APS-C im Vergleich zu Vollformat Ist es sinnvoll, über die Sensorgröße nachzudenken
Über die Unterschiede zwischen Vollformat (FX) und Crop (DX, APS-C) ist schon viel geschrieben worden. Ihre Eigenschaften und Funktionen erscheinen jedoch manchmal etwas zu kompliziert. Daher werden wir diese Merkmale an praktischen Beispielen zeigen und die Vor- und Nachteile beider Systeme betrachten.
Werfen wir einen Blick darauf, welche Auswirkungen die Sensorgröße hat, und wann es ratsam ist, darüber nachzudenken. Wir konzentrieren uns auf signifikante Unterschiede im Bildwinkel des Objektivs sowie auf Unterschiede in der Darstellung von unscharfen Bildteilen (Bokeh).
Sensorgröße
Es gibt Marken, bei denen ein kleinerer Chip automatisch ein schlechteres System bedeutet. Das gilt aber nicht für Nikon-Kameras. Das Unternehmen baut auch in seine preiswerteren Kameras die beste Technologie ein. Schauen Sie sich zum Beispiel die neue Z50 II an.
Eine Vollformatkamera hat einen Sensor in der Größe des ursprünglichen 36 x 24-mm-Filmfelds, während eine APS-C-Kamera eine Sensorgröße von 24 x 16 mm hat.
Kameragröße
Einer der Gründe, warum selbst professionelle Anwender APS-C-Kameras kaufen, ist deren Größe und Gewicht. Der kleine Sensor ermöglicht es, das Objektiv und das Kameragehäuse zu verkleinern und damit auch die Größe und das Gewicht der Ausrüstung. Auf Reisen ist dies ein großer Vorteil.
Bildwinkel und Brennweite des Objektivs (Cropfaktor)
Manchmal wird fälschlicherweise behauptet, dass sich die Brennweite des Objektivs mit dem Cropfaktor ändert. Dies ist jedoch nicht ganz richtig. Die Brennweite des Objektivs bleibt gleich, nur der Bildwinkel, den man durch das Objektiv sieht, ändert sich je nach Größe des Chips.
Bei einem kleinen Chip ist der Bildwinkel die Brennweite des Objektivs multipliziert mit dem Cropfaktor (oder dem Verhältnis der Größe des kleinen Sensors zum großen Sensor; bei Nikon ist es 1,5x, bei Canon 1,6x).
Zur besseren Übersicht verwende ich bei den Fotos die folgenden Symbole:
Um Ihnen eine konkrete Vorstellung zu geben, haben wir ein Objektiv mit 150 mm Brennweite, das bei FX einen Bildwinkel von 16° hat. Auf einer APS-C-Kamera hat dasselbe Objektiv einen Bildwinkel von 12°, was dann der Montage eines 225-mm-Objektivs (150*1,5) auf einer FX-Kamera entspricht.
Mit anderen Worten: Wenn wir auf einem kleinen Chip den gleichen Blickwinkel von 16° haben wollen wie auf einem großen Chip, müssen wir ein Objektiv mit 100 mm Brennweite (150/1,5) verwenden.
Bei Wildlife-Aufnahmen hat der kleine Chip einen unbestreitbaren Vorteil, denn er bringt uns näher an die Objekte, die in der Ferne fotografiert werden. So reicht ein kleineres Objektiv auch bei sehr großer Entfernung aus (mit einem 500-mm-Objektiv erhalten wir den gleichen Bildwinkel wie mit einem 750-mm-Objektiv auf einem großen Chip).
Betrachtet man nur die Brennweite, so ist bei der Landschafts- und Nachtfotografie der große Sensor im Vorteil, dank der besseren Verfügbarkeit von hochwertigen und lichtstarken Objektiven mit großer Brennweite. Für einen sehr weiten Bildwinkel von 104° brauchen wir bei FX nur ein 14-mm-Objektiv, aber für APS-C brauchen wir ein Objektiv mit einer Brennweite unter 10 mm, das viel schwieriger zu konstruieren ist und dessen Verfügbarkeit in ausgezeichneter Qualität und Lichtstärke begrenzt ist.
Bei Porträts ist es ein ziemliches Unentschieden, da wir auf beiden Systemen bequem die gleiche Objektivqualität verwenden können, man muss nur den Cropfaktor berücksichtigen. Viel interessanter bei Porträts sind die Auswirkungen der Sensorgröße auf das Bokeh.
Schärfentiefe und Darstellung von unscharfen Bildteilen (Bokeh)
Wie die Schärfentiefe bei verschiedenen Brennweiten physikalisch bedingt ist, können Sie in Lehrbüchern für Optik und Physik nachlesen. Wenn Sie sich eingehender mit diesem Thema befassen möchten, lesen Sie über die hyperfokale Distanz. Hier werden wir das Thema vor allem praktisch angehen.
Das ganze Thema ist etwas komplizierter, aber vereinfachen wir es einmal so: Das gesamte Bild und seine Schärfentiefe lassen sich in drei Drittel unterteilen. Ein Drittel der Ebene (die Entfernung, auf die wir fokussieren) und die anderen zwei Drittel, die jenseits der Ebene liegen. Und je näher die Schärfeebene an der Kamera liegt, desto geringer ist die Schärfentiefe.
