Wie fotografiert man den Mond in einer Landschaft?
Der Mond ist unser mysteriöser Wegbegleiter, doch seine Aufnahmen ähneln sich. Dieser Himmelskörper sticht dann besonders hervor, wenn man der Aufnahme weitere Objekte hinzufügt, etwa den Umriss einer Landschaft oder eines Bauwerks. Erfahren Sie, wie Sie den richtigen Ort und die richtige Zeit auswählen und auf welche Weise Sie den Mond abbilden können.
Auf den ersten Blick scheint es, dass für Nachtaufnahmen eine exzellente Kamera und Objektiv erforderlich sind, damit das Bild gelingt. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Man muss sich nur bewusst werden, dass der Mond ein sonnenbestrahltes Gebiet ist, sodass die Grundeinstellungen der Kamera nahe an den Tageswerten liegen. Aber wie immer gibt es Ausnahmen und ein paar weitere Dinge zu beachten.
Eine möglichst lange Brennweite
Sie können den Mond und die Landschaft auf verschiedene Weise fotografieren. Sinnvoll ist auch eine breitere Ansicht, bei der beispielsweise der Himmel im Vordergrund steht und der Mond und die Landschaftskonturen als Ergänzung der Szene dienen. Dieses Verfahren vereinfacht die Situation erheblich und stellt wesentlich weniger Anforderungen an die Wahl des Ortes für die Fotografie.
Damit der Mond im Bild lebendig wird, ist es besser, ihn größer abzubilden, was eine größere Brennweitenentfernung erfordert. Je länger, desto besser, aber dadurch auch komplizierter, den richtigen Ort zu finden. Das folgende Bild wurde mit einer Brennweite von 150 mm aufgenommen, aber viele Aufnahmen im Artikel liegen im Bereich von 400 bis 600 mm.
Was und wo fotografiert man
Natürlich den Mond. Aber was hätten Sie sonst noch gern auf dem Bild? Im Allgemeinen sind Gebäude mit einer markanten Silhouette, die sich gegen den Himmel erheben, geeignet. Bei Aufnahmen kurz nach Sonnenuntergang oder umgekehrt vor Sonnenaufgang bleibt der Himmel bläulich und die dunklen Umrisse stechen hervor.
Dies ist der Mittelweg, aber es ist kein Problem, davon abzuweichen und Bilder mit der Sonne im Rücken zu machen.
Umgekehrt können Sie auch bei dunkler Nacht fotografieren. Da der Himmel aber zu dunkel ist, muss der Mond sehr nahe an Ihrem Bodenziel sein, um den Himmel um ihn herum zu beleuchten. Sie müssen auch ein paar verschieden helle Aufnahmen machen, die Sie mithilfe der HDR-Technik kombinieren:
Eine Alternative besteht darin, den Mond vollständig zu nutzen und damit den Himmel direkt hinter Ihrem Ziel zu beleuchten:
In Städten, wo Gebäude beleuchtet sind, kann die Situation einfacher sein. Trotzdem sollten Sie damit rechnen, dass Sie wieder mehrere Fotos kombinieren werden (das würde ich auch in dem Fall tun, wenn ich nur die Stadt fotografieren würde).
Je größer die Dunkelheit, desto mehr müssen Sie die Umgebung bei Tageslicht kennen. Andernfalls warten Sie möglicherweise darauf, dass sich der Mond an die richtige Stelle bewegt, stattdessen verschwindet er aber hinter einem kilometerweit entfernten Hügel, den Sie bei Dunkelheit nicht sehen können.
Wo und wann sollte man stehen
Die Verwendung einer langen Brennweite ist komplizierter. Auf den Fotos aus dem vorherigen Kapitel habe ich mehrmals ein 600-mm-Objektiv verwendet. In dem Moment stand ich 1,5 Kilometer vom Aussichtsturm entfernt und bei den Brünner Denkmälern sogar in einer Entfernung von 3 Kilometern.
Eine Kamera mit Teleobjektiv nimmt einen sehr kleinen Ausschnitt des Himmels auf, daher müssen Sie sicherstellen, dass sowohl der Mond als auch der von Ihnen gewählte Kontext auf der Erde reinpasst. Die Position des Mondes ist zu jeder beliebigen Zeit einfach zu berechnen und wird von vielen Apps angezeigt (ich benutze zum Beispiel Sun Surveyor für Android, aber The Photographer’s Emphemeris und viele weitere sind ebenfalls beliebt).
