Die HDR-Unterstützung in Zoner Photo Studio X eröffnet ein ganz neues Kapitel in der Fotografie. Wenn Sie einmal ein echtes HDR-Bild gesehen haben, werden Sie nie wieder zur normalen SDR-Fotografie zurückkehren wollen. Sie werden den vollen Dynamikbereich mit all den tiefen Schatten, strahlenden Lichtern und satten Farben genießen wollen. Aber wie bearbeitet man HDR-Fotos für den Druck oder für Webbrowser und Fotoalben?

Der gesamte fotografische Workflow ermöglicht es endlich, mit allen Helligkeitsstufen zu arbeiten, von der Aufnahme des Fotos über die Verarbeitung bis hin zur endgültigen Darstellung. Dieses berauschende Gefühl einer perfekten Welt und Farben endet jedoch in dem Moment, in dem wir das Foto im Internet zeigen, mit Freunden teilen oder auf dem Drucker ausdrucken wollen. 

Leider sind HDR-Monitore noch nicht weit verbreitet. Die meisten Nutzer werden unsere Fotos auf einem Standard-SDR-Monitor oder -Fernseher betrachten. Andere verwenden vielleicht modernere Smartphones. 

Wie sieht es mit SDR aus? 

Die einfachste Option ist, die alte SDR-Welt völlig zu ignorieren und Fotos nur in den neuen HDR-Formaten und im HDR-Bereich zu veröffentlichen. Diese Option ist nicht so unsinnig, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mag, denn Apps, die diese Formate laden und anzeigen können, sollten auch in der Lage sein, sie auf SDR-Geräten darzustellen. 

Was wir aber nicht mehr wissen, ist, wie welche App es anzeigen wird. Denn dafür gibt es keinen Standard – manche Apps oder Geräte werden die höhere Helligkeit einfach reduzieren. Andere werden zumindest einen teilweisen Übergang am Ende des Bereichs vornehmen, und einige werden wahrscheinlich ein mehr oder weniger erfolgreiches Tone Mapping versuchen, d. h. einen größeren Dynamikbereich auf einen kleineren komprimieren. 

Wenn wir also bestimmen wollen, wie das Foto auf dem SDR-Gerät angezeigt wird, müssen wir es für SDR bearbeiten. Der einfachste Weg, dies zu erreichen, wäre, es zweimal zu bearbeiten, einmal für HDR und ein zweites Mal für SDR. 

Dann müssen Sie es aber zweimal exportieren. Bei der Verwendung im Internet müssen Sie die Fotos außerdem unabhängig voneinander veröffentlichen, d.h. zwei Versionen einer Galerie betreiben, was den Arbeitsaufwand für die Bildbearbeitung beträchtlich erhöht. 

Gleichzeitig ist es aber offensichtlich, dass die meisten Parameter für SDR und HDR ähnlich eingestellt werden, nur diejenigen, die den Dynamikbereich beeinflussen, unterscheiden sich. Aus dieser Tatsache ergibt sich ein recht einfacher Mechanismus, der die Einstellung beider Varianten wesentlich einfacher und schneller macht. 

HDR- und SDR-Anzeigeeinstellung

Wenn Sie die HDR-Option aktivieren, erscheint ein neuer Abschnitt SDR-Anpassung im Bedienfeld der Gruppe Belichtung in Zoner Photo Studio X, der zur Anpassung der SDR-Option verwendet wird. Hier sind die Parameter, die der Benutzer wahrscheinlich unterschiedlich für HDR und unterschiedlich für die SDR-Anpassung einstellen würde, dupliziert. 

Da es aber unnötig kompliziert wäre, diese Parameter unabhängig voneinander für HDR und SDR einzustellen, funktionieren diese zusätzlichen Parameter relativ, d.h. als eine Art Korrektur der Hauptparameter. Die HDR-Anpassung wird daher nur von den Hauptparametern beeinflusst. Bei der SDR-Anpassung ist der resultierende Parameter die Summe aus den globalen und lokalen Schiebereglerwerten. 

Daraus ergibt sich dann, wie wir bei der Bearbeitung vorgehen sollten: Aktivieren Sie zunächst die HDR-Option und bearbeiten Sie das Foto in HDR, aktivieren Sie dann die Option Vorschau anzeigen im Bereich SDR-Anpassung und passen Sie die SDR-Parameter an. 

Normalerweise fällt das nicht sehr auf, aber wenn Sie die HDR-Variante bearbeiten und die SDR-Anpassungsoptionen aktivieren, fällt Ihnen die Unvollkommenheit der SDR-Darstellung wahrscheinlich ins Auge. Vor allem die Lichter sind plötzlich fade, farblos und kontrastlos. 

