Reinigung von Objektiven und Sensoren – 10 Tipps, die Ihnen bei der Reinigung helfen werden
Staub und Schmutz können Ihrer Ausrüstung ziemlich zu Schaffen machen. Zum Glück gibt es eine ganze Reihe an Hilfsmitteln und Vorgehensweisen, die Ihnen die selbstständige Reinigung Ihrer Objektive und des Bildsensors ermöglichen. Und so werden Sie den Schmutz ohne den Besuch einer Fachwerkstatt los. Wir zeigen Ihnen wie.
Eine Fotokamera perfekt sauber zu halten ist unmöglich. Auch wenn Sie sie korrekt reinigen, wird sie noch lange nicht wie eine neue Kamera sein. Die Reinigung der Kamera oder Objektive macht erst Sinn, wenn sich die Unreinheiten auf Ihren Fotos in sichtlich bemerkbar machen.
Wie reinigt man ein Objektiv? Manchmal genügt nur ein Tuch
Am häufigsten sind Fingerabdrücke oder Schmutzstreifen auf der Vorderseite des Objektivs zu sehen. Diese Verschmutzungen machen sich aber oftmals gar nicht auf den Fotos bemerkbar. Anders sieht es jedoch bei Aufnahmen bei Gegenlicht aus, wo Sie unschöne Lichtreflexe oder einen niedrigeren Kontrast auf Ihren Bilder erwarten können.
Die Beseitigung solcher Verschmutzungen stellt in der Regel keine große Hürde dar. Beispielsweise reinigen Sie feinere Unreinheiten auf dem Objektiv mit einem kleinen Objektivreinigungstuch.
Für hartnäckigere Verschmutzungen nutze ich feuchte Reinigungstücher für Objektive. Sie sind klein und jedes ist in einer eigenen Verpackung eingeschweißt. Daher ist es kein Problem, wenn man mehrere dieser Tücher in einem Rucksack packt.
Falls Sie eine Brille tragen, dann ist Ihnen bestimmt schon mal eingefallen auf das Glas zu hauchen und die kondensierte Atemluft anschließend abzuwischen. Im Internet wird darüber diskutiert, ob hierdurch die spezielle Schutzschicht auf den Objektiven nicht beschädigt wird. Aber es scheint so, als ob dies kein Problem darstellen sollte. Ich selbst nutze manchmal diese Technik.
Achtung vor dem Verkratzen bei der Reinigung
Verwenden Sie bei der Reinigung keine aggressiven Chemikalien, welche die Schutzschicht wirklich beschädigen können. Bei der Reinigung mit dem Tuch sollten Sie auch daran denken, dass Sie nicht nur das harte Glas, sondern auch den Schutzfilm darauf reinigen. Drücken Sie daher nicht zu fest zu.
Falls nämlich ein härterer Partikel unter die Schutzschicht gelangt, dann verursachen Sie hierdurch Kratzer in der Antireflexschicht. Bei den Schmutzpartikeln handelt es sich insbesondere um Metallspäne und ähnliche Partikel. Gewöhnlicher Staub hat jedoch keine Auswirkungen.
Auf die gleiche Weise werden Sie Unreinheiten auf Filtern los.
Manchmal ist es auch nötig, dass man die Hinterseite des Objektivs reinigt. Hier sollten Sie nicht mehr auf das Glas hauchen, sondern sich nur noch auf ein Tuch beschränken.
Ferner sollten Sie hier auch keinen Blasebalg verwenden. Das Objektiv ist nämlich von seiner Hinterseite nicht geschützt und daher kann der Staub an Stellen gelangen, aus dem Sie ihn nie wieder herausbekommen werden.
Reinigung des Zoom Gummirings
Auf dem Objektiv lagert sich der Schmutz nicht nur auf dem Glas ab. Unreinheiten zeigen sich mit der Zeit auch auf dem Objektivgehäuse. Es wird hierdurch zwar keine Aufnahme ruiniert, aber gerade der Gummiring zum Zoomen und Fokussieren verliert seine Eleganz.
Die Reinigung ist aber mit einer Kreditkarte ganz einfach. Danach reinigen Sie ihn noch mit Wasser und Seife und ziehen nach dem Trocknen wieder auf das Objektiv zurück.
Verschmutzer Sensor? Bitte vorsichtig sein
Falls auf Ihrem Bild mit einem blauen Himmel, kleine sowie dunkle Punkte zu sehen sind, dann ist höchstwahrscheinlich der Staub auf dem Bildsensor der Übeltäter.
