Test: Manfrotto Stativ BeFree GT XPRO Carbon
In diesem Test sehen wir uns das Carbon-Stativ von Manfrotto genauer an. Der Hersteller rühmt sich mit einem guten Packmaß, geringem Gewicht und einer umlegbaren Mittelsäule für die Makrofotografie. Wir haben es für Sie getestet und eine Bewertung inklusive Urteil zusammengestellt. Erfahren Sie, wie unser Manfrotto BeFree GT XPRO bestanden hat.
Das Manfrotto BeFree GT XPRO Carbon ist ein 4-teiliges BeFree-Reisestativ, das Gestell besteht aus Kohlefaser und wiegt 1,76 kg. Der Hauptvorteil des Stativs ist seine Kompaktheit und die Möglichkeit, die Mittelsäule für die Makrofotografie bei Bedarf um 90° umzuklappen. Die Handhabung des Stativs ist dank der BeFree-Version intuitiv und bequem. Die Stativbeine sind mit einem M-Lock-System ausgestattet, um eine schnelle und einfache Verriegelung im jeweiligen Bereich zu gewährleisten.
Die Stativbeine können auch in den Winkeln 22 °, 54 ° und 89 ° eingestellt werden. Wenn Sie die Sicherungen lösen, können Sie bis zu 90 ° erreichen, jedoch nur in unverriegeltem Zustand. Die Arbeitshöhe des Stativs liegt im Bereich von 9-162 cm.
Das Stativ ist mit einem leichten Manfrotto 496 Kugelkopf mit einer unabhängigen Panorama- und Friktionskontrolle für volle Bewegungskontrolle ausgestattet. All dies wird durch eine Traglast von 10 kg unterstrichen. Der Kugelkopf verfügt über ein Befestigungssystem, das mit Manfrotto RC2 und Arca-Swiss Stativplatten kompatibel ist.
Ein interessantes Merkmal des Befestigungssystem ist ein Ausschnitt, dank dessen die Stativbeine im Transportzustand so weit wie möglich zusammengeklappt werden können. Zusätzlich ist das Befestigungssystem mit einem Sicherheitssystem ausgestattet, um ein versehentliches Lösen der Kamera zu verhindern.
Sehen Sie auch unser Video mit einer kurzen Zusammenfassung unserer Bewertung an. Sie erfahren, wie Sie das Stativ bedienen und welche Gadgets es besitzt.
Erste Eindrücke und Erfahrungen
Von Manfrotto besitze ich seit mehreren Jahren ein Makrostativ und verlasse mich immer noch darauf, aufgrund seiner Qualität und robuster Konstruktion. Das einzige, was mich auf meinen Reisen in die Natur einschränkte, war seine Sperrigkeit und sein Gewicht. Daher war ich am meisten daran interessiert, wie dieses Problem in den paar Jahren gelöst wurde.
Die Originalverpackung enthielt eine kleine Tragetasche mit einem perfekt gefalteten Stativ. Die Überraschung für mich war die Gesamtbalance des Stativs im zusammengeklappten Zustand, in dem das Stativ leichter zu sein scheint als das vom Hersteller angegebene Gewicht.
Ich war auch an der Kompaktheit des Stativs, der Möglichkeit, es am Rucksack zu befestigen und bei kälterem Wetter zu bedienen, interessiert. Ich erinnere mich lebhaft daran, als ich meinem alten, sperrigen Manfrotto-Stativ mit einem Gewicht von über 2 kg auf dem Weg nach Velká Javořina (Anm.d.Red.: Berg in der Tschechischen Republik) verfluchte. Ich habe mich also gefragt, ob (und wie oft) ich das Manfrotto BeFree GT XPRO Carbon-Stativ auf dem Weg zum Gipfel und bei der Verwendung bei kälterem Wetter verfluchen würde.
Stativ im Gelände
Ich packte das Stativ aus der Tragetasche und befestigte es auf meinen GossamerGear Gorilla 40l Rucksack in der Seitentasche mit zwei Gurten. Dank seiner Transporthöhe von 43 cm war das Stativ zu einem Drittel in der Seitentasche des Rucksacks versteckt. Er war auf dem Weg zum Hügel nicht im Weg und ich hatte ihn praktisch völlig vergessen. Oben habe ich mein Lager aufgeschlagen und das Stativ bis zum Morgen im Zeltvorraum frieren lassen.
