Sportfotografie: Grundlegende Tipps, wie man Sportevents fotografiert

Sportfotografie: Grundlegende Tipps, wie man Sportevents fotografiert

Die Sportfotografie ist relativ beliebt, jedoch auch anspruchsvoll. Es handelt sich im Grunde genommen um eine Reportage, bei der Sie sehr schnelle Bewegungen gekonnt mit der Fotokamera festhalten müssen. Jede Sportart hat hierbei ganz spezifische Charakteristiken. Dennoch gibt es allgemeine Empfehlungen, die sich praktisch für jede Sportart eignen. Erfahren Sie mehr darüber.

Denken Sie stets daran, dass bei der Sportfotografie oftmals ein Bruchteil einer Sekunde wichtig ist. Als Fotograf müssen Sie daher immer wachsam sein, um im richtigen Moment den Auslöser betätigen zu können.

Bereits vor dem Start sollten Sie Ihre Kameraeinstellungen vornehmen und die Umgebung erkunden – Sie werden nämlich nur sehr wenig Zeit haben und unterschätzen Sie daher nicht die Vorbereitung. Ferner sollten Sie während des Spiels oder des Rennens so wenig wie nur möglich Ihre Bilder durchgehen – es könnte Ihnen sonst ein wichtiger Moment entgehen.

Die Grundlage für die Sportfotografie: eine gute Vorbereitung

Genauso wie die Sportler, kommen auch Sie an einer guten Vorbereitung nicht vorbei, falls Sie Bestleistungen liefern möchten. Beginnen Sie zunächst damit, mehr über die Sportart zu erfahren, die Sie fotografieren möchten. Nur so sind Sie in der Lage, die wichtigsten Momente festzuhalten.

Bei Disziplinen wie dem Eishockey oder der Leichtathletik, werden Sie sicherlich keine Probleme beim Studieren der Regeln haben. Aber selbst hier werden Sie auf manchen Veranstaltungen auf Sonderregeln treffen, wie z. B. verkürzte Spielzeiten einer Periode oder eine andere Anzahl an Versuchen. Daher ist es gut, wenn Sie sich mit diesen Bedingungen im vornherein vertraut machen. So werden Sie nicht überrascht sein, wenn der Schiedsrichter das Spielende anstatt eines weiteren Versuchs bekannt gibt.

Es lohnt sich auch, wenn Sie vor dem Beginn einen Blick auf die Starterliste werfen und nach bekannten Sportlern bzw. Persönlichkeiten Ausschau halten. So entgehen sie Ihnen seltener während des Fotografierens.

Sportfotografie: Grundlegende Tipps, wie man Sportevents fotografiert : Die Spiegelung in der Sonnenbrille habe ich dazu genutzt, um einen Teil der Rennbahn von der Zuschauerbühne zu erfassen.
Die Spiegelung in der Sonnenbrille habe ich dazu genutzt, um einen Teil der Rennbahn von der Zuschauerbühne zu erfassen.
Canon EOS 400D, Canon EF70-210 mm f/3.5-4.5 USM, 1/125 s, f/7.1, ISO 200, Brennweite 110 mm (EQ 35: 176 mm)

Bei der Sportfotografie ist es essenziell, dass Sie zeitig anwesend sind und sich vor dem Beginn mit der Sportstätte vertraut machen. Sie vermeiden hierdurch, von Dingen wie schlechtem Licht oder einem schlechten Ausblick überrascht zu werden. Auch die Möglichkeit, nicht näher an das Geschehen herantreten zu können ist so eine Überraschung. Eine Erkundung des Veranstaltungsortes hilft Ihnen zudem, sich besser orientieren zu können und an den richtigen Stellen zu stehen.

Wie fotografiert man Sport? Finden Sie außergewöhnliche Kompositionen

Bei der Sportfotografie ist es gut, nach nicht alltäglichen Aufnahmen zu suchen, durch die Sie sich von den anderen Fotografen unterscheiden. Möglichkeiten, wie man die Komposition interessanter gestalten kann, existieren jedoch sehr viele. Es genügt schon, wenn Sie die Möglichkeiten ausnutzen, die die Sportstätte bietet.

