Leichtathletik-Fotograf Aleš Gräf: Ich wurde vom Tisch geworfen, als ich Bolt fotografierte 

Leichtathletik-Fotograf Aleš Gräf - Barbora Špotáková

Der Fotograf und Leichtathletik-Enthusiast Aleš Gräf reist zwischen September und Oktober zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft nach Doha, Katar. Er wurde als Hauptfotograf des tschechischen Leichtathletikverbandes dorthin entsandt. Sie erfahren, wie er dazu gekommen ist Veranstaltungen dieser Art zu fotografieren, wie hektisch es sein kann und wie Usain Bolt die Fotografen „testet“. 

Sie nehmen seit vielen Jahren an großen Sportveranstaltungen teil. Was hat Sie dazu gebracht?
Das erste Mal war ich, glaube ich, 2004 auf einer solchen Veranstaltung, zu einer Zeit, als die digitale Fotografie auf dem Vormarsch war. Der Fotografie bin ich aber schon einige Jahre vor der Jahrhundertwende auf den Geschmack gekommen. Ich ging wegen meines Berufes als Landvermesser für 2 Jahre nach Syrien. In Aleppo wurde mir der Auftrag erteilt, den aktuellen Zustand der Großen Umayyaden-Moschee aus dem 8. Jahrhundert zu vermessen, in der angeblich die Überreste des hl. Zacharias, des Vaters von Johannes dem Täufer, aufbewahrt sein sollen. Eine vollständige Rekonstruktion dieses prächtigen Gebäudes war geplant und alles musste detailliert dokumentiert werden, einschließlich der Dekoration des Innenraums und der Fassaden. Wir haben nicht nur geodätische Standardmethoden verwendet, sondern in Zusammenarbeit mit der ČVUT auch klassische Instrumente für die photogrammetrische Methode. Darüber hinaus testeten wir die Verwendung der Olympus Digitalkamera, die damals eine beispiellose Auflösung von 1 Million Pixel hatte. Dies war mein erster Kontakt mit einer Digitalkamera, ich habe nie klassische Fotografie praktiziert. 

Sie sind auf Leichtathletik spezialisiert. Warum haben Sie gerade diesen Bereich gewählt?
Ich bin in einer athletischen Familie aufgewachsen und habe in meiner Jugend aktiv Leichtathletik betrieben. Mein Vater war ein großer tschechoslowakischer Läufer, er lief mit Zatopek und war sogar der erste, der ihn besiegte. Meine Mutter war auch Hochleistungssportlerin. Als Kind sehnte ich mich danach, als Athlet bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Ich habe versagt. Erst 2012 habe ich mich als Fotograf „durchgekämpft“. Es war eine erstaunliche Erfahrung. Bei Wettbewerben durfte ich direkt auf dem Feld fotografieren. Ich glaube, ich hatte die gleichen Gefühle wie Sportler, die die Möglichkeit haben, bei den Olympischen Spielen zu starten.

Leichtathletik-Fotograf Aleš Gräf - Aleš Gräf mitt Lukáš Melich
Aleš Gräf (links) und Hammerwerfer Lukáš Melich bei der Moskauer Weltmeisterschaft 2013 „Wahrscheinlich das einzige Foto von mir auf einer Veranstaltung, ich bin fotoscheu…“

Ist Leichtathletik-Fotografie nun Ihr Hauptberuf?
Nein, ist es nicht. Die „zivile“ Arbeit ernährt mich, deshalb wähle ich Veranstaltungen, an denen ich teilnehme, sorgfältig aus. In den letzten Jahren waren dies hauptsächlich Europameisterschaften und Weltmeisterschaften, egal ob Indoor oder Outdoor. Jedes Jahr versuche ich, es mit einigen anderen untypischen Veranstaltungen zu ergänzen. In diesem Jahr war es die Weltstaffel in Yokohama bei Tokio. Auch um die Umgebung der nächsten Olympischen Spiele kennenzulernen. Normalerweise finanziere ich diese Events selbst oder zumindest größtenteils. 

Sie bekommen Geld erst für die geleistete Arbeit, die gesamte Logistik liegt an Ihnen. Wie herausfordernd ist das?
Hauptveranstaltungen wie WM, EM, OS müssen sorgfältig geplant werden, insbesondere im Hinblick auf Flugtickets. Alle Expeditionen und Begleitpersonen treffen innerhalb weniger Tage bei der Veranstaltung ein und reisen einen Tag nach der Veranstaltung ab. Wenn man also zögert, kann es vorkommen, dass man seinen Aufenthalt aufgrund von Flugtickets unerwartet verlängern muss. Für die Unterbringung bietet der Veranstalter akkreditierten Journalisten Medienhotels an. Dies hat den Vorteil, dass man direkt vom Flughafen zum Hotel gebracht wird und ein Transport während der Wettbewerbe zwischen dem Hotel und dem Stadion angeboten wird. Ich wähle individuell. Ich lebe gerne so nah wie möglich am Stadion, am besten zu Fuß erreichbar. Das spart viel Zeit und bin von niemandem abhängig.

