Komposition: Bildrhythmus anhand wiederholender Gegenstände

Kompositionsmäßig wirkungsvolle Bilder entstehen meist dann, wenn der Hintergrund aus sich wiederholenden Gegenständen besteht. Somit erhält das Foto einen gewissen Rhythmus, der durch die passende Platzierung eines Hauptmotivs unterbrochen wird. Falls Ihnen außerdem gelingt, dass man das Ende der rhythmischen Reihe nicht mehr auf dem Bild sieht, verpassen Sie dem Foto einen Hauch der Unendlichkeit. Der Betrachter hat dann das Gefühl, dass die Reihe der wiederholenden Gegenstände niemals endet.

Rhythmus

Die ideale Umgebung, um solche rhythmisch wiederholenden Reihen zu finden, ist die städtische und industrielle Flächenbebauung – etwa sich wiederholende Häuser, Masten, Bodenverkleidungen – aber auch Wege, bei denen Baumalleen oder Mastenreihen genützt werden können. In der Natur finden Sie rhythmisch angereihte Elemente meist im Makrobereich, vor allem bei Baumnadeln, Farnblättern oder anderen Pflanzenbestandteilen.

Rhythmische Elemente als Hauptmotiv

Auf Fotos findet man wiederkehrende Elemente sehr oft als Hauptmotiv. Das Motiv solcher Aufnahmen ist meist an der Grenze zwischen beschreibend und abstrakt.

Panasonic Lumix DMC-LX 3, 1/100 s, f/2.8, ISO 80, Brennweite 12,8 mm (umgerechnet  60 mm) Verwendung des wiederholenden Musters am Heizkörper und der Wirkung des nachlassenden Lichts für die Erstellung einer abstrakten Komposition.
Panasonic Lumix DMC-LX 3, 1/100 s, f/2.8, ISO 80, Brennweite 12,8 mm (umgerechnet 60 mm)
Verwendung des wiederholenden Musters am Heizkörper und der Wirkung des nachlassenden Lichts für die Erstellung einer abstrakten Komposition.
Panasonic Lumix DMC-LX 3, 1/100 s, f/2.8, ISO 100, Brennweite 5,1 mm (umgerechnet  24 mm) Dieses Bild besteht aus zwei rhythmischen Elementen – das wiederholende Fliesenmuster wird durch die Schattenlinien durchkreuzt. Hauptmotiv ist wiederum die Lichtatmosphäre des Bildes.
Panasonic Lumix DMC-LX 3, 1/100 s, f/2.8, ISO 100, Brennweite 5,1 mm (umgerechnet 24 mm)
Dieses Bild besteht aus zwei rhythmischen Elementen – das wiederholende Fliesenmuster wird durch die Schattenlinien durchkreuzt. Hauptmotiv ist wiederum die Lichtatmosphäre des Bildes.
Panasonic Lumix DMC-LX 3, 1/30 s, f/2.8, ISO 800, Brennweite 12,8 mm (umgerechnet  60 mm) Dieses Foto ist im Vergleich zu den zwei vorhergehenden, abstrakten Fotos ein beschreibendes. Trotzdem besteht das Hauptmotiv aus dem Rhythmus der wiederholenden Elementsreihen.
Panasonic Lumix DMC-LX 3, 1/30 s, f/2.8, ISO 800, Brennweite 12,8 mm (umgerechnet 60 mm)
Dieses Foto ist im Vergleich zu den zwei vorhergehenden, abstrakten Fotos ein beschreibendes. Trotzdem besteht das Hauptmotiv aus dem Rhythmus der wiederholenden Elementsreihen.
Panasonic Lumix DMC-LX 3, 1/20 s, f/2.8, ISO 800, Brennweite 12,8 mm (umgerechnet  60 mm) Ein weiteres beschreibendes Foto. Diesmal als Hauptmotiv eine Mahlzeit, deren Bestendteile rhythmisch auf dem Teller aufbereitet sind.
Panasonic Lumix DMC-LX 3, 1/20 s, f/2.8, ISO 800, Brennweite 12,8 mm (umgerechnet 60 mm)
Ein weiteres beschreibendes Foto. Diesmal als Hauptmotiv eine Mahlzeit, deren Bestendteile rhythmisch auf dem Teller aufbereitet sind.

Rhythmische Elemente als Hintergrund

Vor allem im Rahmen der Porträtfotografie bietet es sich an, die porträtierte Person in eine Umgebung aus rhythmischen Elementen einzubetten. Das Foto bekommt auf diese Weise eine neue Dimension und der Hintergrund kann als Leitlinie hin zur porträtierten Person führen. Dennoch muss man mit dem rhythmischen Motiv so umgehen, dass es nicht vom Hauptbereich, also der Person, im Bild ablenkt.

Canon EOS 7D, 70-200/2.8, 1/125 s, f/5.6, ISO 100, Brennweite 135 mm (umgerechnet 216 mm) Der rhythmische Hintergrund, der die Leitlinie bildet und den Blick des Betrachters zum Hauptmotiv lenkt, liegt hier außerhalb der Schärfentiefe.
Canon EOS 7D, 70-200/2.8, 1/125 s, f/5.6, ISO 100, Brennweite 135 mm (umgerechnet 216 mm)
Der rhythmische Hintergrund, der die Leitlinie bildet und den Blick des Betrachters zum Hauptmotiv lenkt, liegt hier außerhalb der Schärfentiefe.
Canon EOS 7D, EF 100/2.8, 1/100 s, f/4, ISO 200, Brennweite 100 mm (umgerechnet 160 mm) Der rhythmische Hintergrund bestehend aus Masten, die hier nach und nach außerhalb der Schärfentiefe gelangen, verleiht diesem Fashionporträt Räumlichkeit.
Canon EOS 7D, EF 100/2.8, 1/100 s, f/4, ISO 200, Brennweite 100 mm (umgerechnet 160 mm)
Der rhythmische Hintergrund bestehend aus Masten, die hier nach und nach außerhalb der Schärfentiefe gelangen, verleiht diesem Fashionporträt Räumlichkeit.

Mit Rhythmus zur Perfektion

Durch die Inanspruchnahme wiederholender Elemente als Hintergrund verleihen Sie Ihren Bilder mehr Tiefe und können sie überdies als Leitlinien nutzen. Ebenso interessant sind Kompositionen, deren Hauptmotive aus rhythmischen Reihen gebildet werden. Haben Sie keine Angst, mit verschiedenen Bildelementen zu experimentieren. Denn nur so können Ihrer Aufnahmen besser und besser werden.

Bleiben Sie auf dem Laufenden, jede Woche
veröffentlichen wir Neuigkeiten aus der Welt der Fotografie

Abonnieren Sie das Beste von lernen.zoner.de

Die E-Mail-Adresse hat ein falsches Format.

Mit der Bestätigung des Abonnements stimmen Sie der Verarbeitung personenbezogener Daten zum Erhalt von Nachrichten zu. Mehr erfahren Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

AutorJan Zeman

Ich befasse mich seit 1996 mit der digitalen Fotobearbeitung. Mit der Fotografie habe ich 2006 angefangen und mich seitdem allmählich in Richtung Fotografie als Hauptgebiet meiner Tätigkeit bewegt. Beruflich beschäftige ich mich mit Porträtfotografie (http://portretyzeman.cz), Architekturfotografie, Stadtlandschaft sowie Produkt- und Werbefotografie. Einen Querschnitt meiner Arbeit finden Sie auf der Website http://janzemanphotography.com und weitere Artikel und Fotos im Blog http://janz.cz.

Kommentare (0)

Hier gibt es derzeit noch keine Kommentare.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert