Bildbearbeitung: Sportfotos im Modul Entwickeln

Bildbearbeitung: Sportfotos im Modul Entwickeln

In diesem Artikel befassen wir uns mit der Bearbeitung von Sportfotos. Wenn Sie neu bei Zoner Photo Studio X sind, werden Sie eine Menge grundlegender Tricks lernen, die Ihren Fotos neuen Glanz verleihen. Wenn Sie kein absoluter Neuling mehr sind, können Sie sich zumindest von den hier beschriebenen Techniken inspirieren lassen. Dieses Mal haben wir ein Foto von einem American-Football-Spiel zur Bearbeitung ausgewählt. Los geht’s!

Die Anpassungen, welche ich an Sportfotos vornehme, sind eher unscheinbar, da es sich um eine Reportage handelt, bei der das Ergebnis so realitätsnah wie möglich sein soll. Ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass eine zu starke Sättigung, Schärfe oder ein zu hoher Kontrast den guten Eindruck des Fotos ruinieren können. Deshalb empfehle ich unbedingt, die Funktion Original anzeigen (\) regelmäßig während des gesamten Bearbeitungsprozesses zu verwenden, damit Sie sich nicht an die Bearbeitungen gewöhnen und das Urteilsvermögen verlieren. Es könnte nämlich passieren, dass Sie ein Foto erhalten, das über die Grenzen hinaus geht.

Bei der Bearbeitung empfehle ich den ständigen Vergleich mit dem Originalbild.

Weißabgleich und Belichtung

Anhand eines Beispiels zeige ich Ihnen, wie ich ein Foto von einem American-Football-Spiel bearbeiten würde. Die Bearbeitung erfolgt in Zoner Photo Studio X im Modul Entwickeln.

Sportfotos im Modul Entwickeln
Beispielbild von einem American-Football-Spiel.

Auf den ersten Blick wirkt das Foto leicht unterbelichtet. Ich würde auch gerne den unteren Bereich ein wenig beschneiden. Also beschneide ich es zunächst mit dem Werkzeug Freistellen und Drehen (C) und helle es anschließend im rechten Bedienfeld unter Belichtung leicht auf. Hier erhöhe ich die Schatten ein wenig und reduziere die Lichter. 

Die Einstellung von Lichtern, Schatten, Weiß- und Schwarzpunkt hängt stark von den jeweiligen Umständen ab. Wenn Ihr Foto durch grelles Licht überbelichtete Bereiche und harte Schatten aufweist, versuchen Sie, diese teilweise zu beseitigen, indem Sie die Lichter reduzieren und Schatten erhöhen. Seien Sie hier jedoch vorsichtig. Bei großen dunklen Bereichen im Bild, z. B. dunkle Trikots der Spieler, wirkt sich das Erhöhen der Schatten auch auf diese Teile des Bildes aus und verschiebt die Schwarztöne im Allgemeinen in graue verblasste Töne.

Beim Erhöhen der Belichtung sollten Sie auf jeden Fall die überbelichteten Bereiche mit der Funktion Überbelichtung (Umschalttaste + O) überprüfen. Ich persönlich bevorzuge eher hellere Bilder, die auch gedruckt besser aussehen. Hier erlaube ich mir eine kleine Anmerkung für Fotografenanfänger: Vergewissern Sie sich, dass die Helligkeit Ihres Monitors ein wenig unter dem Maximalwert liegt, da das Bild auf dem Bildschirm heller wirkt als auf dem Papier.

Anpassung von Belichtung und Weißabgleich.

Anpassungen mithilfe von Kurven

Nach den Belichtungsanpassungen gehe ich direkt zum Abschnitt Gradationskurve über, da ich die Schieberegler für Weißabgleich, Farbton und Belichtung mit den Kurvenanpassungen kombiniere. 

TIPP: Wenn Sie ungern mit Kurven arbeiten, bietet Zoner Photo Studio X seit einiger Zeit die Funktion Farbtönung, die Ihnen bei der Einfärbung Ihrer Fotos genauso gut, wenn nicht sogar besser, dient. 

Auch hier wird es keine dramatischen Veränderungen geben. Ich ziehe den Schwarz- und Weißpunkt mit der RGB-Helligkeitskurve leicht herunter (hier handelt es sich nicht um die häufig verwendete S-Kurve zur Kontrasterhöhung), was man auch mit den Schiebereglern Weißpunkt und Schwarzpunkt im Abschnitt Belichtung tun kann. 

Im Grünkanal ziehe ich den mittleren Teil der Grüntöne wegen der Färbung des Grases etwas zurück, und im Blaukanal ziehe ich die dunklen Bereiche des Fotos etwas ins Blaue, weil ich die blaue Tönung in den Schatten mag, was aber Geschmackssache ist.

