Makro oder Close Up? Wir zeigen Ihnen den Unterschied
Den Begriff Makro kennt wohl jeder Fotograf. Aber in der Praxis verwechseln viele Menschen die Makrofotografie mit der Close Up Fotografie, also dem Fotografieren von Details. Erfahren Sie den Unterschied.
Die grundlegende Definition ist einfach:
Von der Makrofotografie sprechen wir dann, wenn das fotografierte Objekt auf den Sensor der Fotokamera im Abbildungsmaßstab 1:1 bis 30:1 übertragen wird. Das bedeutet, wenn Sie ein Objekt mit einer Größe von 1 cm fotografieren, dann wird er auf dem Sensor auch 1 cm groß sein.
Bei einem Abbildungsmaßstab 1:1 bis 30:1 reden wir als von Makro. Bei einem Abbildungsmaßstab größer als 30:1 reden wir nicht mehr von der Makrofotografie, sondern von der Mikrofotografie. Und bei allem mit einem kleineren Abbildungsmaßstab wie z. B. 1:2 reden wir von der Detail- bzw. Close Up Fotografie.
Detail, wie schon der Begriff aussagt, ist ein Teil eines größeren Ganzen. Das Wort kommt vom französischen détailler, was aufteilen bzw. Ausschnitt bedeutet. Der Fotograf teilt also bei der Detailfotografie die Szene in kleinere fotografische Ausschnitte ein, die nach seiner Ansicht interessanter sind als die Gesamtszene.
Ähnlich lässt sich auch der englische Begriff Close Up erklären, der beim Fotografieren von Details verwendet wird. Sie können Ihn nämlich mit fotografieren von nahem übersetzen.
Während die Makrofotografie vor allem beim Fotografieren von Insekten und kleinen Gegenständen Verwendung findet, gibt es bei der Detailfotografie viel mehr Einsatzmöglichkeiten. Man kann nämlich Details bei der Landschafts-, Porträt- oder auch Reportagefotografie fotografieren.
Detail- oder Makroaufnahme?
Wenn Sie also eine Libelle auf einem Grashalm fotografieren, dann machen Sie keine Makroaufnahme, sondern eine Detailaufnahme. Eine Libelle ist nämlich viel zu groß, um auf den Kamerasensor in einem realen Abbildungsmaßstab zu passen. Es handelt sich also um einen Ausschnitt aus der Umgebung und der Erstellung einer Detailaufnahme.
Ferner können Sie mit einem gewöhnlichen Objektiv ohne Anpassungen, in der Regel keine Makroaufnahme machen. Sie müssen sich also damit abfinden, dass Sie nur Details fotografieren.
Wenn Sie also wirklich eine Makroaufnahme machen wollen, dann benötigen Sie ein richtiges Makroobjektiv, mit dem ein noch größeres Heranzoomen möglich ist. Mit ihm können Sie bereits ein Foto des Kopfes im Abbildungsmaßstab von 1:1 machen.
Unter bestimmten Bedingungen können Sie dennoch mit einem klassischen Objektiv Makroaufnahmen erstellen. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten:
- Die Anschaffung eines Zwischenringes für Makros, mit dem Sie die benötigte Vergrößerung erzielen.
- Fotografieren mit einem umgekehrten Objektiv.
Natürlich haben beide Varianten ihre Grenzen, was die Makrofotografie angeht, aber dafür können Sie Makros auch ohne ein Spezialobjektiv machen.
Die gleiche Situation haben wir beim Fotografieren von Blumen. Falls Sie die gesamte Blume fotografieren, dann machen Sie Detailaufnahmen. Falls jedoch auf den Fotos nur vergrößerte Stempel der Blume zu sehen sind, dann handelt es sich um eine Makroaufnahme.
Detaillierte Makros
Die Begriffe Detail und Makro werden oftmals verwechselt. Dies liegt daran, dass Sie im täglichen Sprachgebrauch eine andere Bedeutung haben als in der Fachsprache.
Als Beispiel nehmen wir einen Ring. Der kleine Stein des Ringes ist ein Detail dieses Schmuckstücks. Wenn Sie den Stein jedoch fotografieren möchten, dann müssen Sie ein Makro verwenden. Und wenn Sie auf dem Ring (Abbildungsmaßstab 1:1–30:1) nur ein bestimmtes Element fotografieren, dann fotografieren Sie mithilfe des Makroobjektivs ein Detail. Es entsteht also eine Makro Detailaufnahme.
Auch wenn die Begriffe Makro und Close Up bzw. Detailaufnahme manchmal verwechselt werden, dann sollten Sie sich merken, dass es hauptsächlich wichtig ist, dass das Foto sowohl Ihnen als auch dem Betrachter gefällt.