Die Schärfentiefe ist die Entfernung, in der wir das Bild als scharf wahrnehmen. Die hyperfokale Distanz ist der Punkt, an dem das gesamte Bild scharf ist, wenn wir bei einer bestimmten Blende fokussieren.
Die Schärfentiefe ist direkt von der Brennweite des Objektivs abhängig. Daher können wir sagen, dass die Schärfentiefe auf einem kleinen Chip größer ist, weil wir ein Objektiv mit einer kleineren Brennweite für den gleichen Bildwinkel verwenden.
Dies bedeutet, dass die Wiedergabe von unscharfen Bereichen (Bokeh) bei einem großen Chip weicher ist. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass der große Chip große Zellen hat und die Konturen der Artefakte im unscharfen Hintergrund weicher sind.
Bei Porträts wünschen wir uns in der Regel eine geringe Schärfentiefe, damit sich das Gesicht gut vom Hintergrund abhebt. Bei Landschaftsaufnahmen hingegen soll die Schärfentiefe so groß wie möglich sein, damit alle Teile des Bildes scharf sind.
Wenn wir ein 13-mm-Objektiv auf einem kleinen Sensor haben, ist das Bild bei Blende 8 im Bereich von 60 cm bis unendlich scharf. Wenn wir jedoch ein 20-mm-Objektiv auf einem großen Sensor mit demselben Bildwinkel verwenden, ist das Bild bei Blende 8 ab 90 cm scharf.
Wenn das Motiv in der Komposition unterhalb dieser Entfernung liegt, müssen wir eine sehr große Blende verwenden, um das gesamte Bild scharf abzubilden (hier treten die Nachteile der Diffraktion bereits auf), oder die Focus-Stacking-Methode anwenden.
Alte Objektive hatten den Vorteil, dass die Auswirkung der Blendenzahl auf die Schärfentiefe direkt auf ihnen vermerkt war. Heute können wir dies mit mobilen Apps genau bestimmen.
Der Unterschied mag nur geringfügig erscheinen und ist wahrscheinlich nicht einmal sichtbar, wenn das Bild im A4-Format gedruckt wird, aber auf größeren Formaten ist er deutlich zu sehen. Es bleibt die Frage, ob es für die menschliche Wahrnehmung natürlich ist, das gesamte Bild in einer solchen Komposition im Fokus zu haben, aber das muss jeder Autor für sich selbst entscheiden.§
Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen (Rauschen)
Bei schlechten Lichtverhältnissen gilt die Faustregel: Je neuer und professioneller die Kamera ist, desto weniger Rauschen erzeugt sie. Ein großer Chip verfügt über größere lichtempfindliche Zellen und kann daher mehr Licht aufnehmen, was zu besseren Bildern bei schwachem Licht führt.
Wenn man die beiden Bilder vergleicht, sieht man, dass der kleine Chip gröberes Rauschen und mehr Farbmüll enthält, was schwieriger zu bearbeiten ist. Wir müssen aber auch den Altersunterschied in der Entwicklung berücksichtigen, denn die Z50 ist 5 Jahre älter als die Z6 III. Es wäre interessant, das Rauschen mit der neuen Z50 II zu vergleichen, die zum Zeitpunkt des Tests noch nicht auf dem Markt war.
Vorteile eines großen Sensors
- Weniger Rauschen bei schwachem Licht
- Bessere Verfügbarkeit von lichtstarken Weitwinkelobjektiven
- Geringere Schärfentiefe und weicheres Bokeh
- Die Vorteile sind vor allem bei Porträt- und Nachtaufnahmen nützlich.
Vorteile eines kleinen Sensors
- Dank des Cropfaktors haben Teleobjektive eine längere Brennweite für „mehr Zoom“.
- Die Sets sind im Allgemeinen leichter und kleiner
- Größere Schärfentiefe und damit Schärfung des gesamten Bildbereichs bei kleineren Blendenöffnungen
- Die Vorteile sind vor allem bei der Aufnahme von Wildtieren und Landschaften von Bedeutung
Fazit
Ich hoffe, Sie haben jetzt ein besseres Verständnis von Sensoren. Hoffentlich erleichtert Ihnen diese Zusammenfassung auch die Entscheidung, bei der Sie in erster Linie berücksichtigen müssen, wofür Sie die Kamera verwenden wollen.
Der nächste und wichtigere Entscheidungsfaktor sollten die Kamerafunktionen sein. Zum Beispiel die Chipstabilisierung, die Geschwindigkeit und Genauigkeit des Autofokus auf das Auge, Tiere, usw. Auch die Anordnung der Bedientasten oder die Neigung des Monitors ist für den täglichen Gebrauch wichtig. Aus professioneller Sicht sollte man unbedingt den Zwei-Karten-Speicher, die Möglichkeit, andere Geräte anzuschließen, die Akkulaufzeit und das Aufladen über eine Powerbank berücksichtigen. Und nicht zuletzt die ergonomische Handhabung.
All diese Parameter sind extrem wichtig für den Kauf. Wenn Sie noch zögern, empfehle ich Ihnen, die vorausgewählten Kameras bei einem Anbieter Ihres Vertrauens zu mieten. So haben Sie die Möglichkeit, die Kamera zu fühlen und alle Funktionen zu testen, die für Sie wichtig sind.
Hier gibt es derzeit noch keine Kommentare.