Geschichte eines Fotos: Die Haubenmeise

Geschichte eines Fotos: Die Haubenmeise

Es kommt vor, dass ich an einen Teich oder in einen Wald komme, mich hinsetze und nach einer Weile genau das fotografiere, weswegen ich gekommen bin. Doch das war nicht die Geschichte dieses Fotos. Wenn ich es auch Monate später betrachte, tun mir jetzt noch die Beine weh. Ich erzähle Ihnen nun die Geschichte, wie ich die Haubenmeisen fotografiert habe.

Manch einer hat das Glück, in den Bergen oder im Vorgebirge zu leben, und die Haubenmeisen kommen von Zeit zu Zeit an sein Futterhäuschen. Aber ich bin ein Stadtmensch, und mein Futterhäuschen wird von Zaunkönigen, Amseln oder bestenfalls von Tannenmeisen und Nonnenmeisen besucht. Die Haubenmeise war schon immer eine Herausforderung für mich. In den nahe gelegenen Beskiden gibt es viele von ihnen, die allerdings lieber in den Wipfeln der Fichten herumfliegen. Ich beschloss, das zu ändern und ihr Foto in meine Sammlung aufzunehmen.

Haubenmeise

Mir war schon zuvor aufgefallen, dass am Wildtiergehege in Bílá viele Haubenmeisen unterwegs sind, und so lag meine Wahl auf der Hand. Ich packte mein Zelt, Stativ, Stuhl, Lautsprecher und Kamera ein und machte mich auf den Weg. Ich schlug das Zelt unter dem Damwildgehege inmitten von jungen Fichten auf, richtete mich ein, baute den Lautsprecher und die Kamera auf und wartete. 

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Nach einer Weile meldeten sie sich zu Wort. Sie wollten mit der Aufnahme kommunizieren, aber mit etwas Abstand. Die kleinen Strolche. Sie flogen in einem sicheren Abstand. Ich konnte fast das Schild um ihre Hälse sehen: Bitte keine Fotos. Nach ein paar Stunden gab ich genervt und ohne ein Foto auf. 

Haubenmeise

Auf dem Weg zum Zug hielt ich an jeder Fichte an, um zu sehen, ob ich Glück haben würde und sich zufällig eine holde Meise vor meine Nase setzt. Ich hatte kein Glück, aber bei einem der vielen Stopps wurde mir klar, dass die Höhe von Fichten in den Bergen sehr relativ ist. Und an dieser Idee klammerte ich mich fest wie eine Zecke. 

Wenn die Meisen nicht zum Fotografen kommen, muss der Fotograf zu den Meisen kommen.

Das Wetter war gut, und so machte ich mich gleich am nächsten Wochenende auf, um meine Theorie (der Relativität) zu testen. Voll bepackt kehrte ich zum Wildtiergehege bei Bílá zurück, schlug aber diesmal mein Zelt nicht auf. Mit Entschlossenheit machte ich mich sofort auf den Weg in die Berge. 

Haubenmeise

Nach ein paar Stunden bergauf begann ich an meiner Idee zu zweifeln. Nicht einmal eine Feder. Meine Beine wurden schwer und meine Laune sank. Das einzige, was nach oben ging, war die Straße. Ich begann zu bereuen, dass ich nicht in einem warmen Bett geblieben war. Langsam erreichte ich eine breite Ebene, von der aus ich eine herrliche Aussicht hatte. Unter mir strebten junge Fichten in den Himmel und kämpften mit den ungezähmten Birken um Platz. 

Und zwischen ihnen flog etwas umher, aber was? Ich fokussierte. Haubenmeisen, und davon jede Menge. Sie hüpften auf den Wipfeln der jungen Fichten und kamen auf mich zu. Schnell holte ich meine Kamera aus dem Rucksack. Ich machte eine Probeaufnahme und stellte dann die Kamera ein.

Haubenmeise

Eigentlich musste ich mich nicht einmal beeilen. Die Haubenmeisen waren sichtlich erfreut, dass sie mich bis hier oben gebracht hatten und wurden jetzt übermütig. Sie hüpften links, rechts, nah und fern. Sie gehörten mir. Wunderschön und beeindruckend. 

Danke, Mädels, ich werde wieder vorbeikommen.

Wenn Sie sich jemals nach einem Foto dieser schönen Meise sehnen, dann wissen Sie, wo Sie danach suchen müssen. 

Lesen Sie weitere interessante Erlebnisse des jungen Fotografen Michal Bogár.

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