Im Test: das Tamron 150-500 mm F/5-6.7 Di III VC VXD – ein Teleobjektiv für Sport und Natur
Das Tamron 150-500mm F/5-6.7 Di III VC VXD ist eine gute Wahl für Fotografen, die ein langes Objektiv für Sport- oder Naturaufnahmen suchen. Mit seinem Brennweitenbereich und seiner hervorragenden Bildschärfe, selbst bei minimalen Blendenwerten, kann es sich mit der Konkurrenz von Nikon messen.
Wie verhält sich dieses Objektiv in der Praxis und was sind seine größten Stärken und Schwächen? Normalerweise teste ich Fotoausrüstung bei großen Sportereignissen. Dieses Mal ging es auf die Rennstrecke in Brünn, wo die Masaryk Racing Days stattfanden. Hier erwies sich das Objektiv als vielseitiges Werkzeug nicht nur für die Action-Fotografie.
Das Objektiv verfügt über eine exzellente Stabilisierung und eine geräuschlose Fokussierung, die bei Foto- und Videoaufnahmen besonders von Vorteil sind. Darüber hinaus ist es staub- und feuchtigkeitsresistent und eignet sich somit auch für raue Bedingungen.
Mit seinem Leistungsbereich rangiert es zwischen den Konkurrenzobjektiven Nikon Z 100-400 mm f/4.5-5.6 VR S und Nikon Z 180-600 mm f/5.6-6.3 VR. Bei diesen Objektiven stelle ich mir vier grundlegende Fragen, die ich im Laufe dieses Testberichts beantworten möchte, und füge noch ein paar Details hinzu.
- Wie groß ist die Lichtstärke des Objektivs, d. h., welche kleinste Blendenzahl kann ich verwenden?
- Wie ist die Zeichnung und Schärfe der resultierenden Fotos?
- Wie schnell und genau ist die Fokussierung des Objektivs?
- Verfügt das Objektiv über einen Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit?
Konstruktion und erster Eindruck
Das getestete Objektiv gehört definitiv nicht zu den kleineren und leichteren, was angesichts des Brennweitenbereichs durchaus üblich ist. Es ist eine ausziehbare Konstruktion, was bedeutet, dass sich mit der Brennweite auch die Größe des Objektivs ändert. Diese Konstruktion erleichtert den Transport, kann aber aufgrund der Veränderung des Schwerpunkts auch zu Instabilität auf einem Stativ führen.
Das Metallgehäuse des Objektivs ist sehr widerstandsfähig, und die gummierten Teile sorgen dafür, dass es gut in der Hand liegt. Insgesamt machte das Objektiv auf mich einen hochwertigen Eindruck, der durch die gummierte Sonnenblende noch verstärkt wurde. Zum Lieferumfang gehört auch ein abnehmbarer und drehbarer Stativfuß, der vom Typ Arca-Swiss ist.
An der Verarbeitung des Objektivs habe ich nichts auszusetzen. Am Objektivgehäuse befinden sich mehrere praktische Schalter. Neben dem üblichen Schalter zwischen Auto- und manuellem Fokus gibt es auch einen Schalter zur Begrenzung des Fokusbereichs (nichtlinear / linear). Allerdings fehlt ein Schalter für die Stabilisierung, die man über das Kameramenü steuern muss.
Es gibt auch einen USB-C-Anschluss am Objektiv, über den man sich mit der Tamron-App verbinden kann, um grundlegende Einstellungen vorzunehmen, was ich leider nicht ausprobieren konnte.
Eine interessante Funktion ist die Möglichkeit, die Brennweite zu fixieren, wenn man das Objektiv transportiert. Diese Funktion habe ich oft genutzt, um zu vermeiden, dass ich ungewollt auf die minimale Brennweite gehe. Das Zoomen selbst ist reibungslos, und man kann den gesamten Bereich nutzen, ohne die Hand bewegen zu müssen, was bei schnellen Aktionen sehr nützlich ist.
Nachfolgend finden Sie eine Tabelle, in der die technischen Daten des Tamron mit denen anderer Objektive der Konkurrenz verglichen werden.
Filter-Durchmesser [mm] | Gewicht [g] | Größe [mm] | |
Tamron 150-500mm F/5-6.7 Di III VC VXD | 82 | 1725 | 209,6 |
Nikon Z 100-400 mm f/4,5-5,6 VR S | 77 | 1435 | 98 x 222 |
Nikon Z 180-600 mm f/5,6-6,3 VR | 95 | 2140 | 110 x 315,5 |
Tamron 50-400 mm f/4,5-6,3 Di III VC VXD | 67 | 1180 | 185.8 |
Lichtstärke
Die minimale Blendenzahl des Objektivs variiert je nach Brennweite. F/5 ist bei 150 mm Brennweite verfügbar, steigt aber allmählich auf F/6,7 bei 500 mm an. Dieser Bereich ist vergleichbar mit der Konkurrenz wie dem Nikon Z 100-400 mm oder dem Nikon Z 180-600 mm.
Die Unterschiede in der Lichtstärke zwischen den Konkurrenzmodellen und diesem Objektiv sind unerheblich. Obwohl das Tamron 50-400mm seine maximale Blendenzahl früher erreicht, bietet das Tamron 150-500mm immer noch eine hervorragende Trennung von Motiv und Hintergrund.