Sie müssen aber auch die Entfernung und die Steigung vom Ort der Aufnahme zu den ausgewählten Gebäude- oder Landschaftsmerkmalen kennen. Dies kann zur Abwechslung aus Landkarten herausgelesen werden, obwohl das Ergebnis möglicherweise nicht zu 100 % genau ist. In jedem Fall ist es wichtig, beim Fotografieren eine größere Reserve einzuhalten, da der Mond bei Annäherung sehr schnell ist und es nur wenige Sekunden dauert, bis er an der falschen Stelle scheint.
Zur Veranschaulichung zeigen die folgenden Bilder dieselbe Szene, jedoch mit genau zwei Minuten Zeitunterschied.
Die Positionsänderung erfolgt so schnell, dass Sie die Bewegung dieses Himmelskörpers im Sucher beobachten können. Wenn Sie ihn an einem bestimmten Ort haben möchten, besteht die einzige Lösung darin, alles im Auge zu behalten und den Auslöser im richtigen Moment zu drücken.
Die Aufnahme des nächsten Bildes bedeutet also, zuerst ein Stativ mit der Kamera aufzustellen und auf die Stelle richten, an der sich der Mond befinden soll, und dann zu warten… und in meinem Fall noch ein paar Versuche zu starten, da nicht alles sofort perfekt geklappt hat.
Es hat sich für mich ausgezahlt, nach fotografischen Motiven auf einem Hügel über einem Feld zu suchen, auf dem ich mich in alle Richtungen bewegen konnte. Dann ist es kein Problem, sowohl die Neigung der Aufnahme (durch das Gehen zum oder vom Gebäude) als auch die horizontale Ungenauigkeit (durch Bewegen nach links und rechts) direkt während des Fotoshootings einzustellen. Wenn Sie mit verschiedenen Aufnahmen experimentieren, rechnen Sie mit Korrekturen in Hunderten von Metern anstatt in Einheiten. Daher ist es von Vorteil, viel Platz ohne Bäume zur Verfügung haben.
Optische Probleme
Bei horizontalen Aufnahmen mit einer hohen Brennweitenentfernung (400 mm und mehr) machen sich Luftvibrationen manchmal leider zu stark bemerkbar.
Diese Situation hat keine ideale Lösung, vielleicht nur die Empfehlung, eine kürzere Belichtungszeit zu verwenden. Das führt zwar zu einem gewellten Umriss des Mondes, der aber immer noch ziemlich scharf ist. Mit einer höheren Belichtungszeit wäre der Mond verschwommen.
Gerade die Voraussetzung einer kurzen Belichtungszeit stellt, wenn Sie sich für das Fotografieren einer Mondfinsternis entscheiden, ein Problem dar. Für das nächste Bild stand ich an einer kleinen Kapelle, an die ich viel näher kommen musste als in den vorherigen Fällen – ungefähr 250 Meter. Dies war eine Komplikation, da bei einer so „kurzen“ Entfernung offensichtlich war, dass der Mond bei der Fokussierung auf die Kapelle sichtbar unscharf ist und umgekehrt. Eine hohe Blende war nicht möglich, da während einer Finsternis extrem wenig Licht vorhanden ist. Am Ende habe ich nicht zwei Bilder vom selben Ort zusammengesetzt, sondern den Mond einen Moment zuvor separat aufgenommen und ihn dann auf das Foto mit der Kapelle an der Stelle eingesetzt, an der sich seine unscharfe Version darunter befindet.
Es macht Spaß
Das Fotografieren des Mondes ist eine unkonventionelle Erfahrung, bei der Sie ganz leicht gute Ergebnisse erzielen können. Für genau berechnete Fotos ist jedoch ein wenig Planung und Mut, bei Nacht hinauszugehen, erforderlich. In jedem Fall ist ein Aufenthalt im Dunkeln an der frischen Luft nicht zu verachten und bietet Ihnen auf jeden Fall viele fotografische und diverse andere Erlebnisse.
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