Diese Mängel bemerken Sie insbesondere beim Fotografieren mit einer höheren Blende. Wenn Sie immer mit einer Blende von f/1.4 fotografieren, dann bemerken Sie wohl gar nicht erst das Problem. Aber bei einer Landschaftsaufnahme mit einer Blendenzahl von f/11 und höher werden die Unreinheiten sehr deutlich.
Wie findet man also heraus, wie stark der Sensor verstaubt ist? Stellen Sie eine hohe Blende ein und machen Sie Aufnahmen von einer einfarbigen Fläche. Beispielsweise eignet sich hierfür eine weiße Wand oder ein wolkenfreier Himmel. Die Belichtung sollte hierbei immer etwas dunkler sein und ferner sollte man ein Teleobjektiv nutzen. Beides wird dabei helfen, die Punkte zu verdeutlichen.
Ideal ist auch eine längere Verschlusszeit sowie eine Bewegung während der Aufnahme. Das ganze Bild wird hierdurch unscharf, während nur die Flecken scharf bleiben.
Ein verschmutzter Sensor ist schon ein größeres Problem als Schlieren auf einem Objektiv – ein einfaches Tuch wird nämlich nicht ausreichen. Zum Glück gibt es mehrere Lösungen. Beginnen wir mit der einfachsten Lösung und fahren dann schrittweise bis zur schwierigsten Lösung fort.
Probieren Sie die automatische Reinigung des Sensors aus
Viele Fotokameras bieten die Funktion der automatischen Reinigung des Sensors. Häufig funktioniert die Funktion so, dass Vibrationen auf den Sensor übertragen werden, die den Staub herunterschütteln sollen. Die Kamera sollte während des Reinigungsvorgangs nach unten gehalten werden, weil hierdurch das Ergebnis verbessert wird.
Die automatische Reinigung des Sensors erfolgt entweder beim Ein- bzw. Ausschalten der Kamera oder steht im Menü zur Auswahl. Dies ist die einfachste Methode, wie man den Sensor reinigen kann. Probieren Sie daher am besten zunächst diese Methode aus.
Manuelle Reinigung des Sensors: Was Sie wissen sollten, bevor Sie beginnen
Wenn die automatische Reinigung des Sensors nicht ausreicht, dann kommt die manuelle Reinigung an die Reihe. Diese beginnt auch im Menü der Fotokamera, weil je nach Kameratyp, der Zugang zum Sensor durch einen Spiegel und/oder durch den Blendenlamellenverschluss blockiert wird. Daher müssen Sie im Menü herausfinden, wo Sie diese Elemente entsperren.
Ferner genügt es bei manchen Kameras, wenn der Akku mindestens zu 50 % aufgeladen ist. Die Fotokamera wird durch diese Anforderung geschützt, weil beim Energieverlust alles sehr schnell in die Ursprungsstellung zurückgeht, was bei der Reinigung die Kamera beschädigen könnte. Das Ende des Reinigungsvorgangs bewerkstelligen Sie dadurch, dass Sie die Kamera einfach ausschalten.
Um zu sehen, ob Ihnen die Reinigung gelungen ist, fotografieren Sie noch vor dem Reinigungsvorgang eine saubere Wand. Die gleiche Aufnahme machen Sie dann noch mal nach der Reinigung. So können Sie schnell sehen, ob Ihnen die Reinigung gelungen ist und ob das Problem behoben wurde.
Wenn Sie präzise sein möchten, dann nutzen Sie bei der Reinigung eine Lupe, die für diesen Zweck mit einer LED-Lampe ausgestattet ist. So können Sie schön in den Sensor sehen. Zwingend notwendig ist die Lupe jedoch nicht.
Selbstverständlich sollte die Reinigung in einem staubfreien Raum erfolgen. Manchmal empfiehlt sich daher das Badezimmer hierfür.
Nutzen Sie den Blasebalg zur Reinigung
Ganz gewöhnlichen Staub können Sie wegpusten. Wenn Sie jedoch in den Innenbereich mit Ihrem Mund hineinpusten, dann verursachen Sie aufgrund der feuchten Partikel ein noch größeres Unheil. Daher wird der Blasebalg hergestellt, der nur saubere Luft in den Innenbereich transportiert. Sie können einen fotografischen oder auch einen gewöhnlich günstigeren Blasebalg aus der Apotheke kaufen.
