Fotografieren und Bearbeiten von Augen: Tipps und Tricks
Die Augen sind das erste, was man im Gesicht eines Menschen bemerkt. Sie drücken Emotionen aus, sie können das Licht so einfangen, dass sie strahlen, oder im Gegenteil – sie können Müdigkeit verraten. Die Augen sollten bei der Aufnahme eines Porträts nie vernachlässigt werden. Es ist wichtig, zu wissen, wie man sie richtig fotografiert. Außerdem verraten wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie sie so aufwerten, damit sie auf dem Foto wirklich zur Geltung kommen.
Die Grundlage für jede Bearbeitung ist immer ein gutes Foto. Die Augen einer porträtierten Person sind da keine Ausnahme. Zunächst sehen wir uns an, wie man die Augen fotografiert, dann zeigen wir Ihnen, welche Werkzeuge für die Bearbeitung geeignet sind.
Fotografieren von Augen
Der erste und wichtigste Ratschlag, den ich Ihnen geben möchte, ist, den Blick des Models nach oben zu richten. Natürlich müssen Sie das Model nicht ständig zum Himmel schauen lassen, aber wann immer Sie die Möglichkeit haben, leiten Sie es an, den Kopf leicht anzuheben und mit den Augen nach oben zu schauen. Ich empfehle eine „Übung“, bei der Sie zwei Fotos von jemandem machen, den Sie gerade zur Hand haben. Lassen Sie ihn auf dem einen Bild zu Ihnen oder leicht nach unten schauen und dann das Kinn leicht anheben, das Gesicht auf die Lichtquelle richten und nach oben schauen.
TIPP: Achten Sie darauf, dass das Model nicht zu weit nach oben oder zur Seite schaut, denn dann sieht man vorwiegend das Augenweiß, was wir nicht wollen. Die Iris sollte immer sichtbar sein.
Wenn Sie die Fotos vergleichen, können Sie den Unterschied sehen. Die Lichtquelle wird in den Augen reflektiert, die Augenringe sind viel weniger deutlich und auch die Augenfarbe ist stärker ausgeprägt. Wenn die Lichtquelle etwas weiter oben angebracht ist, werden Sie möglicherweise feststellen, dass die Augen beim Neigen des Kopfes vollständig verdeckt werden, weil sie durch den Augenbrauenbogen überschattet werden. Dadurch erinnert das Model an ein Panda. Wenn die Lichtquelle gestreut ist, ist der Unterschied nicht so ausgeprägt, aber immer noch sichtbar.
Während des Fotoshootings können Schwierigkeiten auftreten, z. B. Schatten durch unterschiedliche Kopfbedeckungen, zu wenig oder zu viel Licht. Sie werden das Model nicht immer mit dem Gesicht nach oben fotografieren wollen. Diese Ratschläge werden also nicht zu 100 % funktionieren, aber sie sind eine gute Grundlage. Ein Hilfsmittel, mit dem Sie die Augen unterstreichen können, ist der Faltreflektor. Wenn Ihr Model nicht nach oben schaut, können Sie mit einem Reflektor viel Licht in die Augen zurückbringen.
Bearbeiten von Augen
Wenn Sie gerne experimentieren, können Sie mit Zoner Photo Studio X die Augen wunderbar hervorheben und sogar die Farbe ändern. Und das alles mit einem einzigen Werkzeug im Modul Entwickeln – dem Pinselfilter (B). Fangen Sie zunächst damit an, dass Sie den Pinselfilter auf die Augen anwenden.
Lassen Sie Deckkraft und Dichte auf den Höchstwert eingestellt, wählen Sie mit dem Pinsel die Iris aus und achten Sie darauf, dass Sie so wenig wie möglich überziehen. Fehler können Sie löschen, indem Sie auf das Symbol Von Maske entfernen klicken und die unerwünschten Bereiche entfernen. Sobald Sie die Augen ausgewählt haben, können Sie damit beginnen, sie hervorzuheben. Das Verfahren, das sich bei mir am besten bewährt hat, ist die Arbeit mit der Luma-Kurve im Abschnitt Tonkurve.
Wenn Sie den Lichter-Bereich erhöhen und den Bereich der Schatten reduzieren, werden die Reflexionen verstärkt und die Augen insgesamt klarer. Sie können mit Luma nach Ihrem eigenen Geschmack spielen und sehen, was für Sie am besten funktioniert. Scheuen Sie sich auch nicht, die Schieberegler für Lichter oder Weiß im Bereich Grundlegende Anpassungen hochzudrehen, um die Reflexion der Augen aufzuhellen.
Sie können die Augenfarbe auch mit RGB-Kurven anpassen oder ändern. Natürlich ist das Mischen von Farben ein bisschen Alchemie. Probieren Sie es einfach aus und beobachten Sie, wie sich die Farben ändern, wenn Sie die Kurve verschieben, und bald finden Sie heraus, wie Sie vorgehen müssen. Vergessen Sie natürlich nicht, die Maskenanzeige (oberhalb des Histogramms) auszuschalten, wenn Sie Farbänderungen vornehmen. Wir empfehlen außerdem, die Kurven hauptsächlich in der Mitte zu bewegen, d. h. in den Mitteltönen, und die Schatten und Lichter so zu belassen, wie sie sind.
Und schließlich können Sie die Augen mit weiteren Pinselmasken noch ein wenig hervorheben. Erstellen Sie eine weitere Maske für den Pinselfilter (B) und verringern Sie sowohl die Deckkraft als auch die Dichte. Erhöhen Sie die Belichtung leicht und tragen Sie den Pinsel leicht um die Pupille herum auf, aber nicht an den Rändern der Iris. Nur an den Stellen, wo sich Licht in den Augen befindet.
Die Schatten werden dann auf die gleiche Weise hervorgehoben. Auch hier erstellen Sie eine Maske, aber dieses Mal reduzieren Sie die Belichtung und wenden den Pinsel nur auf die Pupille und die Ränder der Iris an. Sie ahmen im Prinzip die Dodge and Burn-Methode (Abwedeln und Nachbelichten) nach, jedoch im Modul Entwickeln. Und warum ist es in Entwickeln besser? Weil Sie hier mit RAW-Dateien arbeiten können, die viel mehr Informationen enthalten.
Wir alle haben schöne Augen, man muss sie nur mit dem richtigen Licht hervorheben.
Betörende Augen in wenigen Minuten
Jetzt wissen Sie, wie es geht. Trauen Sie sich zu experimentieren. Richten Sie Ihre Augen sowohl auf künstliches, als auch auf natürliches Licht, achten Sie auf das Augenweiß und übertreiben Sie es nicht mit der Bearbeitung. Übertreiben ist nie gut. Und scheuen Sie sich nicht, Ihre fertigen Fotos mit uns zu teilen. Laden Sie Zoner Photo Studio X für 7 Tage kostenlos herunter und beginnen Sie mit der Bearbeitung.