Wie man den Mond fotografiert

Wie man den Mond fotografiert

Der Mond begeistert Menschen schon seit mehreren Jahrhunderten. Und Fotografen sind hier keine Ausnahme. Egal ob es sich dabei um den Vollmond, eine andere Phase oder die Mondfinsternis handelt. Aber wie für so vieles gibt es auch für das Fotografieren des Mondes Regeln. Erfahren Sie mehr über die Mondfotografie.

Der Mond ist auf den ersten Blick ungewöhnlich und geheimnisvoll. Der leuchtende Planet am Himmel, bei welchem man mit dem bloßen Auge die Krater und die Unebenheiten sehen kann, wirkt für viele magisch. Insbesondere wenn man ihn in seiner ganzen Schönheit sehen kann.

Wann fotografiert man den Mond?

Für die Mondaufnahmen kann sich eine der Mondphasen aussuchen, die der Mond durchläuft:

  • Neumond – der Mond ist nicht sichtbar. Die Sonne scheint auf die andere Seite des Mondes, welcher sich zwischen der Sonne und der Erde befindet.
  • Erstes Viertel – in dieser Phase erkennen wir den Mond in Gestalt eines großen D
  • Vollmond – man kann den ganzen Mond am Himmel sehen und fotografieren
  • Letztes Viertel – in dieser Phase erkennen wir den Mond in Gestalt eines großen C

Jede Mondphase hat ihren eigenen Zauber. Der Mond als kleine Sichel, die man auf dem dunkelblauen Himmel erfasst oder der Vollmond, der so nah ist, dass man ihn am liebsten anfassen möchte. Beide Phasen sind interessant und dank der ständigen Erscheinungsänderungen ist der Mond perfekt für längerfristiges Fotografieren geeignet. So sind nicht nur interessante Einzelaufnahmen möglich, sondern auch gelungene Serien des Blickes auf den Mond.

Wie man den Mond fotografiert: Mondphasen.
Die einzelnen Mondphasen.

Die Menschen wurden schon immer vom Vollmond angezogen, genauso wie die Betrachtung des Feuers. Und man muss hier erwähnen, dass der Vollmond auf jeden eine ganz spezifische Wirkung hat – am häufigsten ist der Fall, dass wir nicht einschlafen können – wecken Sie etwa die Vampirvorfahren…?

Eine Kompaktkamera reicht aus

Zurück in die Realität. Das Fotografieren des Mondes ist ziemlich einfach und gar nicht so sehr von der Ausrüstung abhängig. Man könnte sogar behaupten, dass man den Mond mit jeder Fotokamera fotografieren kann, bei der man die Verschlusszeit manuell einstellen kann. Es muss sich nicht unbedingt um eine Spiegelreflexkamera handeln, eine Kompaktkamera reicht auch, bei der Sie fortgeschrittene Belichtungseinstellungen finden. Falls Ihre Digitalkamera nicht über diese Möglichkeiten verfügt, dann sollten Sie nicht verzweifeln.

Es besteht noch die Möglichkeit, eine der Kreativmodi zu verwenden – gewöhnlich finden Sie diese als verständliche Symbole auf dem Einstellrad oder ggf. im Menü, wo meist auch eine kurze Beschreibung bzw. Anleitung des jeweiligen Kreativszenarios zu sehen ist. Daher kann man allgemein jede am Markt erhältliche Fotokamera für das Fotografieren des Mondes verwenden. Die einzige Voraussetzung ist jedoch die Möglichkeit, die Verschlusszeit selbst bestimmen zu können.

Wie man den Monde fotografiert: Mondsichel.
Die Mondsichel. In diesem Fall ist es empfehlenswert, den Mond in Verbindung mit einem Kontrast wie der Landschaft oder einer Stadt zu fotografieren.