Grundlegende Tipps, wie man Sportevents fotografiert: In dieser Aufnahme habe ich den Schlagmann beim Baseballspiel in die Komposition genommen.
In dieser Aufnahme habe ich den Schlagmann beim Baseballspiel in die Komposition genommen. Fokussiert habe ich jedoch auf den Werfer.
Canon EOS 400D, Canon EF70-210 mm f/3.5-4.5 USM, 1/1600 s, f/4.5, ISO 400, Brennweite 210 mm (EQ 35: 336 mm)

In der Regel werden Sie sich bei Sportturnieren auf den Tribünen oder anderen Plätzen befinden, die für die Zuschauer bestimmt sind. Diese Plätze sind leicht erreichbar, aber nur selten werden Sie hier außergewöhnliche Aufnahmen machen können.

Es hat sich für mich schon oftmals gelohnt, die Menschenmassen zu verlassen und nach anderen Stellen zu suchen, von der ich ungewöhnliche Blickwinkel erhalte. Manchmal reichen schon ein paar Schritte aus und manchmal wiederum landen Sie auf dem Baum, um originelle Aufnahmen zu erhalten. Eine andere Perspektive vom sportlichen Geschehen kann hierbei eine wichtige Rolle spielen.

Grundlegende Tipps, wie man Sportevents fotografiert: Das ungewollte Nachfokussieren auf das Spinnennetz vor dem Rennradfahrer hat mich zu dieser Komposition inspiriert.
Das ungewollte Nachfokussieren auf das Spinnennetz vor dem Rennradfahrer hat mich zu dieser Komposition inspiriert.
Canon EOS 400D, Tokina 12-24 mm f/4.0, 1/500 s, f/5.6, ISO 400, Brennweite 24 mm (EQ 35: 38 mm)

Halten Sie Ausschau nach Emotionen

Gegenüber der Landschaftsfotografie, wo Sie sehr viel Zeit für die Bildkomposition haben, ist die Sportfotografie bezüglich der Geschwindigkeit sehr anspruchsvoll. Sie sollten daher nicht versuchen, perfekte Bilder zu machen, was die Komposition betrifft. Machen Sie lieber Weitwinkelaufnahmen, die Ihnen ausreichend Spielraum für das spätere Freistellen in Zoner Photo Studio bieten.

Die Komposition ist nicht das Einzige, was das Bild in eine einzigartige Sportaufnahme verwandelt. Oftmals sind es nämlich hauptsächlich Emotionen oder Details die ausschlaggebend sind für eine gelungene Aufnahme. Mit einem passenden Foto des Sportlers mit Emotionen können Sie nämlich viel mehr vermitteln, als nur einen Teilnehmer eines Sportwettkampfes. Konzentrieren Sie sich daher auf die Gesichtsausdrücke.

Die Fotografie ist ein tolles Instrument, um flüchtige Momente der Spannung, der Freude oder der Enttäuschung festzuhalten. Man muss sich nur umschauen und achtsam bleiben.

Was muss ich mitnehmen?

Ein Sportfotograf benötigt viel Ausrüstung. Diese beginnt mit einem Teleobjektiv. Ich möchte nicht behaupten, dass Sie ohne ein Teleobjektiv auskommen würden, aber nur selten können Sie so nah an den Sportler heranzoomen, wie Sie es benötigen.

Noch wichtiger ist es jedoch, dass Sie die Kamera völlig beherrschen. Wenn Sie nämlich erst während der spannenden Szenen damit anfangen, sich mit den Kameraeinstellungen zu befreunden, dann können Sie eine ganze Menge an tollen Bildern verpassen.

Passen Sie Ihre Absichten an die Technik an, die Sie zur Verfügung haben. Haben Sie eine gewöhnliche Kompaktkamera und stehen unten an der Sprungschanze? Dann wird sich das Fotografieren bestimmt nicht auf den Sprung des Skispringers richten, sondern eher auf eine Dokumentation des gesamten Areals mit einer gelungenen Komposition und Atmosphäre.

Grundlegende Tipps, wie man Sportevents fotografiert: Das sonnige Wetter hat es mir ermöglicht, den Kampf am Netz zu erfassen.
Das sonnige Wetter hat es mir ermöglicht, den Kampf am Netz zu erfassen. Canon EOS 400D, Canon EF70-210 mm f/3.5-4.5 USM, 1/1000 s, f/8, ISO 400, Brennweite 100 mm (EQ 35: 160 mm)

Auf Sportevents macht es sicherlich keinen Sinn, wenn Sie ein klassisches dreibeiniges Stativ mitnehmen. Zu einem wertvollen Helfer gehört jedoch ein Monopod. Dieses hilft Ihnen dabei, die Fotokamera zu stabilisieren und so mit der gleichen Verschlusszeit bessere Ergebnisse zu erzielen. Und wenn Sie sich an die Verwendung des Monopads gewöhnen, dann werden Sie es beispielsweise auch für das Panning nutzen.

