So fotografieren Sie Sport im Freien: Achten Sie auf Gegenlicht und die Launen des Wetters

So fotografieren Sie Sport im Freien: Achten Sie auf Gegenlicht und die Launen des Wetters

Der Sommer ist da und mit ihm viele Sportevents, sowohl im Profi- als auch im Freizeitbereich. Und es wäre eine Schande, dies nicht auszunutzen! Einige Outdoor-Sportarten machen im Sommer eine Pause (wie z.B. Fußball), aber man kann auch viele weniger traditionelle Sportarten finden – American Football, Baseball, verschiedene Wasserrennen, Rallyes und so weiter. Lesen Sie unsere Tipps zum Fotografieren von Sommersportarten im Freien.

Natürlich müssen Sie sich nicht nur auf die offiziellen Sportwettbewerbe konzentrieren, sondern können auch versuchen, ein heimisches Beachvolleyball-Turnier, das in fast jeder Stadt gespielt wird, Streetbasketball, Sportler auf BMX-Rädern im Park und Ähnliches zu fotografieren. Sport gehört zum Sommer dazu, auch der nicht-professionelle. Wenn Sie möchten, finden Sie problemlos viele Fotogelegenheiten.

Feind Nummer eins – das Wetter

Der wohl größte Stolperstein bei der Outdoor-Sportfotografie ist das Wetter. Gutes Wetter und das richtige Timing können zu tollen Bildern und atemberaubenden Szenen führen, aber wenn Sie kein Glück haben, werden Sie sich noch gerne an das Fotografieren in der Sporthalle zurückerinnern.

Erinnern Sie sich daran, wie Ihre Eltern Ihnen im Sommer sagten, dass Sie viel Wasser trinken sollen? Oder wenn es kalt war, dass man sich richtig anziehen sollte? Oder, dass man bei Regen nur mit einem Regenmantel rausgehen kann? Wenn Sie also Outdoor-Sportarten fotografieren wollen, ist es an der Zeit, auf sie zu hören, denn ein paar Stunden bei direkter Sonneneinstrahlung, Kälte oder Regen sind wirklich nichts Angenehmes. Dann kann es leicht passieren, dass Sie, wenn Sie sich bereits in einer sehr unangenehmen Situation befinden, dazu verleitet werden, einfach irgendwie „das Foto zu schießen“, um es hinter sich zu bringen. Und das ist definitiv nicht der richtige Weg.

So fotografieren Sie Sport im Freien: Achten Sie auf Gegenlicht und die Launen des Wetters
Sport und Fotografie bei Hitze bringen manchmal interessante Fotos.

Gegenlicht und wie man es vermeidet

Weiters gibt es ein paar Unannehmlichkeiten zu beachten. An erster Stelle steht das Gegenlicht. Manchmal findet das Spiel nachmittags oder am frühen Abend bei klarem Wetter statt, und Sie haben keine andere Wahl, als unter diesen ungünstigen Lichtbedingungen zu fotografieren. Und da die Positionen für Fotografen oft auf bestimmte Orte beschränkt sind, können Sie oft nicht von der optimalen Position aus fotografieren. Um den Effekt des Gegenlichts zumindest teilweise zu eliminieren, sollten Sie immer eine Sonnenblende aufsetzen. Diese dient bei Sportaufnahmen außerdem auch als Objektivschutz!

So fotografieren Sie Sport im Freien: Achten Sie auf Gegenlicht und die Launen des Wetters
Manchmal kann man Gegenlicht einfach nicht vermeiden. Kontrastverlust, unterschiedliche Farbwiedergabe für einen Teil des Bildes und auch Lense Flare – all dies sind die Folgen von Gegenlicht (das Foto ist unbearbeitet).

Auf dem folgenden Foto sehen Sie die Anpassung im ZPS X-Programm, in dem Fall, das das Foto noch einigermaßen gerettet werden konnte. Für solche Anpassungen werden hauptsächlich die Schieberegler Dunstentfernung, Klarheit, Kontrast und Dynamik im Modul Entwickeln eingesetzt. Natürlich können Sie auch die Kurven-Funktion, Schwarz- und Weißpunktverschiebung, Sättigung usw. verwenden. Tipps zu diesen Anpassungen finden Sie z. B. im Artikel 5 grundlegende Bearbeitungen, die Ihre Fotos verbessern.

Bearbeitungsbeispiele in Zoner Photo Studio X.

