Selbstporträt oder wie man schön, einfach und schnell ein Bild macht
Haben Sie jemals darüber nachgedacht, ein Bild von sich selbst zu machen? Damit meinen wir jetzt kein Badezimmer-Selfie vor dem Spiegel oder einen zufälligen Schnappschuss mit der Frontkamera des Mobiltelefons. Wir werden hier darüber sprechen, wie man ein Selbstporträt macht – ein Foto, das kompositorisch und technisch interessant ist, gut durchdacht und auf den ersten Blick nicht zu erkennen, dass Sie das Foto selbst gemacht haben. Es ist Zeit, sich vor die Linse zu stellen!
Wie sieht es bei Fotografen eigentlich mit Fotos von sich selbst aus? Das muss man nicht zweimal fragen. Wir kennen diese Situation sehr gut. Alle anderen erhalten jede Menge Fotos von uns, aber wir selbst haben maximal ein paar Selfies oder Backstage-Bilder von Fotoshootings. Falls Sie es noch nicht ausprobiert haben, haben Sie jetzt die Möglichkeit, es zu beheben und diesbezüglich an sich selbst zu denken.
Dass Sie es nicht mögen, von jemandem fotografiert zu werden? Jetzt haben Sie keine Ausrede mehr, denn für dieses Fotoshooting brauchen Sie niemanden. Haben Sie Bedenken, auf den Fotos gut auszusehen? Mit einem Selbstporträt haben Sie alles im Griff.
Zubehör und Stativ
Das Stativ ist ein wichtiges Zubehör für die Aufnahme eines Selbstporträts. Wenn Sie nichts Großes und Sperriges mit sich schleppen möchten, sind Joby-Stative und ähnliche flexible Miniaturen perfekt geeignet. Diese können nicht nur zum Anbringen der Kamera, wo auch immer Sie möchten, verwendet werden, sondern auch zum Anbringen des Blitzes.
Wenn Sie kein Stativ haben, bekommen Sie es sicher auch ohne hin. Sie können einfach alles verwenden, was gerade verfügbar ist und die Kamera an Ort und Stelle hält. Zwar ist es keine perfekte und präzise Lösung ist, aber sogar ein gewöhnlicher Tisch oder Baumstumpf kann Ihnen beim Fotografieren helfen.
Selbstauslöser
Jede Kamera und sogar Handys verfügen über diese Funktion, sodass es eine sehr universelle Lösung darstellt. Das Aufnehmen mit dem Selbstauslöser ist in diesem Fall ein Spiel mit der Zeit und erfordert häufig viel mehr sich wiederholende Aufnahmen, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Wenn Sie nur Bilder von sich selbst machen, wissen Sie nicht, wie scharf das Bild sein wird und das Aufnehmen mit geringer Blende erscheint in diesem Fall sehr kompliziert bis unrealistisch. Wenn Sie auf den Hintergrund oder das Motiv hinter Ihnen fokussieren, wird das Bild unscharf.
Eine höhere Blende ist daher Ihr Helfer, es sei denn, Sie möchten unbedingt eine geringe Schärfentiefe. Sie können auch auf ein Objekt (z. B. einen Stuhl oder ein Stativ) fokussieren, das Sie statt sich selbst in die Szene einfügen. Fokussieren Sie, wechseln Sie dann auf manuellen Fokus, drücken Sie den Auslöser und stellen Sie sich an die genaue Position des voreingestellten Objekts. Allerdings braucht es viel Geduld.
Wenn Sie ein Foto mit einer anderen Person aufnehmen, fokussieren Sie einfach auf sie und dann müssen Sie nur innerhalb der eingestellten Selbstauslöserzeit schnell in die Szene gelangen. Sie können die Verzögerungszeit für den Selbstauslöser in den Kameraeinstellungen (sowie das Intervall zwischen den Aufnahmen) auswählen.
Fernbedienung / Auslöser
Bei Fernbedienungen kommt es auf die Kompatibilität mit einer bestimmten Kamera an. Ich habe die ML-L3 IR Fernbedienung von Nikon getestet. Dieses Gadget ist deshalb großartig, weil Sie nicht ständig zur Kamera und zurück laufen und den Selbstauslöser einstellen müssen. Sie haben also genügend Zeit, um sich vorzubereiten, bevor der Auslöser betätigt wird. Sie verstecken einfach den Fernauslöser in Ihrer Hand und klicken dann einfach nach Bedarf.
Leider gibt es auch einen Nachteil in Form von der Unmöglichkeit der Fokussierung, so dass Sie sich wieder selbst helfen müssen, indem Sie auf ein voreingestelltes Objekt fokussieren. Achten Sie hier auf die Batterien, die sich natürlich (wie bei jeder Elektronik) gerne entladen. Denken Sie daran und nehmen sie nach dem Aufnehmen entweder heraus oder halten Sie Ersatzbatterien bereit.
Assistent
Eine andere Möglichkeit, ein Selbstporträt aufzunehmen, ist die Hilfe eines Assistenten, der den Auslöser drückt. Aber was ist mit dem Urheberrecht eines solchen Selbstporträts? Wenn dies eine Aufnahme ist, die Sie selbst erfunden und vorbereitet haben, einschließlich der Kameraeinstellungen, und jemand anderes Ihnen nur durch Drücken des Auslösers geholfen hat, handelt es sich immer noch um ein Selbstporträt. Wenn der Fotograf und der Assistent kreativ zum Inhalt des Fotos beigetragen haben, sind sie Mitautoren des Fotos.
Steuern der Kamera über ein Handy oder Tablet
Wenn Sie eine Kamera haben, die über WLAN oder Bluetooth mit einem Handy oder Tablet verbunden und von dort über eine App ferngesteuert werden kann, haben Sie die einfachste Lösung zur Verfügung. Selbstporträts zu machen war noch nie einfacher. Sie haben absolute Kontrolle über das endgültige Aussehen des Fotos und wissen im Voraus, welcher Teil des Bildes scharf sein wird.
Sie müssen also keine Angst haben, Fotos auch bei möglichst geringer Blende aufzunehmen, und vor allem können Sie direkt auf dem Handy-Display sehen, wie Sie auf dem Foto aussehen werden. Sie können Fotos direkt über das Handy aufnehmen, das Sie in der Hand haben, oder Sie können den Selbstauslöser einstellen und das Telefon in der Zwischenzeit irgendwo verstecken. Bei meiner Nikon Z6 kann das die Snap Bridge App. Das ist ein wirklich großartiges Gadget. Wenn Sie also eine Kamera haben, die diese Funktion unterstützt, und Sie sie noch nicht ausprobiert haben, dann nichts wie los. Einfacher geht es nicht.
Selbstporträt, Selfie oder Drohnie
Wir haben noch weitere Optionen, um ein Foto von sich selbst zu machen. Hier kommen wir jedoch mehr in den Bereich „Selfie“ oder im Fall der Verwendung einer Drohne „Drohnie“.
Selbstporträt ist oft mit einem künstlerischen Konzept verbunden. Aber wie kann man ein künstlerisches Selbstporträt von einem gewöhnlichen Selfie unterscheiden?
Die Grenze zwischen Selbstporträt und Selfie ist heutzutage sehr schmal und der Begriff „Kunstfotografie“ ist oft sehr diskutabel. Wenn ein Selbstporträt einen Mehrwert, eine Idee, durchdachtes Licht und Komposition beinhaltet, bleiben wir (egal womit Sie fotografiert haben) beim Begriff „Selbstporträt“. Wenn Sie andererseits schnell geklickt haben, ohne nachzudenken, ist es eher ein Selfie.
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