Schatten befindet. Auch der Schatten selbst hat einen feinen Verlauf. Sie eignen sich z. B. ideal für Porträts von der Taille aufwärts.
Quadratische Softboxen haben eine deutlichere Begrenzung des Bereichs, den sie beleuchten. Die Schatten sind etwas schärfer als bei polygonalen oder runden Softboxen. Sie werden am häufigsten verwendet, wenn Sie Produkte oder Modelle für einen E-Shop fotografieren. In diesem Fall benötigen Sie Softboxen, die groß genug sind (z. B. 80×120 cm), um die gesamte Figur zu beleuchten.
Quadratische Softboxen können sowohl vertikal als auch horizontal verwendet werden, je nachdem, welchen Bereich Sie ausleuchten möchten.
Stripbox
Ein speziellerer Typ von Softboxen ist die sogenannte Stripbox, die sich durch ihre lange, schmale, quadratische Form auszeichnet, die, wie der Name schon sagt, wie ein Streifen aussieht.
Ein Diffusor ist eine klare oder milchige Leuchtenabdeckung, die das Licht nicht nur weicher macht, sondern auch vor Schäden schützt.
Eine Stripbox eignet sich besonders für die Figurenfotografie, d. h. Porträts, Ganzkörper-, Akt- und Modefotografie. Sie eignet sich aber auch für die Produktfotografie, zum Beispiel für höhere Objekte wie Glasflaschen usw.
Lantern
Eine Softboxart ist die sogenannte Lantern. Lantern ist die englische Bezeichnung für Laterne, was dem Aussehen dieser Softbox entspricht. Sie wird in der Regel verwendet, um von oben zu leuchten und das Licht über einen möglichst großen Bereich zu streuen. Dies simuliert eine große Lichtquelle, wie z. B. eine Deckenleuchte.
Die Lantern eignet sich besonders gut für Porträtaufnahmen im Studio.
Zur Lantern-Softbox gehört auch eine vierteilige, aufrollbare „Schürze“, die um die Softbox gehängt oder aufgerollt werden kann. Diese „Schürze“ gibt Ihnen noch mehr Kontrolle über das Licht und hilft Ihnen, unerwünschtes Licht abzuschatten.
Schirm
Der Schirm kann als Durchlichtschirm verwendet werden, um das Licht zu mildern, oder als reflektierender Silberschirm. Seine Hauptvorteile sind sein geringes Gewicht, die Lagerfähigkeit und die sehr einfache Handhabung beim Auf- und Zusammenklappen.
Der Schirm auf dem Foto unten hat eine abnehmbare Silberschicht, die sowohl einen Reflex- als auch einen Durchlichtschirm kombiniert. Es gibt auch transparente, silberne oder goldene Schirme, oder sogar Schirme mit einer äußeren Diffusionsschicht.
Fresnel-Linse
Die Fresnel-Linse ist nach ihrem Erfinder, dem französischen Physiker Augustin-Jean Fresnel, benannt und steht an der Grenze zwischen den Gruppen von Modifikatoren, die das Licht weicher machen, und solchen, die es härter machen.
Wussten Sie, dass die Fresnel-Linse ursprünglich für Leuchttürme auf See erfunden wurde? Dank dieser Erfindung erreichte die Sichtbarkeit des Lichts Dutzende von Kilometern und seine Effizienz stieg auf 80 %.
Dank seiner optischen Eigenschaften ermöglicht es durch seine Drehung, die Stärke des Lichts und damit seine Härte zu regulieren. Sie können also wählen, ob Sie das Licht dämpfen und streuen wollen, was zu einem weichen Licht führt, oder ob Sie es auf einen Punkt konzentrieren und verstärken wollen, was zu einem harten Licht führt.
Die Fresnel-Linse hat sogenannte Barndoors, also Abschirmklappen, angebracht. Mit ihnen können Sie das Licht dorthin lenken, wo Sie es brauchen.
Snoot
Nun kommen wir zu den Modifikatoren, die das Licht härter machen. Der erste ist der sogenannte Snoot, der das Licht in einen engen Strahl lenkt, mit dem Sie einen wirklich kleinen Bereich ausleuchten können. Im Lieferumfang enthalten sind eine abnehmbare Wabe, die das Licht etwas abschwächt, und ein Satz Farbfilter.
Am häufigsten wird es bei Aufnahmen kleinerer Produkte verwendet, wenn man eine bestimmte Stelle beleuchten möchte. Sie können es auch als Gegenlicht verwenden, z. B. wenn Sie bei einem Porträt ins Haar leuchten möchten.
Beauty Dish
Das Beauty Dish macht das Licht zwar weicher, ist aber immer noch einer der Modifikatoren, die das Licht härter und etwas dramatischer machen als Softboxen. Es handelt sich im Grunde um eine runde „Schale“ mit einer Lichtquelle, die von einer Scheibe abgeschirmt wird. Dadurch wird das Licht über die Wand der „Schale“ gestreut und weicht das Licht auf.
Beauty Dish wird hauptsächlich für Porträt-, Model- und Glamourfotografie verwendet.
Strahler bzw. Spotlight
Einer der häufig verwendeten Modifikatoren ist das sogenannte Spotlight, also Punktlicht. Mit ihm kann man punktförmiges Theaterlicht in Form eines Kreises mit einer scharfen Kante erzeugen. Darüber hinaus gibt es Schatteneinsätze mit verschiedenen Mustern, um unterschiedliche Strukturen im Hintergrund zu erzeugen oder den Eindruck zu erwecken, die Sonne scheint durch Jalousien.
Dadurch werden Sie Filme oder Werbespots nie wieder auf dieselbe Weise betrachten. Wenn Sie irgendwo in einem Film die Sonne durch ein Fenster scheinen sehen, zum Beispiel auf eine Wand im Hintergrund, dann wissen Sie, dass es kein Fenster gibt, durch das sie scheint. Es ist einfach nur das Spotlight.
Wenn Sie einen dieser Modifier selbst ausprobieren möchten, besuchen Sie doch einen Fotozubehör-Verleih, wo Sie sie mieten können.
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