Auf welcher Grundlage erhalten Sie Genehmigungen, um auf Veranstaltungen fotografieren zu dürfen?
Einzelne Verbände haben eine begrenzte, zugeteilte Anzahl von Plätzen für Journalisten und Fotografen. Der Akkreditierungsprozess findet in der Regel mehrere Monate im Voraus und online statt. Die meisten Zeitungen und Nachrichtenseiten schicken ihre Fotografen jedoch nicht mehr zu Veranstaltungen wie der Europameisterschaft oder der Weltmeisterschaft. Sie kaufen Bildreportagen von internationalen Agenturen. Das ist auch der Grund, warum Sie auf den meisten Nachrichtenseiten oder in Zeitungen und Zeitschriften oft dasselbe Foto sehen können. Jeder interessiert sich nur für die Olympischen Spiele. Es gibt einen enormen Überdruck bei der Akkreditierung. Für die Tschechische Republik gibt es nur wenige. Ich glaube, es waren acht bei den Olympischen Spielen in London. Also dürfen nur acht Sportfotografen aus der Tschechischen Republik fotografieren. Bei der Menge an Sportarten bei den Olympischen Spielen, ist das sehr wenig. 

Die diesjährigen Leichtathletik-Weltmeisterschaften finden in Katar statt, einem nicht alltäglichen Austragungsort für diese Art von Veranstaltung.
Ich war vor ein paar Jahren in Doha, aber bei der Hallen-Weltmeisterschaft. Ja, es wird eine ziemlich untypische Weltmeisterschaft. Aufgrund der Hitze, die im Herbst vorherrschen wird, haben die Veranstalter auf das klassische Modell der Morgen- und Abendprogramme verzichtet. Der Wettkampf startet jeden Tag erst nach vier Uhr nachmittags und wird ununterbrochen bis Mitternacht laufen. Wenn auf dem Programm Marathon oder Gehen stehen, endet das Programm gegen 2 Uhr morgens. 50-km-Gehen enden sogar erst gegen 4 Uhr. Diesen Rhythmus zehn Tage lang ohne Pause beizubehalten, wird kr§ftezehrend. Marathon und Gehen finden außerhalb des Stadions an der Strandpromenade statt. Ich frage mich, wie die ganze Strecke beleuchtet wird, möglicherweise wird es ein guter Ort für gelungene Aufnahmen. 

Neu eingeführt wurde das Konzept der DNA – Dynamic New Athletic – d.h. Leichtathletik, die offen für das Publikum sein will. Verändern sich die Konzepte einiger Disziplinen im Laufe der Jahre? Was hat Sie diesbezüglich neugierig gemacht?
Zum Beispiel eine Mischung aus 4x400m Staffel, bei der zwei Männer und zwei Frauen in beliebiger Reihenfolge starten. Die Rangliste ändert sich also ständig. Ein Vorsprung von 50 Metern im letzten Abschnitt reicht manchmal nicht aus, um zu gewinnen. Wenn ein Mann gegen eine Frau läuft, kann alles passieren.

Leichtathletik-Fotograf Aleš Gräf -
Jahrelang war die Staffel “nur” der Abschluß der Wettkämpfe. Mannschaftsathletik unterhält jedoch das Publikum. In diesem Jahr fand in Yokohama, Japan, der vierte Jahrgang von „World Relay“ statt.

Das visuelle Erscheinungsbild von Spitzensportwettkämpfen kann heutzutage mit einer Konzertshow mithalten.
Ich mag es, alles ist bunt, effektvoll und das ist gut für die Bilder. Und sicherlich für das Publikum. Interessant ist das Einlaufen durch unterschiedlich beleuchtete, blinkende oder rauchende Tore. Es fühlt sich an, als ob Gladiatoren in die Arena laufen. Andererseits sind manchmal zu viele Effekte schädlich. Vor einem Jahr haben sie bei der Indoor-Europameisterschaft in Birmingham nicht nur die Intensität, sondern auch die Farbe der Hallenbeleuchtung während der Wettbewerbe geändert. Eine gute Farbshow für Zuschauer, aber die Hölle für Fotografen. Darüber hinaus befand sich eine riesige Leuchttafel über einer Kurve, die in verschiedenen Farben blitzte und den Bereich auf verschiedene Weise beleuchtete. Es war fast unmöglich, ein „sauberes“ Foto ohne störende Farbtöne aufzunehmen. Wenn Sie Bilder in JPG aufnehmen, was für diese Art der Aufnahme Standard ist, und nicht in RAW, sind die Weißabgleicheinstellungen sehr begrenzt. In den ersten Tagen war ich sehr unglücklich darüber. Alle Fotos waren rot. Erst als ich rötliche Fotos auch von Internationalen Agenturen in der Zeitung sah, beruhigte mich das ein wenig.

