Texturen und Strukturen fotografieren – wie und warum?
Man muss nicht immer umfangreiche Szenen aufnehmen, die Schönheit liegt auch in den Details. Sie sind überall zu finden, und die Verwendung dieser Aufnahmen ist vielfältig. Erfahren Sie, wozu Textur- und Strukturbilder gut sind und wie man sie am besten einfängt.
Was sind Texturen oder Strukturen?
Die Begriffe Textur und Struktur können verschiedene Bedeutungen haben. Man muss diese beiden Begriffe nicht einmal scharf voneinander abgrenzen, aber im Allgemeinen verstehen wir unter Textur eine Aufnahme, die das Detail eines Objekts und seiner sichtbaren Oberfläche einfängt und oft „vertikal“ fotografiert wird:
Der Begriff Struktur hingegen bezeichnet in der Regel eine Gruppierung mehrerer, meist ähnlicher Objekte, die ein harmonisches Ganzes bilden.
Warum sollte man sie fotografieren?
Weil sie fotogen sind! Darüber hinaus sind Texturen in Kompositionen für spezielle Effekte nützlich. (Hierfür eignen sich oft auch auf den ersten Blick nicht fotogene Bilder.) Ein kürzlich erschienener Artikel, der Fotos eines Models mit Wald kombiniert, ist ein gutes Beispiel.
Aufnahmen von Texturen und Strukturen können auch als Hintergründe verwendet werden – nicht nur für die Bildschirmoberfläche, sondern auch als Grundlage für eine Collage. Dank ihres nicht ablenkenden Aussehens eignen sie sich oft auch wenn Sie Text in das Bild einfügen möchten.
Und nicht zuletzt ist es eine großartige fotografische Übung. Da es sich im Grunde um ein abstraktes Thema handelt, ist das Wetter für uns zweitrangig, wir müssen auch keine Menschen/Models anleiten, und der Schlüssel liegt in diesem Fall in der gekonnten Komposition.
Wo kann man sie finden?
Texturen und Strukturen sind fast überall zu finden. Es spielt keine Rolle, ob Sie in der Stadt sind oder durch den Wald laufen. Die Schönheit der natürlichen Strukturen liegt in ihrer Unregelmäßigkeit und Unvorhersehbarkeit. Jedes Mal, wenn man auf ein Stück Holz stößt, ist es wieder anders, und bietet eine neue Gelegenheit. Auf der anderen Seite liegt die Eleganz der vom Menschen geschaffenen Objekte in ihrer Regelmäßigkeit oder zumindest in der Regelmäßigkeit der Elemente, aus denen sie zusammengesetzt sind.
Auch bezüglich des Maßstabs der Objekte haben wir sehr vielfältige Möglichkeiten. Er kann von Zentimetern bis zu Kilometern reichen. Im letzteren Fall handelt es sich jedoch in der Regel immer um einen Ausschnitt aus einer viel größeren Fläche.
Interessant sind auch die Strukturen in den Strukturen, die wir hauptsächlich durch Reflexion, entweder in den Fenstern (wenn wir in einem bebauten Gebiet fotografieren) oder auf der Wasseroberfläche (wenn wir uns in der Wildnis befinden) erhalten. Bei konsequenter Anwendung würden sie den Betrachter bald langweilen, aber von Zeit zu Zeit bieten sie eine willkommene Abwechslung.
Wie fotografiert man sie?
Störende Elemente weglassen
Das Allerwichtigste ist, nur die Textur oder die Struktur selbst zu erfassen und alle störenden Elemente in der Umgebung, die nicht dazu passen, wegzulassen.
Wenn wir zum Beispiel die Textur von Holz aufnehmen, müssen wir die Aufnahme in einen einheitlichen Raum einpassen. Wenn das Ende der Rinde und das Gras im Hintergrund in den Rahmen hineinragen, entsteht der Eindruck eines völlig anderen Fotos.
Ähnlich verhält es sich mit dem folgenden Beispiel, bei dem das Bild ursprünglich das Ende des Zauns und ein graues Loch zeigte:
Um das Bild zu verbessern, habe ich diesen Teil beschnitten (zusammen mit dem oberen Teil des Fotos, um das gleiche Seitenverhältnis beizubehalten) und das Ergebnis sieht wie folgt aus:
Manchmal bewegen wir uns auf so engem Raum, dass das Zittern der Hände entscheidend ist und eine perfekte Komposition sehr schwierig ist. Ich löse diese Situationen, indem ich absichtlich eine etwas größere Fläche nehme und das Foto dann am Computer zuschneide. Die Arbeit mit einer Maus (oder einem Tablet) ist viel präziser und ermöglicht mir, die Aufnahme genau so zu gestalten, wie ich sie haben möchte.
2D oder 3D
Jedes Mal steht man vor der wichtigen Entscheidung, ob man das Motiv plastisch abbilden oder die dritte Dimension so weit wie möglich unterdrücken will, um eine nahezu echte Textur zu erhalten.
Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Manchmal bietet sich die Lösung, die wesentlich fotogener ist, selbst an, aber auch die „langweilige“ Variante kann ihre Vorzüge haben. Unten sehen Sie ein Bild, das ich recht erfolgreich in Fotobanken verkauft habe. Obwohl es nicht besonders visuell ansprechend ist, ist es offensichtlich für einige Grafikdesigner nützlich. ( Ich habe allerdings noch weitere Fotos in ähnlichem Stil, welche aber niemand haben wollte. Das ist oft Zufall.)
Wenn Sie sich nicht sicher sind, probieren Sie am besten mehrere Ansichten aus und wählen Sie zu Hause die beste aus, oder behalten Sie eventuell mehrere für verschiedene Zwecke.
Verwenden Sie Diagonalen
Die diagonale Bildkomposition bringt eine viel „actionreichere“ Sicht auf ein ansonsten statisches Motiv. Sie muss sicherlich nicht immer verwendet werden, und die Diagonalregel gilt vielleicht nicht immer, aber sie bringt Leben in ein derart abstraktes Thema.
Natürlich lassen sich nicht nur diese einfachen Dinge schräg fotografieren. Es gibt auch komplexere Beispiele, bei denen der Blick des Betrachters diagonal geführt wird.
Mit Texturen und Strukturen zu interessanteren Aufnahmen
Wenn Sie Textur- und Strukturbilder vernachlässigt haben, ist es vielleicht an der Zeit, damit zu beginnen und sich genauer umzusehen. Durch die ständige Suche erhalten Sie nicht nur die Möglichkeit, interessante Aufnahmen zu machen, sondern entwickeln auch Ihren fotografischen Blick auf die Welt.
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