Wettervariabilität und heiße Luft

Die zweite Sache, die Sie berücksichtigen müssen, ist die Variabilität des Wetters, die Sie zu umfangreicheren Anpassungen in der Postproduktion zwingt. Bei einigen Spielen der Profiliga, die wegen der Zuschauer später stattfinden, kann es vorkommen, dass man bei klarem Wetter anfängt zu fotografieren, dann während des Spiels Wolken aufziehen, später fängt es an zu regnen und das Ende findet unter Kunstlicht statt. Das sind die Momente, in denen Sie leider nicht mit dem einen Preset, das Sie für das Spiel vorbereitet haben, auskommen. Dann müssen Sie bei der Bearbeitung mehr herumspielen als bei Innenaufnahmen.

Als Letztes können Sie weiter entfernte Motive mit einem Teleobjektiv aufnehmen. An heißen Sommertagen werden Sie mit Hitzeflimmern zu kämpfen haben, welches die Aufnahme verzerrt, wenn Sie ein weit entferntes Motiv mit längeren Brennweiten heranzoomen. Im Motorsport führt dies gelegentlich zu beeindruckenden Bildern, ist aber meist ein unerwünschtes Phänomen. 

Ähnlich verhält es sich beim Fotografieren von Wintersportarten, wo Dunst auftreten kann, der den Kontrast und die Schärfe von weit entfernten Objekten deutlich reduziert. Manchmal kann die Funktion zum Entfernen von Dunst in Zoner Photo Studio X helfen.

Technik

Wichtig ist natürlich immer die richtige Fototechnik. Die richtige Wahl hängt von mehreren verschiedenen Faktoren ab. In erster Linie kommt es jedoch darauf an, zu welcher Tageszeit und welche Sportart Sie fotografieren. Im Gegensatz zur Indoor-Fotografie, bei der ein Objektiv mit möglichst kleiner Blende benötigt wird, ist dieser Parameter bei Outdoor-Sportaufnahmen im Freien nicht so entscheidend.

Was Sie jedoch beachten müssen, ist die maximale Brennweite des Objektivs. Wenn ich mich für ein einziges Objektiv entscheiden müsste, einen vernünftiger Allrounder für die meisten Veranstaltungen, würde ich mich für eine 70-200 mm Brennweite entscheiden. Wenn Sie nur tagsüber fotografieren, können Sie auch eines der 70-300-mm-Kit-Objektive verwenden. Durch die höhere Blendenöffnung wird der Sportler vielleicht nicht so gut vom Hintergrund getrennt, es erfüllt seinen Zweck aber problemlos. 

Natürlich seh ich jetzt vor mir, wie sich Profifotografen, die Ausrüstung aus einer ganz anderen Preisklasse besitzen, an den Kopf fassen. Aber ich persönlich denke, dass die meisten Fotografen, die Sport zum Spaß fotografieren, in der Regel eine Kombination aus einem 70-200 mm f/2.8 Objektiv, dann irgendeinem Objektiv mit einer Brennweite um 150-600 mm f/5.6-6.3 und einem Weitwinkelobjektiv besitzen. Aber für einen Hobbyfotografen ist ein 70-300 mm Kit-Objektiv für den Einstieg wirklich ausreichend. 

So fotografieren Sie Sport im Freien: Achten Sie auf Gegenlicht und die Launen des Wetters
SIGMA 60-600 mm F4.5-6.3 DG OS HSM Sports Quelle: https://www.sigma-foto.cz/.

Wenn wir uns auf Kameragehäuse konzentrieren, würde ich kleinere Sensoren, die als APS-C oder noch kleiner bezeichnet werden, definitiv nicht außer Acht lassen. Es ist meistens genug Licht vorhanden, sodass man sich nicht wirklich um die ISO-Werte kümmern muss. Und der Cropfaktor hilft, wenn Sie keine ausreichend lange Objektivbrennweite haben.

Eine Akkreditierung ist oft nicht nötig

Da viele Freizeit- oder nicht ganz professionelle Sportarten im Freien ausgeübt werden, muss man sich meistens nicht um eine Akkreditierung kümmern. Außerdem hat heute jeder zweite Verein ein Social-Media-Profil oder eine Website, auf der Sie ihn einfach anschreiben können, wenn Sie am Fotografieren interessiert sind. Und ich glaube nicht, dass Sie abgewiesen werden – im Gegenteil, sie werden sich freuen, wenn Sie ihnen ein paar kostenlose Fotos zur Verfügung stellen. 

Wenn Sie keine Kontaktmöglichkeit finden, lassen Sie den Kopf nicht hängen und fragen Sie direkt vor Ort nach. Es ist auf jeden Fall besser, mit jemandem vor Ort zu sprechen, damit dieser von Ihnen weiß und Ihnen eventuell sagt, wo Sie fotografieren dürfen und wo nicht, damit Sie nicht das Spiel oder die Sicht der Zuschauer behindern.