Was sind die Besonderheiten der Arbeit im Stadion?
Eine sehr begrenzte Anzahl von Fotografen, die die sogenannten INFIELD BIBS erhalten, können direkt im Stadion fotografieren. Normalerweise 18 Fotografen. Die meisten dieser Plätze werden von globalen Agenturen besetzt – AP, AFP, REUTERS, lokale Agenturen und Fotografen. Für die anderen bleiben nur wenige Plätze übrig, in der Regel zwei, die sie teilen müssen. Es gibt über 200 Fotografen bei der Weltmeisterschaft. Einige Disziplinen können leicht von außen fotografiert werden. Für andere, insbesondere technische, ist dies ein Problem. Man muss bereits am Vortag nach einer bestimmten Disziplin oder einem bestimmten Athleten für die INFIELD BIB fragen, die zum Betreten des Bereichs berechtigt. Wenn der Antrag genehmigt wird, hat man nur eine sehr begrenzte Zeit, um Fotos auf dem Feld aufzunehmen. Zum Beispiel kam ich bei Barbora Špotáková beim Speerwurf kurz vor ihrem Versuch in den Bereich und musste ihn sofort nach dem Wurf verlassen. Ich habe ungefähr 2 Minuten dort verbracht. Die Wettkämpfer haben mindestens drei Versuche, Fotografen nur einen. Entweder gelingt es oder man hat kein Glück. Es ist daher wichtig, vorher zu überlegen, was und wo aufgenommen werden soll. Das System ist aber verständlich. Es müssen sich so viele Fotografen wie möglich abwechseln. Früher, als ich auf das Feld ging, war ich genauso nervös, als ob ich mitkämpfen würde. Meine Hände zitterten, dass es fast unmöglich war, ein gutes Foto zu machen.

Hilft Ihnen bei der Auswahl von Aufnahmen, dass Sie mit Leichtathletik vertraut sind?
Zum Beispiel ist es ein Vorteil, dass ich die Bewegung von Sportlern antizipieren kann oder mich schnell orientieren kann, wenn etwas Wichtiges passiert. Bei Wettbewerben geschieht alles in schneller Abfolge, oft parallel zueinander, das Programm ist aufgrund von Fernsehsendungen sehr vollgepackt. Es besteht die Tendenz, Blöcke, die früher ruhig vier Stunden dauerten, zu halbieren, man hat nicht mehr so viel Zeit. Andererseits werden manchmal Reporter, denen der Sport im Grunde nichts sagt, von der Redaktion zu diesen Veranstaltungen geschickt. Ich erinnere mich an eine lustige Geschichte vom berühmten Zehnkampftreffen in Götzis. Es ist schon eine Weile her, zu Zeiten von Roman Šebrle und Tomáš Dvořák. Die Besatzung eines tschechischen kommerziellen Fernsehsenders kam zu dem Treffen und als die Reporterin herausfand, dass ich auch aus der Tschechischen Republik stamme, fragte sie mich ernsthaft, in welche Richtung die Athleten rennen würden. Sie sagte, sie müsse den Kameramann anweisen, wo er stehen soll. Nach einer Weile kam sie wieder angerannt und sagte, dass es am besten wäre, im Ziel zu sein und fragte, wo sich dieses befand.

