Wie fotografiert man Blumen zu Hause
Die Natur lässt sich natürlich am besten im Freien fotografieren, jedoch ist man durch das aktuelle Licht und die Umgebung eingeschränkt. Außerdem ist der gelegentliche Wind für die Ausarbeitung der Details nicht förderlich. Bäume sind schwer übertragbar, aber Blumen kann man einfach mit nach Hause nehmen. Dann haben Sie die Kontrolle über alle Faktoren, die das Foto beeinflussen.
Es gibt viele Möglichkeiten, Pflanzen zu Hause zu fotografieren. Es liegt auch an Ihnen, welche Fotoausrüstung Sie wählen. Ich habe eine spiegellose Kamera und externe Blitze mit kabellosem Auslöser für die Beleuchtung verwendet, jedoch eher aus Gewohnheit und nach dem Motto: „Wenn man einen Hammer hat, betrachtet man jedes Problem als einen Nagel.“ Die Blitze sind oft zu stark und das Bewegen von zwei-Meter-Stativen um ein paar Zentimeter unnötig umständlich, sodass ich es beinahe bereute, keine einfache Taschenlampe gewählt zu haben. Aber alles hat seine Vor- und Nachteile.
Im Artikel über das Fotografieren von Glas wird jedoch veranschaulicht, dass eine Taschenlampe und die Handy-Kamera für ähnliche Arbeiten ausreichen, also lassen Sie sich nicht einschränken und verwenden Sie die Technik, die Sie zur Verfügung haben.
Das Wichtigste: Licht
An dem Löwenzahn sieht man die Wirkung von Licht aus verschiedenen Richtungen. Sie können versuchen, selbst herauszufinden, aus welcher Richtung ich das Licht in jedem Bild einstrahlen ließ. Die Lösung finden Sie im Text direkt unter dem Bild.
Im ersten Bild oben links wurde das Licht direkt über dem Löwenzahn eingesetzt. Auf das Licht wurde eine große Softbox montiert, um es zu brechen (genauso hätte ich aber auch mit einer Reflexion an der Decke blitzen können). Der resultierende Effekt ist ähnlich wie bei Tageslicht im Freien.
Oben rechts habe ich das Licht weiter von der Kamera entfernt, um einen größeren Unterschied zwischen den hellen und dunklen Bereichen zu erzielen. Es ist immer noch über der Blume platziert, aber diesmal hinter ihr. Die Stellen, die dem Fotografen zugewandt sind, werden also nicht direkt beleuchtet und sind daher viel dunkler.
Allerdings ist es nicht immer einfach, das Licht über dem Objekt zu platzieren, daher befindet sich das Licht im Bild unten links wieder hinter dem Löwenzahn, aber seitlich. Der Effekt ist bei dieser Pflanze ähnlich, nur dass der Stängel, der in den beiden vorherigen Bildern im Schatten lag, ebenfalls beleuchtet wird.
Die Position unten rechts zeigt das Licht, das auf dem Tisch hinter dem Löwenzahn platziert ist. Bei Personen wäre diese Beleuchtung furchtbar, aber in speziellen Fällen kann sie sich als geeignet erweisen. Beachten Sie auch, dass die grünen Blätter und auch der Stiel durchscheinen.
Die verschiedenen Beleuchtungsrichtungen können kombiniert werden. Wenn Sie eine Taschenlampe in einem dunklen Raum verwenden, können Sie dies bei einer Langzeitbelichtung leicht erreichen, indem Sie erst von der einen und dann von der anderen Seite leuchten, wie in dem erwähnten Artikel über das Fotografieren von Glas (oder im Artikel über Light Painting Technik im Allgemeinen).
Hintergrund
Auf den vorherigen Bildern befand sich die weiße Wand etwa 2 Meter hinter der Blume. Ich habe mir die Tatsache zunutze gemacht, dass ein korrekt ausgerichteter Blitz nur das Motiv beleuchtet und nicht die Umgebung, sodass man fast alles in einen schwarzen Hintergrund verwandeln kann.
