Probleme mit dem Fokussieren? Stellen Sie Ihren Autofokus mithilfe der DotTune-Methode ein
Manchmal passiert es, dass nach dem automatischen Fokussieren die Aufnahmen nicht ganz scharf sind. Sie müssen aber nicht gleich verzweifeln und zum Service rennen, damit Ihr Autofokus eingestellt wird. Dank der DotTune-Methode (bzw. AF-Feinabstimmung) können sie den Fokus selbst einstellen. Sie benötigen nur eine Zeitung, ein Stativ und ein bisschen Platz.
Zunächst müssen Sie jedoch herausfinden, ob Ihre Fotokamera die Möglichkeit der Mikrojustage (auch AF-Feinabstimmung genannt) erlaubt. Leider unterstützen nicht alle Kameras diese Funktion. Ob Ihre Fotokamera die DotTune-Methode unterstützt, finden Sie im Menü oder in Ihrer Benutzeranleitung heraus. Sollte Ihre Kamera die Funktion unterstützen, dann benötigen Sie noch folgende Dinge:
- ein Objektiv, bei dem Sie den Autofokus einstellen möchten,
- ein Stativ,
- eine Testtafel zur Justierung des AF oder eine Skala mit gleichem Abstand zwischen den Zahlen bzw. Wörtern (eine Zeitung erfüllt auch ihren Zweck),
- einen Fernauslöser oder ggf. einen Zeitauslöser,
- eine ausreichend beleuchtete Fläche,
- Platz und Geduld
Bei der Justierung des Autofokus ist die Entfernung sowie der Winkel wichtig
Zur richtigen Justierung des AF wird zwischen der Testtafel und der Fotokamera ein Abstand benötigt, welcher der 25fachen Brennweite des Objektivs entspricht. Falls Sie also ein Objektiv mit der Brennweite von 50 mm verwenden, dann ist die Entfernung 125 cm (50×25=1250 mm).
Bei der Messung der Entfernung müssen Sie jedoch darauf achten, dass die Testtafel zum Objektiv in einem 45° Winkel zugeneigt ist. Falls Sie also die Tafel auf den Boden platzieren, dann reicht es nicht aus, einfach die Entfernung zwischen der Testtafel und der Fotokamera zu messen. Je nachdem wo Sie die Tafel platzieren, bestehen zwei Möglichkeiten, wie Sie den Winkel erstellen:
- Platzieren Sie die Testtafel auf den Boden und richten Sie die Fotokamera zur Tafel in einem Winkel von 45°.
- Positionieren Sie sowohl die Fotokamera als auch die Testtafel auf der gleichen Höhe und richten Sie die Fotokamera zur Tafel in einem Winkel von 45°.
Beim Feintuning des AF hilft Ihnen der Modus Zeitautomatik
Vergessen Sie auch nicht, Ihre Kamera auf den manuellen Fokus umzustellen. Falls Sie eine Nikon nutzen, dann müssen Sie noch einen weiteren Schritt machen – stellen Sie das Fokussieren auf die hintere Seite Ihrer Fotokamera um. Sonst kann es passieren, dass die Methode nicht richtig funktioniert.
Sobald Sie die Fokussierung, die Entfernung sowohl den richtigen Winkel eingestellt haben, wechseln Sie mit Ihrer Kamera in die Zeitautomatik (A, Av). Ferner wählen Sie eine passende ISO sowie die niedrigste Blende aus (ggf. um einen Wert höher).
Danach aktivieren Sie die Live-View Ansicht sowie die Fokussierung auf einen konkreten Punkt (AF-S, OneShot). Anschließend fokussieren Sie auf die ausgewählte Stelle auf der Tafel. Jetzt deaktivieren Sie die Live-View Ansicht und betätigen den Auslöser (vergessen Sie nicht, dass Sie dies bei Ihrer Nikon das Fokussieren auf die Hinterseite umgestellt haben).
Falls im Sucher kein Punkt, sondern ein Pfeil erscheint, dann müssen Sie die Einstellung des Autofokus in den negativen oder positiven Wertebereich verschieben.
Um den ganzen Prozess zu beschleunigen, ist es am besten, wenn Sie gleich zu Beginn den höchsten Wert auswählen (z. B. 15) und schrittweise rückwärts vorgehen. Diese Vorgehensweise erspart Ihnen viel Zeit. Wenn die Aufnahme nämlich zwischen den Werten -10 und -5 am schärfsten ist, dann wissen Sie nämlich, in welchem Bereich Sie jeweils schrittweise arbeiten müssen.
Sobald Sie im Sucher einen Punkt sehen, der die richtige Fokussierung signalisiert, speichern Sie diese Einstellungen und erstellen eine Aufnahme. Danach vergrößern Sie die Aufnahme und kontrollieren, ob der fokussierte Punkt scharf und richtig ist. Falls ja, dann sollten Sie die Einstellungen nicht ändern.
Einstellung des AF bei Zoomobjektiven
Falls Sie den AF bei Zoomobjektiven justieren möchten, dann müssen Sie die Einstellungen jeweils auf die kürzeste sowie längste Brennweite justieren. Speichern Sie dann jede Einstellung.
Auch wenn die Mikrojustage auf den ersten Blick kompliziert erscheinen mag, so ist sie in Wirklichkeit ganz einfach. Sobald Sie die Methode verinnerlicht haben, werden Sie einen sehr guten Helfer für die Fokussierung Ihrer Objektive haben.
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