Pflanzen und Blumen gekonnt fotografieren
Blumen und Pflanzen um uns herum sind anziehend und es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man sie fotografiert. Lassen Sie sich in diesem Artikel inspirieren und finden Sie heraus, wie man Pflanzen richtig fotografiert.
Sicherlich hat schon jeder Fotograf einmal Blumen fotografiert. Aber die meisten Aufnahmen sehen zu Beginn wahrscheinlich so aus:
Ich behaupte nicht, dass dies eine schlechte Lösung wäre. Die Aufnahme ist technisch präzise und hat etwas an sich. Aufgrund des hohen Detailgrades könnte sich die Aufnahme für einen Katalog oder anderen Verwendungszweck geeignet sein. Was jedoch die künstlerische Seite betrifft, dann gibt es eine Menge kreativere Möglichkeiten.
Klassische Regeln
Die Aufnahmehöhe sollte in etwa der des Betrachters entsprechen. Dabei nimmt der Betrachter eine leicht zur Blume geneigte Haltung ein. Bessere Ergebnisse erzielen Sie jedoch aus anderen Winkeln. Anstatt der Aufnahme von der Höhe des Betrachters sollte man auf Augenhöhe mit der Pflanze fotografieren. Die Kamera richten Sie dabei praktisch geradlinig auf das Objekt aus.
Dies ist jedoch leichter gesagt als getan.
Ferner werden hier die Kompositionsregeln befolgt. Hierzu verwendet man zunächst die Goldene Schnitt Regel bzw. Sie unterteilen das Bild in Drittel. Sie erhalten folglich vier Schnittpunkte. Ideal ist die Platzierung des Hauptmotivs auf einen der Schnittpunkte.
Die Drittel-Regel (resp. Goldene Schnitt Regel) eignet sich besonders dann, wenn Sie das Hauptmotiv hervorheben möchten und zusätzlich einen Teil der Umgebung mitfotografieren möchten. Gerade bei langen Brennweiten können Sie mit kleinen Verschiebungen (nach links oder rechts) stark beeinflussen, was man am Ende im Hintergrund sieht:
Obwohl diese Fotografiertechnik primitiv erscheinen mag – die Tulpen sehen einfach elegant aus – so ist es nicht. Es wurde nicht ein ganzes Tulpenfeld, sondern ein kleiner Vorgarten auf der Straße fotografiert. Daher musste die Komposition sehr vorsichtig abgestimmt werden. Man möchte schließlich keine Hausmauer oder Gehweg erfassen.
Nicht nur lange Brennweiten nutzen
Die vorigen Aufnahmen wurden alle mit langen bzw. hohen Brennweiten gemacht. Dies ist bei der Fotografie von Blumen typisch. Der Grund: Je höher die Brennweite ist, desto weniger sieht man von der Umgebung bzw. desto verschwommener ist der Hintergrund was wiederum die Blume hervorstechen lässt.
Man kann jedoch auch mit niedrigeren Brennweiten arbeiten. Beispielsweise kann man bei der Aufnahme des Löwenzahns die ganze Wiese erfassen.
Wegen diesem Effekt ist auf der Aufnahme nichts, was nicht auf das Foto gehört. Hätte ich mich leicht nach links gedreht, dann würde man schon das nächstgelegene Dorf sehen. Auf der rechten Seite war wieder ein dichter Wald zu sehen. Dank dessen, dass ich beidem ausweichen konnte, sieht die Aufnahme wie eine Wiese aus, die sich in alle Richtungen zieht.
Obwohl es ungewöhnlich ist, kann man auch mit Weitwinkelobjektiven (Objektive mit niedriger Brennweite) detaillierte Bilder machen. Bei dieser Aufnahme ist sogar der Effekt eines Superweitwinkelobjektives (16 mm mit full frame) zu sehen. In diesen Situationen ist eine Kamera mit schwenkbarem Display geeignet.
Diagonale Aufnahmen
Die vorige Aufnahme war eine Queraufnahme. Die Queraufnahme hat der Aufnahme eine bestimmte Dynamik verliehen. Allgemein gilt, dass man eine Aufnahme dynamischer gestalten kann, wenn das Aufnahmeobjekt diagonal ausgerichtet ist.
Genauso ist es bei Zweigen, die nach unten wachsen und somit statisch wirken. Macht man jedoch eine Diagonalaufnahme, dann sieht die Sache gleich anders aus:
Wiederholung ähnlicher Objekte
Objekte, die sich auf einer Aufnahme mehrmals wiederholen, verleihen dem Foto eine gewisse Harmonie. Sie können zudem erneut beobachten, dass die Stelle die etwas schärfer ist, in einem Drittelschnittpunkt liegt:
Alternativ kann man auch „von der Seite“ fotografieren. Hierdurch sind die Objekte in Richtung nach hinten oder vorne nicht mehr verschwommen (nicht mehr so stark verschwommen). Hierdurch sind die Objekte alle relativ gleichscharf:
Chaos mit den Regeln
Zum Schluss habe ich noch eine Fotoaufnahme, die keinen geometrischen Regeln entspricht:
Auch hier handelt es sich nicht um eine zufällige Betätigung des Auslösers. Um einen maximalen Effekt zu erzielen, musste die Aufnahme den ganzen Raum des Fotos ausfüllen. Hierbei soll ein ähnlicher Effekt wie auf dem Bild mit der Wiese voller Löwenzähne erzielt werden.
Neue Kompositionen finden
Die Fotografie von Pflanzen muss nicht immer gleich aussehen, obwohl man zu Beginn hierzu geneigt ist. In diesem Artikel habe ich versucht, die wichtigsten Regeln zu erläutern. Jedoch freue ich mich darüber, falls Sie auch mit anderen Methoden zum Erfolg gekommen sind und mir von diesen in den Kommentaren berichten.
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