Was muss in dem von Ihnen geschossenen „Paket“ enthalten sein?
Da ich in der Regel für das Geld des Leichtathletikverbandes fahre, ist es vorrangig, deren Auftrag zu erfüllen und vor allem tschechische Wettkämpfer in Aktion und natürlich die Hauptveranstaltung im Allgemeinen festzuhalten. Klassische Fotos eines Athleten, der läuft, springt oder wirft, gelingen gut beim Warmlaufen oder bei Qualifikationen, bei denen es nicht so viele Emotionen gibt. Bei den Finalrunden ist es genau umgekehrt. Dort haben Emotionen Vorrang. Um sie aufzunehmen, muss man sorgfältig auswählen, wo man die Bilder aufnehmen möchten. Das Zielgebiet ist für Fotografen im Stadion sehr begrenzt und manchmal kann es ein Problem sein, das Ende des Rennens von einem Ort aus zu erfassen und gleichzeitig Trainer, Partner der Wettkämpfer und das gesamte Umfeld ins Blickfeld zu bekommen. Es sind immer die ersten Schritte der Wettkämpfer nach dem Ziel, bei denen die richtigen Emotionen ausbrechen. Alles geht sehr schnell, für Standortänderungen bleibt keine Zeit. Auch ein bestens durchdachtes Foto kann durch etwas ruiniert werden. Es sind viele Richter, Kameraleute und Helfer auf dem Platz und jeder von ihnen ist eine potenzielle Gefahr für den Fotografen. Sie laufen vor die Kamera und das Foto ist dahin. 

Leichtathletik-Fotograf Aleš Gräf - Barbora Špotáková
“Dieses Bild ist einer meiner Favoriten. Es ist vorbei und Barbora Špotáková wird zum zweiten Mal Olympiasiegerin in London 2012. Im Hintergrund in einem T-Shirt mit der Aufschrift BÁRA, ihr Freund Lukáš, dem keines der großen Ereignisse entgeht…“

Womit spielen Sie gerne?
Eine Besonderheit sind Fotos mit Bewegungsunschärfe, mit denen ich gerne spiele. Ich fotografiere verschiedene Details, wie Kleidung, Tätowierungen, Frisuren, ungewöhnliche Startrituale von Wettbewerbern. Interessant ist es, etwas einzufangen, das der Fernsehzuschauer nicht sehen kann. Nach Möglichkeit gehe ich einige Tage vorher zur Veranstaltung. Ich mag die Atmosphäre und die Zeit vor dem Start des Wettbewerbs. In der Regel herrscht eine entspannte Atmosphäre voller Optimismus und Erwartungen. Man kann das Backstage und die dekorierte Stadt gut festhalten, das Stadion dokumentieren, die Ankunft und Training von Wettkämpfern und Pressekonferenzen. Sobald die Wettkämpfe beginnen, ist für nichts Anderes mehr Zeit.

Während dem Rennen stehen Sie wahrscheinlich sehr unter Druck, um die Bilder so schnell wie möglich weiterzuleiten.
Wenn man Bilder für Online-Nachrichten aufnimmt, muss man die Fotos bearbeiten und sofort senden. Man rennt also nicht nur mit der Kamera, sondern auch mit dem Laptop durch das Stadion. Wenn zum Beispiel Zuzana Hejnová die Weltmeisterschaft gewinnt und die Emotionen nachgelassen haben, müssen die Fotos sofort vor Ort heruntergeladen, bearbeitet und gesendet werden. Innerhalb von Minuten, so schnell wie möglich. Normalerweise bearbeite ich Fotos jedoch erst nach Ende der Veranstaltung für Fotogalerien auf dem Server atletika.cz, soziale Netzwerke ČAS und für die Zeitschrift Atletika. Nach der Veranstaltung überprüfe und bearbeite ich alle Fotos zu Hause auf einem großen, kalibrierten 27-Zoll-Monitor und erstelle die endgültigen Fotos, die ich dem Kunden gebe.

Jeder Fotograf möchte das beste Foto, womit wahrscheinlich nicht jeder klar kommt.
Im Jahr 2011 legte Bolt bei der Weltmeisterschaft im koreanischen Daegu beim 100-m-Lauf einen Fehlstart und wurde disqualifiziert. Es wurde zu einer noch größeren Sensation, als wenn er den Titel aus Berlin verteidigt und gewonnen hätte. Nach den gescheiterten 100 m wollte er sich auf die zweihundert konzentrieren. Er gewann mit Vorsprung und sprang nach einem Freudenlauf über die Absperrungen, rannte durch die Fotografen, um mit den Zuschauern und seinen Nächsten im  Publikum zu feiern. Unter den Fotografen entstand großer Tumult. Vor allem asiatische Kollegen verhielten sich recht wahllos und überrannten buchstäblich alles, was ihnen auf der Suche nach dem besten Foto im Weg stand. Also bin ich auf einen Tisch in der Nähe geklettert und wollte von oben fotografieren. Die unpassierbare Schar von Fotografen um Bolt rannte den Tisch um, auf dem ich stand. Der Aufprall war hart, mein Bein hat etwas abbekommen und die Kamera hatte auch sichtbare Kratzer… 

Aleš Gräf - Usain Bolt
„Zu Zeiten von Bolt ging es manchmal ziemlich wild zu… Heutzutage ist es etwas ruhiger, so eine Persönlichkeit fehlt“, sagt Aleš Gräf.

