Wie macht man Porträts mit einem Pferd
Porträts mit einem Pferd sind eine tolle Ergänzung Ihres Porträtportfolios. Wenn Sie ein solches Fotoshooting planen, werden Ihnen unsere Tipps eine gute Hilfestellung sein. Es ist nämlich nicht einfach – man muss sowohl das Pferd als auch das Model im Auge behalten, auf die richtigen Posen achten und die Kamera bedienen. Und für das alles hat man meist nur einen kurzen Moment Zeit, bevor sich das Pferd langweilt. Nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben, wird Sie beim ersten Fotoshooting mit einem Pferd nichts mehr überraschen.
In einem meiner früheren Artikel habe ich darüber geschrieben, wie man Pferde fotografiert. Nun schauen wir uns an, wie man Porträtfotografie und Pferdefotografie kombinieren kann. Mit einem Pferd können Sie ein Model, Kinder oder sogar ganze Familien fotografieren. Es ist auch möglich, mehr als ein Pferd in die Aufnahme einzubeziehen.
In diesem Artikel werden wir uns jedoch auf die einfachste Variante konzentrieren – ein Model und ein Pferd. Ich habe das Wort „einfachste“ erwähnt, während des Shootings werden Sie aber feststellen, dass selbst diese Basiskombination Ihnen eine Menge Schwierigkeiten bereiten wird.
Dieses Shooting ist von Natur aus komplizierter als nur Pferde oder Porträts zu fotografieren. Das liegt unter anderem daran, dass Sie beide Themen im Auge behalten müssen. Hier gibt es nicht viel Spielraum für Kompromisse, sowohl das Model als auch das Pferd müssen auf den Fotos gut aussehen. Sie haben für das Shooting nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, in der sich das Pferd kooperativ verhält.
Vorbereitung des Pferdes
Wichtig ist, dass das Pferd für das Fotoshooting vorbereitet ist. Das bedeutet, dass es geputzt, zufrieden und entspannt ist. Über die Vorbereitung eines Pferdes für ein Fotoshooting habe ich in dem oben erwähnten Artikel über Pferdefotografie geschrieben. Wenn man mit Zaumzeug oder Sattel fotografiert, ist es wichtig, dass diese Dinge gut aussehen. Zum Beispiel sollte es nicht das zerlumpte, schlammige Halfter tragen, in dem es täglich auf der Koppel grast. Aus meiner Sicht ist es am besten, ein Pferd ohne alles zu fotografieren, aber das ist nicht bei jedem Pferd möglich.
Wenn das Pferd daran gewöhnt ist, fotografiert zu werden, werden Sie es leichter haben. Ein solches Pferd hat bereits eine gewisse Vorstellung davon, was von ihm erwartet wird, und wahrscheinlich wird es für Leckerlis zumindest eine Zeit lang kooperieren. Wenn Sie mit einem Pferd fotografieren wollen, das nicht ans Fotografieren gewöhnt ist, lassen Sie den Kopf nicht hängen. Vielleicht gewöhnt es sich mit der Zeit auch daran.
Wie ich im vorherigen Artikel beschrieben habe, ist ein Assistent für ein solches Shooting mehr oder weniger eine Notwendigkeit. Sie werden eine Kamera in der Hand halten, daher wäre es nicht gerade einfach für Sie, ständig hin- und herzuhüpfen um die Beine des Pferdes und das Kleid des Models zu richten. Dafür ist hier kein Raum, das Pferd gibt Ihnen nur eine begrenzte Zeit, die kostbar ist.
Auswahl und Vorbereitung des Models
Was den Stil der Fotos betrifft, so kommt es hier auf die konkrete Intention an, ob es sich um ein bestimmtes thematisches Fotoshooting oder klassische Porträts mit Pferd handelt. Natürlich empfehle ich, die Vorbereitungen nicht zu unterschätzen und eine Zusammenarbeit mit einem Visagisten zu vereinbaren, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Es ist wichtig, dass das Model keine Angst vor Pferden hat. Wenn sie Angst hat, wird das Pferd es spüren und danach werden auch die Fotos aussehen – das Fotoshooting wird nicht natürlich sein.
