Farben in der Fotografie: Alles, was Sie über die Farbe Weiß wissen müssen
Wir haben eine Artikelreihe über Farben in der Fotografie vorbereitet, in der wir erörtern werden, welche Rolle sie in der Fotografie spielen und wie wichtig Farben sind. Wir befassen uns mit der Psychologie von Farben, Marketingkonzepten und mit der Geschichte. Wir beginnen etwas kontrovers, indem wir über die Farbe Weiß sprechen, die physikalisch gesehen gar keine Farbe ist.
Weiß entsteht durch die gleichzeitige Reflexion und Mischung aller Wellenlängen des Lichts. Es ist das Gegenteil von Schwarz, das alle anderen Farben absorbiert. Aber lassen wir die Physik beiseite. In der Fotografie ist es der Einfachheit halber besser, Weiß als eine Farbe zu betrachten, und zwar als eine der grundlegendsten.
Kurz gesagt, wir nehmen Farben durch die Art und Weise wahr, wie das Licht von Gegenständen reflektiert wird. Wenn man sich jedoch das Farbspektrum und seine einzelnen Wellenlängen ansieht, wird man Weiß nicht finden. Da es keine Farbigkeit gibt, ist Weiß unglaublich variabel und hat eine breite Palette an Verwendungsmöglichkeiten.
Sie können Weiß auch als neutralen Hintergrund verwenden oder damit einen auffälligen Kontrast schaffen.
Man kann Kontraste nicht nur in Kombination mit Schwarz, sondern auch mit jeder anderen Farbe erzeugen. Dennoch gibt es bestimmte Assoziationen, kulturelle Muster und Regeln, die mit der Farbe Weiß verbunden sind und die uns helfen können, effektiver und kreativer mit dieser Farbe zu arbeiten.
1. Die Psychologie der Farbe Weiß
In der westlichen Kultur ist Weiß vor allem die Farbe der Reinheit und Unschuld, aber auch der Einfachheit, Erleuchtung, Güte und des Friedens. Weiß ist auch ein Symbol des Neuanfangs. Es steht für die unbeschriebene Seite, die uns die Chance gibt, ganz neu anzufangen.
Diese Eigenschaften hat die Farbe Weiß in unserer Kultur seit der Zeit der alten Griechen, die die Farbe Weiß mit Göttlichkeit assoziierten. Jedoch sind nicht alle Kulturen gleich. In China zum Beispiel wird Weiß mit Tod, Trauer und Schmerz assoziiert. Trotz dieser für uns seltsamen Assoziationen gilt Weiß als die Farbe des Reinen und Guten. Es ist die Farbe des Yang-Prinzips, die dazu beiträgt, die im Yin-Prinzip enthaltene Dunkelheit auszugleichen.
Die Verwendung von Weiß ist allerdings noch keine Garantie dafür, dass man einen positiven Eindruck erzielt. Wie in einigen utopischen Science-Fiction-Filmen kann zu viel Weiß in Ihren Fotos den Eindruck von Ferne, Sterilität, Einsamkeit und Kälte vermitteln. Seien Sie also vorsichtig mit dem Einsatz von Weiß.
2. Die Verwendung von Weiß in Marketing und Design
Im Marketing vermittelt Weiß die Botschaft von Zuverlässigkeit, Sicherheit, Frische, Offenheit und visueller Klarheit. Oft dient es als neutraler Hintergrund, um eine andere Farbe, eine Textur oder ein Objekt hervorzuheben. Minimalistisches Design ist derzeit besonders populär, kann aber leicht in eine gewisse Sterilität abgleiten.
Weiß ist auch eine beliebte Farbe beim Logodesign, weil sie einen starken Kontrast zu praktisch jeder anderen Farbe bildet. Nehmen Sie zum Beispiel die Logos von Starbucks, Coca Cola oder Facebook, die auf einem einfachen Kontrast von Weiß und Grün, Rot oder Blau basieren.
3. Die Farbe Weiß in der Kunst
Die weiße Farbe ist uns schon von paläolithischen Höhlenzeichnungen bekannt. Es war eine der ersten bekannten Farben, die in der Kunst verwendet wurden. In unserer westlichen Tradition ist Weiß stark mit der Darstellung von etwas Heiligem verbunden. Und das nicht nur bei den alten Griechen und Römern, sondern auch im Christentum, das diese Symbolik übernommen hat.
Im zwanzigsten Jahrhundert wurde die Farbe Weiß von der modernistischen Bewegung häufig verwendet, um eine utopische Welt der reinen Formen, der Gleichförmigkeit, der Gleichheit oder der Unendlichkeit zu betonen, wie in Kasimir Malewitschs Gemälde „Weiß auf Weiß“.
4. Welche Farben passen zu Weiß?
Der große Vorteil von Weiß ist, dass es mit einer Vielzahl anderer Farben kombiniert werden kann. Sie werden vielleicht auf Weißtöne wie Elfenbein, Muschel oder Perlmutt stoßen. Lassen Sie sich aber nicht beirren. Diese Farben sind eine Kombination aus Weiß und verschiedenen Untertönen.
Da Weiß ein neutraler Farbton ist, gibt es keine einzige Farbe, die nicht dazu passen würde. Das Gegenteil von Weiß ist Schwarz, weshalb diese Kombination einen starken Kontrast erzeugt, den Sie auf zahlreichen eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Fotos sehen können.
In unserer Serie haben wir alle Grundfarben vorgestellt. Wir haben Sie durch ihre Aspekte von der Geschichte bis zur Psychologie geführt.
Lesen Sie Wissenswertes über Schwarz, Grün, Blau, Rot und Gelbe nicht nur aus dem Bereich der Fotografie.
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