Die athletischen Disziplinen sind sehr unterschiedlich. Welche fotografieren Sie gerne?
Speerwurf und vor allem Langstreckenlauf. Es bleibt mehr Zeit, um mit den Fotos zu spielen. Im Gegenteil mag ich keinen Hammerwurf. Es ist eine sehr gefährliche und knifflige Disziplin für Fotografen, aber auch für andere, die sich auf dem Feld befinden. Es kommt oft vor, dass der Hammer eine unerwartete Richtung einschlägt. Sie müssen immer auf der Hut sein.

Leichtathletik generiert weltberühmte Sportler. Wie fotografiert man solche Stars?
Ein eigenes Kapitel war die Zeit von Usain Bolts Regierungszeit. Sogar die anderen Athleten schienen zu dieser Zeit erholt und entspannt zu sein. Viele von ihnen versuchten, seine Posen und Späßchen nachzuahmen. Für Fotografen war das großartig. Bolt ist jahrelang zum Golden Spike nach Ostrava gefahren. Dank des engen Kontakts zum Manager dieser Veranstaltung, Alfons Juck, war er dort wie zu Hause. Das Fotografieren war ein Erlebnis und die Annäherung an ihn war noch größer. Vor dem Treffen gab es immer eine Pressekonferenz, der Raum platzte aus allen Nähten. Wir Fotografen saßen auf dem Boden direkt unter der Bühne. Bolt hat die Pressekonferenz sehr gut gefallen. Er hat oft unsere Bereitschaft getestet. Er versuchte uns mit einer unerwarteten Geste oder einem Joke zu erwischen. Er hatte viel Spaß, besonders wenn einige verschlafen haben und nicht schnell genug waren. 

Leichtathletik-Fotograf Aleš Gräf - Usain Bolt
Traditionelle „Bolt“-Geste bei der Weltmeisterschaft in Moskau 2013

Mit welcher Ausrüstung sind Sie unterwegs?
Ich bin ein „Low-Cost“ -Fotograf, keine reiche Auslandsagentur, also reise ich mit der kleinstmöglichen Ausrüstung. Besonders wenn ich mit dem Flugzeug unterwegs bin, nehme ich die gesamte Ausrüstung mit an Bord. Ich mag es, Dinge unter Kontrolle zu haben. Deshalb muss man jedes Objektiv wiegen und auch die Fluggesellschaft gut auswählen. Ich nehme standardmäßig 1-2 Körper, EF 24-70/2.8, 70-200/2.8, 300 bzw. 400/2,8. Eine solche Grundausstattung hat die überwiegende Mehrheit der Sportfotografen. Der Vorteil von Großveranstaltungen wie WM und OS ist, dass Canon und manchmal auch andere Marken einen Service- und Verleihservice für akkreditierte Fotografen anbieten. Fast alles, was Sie brauchen, können Sie kostenlos ausleihen und Neuheiten ausprobieren. Ich kenne einen Fotografen, der praktisch ohne Fotoausrüstung zu Top-Events fährt. Er fotografiert Veranstaltungen mit ausgeliehenem Equipment.

Welche Tipps haben Sie für diejenigen, die es mit Sportfotografie ernst meinen?
Ich bin Autodidakt, sicherlich kein Theoretiker. Ich arbeite nach der Methode Versuch und Irrtum. Ich habe gelernt, wie echte Fotografen es machen, wo sie fotografieren, welche Technik sie anwenden. Ich hatte das Glück, von Anfang an bei internationalen Großveranstaltungen zu lernen und die Besten zu sehen. Und ich wusste auch, dass ich Leichtathletik schießen wollte, eine Sportart, die ich kenne und die ich liebe.

Leichtathletik-Fotograf Aleš Gräf - Sportler

Wenn Sie mehr über die Arbeit von Aleš Gräf erfahren möchten, können Sie seine Fotodatenbank besuchen.

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AutorPavla Prazakova

Sie studierte Szenografie an der Prager DAMU, arbeitete am Theater und beim Film. Bereits während ihres Studiums trug sie mit Texten und Fotografien in verschiedenen Redaktionen bei. Seit 15 Jahren arbeitet sie als Redakteurin, Bildeditor und Fotografin. Sie leitete einen Kurs für aktive Seniorfotografen bei Elpida in Prag, mit denen Sie auch zum Beispiel beim Fotograf Festival ausstellte. In ihrer Freizeit testet sie gerne die Grenzen ihrer Kamera, oder besucht Galerien oder klassisches Balletttraining.

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