Wasserporträts ohne extreme Technik

Das Fotografieren im Wasser ist eine Herausforderung, macht aber auch eine Menge Spaß. Außerdem handelt es sich um ein sehr spannendes Thema. Sie können im Wasser auch mit einfacher Ausrüstung fotografieren und müssen nicht befürchten, dass Sie sich oder Ihre Kamera ertränken. Suchen Sie einfach einen See oder Fluss in der Nähe, denken Sie sich ein Konzept aus und schon kann es losgehen. Unterschätzen Sie die Vorbereitung nicht und lassen Sie sich von schlechtem Wetter nicht entmutigen.
Das Fotografieren am Wasser, im Wasser oder sogar unter Wasser ist auch mit einfacher Ausrüstung möglich. Alles, was Sie brauchen, ist eine Kamera und ein „kurzes“ Objektiv. Eine Hilfskraft ist ebenfalls nützlich, aber nicht unbedingt erforderlich. Und als Bonus empfehlen wir ein Insektenschutzmittel, sonst werden Sie von den Insektenfreunden am Wasser bei lebendigem Leib gefressen.
Vorbereitung eines Wasserfotoshootings
Verabreden Sie einen Termin mit einem Model und entwickeln Sie ein Konzept. Sie können Porträts von Märchenfiguren, einer Meerjungfrau oder Ophelia, romantische Porträts oder Schwangerschaftsfotos aufnehmen. Probieren Sie dramatische oder abgedunkelte Fotos. Es kommt ganz darauf an, was Ihnen am besten gefällt.

Packen Sie mit ein:
- Wir empfehlen eher helle Kleidung. Andernfalls könnte das Model mit der Farbe des Wassers verschmelzen, das hierzulande eher dunkel und schlammig ist. In den kristallklaren Gewässern der Karibik sähe das natürlich anders aus.
- Handtücher und Ersatzkleidung für Sie und das Model. Es kann passieren, dass Sie ins Wasser gehen müssen, um einen guten Winkel zu finden.
- Das bereits erwähnte Insektenschutzmittel werden Sie sicher zu schätzen wissen. In Wassernähe gibt es eine Menge Insekten, was sehr unangenehm werden kann.
- Ein Reflektor könnte sich als nützlich erweisen, und dazu vielleicht eine Hilfskraft. Das ist ein angenehmer Bonus, aber nicht unbedingt notwendig.
Vereinbaren Sie einen geeigneten Zeitpunkt, die goldene Stunde ist ideal. Aufnahmen im Wasser können vor allem im Sommer realisiert werden, sofern man keine kälteresistenten Models zur Verfügung hat. Die Abendstunden eignen sich besonders wegen des Lichts, aber auch wegen der Abwesenheit von Menschen, die sich tagsüber an den Badeplätzen aufhalten.
Welche Ausrüstung sollte man mitnehmen?
Sie können gerne zu einem längeren Objektiv greifen. Dieses wird sich für einige Blickwinkel eignen. Wenn Sie aber von oben fotografieren wollen, was sich bei Wasser anbietet, sollten Sie Brennweiten wie 35 mm oder 24 mm zur Hand haben. Wenn Sie keine Trittleiter dabei haben oder nicht auf einen Baum klettern möchten, könnten Sie mit einem 50 und mehr Millimeter-Objektiv unglücklich werden.

Sie können einen Blitz verwenden, wenn Sie wissen, wie man damit umgeht und es zur Szene passt, Sie können aber auch nur einen Reflektor nehmen und natürliches Licht verwenden. Wenn Sie zum Beispiel ein Model von oben fotografieren, das im Wasser schwimmt und in den Himmel blickt, wäre natürliches Licht für diese Aufnahme besser geeignet.
Das Fotografieren als solches
Finden Sie zunächst heraus, welche Beziehung das Model zum Wasser hat. Es kann passieren, dass Sie mit Menschen fotografieren, die keine absoluten Wasserratten sind. Geben Sie ihnen einfach Zeit, um sich an das Wasser und die unbekannte Umgebung zu gewöhnen. Zwingen Sie sie nicht, etwas Anspruchsvolles zu machen.
Tipps, die Sie ausprobieren sollten:
- An der Wasseroberfläche: Bringen Sie die Kamera so nah wie möglich an die Wasseroberfläche heran und lassen Sie das Wasser über das gesamte Foto fließen. Behalten Sie das Model in der Mitte des Fotos und lassen Sie den Wasserhorizont das Foto in zwei Hälften teilen. Achten Sie darauf, dass Ihre Kamera nicht von einer Welle nass wird. Bringen Sie Ihre Kamera so nah wie möglich an das Wasser heran, aber in einem sicheren Abstand.
- Gegen den Sonnenuntergang: Wenn gerade goldene Stunde ist, fotografieren Sie das Model im Gegenlicht. Das Licht spiegelt sich schön im Wasser und die Bilder werden schön erleuchtet.
Gegenlicht ist magisch. Nikon D90, Nikkor 50 mm f1,4, 1/4000s, F2,2, ISO 200, 50 mm - Werfen Sie das Haar! Das Model kann versuchen, die Haarspitzen zu befeuchten und dann den Kopf so zu werfen, dass die fliegenden Haare und das Wasser eine Art Kreis um das Model bilden. Solche Fotos haben Sie bestimmt schon einmal gesehen. Achten Sie darauf, eine sehr kurze Verschlusszeit zu wählen.
Nicht nur mit Haaren kann man spielen, es gibt viele Möglichkeiten. Nikon Z6II, Nikkor 85 mm f1,8, 1/500s, F2,8, ISO 100, 85 mm - Schwimmendes Model: Versuchen Sie, das Model im Wasser zu positionieren und fotografieren Sie es zuerst an der Oberfläche und dann von oben. Wenn das Wasser ruhig ist und Sie auf der Oberfläche fotografieren, erhalten Sie eine schöne Reflexion wie in einem Spiegel.
- Reflexionen: Achten Sie generell auf die Reflexionen und Spiegelungen im Wasser, sie haben das Potenzial zu sehr originellen Fotos – sei es ein Gesicht oder eine ganze Figur widerzuspiegeln.
- Tauchen Sie das Model vollständig ein: Versuchen Sie, das Model so zu fotografieren, dass sich ihr Gesicht nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche befindet. Natürlich bleibt man mit der Kamera über dem Wasser, aber das Model sieht wunderschön aus, wenn es ganz unter Wasser ist. Sie muss aber eine Weile unter Wasser bleiben, damit das Wasser keine Wellen wirft.

Fazit
Es gibt natürlich noch viel mehr Möglichkeiten, dies sind aber die Grundlagen, mit denen Sie auskommen sollten, wenn Sie mit dieser Art der Fotografie beginnen. Scheuen Sie sich nicht, das Wasser zu manipulieren, es zu werfen, es auf das Model zu schütten, es zu bewegen. Halten Sie die Kamera immer in einem sicheren Abstand und freuen Sie sich auf fantastische Ergebnisse!

Ulrich Spinde
Ein schöner Beitrag und bei den heißen Sommern sicher ein angenehmes und erfrischendes Arbeiten. Beim fotografieren am Wasser wäre sicher ein Polfilter hilfreich um die Reflektionen auf dem Wasser zu reduzieren.