Störende Elemente in Fotos entfernen: Tipps für eine klare Komposition

Störende Elemente auf Fotos gehören zu den häufigsten Anfängerfehlern. Sie lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters in die falsche Richtung und beeinträchtigen den Eindruck eines ansonsten gelungenen Bildes. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie störende Elemente leicht erkennen, beim Fotografieren und bei der Nachbearbeitung entfernen und so die Komposition jedes Fotos verbessern können.
Dinge, die uns auf den Bildern stören, können von Aufnahme zu Aufnahme variieren. Bei technischen Produktfotos können das beispielsweise winzige Staubkörnchen sein. In unseren Beispielen zeigen wir jedoch alltägliche Straßenszenen, in denen typische überflüssige Elemente vorkommen:
- auffällige Kunststoffmülltonnen (vor allem gelbe),
- Menschen oder Autos,
- auffällige Werbetafeln,
- unerwünschte Äste oder Drähte,
- Unordnung aller Art.
Grundsätzlich ist alles störend, was ins Auge fällt, aber nichts mit dem Thema des Fotos zu tun hat. Wenn ich im Urlaub ein Schloss zur Erinnerung fotografiere, brauche ich in der Ecke keinen Souvenirstand mit einem auffälligen Schild, auf dem steht, dass Gartenzwerge ausverkauft sind. Oder vielleicht doch, aber dann wäre das schon eine ganz andere Art von Foto.
Schauen wir uns einmal an, wie man mit ähnlichen Kompositionsproblemen beim Fotografieren fertig wird. Erfahrene Fotografen machen die meisten dieser Schritte bereits automatisch, doch es ist trotzdem ratsam, sich die Möglichkeiten noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
Probleme an den Bildrändern
Wenn etwas an den Seiten des Fotos stört, ist es am einfachsten, näher an das Motiv heranzugehen. So werden die Ränder eliminiert.

Falls dies nicht möglich ist, gibt es Alternativen, wie z. B. einen Schritt zur Seite machen, die Kamera drehen oder zoomen, wenn das Equipment dies zulässt. Jede Lösung verändert die Perspektive auf andere Weise, manche können sie sogar verbessern, sodass es sich lohnt, ein wenig zu experimentieren. Beim Fotografieren kleiner Objekte ist selbst eine kleine Veränderung der Perspektive sofort sichtbar. Wenn Sie hingegen eine Burg oder eine Landschaft vor sich haben, müssen Sie möglicherweise mehrere Dutzend Meter zurücktreten, um eine deutlichere Veränderung des Bildausschnitts zu erzielen.

Ein völlig gegenteiliger Ansatz besteht darin, die ursprünglich störenden Elemente noch stärker in das Bild einzubeziehen und sie für die Bildkomposition zu nutzen.

Was tun bei störenden Elementen in der Bildmitte?
Nun sind wir in einer etwas heikleren Situation, da uns etwas an Stellen stört, an denen sich auch das Hauptobjekt befindet, also können wir nicht ganz woanders hinschauen.
Es gibt nicht immer eine Lösung, aber es lohnt sich, einen Trick zu versuchen: Verstecken Sie die problematische Stelle hinter einem anderen Objekt. Und wenn Sie ein Porträt fotografieren, bietet es sich geradezu an, das störende Element direkt hinter die Person zu platzieren.


Diese Überlagerung funktioniert leider auch, wenn Sie das nicht möchten. Wenn Sie beispielsweise eine Gruppe von fünfzig Personen fotografieren, macht es keinen Sinn, einen eleganten, aber niedrigen Brunnen als Hintergrund zu wählen – hinter der Menschenmenge wäre er überhaupt nicht zu sehen.
So fotografieren Sie sich wiederholende Elemente
Ich empfehle auf jeden Fall, nach sich wiederholenden Elementen zu suchen. Bilder mit solchen Elementen fallen auf den ersten Blick ins Auge, jedoch sollten Sie für einen maximalen Effekt Störfaktoren so weit wie möglich vermeiden.
In der Praxis bedeutet dies, dass man mit der Kamera innerhalb der Grenzen dieser Wiederholung bleibt und nichts anderes drumherum aufnimmt. Das Bild ist dann sehr klar und wirkt optisch wie ein Ausschnitt aus einer Vielzahl von Elementen.


Zuschnitt zur Optimierung der Komposition
Manchmal gelingt es vor Ort nicht, die perfekte Komposition zu fotografieren, und dann sind zusätzliche Bearbeitungen wie das Zuschneiden erforderlich.


Neben dem einfachen Zuschneiden gibt es auch die Möglichkeit, das Bild zu drehen, um den Horizont auszurichten, sowie perspektivische Korrekturen, um parallele Linien zu begradigen.
Aufgrund dieser Möglichkeiten ist es oft praktischer, das Bild etwas breiter aufzunehmen und später genau anzupassen. Mit etwas Erfahrung können Sie bereits beim Fotografieren abschätzen, wie der endgültige perspektivische Ausschnitt ungefähr aussehen wird, sodass Sie genügend Platz lassen können.

Störungsminderung – Abdunkeln und/oder Verringerung der Farbsättigung
Eine interessante Alternative zur vollständigen Entfernung problematischer Stellen ist deren Abdunkeln. Natürlich wollen wir nicht mitten im Bild ein schwarzes Loch erzeugen, aber eine leichte Abdunkelung der Kanten fällt niemandem auf.
Ebenso können Sie zu satte Farben durch lokales Entfärben abschwächen.


Retusche für schwierige Fälle
Manchmal gibt es keine andere Möglichkeit, als auf Retuschen zurückzugreifen. Detaillierte Anleitungen zum Retuschieren finden Sie in separaten Artikeln. Hier möchte ich nur erwähnen, warum es sinnvoll ist, bereits beim Fotografieren an die Retusche zu denken.
Die Retuschieralgorithmen und Fähigkeiten von uns Fotografen werden immer besser, doch manchmal sind Retuschen einfacher, manchmal schwieriger. Daher ist es praktisch, die Kamera leicht zu bewegen oder zu warten, bis die Touristen sich an einen anderen Ort begeben, wo sie später viel besser zu entfernen sind.

Möchten Sie störende Elemente aus Ihren Fotos entfernen, wissen aber nicht wie? Eine Anleitung finden Sie beispielsweise im Artikel Entfernen Sie Drähte, Müll oder andere unerwünschte Objekte auf Ihren Fotos.
Mit der Zeit wird alles einfacher
Für erfahrene Fotografen war der Artikel nur eine Wiederholung des bereits Bekannten. Wenn Sie jedoch Anfänger sind, ist es klar, dass es schwieriger ist, vor dem Auslösen darüber nachzudenken, wie die Ränder des Bildes aussehen sollen oder wie Sie es später retuschieren werden. Mit zunehmender Erfahrung wird dies jedoch zur Routine, über die man nicht mehr groß nachdenken muss.
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