Ein Stativ ist notwendig

Im Hinblick darauf, dass Sie beim Fotografieren bei Nacht eine längere Verschlusszeit benötigen, ist ein Stativ zwingend erforderlich. Als Alternative könnten Sie selbstverständlich auch einen Beutel mit Bohnen oder Reis zur Stabilisierung verwenden. Sie werden hierbei jedoch nicht in der Lage sein, durch den Sucher zu blicken, wenn das Objektiv auf den Himmel gerichtet ist. Ferner sind Eigentümer einer Fotokamera mit schwenkbaren Display klar im Vorteil.

Der Hauptgrund warum Sie ein Stativ verwenden sollten, ist jedoch die Eliminierung der Bewegungsunschärfe, welche durch die unnatürliche Stellung beim Fotografieren entsteht. Als richtige Verschlusszeit (siehe weiter unten) wird Ihnen wahrscheinlich eine Zeit von ca. 1/200 s angegeben, was nicht so lange ist. Gewöhnlich werden Sie jedoch die längste Brennweite des Objektivs nutzen – das längere Halten der Kamera in Richtung des Himmels mit den Händen wird jedoch ziemlich schwierig sein, ohne sich etwas zu bewegen.

Vergessen Sie bei der Verwendung des Stativs nicht, die Bildstabilisierung auszuschalten. Wenn Sie dies nicht machen, dann werden Ihre Aufnahmen höchstwahrscheinlich unscharf sein, weil sich die Linsen im Objektiv bzw. die Sensoren in der Kamera bewegen werden und versuchen etwas auszugleichen, was es nicht auszugleichen gibt.

Wie man den Mond fotografiert: der Mond fotografiert mit dem Teleobjektiv.
Beim Fotografieren mit dem Teleobjektiv erfassen Sie selbst die Oberfläche des Mondes sehr detailliert – man muss daher das Bild nachträglich zuschneiden.

Wie belichte ich richtig?

Wichtig ist auch die Einstellung der Fotokamera. Bei Nachtaufnahmen ist generell eine niedrigere Lichtempfindlichkeit (ISO) empfehlenswert. Bei einer langen Verschlusszeit entsteht nämlich digitales Bildrauschen, welches man normal nicht sieht – erhöht man jedoch die ISO, dann nimmt das Rauschen zu, was nicht ideal ist, weil man es dann sieht.

Ein Risikofaktor ist die Bestimmung der richtigen Belichtung. Das Fotografieren des Mondes ist nämlich insofern spezifisch, weil es einen großen Unterschied zwischen dem Lichtern und den Schatten gibt. Daher ist die Spot-Belichtungsmessung (punktuelle Belichtungsmessung) ratsam, die entweder mit der Umgebung rund um den fokussierten Punkt (gewöhnlich bei DSLRs) oder den mittigen Bereich des Suchers (6–8% der Fläche) arbeitet. Eine leichte Belichtungskorrektur im positiven Bereich ist zudem empfehlenswert, damit der Mond nicht grau, sondern klar und weiß aussieht.

Wenn Sie die Mehrfeldmessung wählen würden, dann wird die ganze Bildfläche in Betracht bezogen, die zum Großteil dunkel ist. Hierdurch stellt die Automatik eine lange Verschlusszeit ein und als Ergebnis erhalten Sie einen überhellten Mond. Zur Kontrolle der Belichtung sollten Sie das Histogramm oder die Anzeige von überhellten Bereichen verwenden.

Wie man den Mond fotografiert: der Mond mit wärmeren Tönen.
Bei der Auswahl des passenden Weißabgleichs kann der Mond wärmere Töne haben.

Der Weißabgleich ist oftmals nicht problematisch und daher können Sie ihn im automatischen Modus lassen. Auf der anderen Seite können Sie jedoch mit verschiedenen Weißabgleich-Methoden experimentieren und dem Mond so einen Hauch von Farbe verleihen. Ein Problem könnte jedoch der Autofokus darstellen, der aufgrund unzureichendem Licht bei der richtigen Fokussierung Probleme haben wird. Richten Sie den Fokuspunkt daher auf eine Stelle des Mondes, wo ein Übergang klar erkennbar ist. Das Fokussieren wird somit nicht mehr so ein großes Problem darstellen, wie man meinen könnte.