Was braucht man sonst noch?

Lesen Sie mehr über die Auswahl von Zubehör für die Sportfotografie in unserem Artikel Wir wählen die richtige Technik für Sportfotografie III.: Was benötigt man an Zubehör?

In den meisten Fällen wird Ihnen mitgeteilt, dass Sie eine reflektierende Weste tragen müssen, um sich auf dem Spielfeld bewegen zu können. Eine herkömmliche reflektierende Weste, z. B. aus der Grundausstattung eines Autos, ist ausreichend. Bei Sportaufnahmen ist dies wahrscheinlich der wichtigste nicht-fotografische Gegenstand, den Sie immer dabei haben sollten.

Ich empfehle auf jeden Fall den bestmöglichen Rucksack oder die bestmögliche Tasche zum Tragen zu wählen. Überlegen Sie außerdem genau, was Sie wirklich mitnehmen müssen, damit Sie nicht unnötig viel Gewicht mitschleppen. Bei längeren Distanzen (bei Rallyes, diversen Turnieren etc.) macht sich jedes Kilo bemerkbar. Versuchen Sie unbedingt herauszufinden, ob es vor Ort ein Pressezentrum gibt, in dem Sie eventuell einige Sachen ablegen, das Veranstaltungsprogramm abholen und sich ab und zu erfrischen können.

Verwenden Sie unbedingt einen UV-Filter, um das Objektiv vor fliegenden Steinen und Ähnlichem zu schützen. Wie bereits erwähnt darf die Sonnenblende nicht fehlen – nicht nur als Objektivschutz, sondern auch als Blende bei Aufnahmen im Gegenlicht. Wenn Sie bei niedrigeren Temperaturen fotografieren, nehmen Sie unbedingt mehr Akkus mit und tragen Sie diese nah am Körper, damit sie warm sind, denn niedrige Temperaturen führen zu einer schnelleren Entladung.

Ich möchte meine kleine Beobachtung über Regenmäntel hinzufügen. Ich habe mir einen etwas besseren gekauft, der sich schön flach zusammenfalten lässt und genau in meinen Rucksack passt. Aber ich habe ihn nie benutzt. Der Grund? Jedes Mal dachte ich, dass es immer noch nicht genug regnet, um die Originalverpackung auszupacken und ihn dann einfach irgendwie in den Rucksack zu stopfen.

So wurde ich ein paar Mal ein wenig nass, ein anderes Mal ziemlich viel – doch dann hatte es auch keinen Sinn mehr, den Regenmantel auszupacken. Also habe ich angefangen, mir billige „Einweg“-Regenmäntel für ein paar Euro zu kaufen, die ich nach Gebrauch wegwerfen kann und mich nicht weiter damit beschäftigen muss. Und seitdem bin ich nicht mehr nass geworden!

So fotografieren Sie Sport im Freien: Achten Sie auf Gegenlicht und die Launen des Wetters
Für mich sind billige „Einweg“-Regenmäntel die besten.

Im Extremfall kann eine gewöhnliche Plastiktüte als vorübergehender Regenmantel dienen.

So fotografieren Sie Sport im Freien: Achten Sie auf Gegenlicht und die Launen des Wetters
Plastiktüte als temporärer Regenmantel für die Technik.

Fazit

Sportfotografie im Freien kann eine angenehme Erfahrung sein, aber auch eine kleine Hölle. Versuchen Sie, auf alles vorbereitet zu sein und denken Sie daran, dass nicht immer alles perfekt sein wird. Man darf nicht den Kopf hängen lassen und muss verschiedene Einstellungen ausprobieren, um Erfahrungen aus der Fotografie mitzunehmen, die man beim nächsten Mal wieder anwenden kann. Achten Sie insbesondere beim Fotografieren nicht nur darauf, was vor der Linse passiert, sondern mit dem anderen Auge auch, was um Sie herum passiert, denn kein Foto ist Ihre Gesundheit wert.

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AutorMartin Tajč

Fotografie ist mein Hobby, teilweise aber auch meine Arbeit. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf Sport-, Reportage- und Landschaftsfotografie, bin aber für jedes Genre offen. Ich bin Nikon-Fan, verwende aber auch Objektive anderer Hersteller. Zu meinen Hobbys zählen Sport, Programmieren und Kochen. Meine Fotos finden Sie auf meiner Webseite oder auf Instagram und Facebook.

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