Anpassen von Dynamik und Farben

Sobald ich mit den Einstellungen für Belichtung und Weißabgleich zufrieden bin, fahre ich fort. Und zwar mit den Einstellungen im Bedienfeld Details, denn ich finde, Sportfotografie sollte zumindest ein bisschen dynamisch sein. Ich erhöhe also die Textur und Klarheit. Ich will es nicht übertreiben, möchte aber, dass der Effekt auf dem Foto sichtbar ist.

Anpassungen im Bedienfeld Details.

Im Bedienfeld Farbe kann ich die Sättigung des Bildes ganz einfach anpassen. Ich persönlich schraube die Sättigung immer etwas zurück und erhöhe die Dynamik, was im Grunde eine Art intelligente Sättigung ist – es werden nur die Bereiche des Fotos angepasst, die standardmäßig nicht so gesättigt sind. Auf diese Weise erhalten Sie ein ausgewogeneres Ergebnis.

Und dann beginnt der eigentliche Spaß, bei dem Sie im Bereich Farbverschiebung mit Farbton, Sättigung und Helligkeit der einzelnen Farben spielen können. Wenn Sie freie Hand haben, können Sie das Foto fast bis zur Unkenntlichkeit verändern. Aber wie gesagt, in der Reportagefotografie halte ich das nicht für ganz angemessen. Daher habe ich nur kleine Änderungen vorgenommen.

Kleinere Anpassungen im Bereich Farbverschiebung.

Lokale Bearbeitungswerkzeuge

Grundsätzlich verwende ich meist nur zwei Arten von Filtern. Den Grauverlaufsfilter (G) für die Bearbeitung des unteren oder oberen Bildbereichs und den Radialfilter (R) zum Bearbeiten ausgewählter Bereiche des Fotos.

Da ich die Sättigung des Orangetons etwas erhöht habe, wodurch der Teint satter geworden ist, möchte ich etwas dagegen tun. Außerdem haben die Spieler auch durch den Helm ein dunkleres Gesicht, was ich mit dem Radialfilter (R) leicht anpassen werde. Natürlich können Sie auch den präziseren Pinselfilter (B) verwenden, aber um Zeit zu sparen, verwende ich persönlich den Radialfilter (R), der in den meisten Fällen ausreicht.

Verwendung des Radialfilters (R) zum Aufhellen der Gesichter.

Oft sind Himmel und Wolken überbelichtet, wenn das Hauptmotiv richtig belichtet wurde. Um größere Flächen abzudunkeln, ist der Übergangsfilter (G) ideal. Bei meinem Beispielfoto ist dies jedoch nicht notwendig, daher habe ich diesen Schritt übersprungen.

Rauschunterdrückung, Schärfe und Effekte

Die Rauschunterdrückungsfunktion ist mein häufiger Weggefährte. Ich würde gerne alles mit ISO 100 fotografieren, was beim Sport bedauerlicherweise nicht möglich ist. Zum Glück wird American Football nachmittags, im Sommer und unter freiem Himmel gespielt, sodass es hier kein wirkliches Problem darstellt, aber bei Hallensportarten hat man oft damit zu kämpfen. Also entrausche ich das Bild ein wenig, schärfe es, füge eine Vignettierung hinzu und bin fertig.

Verwendung der Funktionen Rauchunterdrückung, Schärfe und Effekte.

So sieht das resultierende Foto vor und nach der Bearbeitung aus:

Bild vor und nach der Bearbeitung.

Es gibt viele Möglichkeiten, mit dem Foto zu spielen. Es ist auch wichtig, das richtige Maß zu finden, wann die Bearbeitung dem Foto zugutekommt und wann man es übertreibt. Jeder Fotograf handhabt es anders und solange der Kunde zufrieden ist, ist im Grunde alles gut. Ich empfehle aber auf jeden Fall, eine eigene Handschrift zu haben, damit nicht nur Sie, sondern vielleicht auch Ihre Betrachter Ihre Bilder sicher wiedererkennen können.

Bleiben Sie auf dem Laufenden, jede Woche
veröffentlichen wir Neuigkeiten aus der Welt der Fotografie

Abonnieren Sie das Beste von lernen.zoner.de

Die E-Mail-Adresse hat ein falsches Format.

Mit der Bestätigung des Abonnements stimmen Sie der Verarbeitung personenbezogener Daten zum Erhalt von Nachrichten zu. Mehr erfahren Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

AutorMartin Tajč

Fotografie ist mein Hobby, teilweise aber auch meine Arbeit. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf Sport-, Reportage- und Landschaftsfotografie, bin aber für jedes Genre offen. Ich bin Nikon-Fan, verwende aber auch Objektive anderer Hersteller. Zu meinen Hobbys zählen Sport, Programmieren und Kochen. Meine Fotos finden Sie auf meiner Webseite oder auf Instagram und Facebook.