Den Blitz sollten Sie hingegen nur mit Bedacht nutzen. Um ein nahes Objekt bei Gegenlicht oder unter schlechten Lichtbedingungen aufzuhellen, eignet sich ein Blitz. In anderen Situationen ist die Verwendung jedoch unzumutbar oder völlig sinnlos. Wenn Sie sich beispielsweise im Kessel eines großen Stadions befinden, dann sollten Sie Ihn lieber ruhen lassen.

Denken Sie an die Schärfe und Vielfältigkeit

Eine Untugend bei der Fotografie ist im Allgemeinen, dass man versucht, jeden zumindest annähernd interessanten Moment auf der Speicherkarte zu lassen. Das Ergebnis sind meist Alben, die paradoxerweise ziemlich uninteressant sind.

Ein Problem entsteht auch dann, wenn Sie mit dem Geschehen auf der Sportstätte so beschäftigt sind, dass Sie die ganze Zeit nur von einer Stelle aus fotografieren. Die Bilder wirken hierdurch monoton. Das Suchen nach unterschiedlichen Plätzen sowie die Art wie man fotografiert, können das Fotoalbum beträchtlich interessanter machen.

Beim Fotografieren vom Sport sollten Sie auch auf die Bildschärfe achten. Sie müssen hierbei neben der Fokussierung auf den richtigen Punkt, auch die Bewegung unter Kontrolle haben. Am anspruchsvollsten ist das Fotografieren von sich bewegenden Objekten bei unzureichendem Licht. Arbeiten Sie daher mit dem kontinuierlichen Autofokus und erhöhen Sie ggf. die ISO.

Gleichzeitig lohnt es sich, ganze Bildserien zu erstellen. Hierdurch haben Sie eine größere Chance, den richtigen Moment erfasst zu haben.

Nutzen Sie bei der Sportfotografie vor allem den Modus Blendenautomatik (bei Canon Tv und bei Nikon S). Sie können hierbei selbst die Verschlusszeit einstellen, die Sie zum Einfrieren der Bewegung benötigen und auch die ISO. Die Fotokamera berechnet dann automatisch die Blende.

Grundlegende Tipps, wie man Sportevents fotografiert: Die Fotokamera ist an Ihre Grenzen gekommen und zeigt auf die Probleme mit der Bewegungsunschärfe.
Die Fotokamera ist an Ihre Grenzen gekommen und zeigt auf die Probleme mit der Bewegungsunschärfe.
Panasonic DMC-FZ8, 1/80 s, f/3.5, ISO 400, Brennweite EQ 35: 144 mm

Seien Sie im Zentrum des Geschehens, aber unauffällig  

Beachten Sie, dass Sie bei der Sportfotografie nie direkt in das Geschehen auf irgendeine Art und Weise eingreifen. Daher sollten Sie sich vorher gut überlegen, an welchen Stellen es sicher ist, sich aufzuhalten. Nehmen Sie Rücksicht auf die Sportler, die Fans und auch auf die anderen Fotografen.

Seien Sie auch nicht ein Zwischending zwischen einem Fan und einem Fotografen – Sie sind ein Fotograf. Halten Sie daher nach Veranstaltungen Ausschau, bei denen es Ihnen primär um das Fotografieren geht. Ich empfehle Wettbewerbe mit einem niedrigeren sportlichen Niveau und dies gleich aus mehreren Gründen:

  • Sie müssen nicht weit fahren.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich nach Absprache mit dem Veranstalter an Stellen bewegen können, bei denen Sie bei großen Veranstaltungen nur träumen können, ist viel größer.
  • Sie befinden sich mitten im Geschehen und das wird Sie zu besseren Leistungen motivieren.

Warten Sie nicht erst auf den Startschuss

Als ich vor Kurzem eine meiner Galerien von einem Sportturnier angeschaut habe, bin ich mir über eine Tatsache bewusstgeworden. Als Fotograf haben Sie nicht den gleichen Zeitplan wie ein Sportler. Während sich die Sportler noch vorbereiten, müssen Sie schon längst startbereit sein.

Genauso ist es empfehlenswert, nicht gleich nach dem letzten Pfiff mit dem Fotografieren aufzuhören. Viele gelungene Bilder entstehen sogar erst nach dem Ende des Wettkampfes. Auch diese Momente sind voller Emotionen – verpassen Sie sie daher nicht!

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