Wählen Sie also nach Möglichkeit ein Model, das eine positive Beziehung zu Pferden hat, idealerweise jemanden, der auch reitet. Wenn das Model eine erfahrene Reiterin ist, sehen auch Fotos auf dem Pferd viel besser aus, als wenn man ein Mädchen draufsetzt, das nur einmal im Leben geritten ist. Auf jeden Fall empfehle ich, immer die einfachere Variante zu wählen, wenn es sich um Ihr Projekt handelt.
Brennweite und Blende
Wegen der Verzerrung empfehle ich, bei Vollformatkameras mit Brennweiten im Bereich von 50-200 mm zu arbeiten, dies ist jedoch nicht die Regel, manche Leute bevorzugen auch kürzere Brennweiten. Zu meinen Favoriten für Portraits mit Pferden zählen 50 mm und 85 mm, manchmal greife ich auch gerne zum 70-200er Zoom. Was die Blende betrifft, hängt es von Ihrer Absicht ab. Bei diesen Fotos möchte ich in den meisten Fällen, dass sowohl das Gesicht des Models als auch den Kopf des Pferdes scharf sind, daher liege ich meist bei 4-5,6 im Bereich der Blendenzahlen.
Ablauf des Fotoshootings und geeignete Posen
Achten Sie darauf, dass die Ohren des Pferdes nach vorne zeigen. Das sieht auf Fotos immer viel besser aus als Ohren nach hinten gestellt. Ausnahmen sind bestimmte Situationen, z. B. wenn das Pferd auf der Weide steht oder das Modell dem Pferd einen Kuss gibt, usw. Ich verrate Ihnen, wie Sie erzielen, dass die Ohren des Pferdes nach vorne zeigen.
Zu Beginn eines Shootings kann sich das Pferd am besten konzentrieren, dies müssen Sie ausnutzen. Manchmal müssen Sie nur nach ihm rufen und schon sind seine Ohren bereit, ein anderes Mal müssen Sie mit einer Tüte rascheln oder irgendein komisches Geräusch machen. Später sinkt seine Aufmerksamkeit. Sobald diese Tricks nicht mehr funktionieren, ist es Zeit für ein Handy mit Pferdegeräuschen.
Das Internet ist voll von verschiedenen Videos mit Sounds, sodass jeder etwas findet, was das jeweilige Pferd anspricht. Wenn keine der beschriebenen Möglichkeiten funktioniert und das Pferd trotz all dieser Methoden immer noch seine Ohren wie ein Esel trägt, gibt es zum Beispiel noch die Möglichkeit, Fotos mit einem grasenden Pferd zu machen, die auch ihren Reiz haben.
Zu den Grundposen würde ich auf jeden Fall ein Standardporträt mit Pferd zählen, d. h. der Kopf des Models und der Kopf des Pferdes nebeneinander und auch das Model auf dem Pferd sitzend. Von beiden genannten Varianten können Sie mehrere Aufnahmen machen, indem Sie einfach den Winkel oder den Fokus ändern. Trauen Sie sich, die Hände in die Aufnahme einzubeziehen, die den Kopf des Pferdes umarmen können. Wenn das Model keine Angst vor Pferden hat, wird es kein Problem damit haben, den Kopf des Pferdes während des Shootings nach Bedarf zu richten und zu bewegen. Alternativ dazu können Sie die Hilfe des Assistenten in Anspruch nehmen.
Ein Model, das auf dem Pferd sitzt, kann sich näher an den Kopf des Pferdes lehnen. Wenn Sie ein Pferd mit Halfter und Leine oder Zaumzeug fotografieren, achten Sie darauf, dass die Leine und die Zügel eher locker sind. Außerdem sollten beide Zügel gleich locker sein. Andernfalls kann es einen eingeschnürten Eindruck erwecken. Falls Sie mit einem Pferd fotografieren, das mehr kann als nur stillstehen, z. B. auf Kommando verbeugen oder hinlegen, sollten Sie dies unbedingt ausnutzen, es bereichert die Fotos.
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