Waldfotos
Aufgrund des tollen Erscheinungsbildes und der leichten Erreichbarkeit sind Wälder stets dankbare Aufnahmeobjekte. Lassen Sie sich durch ein paar Tipps inspirieren, wie Sie fotografisch das Beste aus ihnen herausholen können.
Die Leute prahlen meist mit exotischen Reisezielen und teilen auf den sozialen Netzwerken ihre Reiseaufnahmen. Es gibt aber auch hier äußerst viele wunderschöne Schlupfwinkel und Orte, viele davon gleich irgendwo um die Ecke. Auf Waldfotografie kann sich somit jeder stürzen.
HILFSMITTEL
Wälder schauen auf Fotos immer gut aus – egal in welcher Jahreszeit und mit welcher Ausstattung man fotografiert. Die Aufnahmen kann man aber immerhin beispielsweise mit einem Polarisationsfilter noch verbessern und auch die Auswahl einer bestimmten Jahres- oder Tageszeit kann hilfreich sein. Klassisch ist natürlich der Herbst. Wenn man dann noch die „goldenen Stunden“ (morgens oder abends, wenn die Sonne am Horizont ist) erwischt, bekommt man richtig elegante Aufnahmen des Waldkönigreiches. Ich persönlich mag auch den Nebel- oder Wolkeneffekt besonders gerne, welcher den Fotos noch ein anderes Ausmaß verleiht.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es abgesehen von einem regnerischen Oktobermorgen keinen Sinn macht zu fotografieren! Haben Sie keine Scheu Aufnahmen jederzeit zu machen, denn Sie erhalten so eine viel abwechslungsreichere Kollektion, als nur eine Serie von Herbstaufnahmen.
GESAMTAUFNAHMEN
Nachdem man als Tourist nach einer langen Wanderung endlich einen höher gelegenen Punkt erreicht, wird man meistens mit einer tollen Aussicht belohnt, die man verewigt. Solche Fotos, egal zu welcher Tageszeit, sind normalerweise sehr effektiv, sie bringen aber auch technische Probleme mit sich. Schauen Sie sich weiter unten das Bild sowohl in der Finalversion, als auch als Original direkt von der Kamera an:
Das ursprüngliche Foto zeigt viel zu dunkle Wälder bei gleichzeitig viel zu hellem Himmel. Das könnte man an Ort und Stelle mit einem sog. Verlaufsfilter lösen, der den Himmel abdunkeln würde. Da ihn aber nicht viele Leute besitzen, ist eine Softwarebearbeitung üblicher.
Falls Sie auf zu große Helligkeitsunterschiede stoßen, beispielsweise beim direkten Fotografieren gegen die Sonne, wir Ihnen oftmals nichts anderes übrig bleiben, als mit der HDR-Technik mehrere Aufnahmen zu erstellen und diese später zusammenzulegen.
Als Inspiration hier noch eine Aufnahme mit meinem beliebten Nebel. Die meisten Nebelaufnahmen haben einen geringen Kontrast, deshalb ist es notwendig in dieser Hinsicht noch stark nachzubearbeiten. Damit Sie auch nach den Bearbeitung mit einem technisch hochwertigen Bild dastehen, empfehle ich nach rechts zu exponieren.
AUSSCHNITTE AUS GESAMTAUFNAHMEN
Während breite Umgebungsaufnahmen die Monumentalität der Natur vermitteln, kann man von derselben Stelle aus mit einem Teleobjektiv genau das eine Detail „herauspicken“, das uns interessant vorkommt.
Bereits beim vorherigen Foto war Brennweite 88 mm zu sehen, hier noch ein größeres Detail von einer anderen Stelle mit Brennweite 165 mm.
Vergleichsweise können Sie sich nochmals das erste Foto der Frühlingshügel ansehen, das von derselben Stelle aus fotografiert wurde. Finden Sie den Landschaftsausschnitt? (Auch wenn er offensichtlich zu einer ganz anderen Zeit fotografiert worden ist.)
IM WALD
Auch Szenen, bei denen der Beobachter direkt zwischen den Bäumen steht, haben einen eigenen Reiz. Es zahl sich aus, die Sonneneinstrahlung zu beobachten und die Komposition demgemäß anzupassen. Ausreichend ist ein kleines Waldstück, auf das ein vereinzelter Lichtstrahl fällt. Üblicherweise hat die Kamera Probleme damit, die beleuchtete Stelle nicht zu überbelichten. Deshalb muss man die Aufnahme nach dem Fotografieren gründlich kontrollieren, dass kein weißer Fleck in der Bildmitte entsteht.
Man kann auch mithilfe einer Weitwinkelaufnahme die Sonne zusammen mit einem anderen interessanten Element ins Bild bringen.
Straßen sind allgemein gute Leitlinien für das Auge des Beobachters. Hier erneut eine Szene mit etwas Nebel, durch die sich eine Waldstraße schlängelt:
DETAILS
Man muss auch nicht immer ganze Waldabschnitte aufnehmen. Auch Details, auf die Sie zufällig stoßen, sind schön.
Sie können auch auf Schatten achten, die feine Zeichnungen auf natürlichen Oberflächen formen.
Dank dem eingeschränkten Umfang der Lichtaufnahme von Digitalkameras ist es weiters einfach, Silhouetten zu erzeugen. Hier ein paar schattige Blätter mit anderen, stark beleuchteten im Hintergrund. Auf dem Computer können Sie dann nach eigenem Geschmack das Helligkeits- und Sättigungsniveau einstellen. Aus dem Ursprungsbild kann man ganz leicht sowohl eine optimistische helle Variante (so wie hier), als auch eine dunklere, weniger kontrastreiche, melancholisch wirkende kreieren.
Abschließend möchte ich noch anmerken, dass die Kamera nicht immer nur in horizontaler Position sein muss. Es ist gut, auch nach ganz anderen Höhenebenen Ausschau zu halten. Hier wurde außerdem der Weißabgleich stark ins Blaue verschoben, was dem Bild einen dramatischen Ausdruck verleiht.
SCHLUSSWORT
Wälder bieten unendlich viele Fotogelegenheiten. Sie müssen bloß um sich herum schauen, dann bringen Sie von Ihrem nächsten Ausflug vielleicht schon Unmengen interessanter Aufnahmen nach Hause.
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