Vögel in der Natur fotografieren
Bei Wanderausflügen in der Natur trifft man oftmals auf Vögel. Bestimmt hatten Sie auch schon die Idee die Vögel zu fotografieren. Aber Vögel zu fotografieren ist gar nicht so einfach, wie man auf den ersten Blick meinen würde. Aber mit ein bisschen Übung und Fingerspitzengefühl wird es schon klappen.
Fotografieren von Vögeln je nach Jahreszeit
Genauso wie viele fotografische Disziplinen hat auch das Fotografieren von Vögeln seine Spezifika. Insbesondere die Licht- und Windverhältnisse müssen bei den Aufnahmen je nach Jahreszeit beachtet werden.
Trainieren Sie im Winter
Für Anfänger der Vogelfotografie erweist sich der Winter als beste Jahreszeit. Aufgrund der Kälte halten sich die meisten Vögel in der Nähe der Menschen auf und sich auch nicht so scheu. Es ist daher nicht so schwer, sich ihnen zu nähern und tolle Fotos zu machen. Ob es sich dabei um Singvögel oder Wasservögel handelt ist völlig egal.
Der Nachteil im Winter ist jedoch, dass in dieser Jahreszeit die Auswahl an Vogelarten kleiner ist als bspw. im Frühling. Dies liegt daran, dass die meisten Vogelarten in Deutschland Zugvögel sind. Dies sollte aber kein Hindernis darstellen und um die Grundlagen zu erlernen, reicht es am Anfang aus, Meisen zu fotografieren.
Der Frühling
Eine tolle Gelegenheit für Vogelfotografen ist zweifelsfrei der Frühling. Es gibt gleich mehrere Gründe hierfür. Ungefähr Ende Februar beginnt die Mehrzahl der Zugvögel nach Deutschland zurückzukehren – manche kommen früher und manche später. Hierbei handelt es sich um Sumpfvögel (Kiebitze), Singvögel (Schwalben) und Wasservögel (Wildgänse). Es fehlen auch nicht Vögel wie der weiße Storch.
Da die Bäume in dieser Jahreszeit noch nicht so stark mit blätternbedeckt sind, ist es relativ einfach die Vögel zwischen den Ästen zu finden. Ferner beginnt die Paarungszeit, wodurch die Vögel weniger vorsichtig sind.
Im Sommer verdecken die Blätter die Sicht
Sobald die Baumkrone im Sommer immer bedeckter wird, umso schwieriger wird es für Sie, die Vögel zwischen den Ästen zu entdecken. Die Mehrheit wird zudem schon den Eiern hocken. Hierdurch wird es gar nicht so einfach Fotoaufnahmen zu machen. Nistende Vögel sollte man lieber in Ruhe lassen und nicht stören.
Der Herbst in Bewegung
Im Herbst beginnt bei den meisten Vogelarten der Herbstzug, d. h. die Vögel ziehen in ihr Winterquartier in entferntere Gebiete.
Beginnen Sie am See oder im Zoo
Falls Sie nicht wissen, wo Sie mit der Vogelfotografie beginnen sollen, dann empfehle ich Ihnen einen Besuch am See oder im Zoo. An beiden Orten sind viele Vögel zu sehen. Ferner sind sie die Menschennähe gewohnt und bieten daher tolle Möglichkeiten zum Fotografieren.
Im Winter gibt es nichts Einfacheres als ein Futterhäuschen für Vögel mit Sonnenblumenkörnern zu befüllen und anschließend aus kleiner Entfernung auf die richtige Gelegenheit zu warten. Die Meise und andere Singvögel, die bei uns überwintern, lassen sich so leicht anlocken.
Was sitzt hier?
Ein Spaziergang am Ort, wo sie später fotografieren möchten, ist ratsam, bevor Sie mit dem eigentlichen Fotografieren beginnen. Versuchen Sie anhand eines Atlas zu bestimmen, welche Vogelarten am jeweiligen Ort vertreten sind. Es ist gut zumindest die Grundvogelarten, deren Aufenthaltsorte, die Essgewohnheiten und das Verhalten (bspw. wann Sie wegfliegen oder wiederkommen) zu kennen. Ein empfehlenswertes Buch ist „Der Kosmos Vogelführer: Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens“ von Lars Svensson.
Auf der Lauer oder Pirsch
Es gibt zwei Möglichkeiten, wir man Wild fotografiert: Entweder man ist auf der Lauer oder man „pirscht“ durch die Landschaft mit der Hoffnung ein Tier zu sichten.
