So erzielen Sie in Zoner Studio die Atmosphäre analoger Fotos

Digitale Fotos sind technisch perfekt. Scharf, kontrastreich, farbgenau. Doch gerade diese Perfektion ist oft der Grund dafür, dass es den Bildern an Emotionen mangelt. Der analoge Look – inspiriert von Film und alten Kinofilmen – setzt hingegen auf Finesse, Unvollkommenheit und Atmosphäre. Die gute Nachricht ist, dass sich ein solches Ergebnis auch in Zoner Studio sehr gut erzielen lässt.

Was Sie in diesem Artikel erfahren:

  • Wie man Kontraste mildert und Schatten und Lichter für einen weicheren Film-Look anpasst.
  • Wie man mit Farbkorrekturen und Farbverschiebungen arbeitet, um eine pastellfarbene, verblasste Atmosphäre zu erzielen.
  • Wie man Fotos dezente Effekte verleiht: Vignettierung, Körnung und Glühen.
  • Wie man ein Preset für einen einheitlichen Stil einer ganzen Serie erstellt.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie digitale Bilder so „aufbrechen“, dass sie natürlich, filmisch und über die gesamte Serie hinweg konsistent wirken. Beachten Sie jedoch, dass es nicht nur einen einzigen „analogen Look“ gibt. Verschiedene Filme und Entwicklungsmethoden für klassische „Papierfotos“ geben Farben auf unterschiedliche Weise wieder. Diese Anleitung dient lediglich als Leitfaden, und es gibt unzählige andere Möglichkeiten, dies zu erreichen. Mit Zoner Studio können Sie auf jeden Fall alles erreichen.

Kontrast mildern: Arbeiten mit Schatten und Licht

Einer der größten Unterschiede zwischen Digital- und Analogfotografie ist der Kontrast. Digitalfotografie neigt dazu, Lichter zu Weiß und Schatten zu tiefem Schwarz zu verstärken. Film ist dagegen weicher und die Unterschiede zwischen hellen und dunklen Stellen sind nicht so ausgeprägt.

Beginnen Sie im Modul Entwickeln in Zoner Studio mit der Bearbeitung der grundlegenden Belichtungsparameter. Reduzieren Sie die Lichter, damit sie nicht überbelichtet sind und die Details erhalten bleiben. Heben Sie hingegen die Schatten leicht hervor, damit sie nicht komplett schwarz sind. Wenn das Foto immer noch zu kontrastreich ist, hilft auch eine leichte Verringerung des Gesamtkontrasts.

Das Ziel ist es nicht, ein flaches Bild zu erstellen, sondern die Übergänge zwischen Licht und Schatten zu mildern. Das Foto sollte schon auf den ersten Blick weicher wirken. Eine große Hilfe ist auch die Kurve – ein leichtes Anheben des Schwarzpunkts verleiht dem Bild einen typischen verblassten Film-Look.

Pastellfarben und verblasste Farben

Beim analogen Erscheinungsbild spielen nicht nur weniger satte Farben eine wichtige Rolle, sondern vor allem deren Verschiebungen. Film gibt Farben selten neutral wieder – einzelne Farbtöne verschieben sich leicht, werden heller und erzeugen so eine typische Pastellatmosphäre.

Ein wichtiges Werkzeug ist daher die Farbverschiebung. Hier können Sie mit einzelnen Farben separat arbeiten und dem Bild einen filmähnlichen Charakter verleihen. Verschieben Sie bei ausgewählten Farben den Farbton leicht, beispielsweise nur um einige Grad. Typischerweise arbeitet man mit Grün, das mehr ins Gelbliche tendieren kann, mit Blau, das in Richtung Türkis verschoben wird, oder mit Rot, das leicht ins Orange geht.

Neben der Verschiebung des Farbtons ist auch die Arbeit mit der Sättigung und Helligkeit bestimmter Farben wichtig. Einige Farben können Sie leicht entsättigen, andere hingegen können Sie kräftiger lassen. Gut funktioniert auch eine leichte Erhöhung der Helligkeit bei ausgewählten Farbtönen, wodurch die Farben weicher, luftiger und weniger digital wirken.

Die allgemeine Sättigung und Dynamik (im Abschnitt „Farbe“ oben im rechten Bereich des Moduls Entwickeln) sollten Sie eher als ergänzendes Werkzeug betrachten. Wenn Sie sie verwenden, dann nur sehr vorsichtig und erst, wenn Sie die einzelnen Farben fein abgestimmt haben. Das Ergebnis sollten ruhige, pastellfarbene und leicht „verwaschene“ Farben sein, die nicht modern und digital wirken, sondern an den Charakter von klassischem Filmmaterial erinnern.