Brennweite | Tamron 150-500 mm | Tamron 50-400 mm | Nikon Z 180-600 mm | Nikon Z 100-400 mm |
Do 190 mm | F/5.0 | F/4.5-F/6.0 | F/5.6 | F/4.5-F/5 |
Do 270 mm | F/5.3 | F/6.3 | F/5.6 | F/5 |
Do 340 mm | F/5.6 | F/6.3 | F/6 | F/5.3 |
Do 390 mm | F/6.0 | F/6.3 | F/6 | F/5.6 |
Do 450 mm | F/6.3 | F/6.3 | F/6.3 | F/5.6 |
Zeichnung und Schärfe
Zum besseren Verständnis der Objektivzeichnung ist es sinnvoll, sich die Merkmale der MTF-Diagramme anzusehen.
Bei den Schärfetests hat sich das Tamron 150-500 mm als sehr gut erwiesen. Ich habe das Objektiv bei drei Brennweiten getestet. Bei 150 mm Brennweite sind die Ränder der Bilder etwas weich, was sich aber verbessert, wenn man hineinzoomt. Bei den längeren Brennweiten (300 mm und 500 mm) sind die Ergebnisse auch ohne Abblendung hervorragend. Eine Abblendung bei 150 mm würde ich nur in Erwägung ziehen, wenn man die Randzeichnung etwas verbessern möchte.
Geschwindigkeit und Genauigkeit der Fokussierung
Bei der Aufnahme von schnellen Ereignissen, wie z. B. Sportveranstaltungen, sind Schnelligkeit und Schärfegenauigkeit wichtig. Trotz einiger negativer Kritiken über die Fokussiergeschwindigkeit war ich von diesem Objektiv angenehm überrascht. Auf der Rennstrecke hatte ich keine nennenswerten Probleme und die Anzahl der scharfen Bilder war vergleichbar mit dem Nikon Z 100-400mm.
Die Fokussierung erfolgt reibungslos und leise, was auch bei Videoaufnahmen von Vorteil ist.
Bokeh, Reflexionen, Vignettierung und Verzerrung
Das Bokeh dieses Objektivs ist sehr angenehm, besonders bei längeren Brennweiten. An den Rändern des Bildes ist das Bokeh jedoch nicht so glatt und wirkt etwas fragmentiert.
Auf diesen Testbildern können Sie Beispiele für das Bokeh sehen.
Beim Testen der Blendwirkung bei Gegenlicht habe ich einen Schutzfilter verwendet, und die Ergebnisse waren trotzdem zufriedenstellend. Die größten Probleme mit Reflexionen hatte ich beim Fotografieren gegen direktes Sonnenlicht, das sich an der Gebäudegrenze brach.
Vignettierung und Verzeichnung können in der Nachbearbeitung leicht beseitigt werden. In Zoner Photo Studio X können Sie die automatische objektivbasierte Korrektur verwenden, müssen aber wahrscheinlich die Stärke der Vignettierungsunterdrückung auf das Maximum erhöhen.
Stabilisierung und Zoomen
Die Objektivstabilisierung ist gut, aber nicht auf dem Niveau einiger Konkurrenzmodelle. Die längste Zeit, in der ich bei 500 mm ein scharfes Bild erhalten konnte, war 1/40 s, aber zuverlässig fotografiert habe ich erst bei etwa 1/100 s. Das ist eine Reduzierung um 3 EV, was etwas schwächer ist als bei der Nikon.
Der maximale Zoom des Objektivs ist erstaunlich gut. Die Mindestfokussierentfernung von 60 cm bei der größeren Brennweite und 180 cm bei der längeren Brennweite ist für Detailaufnahmen ausreichend.
Fazit
Das Tamron 150-500 mm F/5-6.7 Di III VC VXD hat mich mit seiner Schärfe und Fokussiergeschwindigkeit angenehm überrascht. Trotz kleinerer Schwächen bei der Stabilisierung und dem Bokeh ist es eine gute Wahl für die Sport- und Tierfotografie. Mit einem Preis von etwa 899 Euro kann es mit den teureren Modellen von Nikon mithalten und bietet dank seines Brennweitenbereichs ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wenn Sie eigene Erfahrungen mit diesem Objektiv gemacht haben, können Sie sie gerne in den Kommentaren teilen!
Frank P
Bitte den Preis am Ende des Artikels korigieren… es wird doch nicht 30.000 Euro kosten???
Klaus Steinberg
30000€ ist wohl leicht übertrieben….😉
Rudolf Neuhold
Der Preis von 30.000 € wird wohl nicht stimmen!
Eva Krusoftova
Vielen Dank für Ihre Kommentare und dafür, dass Sie unseren Artikel so aufmerksam lesen. Wir schätzen es sehr, dass Sie uns auf den falsch angegebenen Preis hingewiesen haben – wir bitten um Entschuldigung für diesen Fehler. Der Preis ist jetzt korrigiert. Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und bedanken uns, dass Sie unser Magazin verfolgen!
Eva | Redaktion des Magazins Fotografieren Lernen