Überbelichtete Fotos? Lernen Sie, wie Sie sie in Zoner Studio bearbeiten können

Überbelichtung ist ein häufiges Problem, das vor allem Anfänger beim Fotografieren beschäftigt. Dabei lässt es sich ganz einfach vermeiden. Man muss nur ein paar Grundsätze beim Fotografieren beachten und die schnellen Bearbeitungsfunktionen in Zoner Studio kennen. Hier erfahren Sie, wie Sie zu helle oder zu dunkle Stellen in Ihren Fotos retten können.
Dieser Text knüpft an den Artikel So vermeiden Sie Überbelichtung in Fotos an. Darin ging es eher um die Erklärung, was Überbelichtung ist, und um verschiedene allgemeine Tricks beim Fotografieren und bei der Nachbearbeitung. Dieses Mal zeigen wir Ihnen jedoch konkrete Anpassungen in Zoner Studio. Die folgenden Werkzeuge helfen Ihnen dabei, dieses Problem zu lösen:
- Schieberegler Lichter und Schatten,
- Linearer Verlauf (G),
- AI-Auswahl des Himmels,
- HDR-Belichtungsreihen.
Ausgangspunkt ist ein unbelichtetes Foto
Wie wir bereits in dem oben genannten Artikel erwähnt haben, muss man von einem ausreichend unterbelichteten (dunklen) Bild ausgehen. Mit einem solchen Bild kann man arbeiten, wobei die endgültige Qualität von den Möglichkeiten der Kamera und dem Verwendungszweck des Bildes abhängt.
Für den Druck ist die höchstmögliche Qualität geeignet, wobei kleine Bilder für das Internet auch stark bearbeitet werden können. Durch die Bearbeitung entsteht zwar mehr Bildrauschen, das jedoch bei niedriger Auflösung kaum sichtbar ist.

Korrektur von Überbelichtungen mit den Schiebereglern Lichter und Schatten
Die erste Möglichkeit ist ein einfacher und sehr vielseitiger Vorgang im Modul Entwickeln. Für uns sind hier vier Schieberegler wichtig, die wir ausbalancieren müssen.

Das erste ist die Belichtung. Damit können wir das Bild ganz einfach aufhellen oder abdunkeln. Versuchen wir also, die Belichtung zu erhöhen, um zu sehen, wie das Bild ungefähr aussieht und wie viel Aufhellung wir brauchen. Keine Angst vor Fehlern, im Modul Entwickeln können Sie jederzeit zu jedem Schieberegler zurückkehren und seinen Wert ändern.

Das Foto müsste deutlich aufgehellt werden, doch dann wäre der Himmel nur noch eine weiße Fläche. Deshalb gibt es einen weiteren Parameter, den wir verringern müssen: Lichter. Dieser dämpft nur die intensiven, hellen Stellen und verdunkelt so den Himmel.

So erzielen wir ein besseres Ergebnis. Manchmal reichen die Lichter allein nicht aus, um einen großen Helligkeitsbereich des Bildes abzudecken. Deshalb gibt es noch die Möglichkeit, die Schatten anzupassen, die wiederum aufgehellt werden können. In extremen Fällen können Sie also mit Lichter -100 und Schatten +100 enden.
Jetzt ist die ganze Landschaft gut zu sehen, nur wirkt das Bild etwas flach. Ein guter Trick ist daher, den Kontrast zu erhöhen. Seien Sie jedoch darauf vorbereitet, dass durch eine deutliche Erhöhung des Kontrasts auch die Farbsättigung zunimmt, manchmal bis über das akzeptable Maß hinaus. Ähnliche Probleme lassen sich dann durch Verringern der Sättigung beheben.

Dann ist es nur noch eine Frage des Experimentierens und welche konkreten Parameter Ihnen bei dem jeweiligen Foto gefallen.

So entfernen Sie Bildrauschen nach der Bildaufhellung
Alle Aufhellungsvorgänge werden addiert und verstärken das Rauschen. Sehen Sie sich daher immer eine vergrößerte Version des Fotos an, insbesondere die Stellen, die ursprünglich dunkel waren. Diese werden am stärksten beeinträchtigt. Wenn die Qualität nicht mehr akzeptabel ist, versuchen Sie, im Bereich Rauschunterdrückung die Stärke von Helligkeit oder Farben zu erhöhen. Lesen Sie gegebenenfalls den ausführlichen Artikel zum Thema Rauschen.

