4 Möglichkeiten, wie man faden Fotos Leben verleiht
Dieser Artikel ist älter als 5 Jahre. Die Informationen darin könnten veraltet sein.
Wir arbeiten an seiner Aktualisierung. In der Zwischenzeit können Sie neuere Artikel lesen.
Sicherlich kennen Sie die Situation, dass Sie eine Menge toller Fotos auf Ihrem Ausflug gemacht haben und anschließend daheim feststellen mussten, dass die Bilder am Ende ziemlich blass sind. Probieren Sie in diesem Fall die vier Möglichkeiten aus, wie man die Fotos beleben kann.
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Sie Ihren Fotoaufnahmen Leben verleihen können. Einen Königsweg gibt es leider nicht, vielmehr ist eine individuelle Herangehensweise bei jedem einzelnen Foto notwendig. Zur Illustration zeige ich Ihnen vier verschiedene Methoden bei unterschiedlichen Aufnahmen. An dieser Stelle möchte ich auch gleich anmerken, dass Sie die Methoden am besten an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen.
Bevor wir nun aber mit den eigentlichen Fotobearbeitungen beginnen, möchte ich noch sagen, dass es sich lohnt, dass Sie Ihre Fotos im RAW-Format machen. Fotoaufnahmen im RAW-Format haben oftmals andere Farben als Fotos im JPEG-Format und dies, obwohl die Bilder mit der gleichen Fotokamera gemacht wurden. Bei Bildern im JPEG-Format werden die Fotos nämlich direkt von der Kamera bearbeitet. RAW-Aufnahmen hingegen liegen uns dagegen als Aufnahmen im „Rohstadium“ vor, die zudem noch viel mehr Bildinformationen enthalten. Daher sind auch mehr und ausdrucksstärkere Bearbeitungen der Fotos möglich. Mehr Informationen hierzu erhalten Sie im Artikel „Warum sich RAW manchmal farblich von JPEG unterscheidet“.
Da ich im RAW-Format fotografiere, arbeite ich mit dem Programm Zoner Photo Studio im Modul Entwickeln. Mehr Bearbeitungswerkzeuge finden Sie jedoch im Modul Editor.
1. Bearbeitung mit der Belichtung, dem Kontrast sowie der Farbtemperatur
Die erste Aufnahme ist dunkel und ausdruckslos. Auch das Histogramm zeigt, dass das Foto suboptimal belichtet ist. Daher verschieben wir den Schieberegler bei Belichtung und hellen das Foto hiermit auf. Das Histogramm ist eine tolle Sache, wenn Sie wissen, wie man die hierin enthaltenen Informationen auswertet – Sie können so schnell beurteilen, wie die Belichtung des Bildes als Ganzes und in bestimmten Breichen des Fotos ist.
Selbst nach der Korrektur der Belichtung bleibt das Bild ziemlich blass. Hier kommt die Erhöhung des Kontrastes ins Spiel. Gehen Sie aber behutsam mit dem Schieberegler vor – ein zu starker Kontrast kann das Erscheinungsbild ruinieren.
Damit das Bild etwas lebendiger und farbfroher wirkt, erhöhen wir zudem die Dynamik. Obwohl die Fotoaufnahme nun ausdrucksstärker ist, fehlt dem Bild noch das gewisse Etwas. Momentan ähnelt es eher einem regnerischen Nachmittag.
Damit wir die Atmosphäre verbessern, greifen wir nun zur Einstellung der Farbtemperatur. Hierzu können Sie die Pipette nutzen oder Sie verschieben den Schieberegler in die Richtung des gelben Bereiches. Den Feinschliff erreichen wir am Ende durch die Verschiebung des Reglers bei Klarheit. Die Hauptarbeit ist hiermit schon getan – die Aufnahme wirkt jetzt lebendiger, weist eine wärmere Atmosphäre auf und die einzelnen Farbtöne stechen jetzt hervor.
Vor und nach der Fotobearbeitung.
Canon EOS 1000D, Canon EF-S 18–55 mm, f/3.5–5.6, 1/125, f/3.5, ISO 100
2. Bearbeitungen mit Lichtern, Schatten und Gradiationskurven
Bei der nächsten Aufnahme gehen wir einen Schritt weiter. Das Foto wurde bei der Abenddämmerung gemacht und das Bild ist definitiv unterbelichtet. Die Wolken sollten normalerweise weiß und leicht rosa sein, anstatt grau.
Wir beginnen auch hier zunächst mit der Korrektur der Belichtung und des Lichts. Damit der Himmel nicht zu hell ist und an Farbe verliert, reduzieren wir den Wert beim Regler Lichter. Damit die Silhouette der Kirche besser sichtbar ist, erhöhen wir leicht den Wert beim Schieberegler Schatten.
Jetzt muss nur noch der Kontrast eingestellt werden. Der Schieberegler scheint hier jedoch nicht ganz auszureichen. Einfacher und effektiver ist hier der Weg über die Gradiationskurve. Auf der Kurve können wir beliebig Punkte setzen und verschieben. Mit der Verschiebung nach oben hellen wir Bereiche auf und mit der Verschiebung nach unten dunkeln wir Bereiche ab.
>> Lernen Sie mit den Gradiatonskurve zu arbeiten. Lesen Sie hierzu den Artikel Fotobearbeitung mit der Gradiationskurve.
