Produktfotografie mit Hintergrundreflexion
Sie finden Produktfotografie auf weißem Hintergrund langweilig? Dann schauen Sie sich folgende Varianten an, wie Sie Ihre Szene gestalten und völlig neue Möglichkeiten entdecken können.
Für einen einfachen, schwarzen Hintergrund würde ein schwarzes Papier oder eine schwarze Plastikfläche reichen (bzw. zu manchen Fotozelten gibt es zusätzlich eine Art schwarzen Plüschstoff). Wir haben diesmal jedoch höhere Anforderungen und wollen eine Spiegelung ohne Deformierungen erzielen.
Eine perfekte Reflexion ermöglicht Glas. Aber Vorsicht! Gewöhnliches Glas bewirkt zwei Spiegelbilder. Eines entsteht an der Ober- und das zweite an der Unterseite. Diesen Effekt kann man auch an einem normalen Badezimmerspiegel beobachten, wenn man ihn nicht gerade frontal betrachtet (wenn beide Bilder genau übereinander liegen). Versuchen Sie aber mal durch den Spiegel ein Objekt unter einem scharfen Winkel zu beobachten, so als ob Sie entlang der Glasfläche fotografieren würden.
Sie haben zwei Lösungsmöglichkeiten: Entweder beschaffen Sie sich schwarzes Glas, oder Sie bemalen gewöhnliches Glas von hinten mit schwarzer Farbe (billiger). Die zweite Variante verwende ich sehr erfolgreich bereits seit langer Zeit.
Da das Glas, anders als Papier oder Plastik, nicht nach oben hin gebogen ist, muss man besser auf den Hintergrund achten. Manchmal wird es wohl nötig sein, aus einem höheren Winkel zu fotografieren, damit man auf der Aufnahme nicht die hintere Glaskante sieht. Gegebenenfalls kann man auch mit dem Tisch auch weit genug von der Wand weg rücken, damit die Glasränder gar nicht mehr auffallen. Beziehungsweise auch die Kanten absichtlich ins Bild einbauen.
Es sieht möglicherweise so aus, dass wir nur einen weißen Hintergrund mit einem dunklen ersetzt haben. In Wirklichkeit jedoch eröffnen wir hier eine völlig neue und kräftige Szenengestaltung, die Ihnen komplett neue Möglichkeiten bietet:
Weißer oder farbiger Hintergrund mit tadellosen Spiegelungen
Die Unterlage im letzten Beispiel war nämlich nicht dunkel aufgrund von schwarzem Glas. Sie war so, weil sich darin nichts gespiegelt hat! Nähert man sich ein wenig der Wand an, die man mit einem weiteren Licht weiß beleuchtet, bekommt die Unterlage dieselbe Farbe und man erhält somit statt schwarzem weißes Glas.
Wollen Sie kein strahlendes Weiß, kann man auch diverse Verläufe kreieren.
Und schließlich kann man mit bunten Lichtfiltern ganz beliebige Farben erstellen. Als nützlicher Trick gilt auch die Beleuchtung von nur einem Wandbereich oder das Ausleuchten einer bestimmten Form, typischerweise eines Kreises, die man in der Spiegelung mit Objekt ausrichtet.
Äußerst vorteilhaft ist, dass man das Produkt vollkommen separat beleuchten kann, ohne dass die Unterlage davon beeinträchtigt wird.
Nächstes Mal geht’s ins Finale
Diesmal haben wir uns zwar bereits einer komplexeren Auffassung von Produktfotografie gewidmet, es wartet aber noch immer ein Artikel über selbstreflektierende Objekte auf uns.
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