Anspruchsvolleren Fotografen empfehle ich den Kauf eines Blocks mit dickerem A2-Farbpapier. Ich habe mir vor einiger Zeit einen zugelegt und schon mehrmals erfolgreich eingesetzt. Wenn Sie ein Teleobjektiv verwenden, müssen Sie nur einen kleinen Bereich hinter der Pflanze ausfüllen, an dem Sie den Karton auf beliebige Weise befestigen (bei diesem Detail würde auch A4 oder kleiner reichen).
Im blauen Bild wurde ein Trick angewandt: Der Hintergrund und die Pflanze werden von zwei verschiedenen Lichtern beleuchtet, die beide so ausgerichtet sind, dass sie nur ein Ziel beleuchten. Das ganze Bild war dann eine Sache von mehreren Versuchen, da ich den Hintergrundblitz in der Hand hielt, in der Hoffnung den richtigen Punkt zu treffen.
Sie können eine große Variabilität erzielen, indem Sie die Intensität des Hintergrundlichts variieren und es in einen schmalen Kegel fokussieren.
Als endgültige Variante habe ich die mittlere Lösung gewählt und etwas Licht von der Seite hinzugefügt.
Dem entspricht auch die Backstage-Aufnahme:
Praktische Tipps
Während des Fotoshootings stieß ich auf ein paar kleine Probleme:
Damit die Blumen so stehen bleiben, wie ich sie brauche, habe ich sie mit Klebeband leicht am Glas oder an der Vase befestigt.
Meistens habe ich eine große Blende verwendet, damit alles scharf ist und auch um die Intensität der Blitze zu reduzieren, die auf kurze Distanz eine enorme Leistung hatten.
Selbst das war manchmal nicht genug und die Leistung von 1/128 war immer noch zu hoch. Daher habe ich manchmal einen Polarisations- oder ND-Filter verwendet, um das Licht noch mehr abzuschwächen. Natürlich ist dies nicht bei schwächeren Leuchten nicht nötig. Umgekehrt könnte dies bei noch leistungsfähigeren Studioblitzen ein unlösbares Problem darstellen.
Details und größere Ganzaufnahmen
Denken Sie daran, dass auch Aufnahmen aus größerer oder geringerer Entfernung gute Ergebnisse bringen. Wie nah Sie herankommen, hängt vom verwendeten Objektiv ab. Details einer Traubenhyazinthe erfordern schon ein Makroobjektiv.
Eine Tulpe ist aber viel größer und selbst gewöhnliche Objektive sollten keine Probleme haben.
Vor allem Tulpen sehen auch in einer Vase sehr eindrucksvoll aus (leider hatte ich keine passendere zur Hand).
Weitere Optionen
Wenn Sie der „gewöhnlichen“ Ansichten überdrüssig sind, versuchen Sie den beliebten Flat-Lay- Stil, bei dem Sie senkrecht nach unten fotografieren. Die Blumen müssen nicht immer auf einem leeren Tisch verstreut sein, auch ein anderer Hintergrund ist wirkungsvoll.
Nachdem ich diese Szene vorbereitet hatte, versuchte ich eine Alternative mit weiteren – diesmal transparenten – Steinen, die auf dem Glas über der Pflanze platziert waren. Das Ganze sieht künstlerisch aus, jedoch kann man nicht wirklich erkennen, was es ist.
Zur Veranschaulichung – so sah die ganze Szene aus:
Der letzte Versuch war also eine weitere Ansicht durch ein Objekt, das dieses Mal ein Wasserglas war, in dem sich das Bild der Tulpen bricht.
Nutzen Sie die Gelegenheit
Das Fotografieren von Blumen ist nicht kompliziert und im Grunde brauchen Sie nur eine Pflanzen. Diese können sie während der Saison im Freien besorgen oder vielleicht taucht ein Blumenstrauß zu irgendeinem Jubiläum bei Ihnen zu Hause auf. Mit etwas Geschick bleiben die Blumen beim Fotografieren unversehrt, also geht es nur darum, die Situation zu nutzen und sich interessante Kompositionen einfallen zu lassen. Ich glaube, Sie werden viel Spaß bei diesem Fotoshooting haben!
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