Der einfache Blasebalg saugt die Luft inklusive des Staubs aus der Umgebung auf und transportiert diese sozusagen verschmutzte Luft dann weiter. Daher gibt es auch Spezialversionen, die die Luft filtern. Ich persönlich habe keine Erfahrung damit gemacht, aber einen Versuch ist es bestimmt wert.
Staub mit elektromagnetischer Ladung anziehen
Zur Reinigung des Sensors hilft Ihnen auch eine interessante Erfindung: ein Pinsel mit einem eingebauten Motor. Er bringt die Pinselhärchen in Bewegung und lädt diese hierdurch statisch auf und ferner wird der Staub hierdurch abgeschüttelt.
Wenn Sie den Motor dann ausschalten und den Sensor berühren, dann wird der Staub durch die statisch aufgeladenen Härchen angezogen. Danach muss man den Pinsel nur aus dem Innengehäuse herausholen und den Staub außerhalb der Kamera abschütteln. Dieses System funktioniert daher nicht wie ein gewöhnlicher Pinsel – fahren Sie daher nur vorsichtig über den Sensor, sonst würden Sie jeglichen Schmutz lediglich verschmieren.
Sensorreinigung mit dem Adhäsionstupfer
Positive Rückmeldungen gibt es bis jetzt auch bei der Reinigung mit ein Adhäsionstupfer. Wenn man diesen auf den Sensor tupft, dann klebt sich der Staub auf den Tupfer. Mitgeliefert zum Tupfer wird auch Papier, auf welches Sie den Staub anschließend nach der Reinigung sozusagen ablegen. Aber auch dieses Hilfsmittel habe ich persönlich noch nicht getestet.
Die Nassreinigung
Jetzt bleibt noch die sorgfältigste Reinigungsform übrig – die Nassreinigung. Helfen wird Ihnen hierbei ein Set, welches aus folgenden Produkten besteht:
- ein flaches Stäbchen,
- spezielle Reinigungstücher
- und eine Reinigungslösung.
Schneiden Sie einen kleinen Streifen vom Reinigungstuch ab und befestigen Sie diesen an das Stäbchen. Danach tragen Sie auf das Reinigungsstäbchen 1–2 Tropfen der Reinigungslösung auf und fahren mit dem Stäbchen über den Sensor. Hierdurch entfernen Sie die Unreinheiten. Vergessen Sie nicht, dass Stäbchen vor dem zweiten Versuch erneut mit der Flüssigkeit zu befeuchten.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Lösung sehr gute Ergebnisse liefert. Sie müssen aber in etwa fünfmal mit dem Reinigungsstäbchen über den Sensor fahren. Beim ersten Mal habe ich sogar mehr Staub auf den Sensor gebracht, als ich abgetragen habe. Die ersten Versuche waren daher etwas für meine Nerven.
Muss man zur Fachwerkstatt rennen?
Bei manchen neuen Spiegelreflexkameras (z. B. von Nikon) sind mehrere Gutscheine für den Besuch zur Reinigung beim Fachservice im Preis inbegriffen. Dort werden auch keine Zaubertricks durchgeführt, weil die Vorgehensweisen ziemlich ähnlich sind, die ich bereits oben beschrieben habe. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass jemand anderes für eventuelle Schäden bei der Reinigung verantwortlich ist.
Falls sich in Ihrer Nähe jedoch keine Servicestelle befindet oder die Reinigung vor Ort nicht durchgeführt wird, dann müssen Sie sich mit einer kurzzeitigen Abwesenheit Ihrer Kamera abfinden. Daher sollte man zumindest die Grundreinigung selbst durchführen.
Besser den Problemen vorbeugen
Am besten ist es jedoch, wenn überhaupt kein Schmutz in die Kamera oder auf das Objektiv kommt. Ihre Kamera müssen Sie aber deswegen nicht gleich im Tresor aufbewahren, weil ein Objektivdeckel schon gute Arbeit leistet.
Was den Schmutz auf dem Sensor betrifft, dann sollten Sie die Objektive im Windschatten wechseln. Die Fotokamera sollte ferner während des Wechselvorgangs nach unten gerichtet sein.
Und falls am Ende doch noch ein Flecken auf Ihren Bildern zu sehen ist dann werden Sie ihn dank der Retusche in Zoner Photo Studio schnell wieder los.