Wir erhöhen den Wert beim Weißpunkt, verdunkeln die dunkleren Bereiche des Bildes und zum Schluss stellen wir noch den Schwarzpunkt ein, damit wir eine mattere und detailärmere Aufnahme erhalten. Sehen Sie, welch große Wirkung eine kleine Verschiebung der Kurve auf den Kontrast sowie die Farbtemperatur hat.
Vor und nach der Fotobearbeitung. Canon EOS 1000D, Canon EF 50 mm, f/1.8, 1/160, f/16, ISO 100
3. Selektive Bearbeitungen mit einer konkreten Farbe
Um ein lebendigeres Bild zu erhalten, muss man sich nicht immer der Einstellung des Kontrastes, der Belichtung bzw. der Farbtemperatur bedienen. Manchmal reicht es auch aus, sich auf die Einstellung nur einer Farbe zu fokussieren.
Im nachfolgenden Bild beginnen wir auch zunächst mit der Erhöhung der Belichtung und des Kontrastes. Hier können wir mit dem Kontrast nicht zu stark manipulieren, weil es in den hellen Bereichen schnell zur Überbelichtung kommen würde. Um die Struktur des Weges etwas zu verwischen, reduzieren wir anschließend noch den Wert bei Lichter.
Mit der Verschiebung des Belichtungswertes weist die Aufnahme angenehm helle Töne auf. Trotzdem sieht das Bild immer noch blass und gräulich aus.
In der Gruppe Farbe gehen wir auf Farbverschiebung, wo wir drei Einstellmöglichkeiten sehen. Den Farbton interessiert uns hier nicht, sondern die Sättigung und die Helligkeit.
Wir möchten die Sättigung der Farbe Blau erhöhen. Dafür wählen wir ein paar Ankerpunkte, die der Farbe entsprechen, und verschieben diese nach oben (bzw. den Schieberegler nach rechts). Dasselbe machen wir nun mit den restlichen Punkten – nur diesmal umgekehrt. Obwohl es sich nicht um eine gewaltige Veränderung handelt, steigt die Attraktivität des Bildes.
Bild vor und nach der Bearbeitung.
Canon EOS 1000D, Canon EF 50 mm, f/1.8, 1/100 f/7.1, ISO 100
4. Die Arbeit mit der Gradiationskurve in einzelnen Farbkanälen
Im letzten Beispiel schauen wir uns die Möglichkeit an, wie man Fotos lebendiger machen kann und wie man mithilfe der Gradiationskurve die Farben aufbessern kann.
In diesem Beispiel ist es nicht nötig, die Belichtung als solche zu bearbeiten. Den Schieberegler bei Lichter verschieben wir nach links, weil das Gras ziemlich hell wirkt. Dasselbe gilt für den Weißpunkt, da an manchen Stellen die weiße Farbe unangenehm hell wirkt. Durch die Hinzugabe der Dynamik oder Sättigung wirkt Aufnahme zu künstlich. Ohne weitere Bearbeitungen wirkt die Aufnahme jedoch sehr fad. Das Gras hat zudem einen unschönen Gelbstich, während der Wald hinter den Häusern etwas grüne Farbe vertragen könnte.
Bei der Gradiationskurve haben wir jedoch die Möglichkeit die einzelnen Farbkanäle zu bearbeiten. Außer RGB steht noch die Auswahl des roten, grünen und blauen Farbkanals zur Verfügung. Das das Hinzufügen von Ankerpunkten in den einzelnen Farbkanälen haben wir die Möglichkeit, die Farbtöne zu ändern.
Falls ich es stark vereinfacht ausdrücke, dann dient der rote Farbkanal zur Veränderung der Töne im Bereich von Rot bis Blaugrün, der grüne Farbkanal im Bereich von Grün bis Rotlila und der blaue Farbkanal im Bereich von Blau bis Gelb.
In unserem Beispiel beginnen wir mit dem blauen Farbkanal. Für die dunklen Bereiche verschieben wir die Punkte in Richtung der gelben Töne und den hellen Bereich in Richtung der blauen Töne, damit wir den unnatürlichen Gelbstich bei Gras ausgleichen.
Wechseln wir nun zum roten Farbkanal. Hier verschieben wir den Punkt im dunklen Bereich in Richtung Grün. Im letzten Schritt ziehen wir im grünen Farbkanal die ganze Kurve nach unten, wodurch wir den grünblauen Stich bei den Bäumen entfernen. Darüber hinaus werden nun auch die braunen und braungelben Farben im Gras sichtbar.
Original- und bearbeitetes Bild.
Canon EOS 100D, Canon EF 50 mm, f/1.8, 1/100, f/8, ISO 100
Jede Fotoaufnahme benötigt unterschiedliche Bearbeitungenschritte
Die vorgestellten Vorgehensweisen stellen nur einen Bruchteil an Möglichkeiten dar, wie Sie Ihre Bilder lebendiger machen können. Je nach Typ sind andere Methoden geeignet. Haben Sie daher keine Angst zu experimentieren. Und falls Ihnen die Bearbeitung bravourös gelingt, dann zögern Sie nicht damit, Ihre Ergebnisse mit uns zu teilen.
Haben Sie in Ihrem Fotoarchiv auch fade Bilder? Dann laden Sie sich Zoner Photo Studio kostenlos für 7 Tage herunter und versuchen auch Sie, Ihre Aufnahmen lebendiger zu machen.
Anonymous
Mietprogramm, ansolutes no-go. Das ist zu teuer.
Anonymous
Schlisse mich dem an !!
Einmal Teuer für heraus ragende Leistungen „na Ja“ aber so “ no „!!