Sehr gut einsetzbar ist auch die Funktion Farbtönung. Damit können Sie Lichter und/oder Schatten ganz einfach in einem Farbton Ihrer Wahl einfärben. In unserem Fall reichte es aus, den hellen Bereichen des Fotos etwas Azurblau hinzuzufügen. Experimentieren Sie aber ruhig mit allen drei Kreisen.

Effekte, die die Atmosphäre vervollständigen

Zusätzliche Effekte verleihen dem Foto endgültig einen analogen Charakter. Verwenden Sie diese jedoch alle sparsam – weniger ist in diesem Fall mehr. Vor allem diese Werkzeuge werden interessant für Sie sein:

  • Vignettierung,
  • Körnung und
  • Glühen.

Eine sanfte Vignettierung lenkt die Aufmerksamkeit auf die Bildmitte und erinnert gleichzeitig an die optischen Eigenschaften älterer Objektive. Die Einstellung sollte so gewählt werden, dass sie kaum wahrnehmbar ist, ohne harte Kanten und zu dunkle Ecken.

Die Körnung ist für den analogen Look entscheidend. In Zoner Studio finden Sie sie im Bereich Effekte. Wählen Sie eher eine feinere Körnung und passen Sie deren Größe an die Auflösung des Bildes an. Ideal ist es, wenn die Körnung vor allem bei Vergrößerung sichtbar ist und beim normalen Betrachten nicht stört.

Ein leichtes Glühen kann das Licht wunderschön mildern und dem Foto einen verträumten Touch verleihen. Verwenden Sie wirklich niedrige Werte, damit das Glühen vor allem in den hellen Bereichen wirkt und nicht das gesamte Bild verwischt.

Zusätzliche Effekte unterstützen den Eindruck eines analogen Films.

Speichern des Stils und stapelweise Anwendung auf die gesamte Serie

Der analoge Look funktioniert am besten, wenn er konsistent ist. Wenn Sie eine Fotoserie aufnehmen, ist es ideal, alle Fotos mit denselben Bearbeitungen zu versehen. Bearbeiten Sie zunächst ein Foto bis zur Perfektion und erstellen Sie aus den Einstellungen ein Preset. Dieses können Sie dann auf alle anderen Bilder der Serie anwenden. So erhalten Sie einen einheitlichen visuellen Stil, der an Aufnahmen von einem Film erinnert, wodurch die gesamte Fotoserie einen zusammenhängenden Eindruck vermittelt.

Erstellen eines Presets.

Analog ist keine Frage von Filtern, sondern von Gefühl

Der analoge Look entsteht nicht mit einem einzigen Klick. Er ist das Ergebnis einer Kombination aus feinen Eingriffen in die Tonalität, die Farben und die Atmosphäre des Bildes. Zoner Studio bietet Ihnen alle Werkzeuge, die Sie dafür benötigen – wichtig ist, mit Fingerspitzengefühl zu arbeiten und nichts zu überstürzen.


Vor und nach der Bearbeitung.


Versuchen Sie, Ihren eigenen „analogen“ Preset zu erstellen und ihn nach und nach an verschiedene Szenen anzupassen. Je mehr Fotos Sie auf diese Weise bearbeiten, desto natürlicher wird Ihnen dieser Stil vorkommen. Und genau darum geht es beim analogen Look.

FAQ

Wie stark soll der Kontrast angepasst werden? Versuchen Sie, die Details sowohl in den Schatten als auch in den Lichtern beizubehalten. Eine leichte Verringerung des Kontrasts und eine Anpassung der Kurve sorgen für einen weicheren, filmähnlichen Eindruck.

Wie wählt man die richtigen Farbverschiebungen aus? Es gibt keine allgemeingültige Regel. Verschieben Sie die Farbtöne nur leicht und achten Sie auf den Gesamteindruck. Konzentrieren Sie sich vor allem auf Grün, Blau und Rot.

Wie viel Körnung sollte man hinzufügen? Die Körnung sollte fein sein und eher bei Vergrößerung als bei normaler Betrachtung sichtbar sein. Übermäßige Körnung wirkt störend.

Vignettierung und Glühen verwenden? Ja, aber in Maßen. Sie sollen die Atmosphäre unterstreichen, nicht das Bild verdecken.

Kann ich ein Preset für eine ganze Serie verwenden? Ja, das ist ideal. Bearbeiten Sie ein Foto, erstellen Sie ein Preset und wenden Sie es dann auf alle Fotos an. So erhalten Sie einen einheitlichen visuellen Stil. Manchmal ist es sinnvoll, einzelne Fotos aus einer Serie noch manuell nachzubearbeiten.