Bei der Vogelfotografie eignet es sich auf jeden Fall, auf der Lauer zu sein, weil man hierdurch qualitativ hochwertigere Fotos machen kann. Bereiten Sie einen Futternapf oder Lautsprecher mit einer Vogelstimme vor und warten Sie ab, bis ein Vogel zur gewünschten Stelle fliegt. Der Nachteil ist hierbei das Warten. Ferner ist die Auswahl des richtigen Ortes und eine gewisse Tarnung nötig. Man kann sich beispielsweise in einer Holzhütte verstecken oder ein Versteck aus natürlichen Materialien bauen.
Bei der Pirsch entfällt hingegen dieser Aufwand. Allerdings müssen Sie stets auf der Lauer sein, da die plötzlich auftretenden Blickkontakte (insbesondere bei Vögeln) oftmals sehr kurz sind.
Aufwendige Technik
Das Fotografieren von Vögeln und Tieren ist allgemein keine Disziplin, die für eine Kompaktkamera geeignet ist. Hier wird eine Spiegelreflexkamera mit Teleobjektiv benötigt.
Lassen Sie sich aber nicht verunsichern, dass Sie unbedingt eine Ausrüstung im Wert mehrer tausend Euro benötigen. Der Gehäusetyp der Spiegelreflexkamera ist praktisch nicht entscheidend. Viel wichtiger ist das Objektiv, welches mindestens eine Brennweite von 300 mm aufweisen sollte. Zudem sollte die Blende einen möglichst niedrigen Wert haben.
Nutzen Sie bei längeren Brennweiten ein Stativ, um schärfere Bilder zu erhalten. Die Verschlusszeit bei einem 100 mm Objektiv sollte mindestens 1/100 s betragen. Ein 300 mm Objektiv hingegen 1/300 s. Sollten Sie zudem nicht full frame nutzen, dann muss die Brennweite noch mit dem Crop-Faktor Ihres Fotoapparates multipliziert werden.
Ein scharfes Auge ist die Basis für den Erfolg
Egal ob Sie Porträts oder Tierfotos machen, der Fokus sollte immer auf die Augen gerichtet sein. Dies ist eine Grundvoraussetzung für fesselnde Fotos. Bei Vögeln mit einem längeren Hals kann dies ein Problem sein – das Auge ist somit weiter vom Rest des Körpers entfernt.
Versuchen Sie immer, dass der Schärfepunkt so nah wie möglich am Auge liegt und wählen Sie eine hohe Blende ein.
Nutzen Sie die max. Geschwindigkeit der Fotokamera
Vögel sind meistens ziemlich unruhig. Deswegen sollten Sie sich davor nicht scheuen die Serienaufnahme auf Ihrer Kamera einzustellen. Hierbei sollten sie die höchstmögliche Bildanzahl pro Sekunde wählen, die Ihr Gerät unterstützt. Jede Aufnahme ist anderes und daher lohnt es sich diese Funktion auszunutzen.
Fotografieren Sie bis zum Ende der Aktion wie beispielsweise ein fliegender Vogel oder ein Kampf um die Beute. Es ist nicht unüblich, dass Sie gerade in dem Moment wo Sie die Bilder betrachten, der entscheidende Moment abläuft auf den Sie die ganze Zeit gewartet haben. Sie verpassen dann diese Situation und das ist ärgerlich.
Die goldene Stunde eignet sich auch bei Vögeln
Machen Sie sich bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang auf den Weg zum Fotografieren. Die goldene Stunde ist auch hier ideal. Zu diesem Zeitpunkt sind die Farben wärmer und nicht so aggressiv. Ein Vogel, dessen Federn glänzen, sieht bei Sonnenaufgang oder Untergang völlig anders aus als am Tag.
Versuchen Sie, die Vögel beim Fotografieren möglichst wenig zu stören.
Anonymous
Ich finde es schwierig, am Himmel fliegende Vögel nach Erkennen mit langer Brennweite zu finden, zu verfolgen und dabei den richtigen Schärfebereich zu erwischen. War bisher immer Glückssache.
Anonymous
Das wunderschöne Aufnahmen, ich versuche auch immer Tiere wie Vögel zu Fotografieren.
Ich habe mir ein neues Objektiv zugelegt ein Canon 70-300 und glaube damit bessere Aufnahmen machen zu können zumal ich auch gern Flugzeuge Fotografiere.
Grüße C.M.
Manfred
richtig tolle Beispielfotos