Im Abschnitt SDR-Anpassung wurden zwei zusätzliche Parameter Klarheit der Lichter und Sättigung der Lichter hinzugefügt. Diese können verwendet werden, um den lokalen Kontrast und die Farbe in den Lichtern hervorzuheben, wodurch die SDR-Bearbeitung zumindest teilweise ihrem perfekteren Cousin, dem HDR, näher kommt.

Exportieren mit Gain Map

Nachdem wir nun beide Varianten bearbeitet haben, können wir das Ergebnis entweder als HDR oder als SDR exportieren, indem wir die Option Dynamikumfang im Dialogfeld Export auswählen. Damit enden die Vorteile der gemeinsamen Bearbeitung aber noch nicht. Im Gegenteil, jetzt kommt ihr Hauptvorteil: Es gibt Formate, mit denen Sie die HDR- und SDR-Bearbeitung gleichzeitig in einer einzigen Datei speichern können. 

So können Sie je nach den Möglichkeiten Ihres Monitors, Fernsehers oder Smartphones im Moment der Wiedergabe die passende Option wählen. Oder sogar eine Zwischenkombination anzeigen. Und vielleicht überrascht es Sie zu wissen, dass diese Option nicht nur von einigen neuen und noch schlecht unterstützten Formaten angeboten wird, sondern auch vom guten alten und wahrscheinlich am weitesten verbreiteten JPEG-Format. 

Mit der Gain Map können Sie selbst bestimmen, wie stark jedes Pixel leuchten soll. Und zu allem Überfluss wurde das JPEG-Format mit der Gain Map so geschickt erweitert, dass es auch für Applikationen, die diese Erweiterung nicht kennen, kompatibel bleibt. Das macht es zu einem nahezu perfekten Mittel, um die Zeit zu überbrücken, bevor HDR die Oberhand gewinnt und die alten Bildschirme auf den Müllhaufen der Geschichte befördert.

Wenn Sie ein Foto sowohl für HDR als auch für SDR bearbeiten und es in ein HDR-JPEG exportieren, speichert Zoner Photo Studio X die SDR-Anpassung im Standardteil des Formats und fügt eine Gainmap hinzu, mit der die HDR-Variante genau rekonstruiert wird. Eine solche Datei kann dann beliebig verwendet und veröffentlicht werden, ohne dass man sich Gedanken darüber machen muss, ob sie korrekt angezeigt wird. 

Geräte, die Gain Maps unterstützen und auch HDR-Inhalte anzeigen können, zeigen die HDR-Anpassung an. Wenn das Gerät oder die Software dieses Format nicht kennt oder keine HDR-Inhalte anzeigen kann, wird die SDR-Variante genau so angezeigt, wie wir sie mit den Schiebereglern im Abschnitt SDR-Anpassung geändert haben. 

Ein kleiner Nachteil von HDR-JPEG ist, dass es etwas größer ist als das gleiche Bild ohne Gain Map (um ca. 30 %), was aber bei den heutigen Speicherkapazitäten und Internetgeschwindigkeiten ein vernachlässigbarer Zuwachs ist, der durch die Vorteile des Formats mehr als aufgewogen wird. 

Fotos in HDR drucken

Bisher können Sie keine HDR-Bilder auf einem Drucker mit vollem Dynamikbereich drucken. Das liegt daran, dass Drucker durch weißen Toner/weißes Papier begrenzt sind und daher nicht den hohen Dynamikbereich eines Monitors haben. Einfach ausgedrückt: Sie können das Papier nicht zum Leuchten bringen.

Es ist gut zu bedenken, dass JPEG ein verlustbehaftetes Format ist. Wenn wir die höchste Qualität benötigen, zum Beispiel für den Druck, würde ich ein verlustfreies Format wie TIFF empfehlen. 

In diesem Fall müssen Sie beim Export die Option Standard-Dynamikumfang (SDR) für den Punkt Dynamikumfang auswählen. Das Bild wird dann die Daten enthalten, die wir mit den Parametern im Abschnitt SDR-Anpassung angepasst haben.

Die HDR-Fotografie dominiert allmählich die technische Welt, die wir in unseren Händen und vor unseren Augen haben. Deshalb sollten wir uns ihr nicht verschließen oder Angst vor ihr haben. Was das Drucken von Fotos in HDR betrifft, so müssen wir auf eine qualitativ hochwertige Verarbeitung im hohen Dynamikbereich warten, und wer weiß, ob wir sie jemals zu Gesicht bekommen werden. Aus diesem Grund können wir die Verarbeitung im Standard-Dynamikbereich noch nicht ganz aufgeben. 

Probieren Sie die Bearbeitung Ihrer Fotos in SDR und HDR auf höchstem Niveau in Zoner Photo Studio X aus, laden Sie es 7 Tage lang kostenlos herunter, mit voller Unterstützung für alle Funktionen, einschließlich Drucken. Und lassen Sie sich Ihre Fotos direkt nach Hause schicken.