Glaubwürdigere Bilder mit Verlaufsfilter
Die Korrektur von Überbelichtungen mit Lichtern und Schatten ist einfach, hat aber auch ihre Tücken. Je weiter Sie die Werte von Null entfernen, desto stärker erscheinen helle oder dunkle Kreise um Objekte. Auf manchen Bildern fällt das nicht auf, auf anderen wirken diese Effekte jedoch unschön oder vermitteln den Eindruck, dass mit dem Bild etwas nicht stimmt.
Es gibt jedoch ein Hilfsmittel, das Sie bei Aufnahmen mit einer relativ geraden Grenze zwischen hellen und dunklen Bereichen verwenden können. Dieses Hilfsmittel ist der softwarebasierte Verlaufsfilter. Ideal für dessen Verwendung sind Landschaften mit einem relativ geraden Horizont, während beispielsweise ein Blick durch ein Fenster auf den Himmel dafür völlig ungeeignet ist.
Zur Aktivierung gehen Sie zum Menü Lokale Anpassungen und wählen Sie Linearer Verlauf (G). Die Belichtung können Sie zunächst auf -1 einstellen.

Durch Ziehen der Maus auf dem Bild zeichnen Sie den Verlauf entsprechend der jeweiligen Situation. Manchmal ist ein horizontaler und scharfer Verlauf sinnvoll, manchmal ein schräger und sanfter. Das Ziel ist jedoch immer, zu helle Stellen abzudunkeln.

Da der Verlauf den Dynamikumfang des Bildes verringert hat, müssen Sie keine besonders extremen Einstellungen für Lichter und Schatten mehr verwenden.
Modernes Verfahren: Auswahl des Himmels mit AI
Bei Aufnahmen mit einem komplexen Übergang zwischen Himmel und Erde empfiehlt es sich, den Himmel mithilfe der AI auszuwählen und abzudunkeln, anstatt einen linearen Verlauf zu verwenden.
Die Maske erstellen Sie erneut im Bereich Lokale Anpassungen, wo Sie die Schaltfläche Himmel auswählen. Dann müssen Sie nur noch die Belichtung verringern.

Beim Himmel müssen Sie sich nicht nur auf die Abdunkelung beschränken. Auch eine Änderung der Sättigung, der Schärfe, der Weißtemperatur und anderer Parameter kann vorteilhaft sein.
Ähnlich wie bei den nur auf den Himmel beschränkten Anpassungen können Sie auch Korrekturen vornehmen, die sich nur auf andere Objekte beziehen. In diesem Fall wählen Sie wieder mit genau denselben Optionen den Himmel aus, rufen dann aber im Maskenmenü (drei Punkte) den Befehl Umkehren auf.
In allen Fällen ist es wichtig, mit AI-Masken keine zu großen Änderungen vorzunehmen. Es kann leicht passieren, dass der Himmel dunkler als die Erde wird, was sehr künstlich wirkt. Andererseits ist es kein Problem, alle Verfahren in einem einzigen Bild zu kombinieren – ein wenig AI-Maske, einen sanften linearen Verlauf und den Rest mit Lichter und Schatten. So profitieren Sie von den Vorteilen dieser drei Ansätze.
Noch höhere Qualität dank Mehrfachbelichtung
Für statische Szenen, wie Landschaften ohne starken Wind, gibt es einen Trick, mit dem sich das Rauschen noch weiter reduzieren und damit die Qualität in den problematischen Schattenbereichen verbessern lässt. Dabei werden mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen gemacht und später zu einem Bild kombiniert.

Zoner Studio kann diese zwei bis drei Fotos mithilfe der Funktionen im Modul Manager zu einem einzigen Foto zusammenfügen. Wählen Sie einfach die entsprechenden Dateien aus (durch Halten der Strg-Taste und Klicken mit der Maus) und wählen Sie im Menü auf der rechten Seite HDR aus Belichtungsreihe oder HDR durch Tone-Mapping.

Die Software führt automatisch ähnliche Anpassungen durch, wie wir sie in der ersten Hälfte des Artikels vorgenommen haben. Es stehen wieder zahlreiche Schieberegler zur Verfügung, mit denen Sie den Algorithmus steuern können.

Wenn Ihnen die Tone Mapping Funktion besser gefällt als die zu Beginn des Artikels beschriebenen Verfahren, können Sie diesen Prozess auch auf ein einzelnes Bild anwenden. Gehen Sie dazu im Modul Editor in das obere Menü Korrekturen und wählen Sie Tonwertkorrektur.
Es gibt viele Möglichkeiten, aber alle sind einfach
Mit ein wenig Übung beherrschen Sie grundlegende Korrekturen innerhalb von Sekunden, komplexere innerhalb von Minuten oder weniger. Und aus einem ursprünglich dunklen Foto machen Sie ein Werk, das Sie ohne Bedenken der Welt zeigen können.
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