Das Stativ war nach der eiskalten Nacht überhaupt nicht steif und komfortabel zu bedienen. Die Bedienelemente sind groß genug, um mit dickeren Handschuhen verwendet zu werden. Das M-Lock-Beinverriegelungssystem funktionierte auch unter eisigen Bedingungen einwandfrei und wies keine Anzeichen von Schlupf oder unzureichendem Festziehen auf.
Eine interessante, aber auf den ersten Blick unsichtbare Lösung besteht darin, die Zugsteifigkeit des Kugelkopfes direkt in das Kugelkopfverriegelungselement einzulegen. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, die Traktion des Kugelkopfes einzustellen und diese vollständig anzuziehen an einer Stelle, wodurch Sie Zeit sparen.
Dank der Gesamtgewichtsverteilung ist die Stabilität des Stativs auch in der Basisbeinverteilung so gut, dass er trotz seines geringen Gewichts nicht im Morgenwind mit meinem Rucksack beschwert werden musste.
Im Wildnistest war das Stativ ausgezeichnet und verfluchen musste ich es kein einziges Mal.
Heimtest in Makrofotografie
In der Wärme meines Heimes habe ich das Stativ auch in der Makrofotografie getestet. Ich befestigte einen Makroschlitten mit meiner Nikon D7100 und dem Tamron 90mm f/2.8 Objektiv daran. Nach dem Umklappen der Mittelsäule um 90° und sich der Schwerpunkt des Stativs von der Mitte entfernte, hatte ich etwas Sorge um die Stabilität. Zum Glück waren meine Befürchtungen unnötig. Das Stativ blieb reglos und ich konnte problemlos fotografieren.
Gesamtbewertung
Nach dem gründlichen Testen des Stativs sind meine Ergebnisse wie folgt:
Die Transporthöhe des Stativs (nur 43 cm) ist erstaunlich, während die maximale Höhe von 162 cm für mich persönlich zu viel ist – ich habe sie kein einziges mal ausgenutzt. Am meisten hat mich die vom Hersteller angegebene Mindestarbeitshöhe von 9 cm über dem Boden interessiert. Dies kann erreicht werden, indem die Beine im 89° Winkel ausgespannt werden und die Mittelsäule des Stativs um 90° umgeklappt wird. Mit dieser vom Hersteller festgelegten Einstellung erreichen Sie tatsächlich eine Höhe von 9 cm über dem Boden.
Die niedrigste angegebene Arbeitshöhe kann sogar abgesenkt werden, wenn zwei Stativbeine gelöst werden und der Winkel der dritten Stativbeines reduziert wird. Die Arbeitshöhe liegt nun unter 3 cm, sodass Sie problemlos Makrofotos machen können.
Was die Nachteile betrifft, habe ich sehr wenige gefunden. Was genau das ist, was ich von einem Stativ für diesen Preis erwarten würde. Und das bringt mich zum Stolperstein, den der für Manche ziemlich hohe Preis darstellt (VK ca. 360 Euro). Aber die Qualität stimmt auf jeden Fall mit dem Preis überein, daher ist dieser Vorwurf relativ und es liegt an jedem selbst, wieviel er in ein Stativ investieren möchte. Ich würde es auch begrüßen, wenn im Lieferumfang ein Paar Ersatzfüße enthalten wären, zum Beispiel mit Spitze, als Alternative zu den Gummifüßen. Sie haben das Stativ unter den getesteten Bedingungen gut gehalten, aber ich kann mir Situationen vorstellen, in denen Spikefüße besser geeignet wären.
Erwähnenswert ist jedoch, dass Manfrotto das gleiche Stativ auch in einer Aluminiumversion herstellt. Beide Typen sind identisch, die Aluminiumversion jedoch um einiges günstiger. Sie müssen aber 200 Gramm mehr Gewicht und das weniger widerstandsfähige Material akzeptieren. Aber es ist immer noch eine qualitativ hochwertige Alternative.
+ geringes Gewicht, gutes Packmaß und Balance im zusammengeklappten Zustand
+ Qualität und solide Konstruktion
+ geringe Mindestarbeitshöhe
+ schnelle und komfortable Bedienung aller Elemente
– höherer Preis
– fehlende Ersatzstativbeine
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