Landschaften bei Nacht fotografieren: Perfekte Fotos dank den richtigen Kameraeinstellungen und der Komposition

Es ist dunkel geworden, die Sonne ist nicht in Sicht und die Natur erwacht zum Nachtleben. Am Himmel erscheint der erste Stern. Schon bald kommt die Zeit, um die Nachtlandschaft, die vom Mondlicht und den Sternen beleuchtet wird, zu fotografieren. Halten Sie sich an die Tipps in diesem Artikel und machen Sie bezaubernde Aufnahmen.

Die Vorbereitung zu unterschätzen zahlt sich nicht aus. Erkunden Sie den Aufnahmeort, bevor Sie nachts fotografieren gehen. Am Tag oder gegebenenfalls geben Abend bekommen Sie eine bessere Vorstellung von der Landschaft und der Umgebung, in der Sie fotografieren möchten. Störende Elemente werden Sie dann nicht mehr überraschen.

Landschaften bei Nacht fotografieren - panorama milchstrasse
Der höchste Punkt in den Weißen Karpaten inklusive der Milchstraße.

Technik: Welche Ausrüstung eignet sich für Nachtaufnahmen?

Die besten Ergebnisse bei Nachtaufnahmen der Landschaft erhalten Sie mit Objektiven mit der Brennweite ab 14 mm bis 300 mm und einer Lichtstärke von f/1.4–f/2.8.

Die Brennweiten sind identisch, wie bei der gewöhnlichen Landschaftsfotografie. Die Blende sollte jedoch so niedrig wie nur möglich sein, um so viel Licht wie nur möglich zu erhalten.

Ein wichtiger Helfer ist auch das Stativ, idealerweise mit einer L-förmigen Schnellwechselplatte. Das Stativ ist ein unschätzbarer Helfer, insbesondere dann, wenn Sie Panorama-Aufnahmen machen möchten.

Experimentieren Sie mit den Kameraeinstellungen

Zum Fotografieren von Nachtlandschaften wechseln Sie in den manuellen Modus. Hierdurch können Sie die Verschlusszeit, die Blende sowie ISO einstellen. Ferner sollten auf jeden Fall anstatt im JPEG-Format, im RAW-Format fotografieren. Ihnen stehen nämlich bei RAW-Aufnahmen mehr Bildinformationen zur nachträglichen Bildbearbeitung in Zoner Photo Studio X zur Verfügung.

Eine universelle Empfehlung für die Belichtungseinstellungen gibt es bei der Landschaftsfotografie bei Nacht nicht. Sie müssen also experimentieren. Probieren Sie zu Beginn ein Testbild mit folgenden Einstellungen zu machen: Verschlusszeit 15 s, f/1.8, ISO 5000.

Je nach Ergebnis passen Sie anschließend die Verschlusszeit und die ISO an. Allgemein eignen sich bei Aufnahmen bei Nacht eher lange Verschlusszeiten und eine niedrigere ISO, um kein zu hohes Bildrauschen zu erhalten.

Wenn Sie hingegen Sterne fotografieren, dann sollten Sie sogar zu ISO-Werten von bis zu 12.800 und niedrigeren Verschlusszeiten 5–20 s greifen. Sie erhalten hierdurch scharfe und runde Sterne.

Es liegt auch an der Brennweite, mit der Sie fotografieren. Kürzere Brennweiten ermöglichen Ihnen längere Verschlusszeiten zu nutzen, aber in den Ecken der Aufnahmen kann es zu suboptimalen Ergebnissen kommen.

TIPP: Das Stativ können Sie auch durch eine parallaktische (äquatoriale) Montierung ersetzen, mit der Sie die Sternbahnen exakt nachverfolgen können. So können Sie Galaxien, Planeten und andere weit entfernte Objekte mit einer mehrminütigen Verschlusszeit machen.

Unterschätzen Sie nicht die Vorbereitung

Sind Sie darauf vorbereitet, beim Fotografieren der Landschaften bei Nacht mehrere Stunden an einem Ort zu verharren? Wissen Sie, welches Wetter am Aufnahmeort zur gegebenen Zeit herrschen wird oder wann der Mond auf- bzw. untergeht? Das alles sind Dinge, die Sie im Voraus wissen sollten.

Entsprechend der Wetterbedingungen bereiten Sie Ihre Ausrüstung vor. Jedes Gramm, das zu Hause bleibt, reduziert das Gewicht des Rucksacks, gleichzeitig sollten Sie aber auch alles dabei haben, was Sie benötigen werden. Das Wetter kann einen nämlich oftmals überraschen. Und dann hat man ein Problem.

In den Wintermonaten gilt dieser Fakt umso mehr. Daher trage ich das ganze Jahr über eine regenfeste sowie platzsparende Daunenjacke bei mir mit, die mich im Notfall wärmt, wenn es drauf ankommt.

Die aktuelle Wettervorhersage können Sie jederzeit mit verschiedenen mobilen Applikationen überprüfen. Hierzu gehören beispielsweise Klara, Aladin und MeteoRadar. Es ist auch wichtig, die Zeit des Mondauf- und Untergangs zu kennen. Hierzu nutze ich die Website MoonCalc.

Landschaften bei Nacht fotografieren - MoonCalc
MoonCalc zeigt Ihnen die Mondlaufbahn an. Sie wissen hierdurch, von welcher Richtung aus das Mondlicht auf den Aufnahmeort scheint. Die gleichen Informationen können Sie auch über die Sonne erhalten.

Machen Sie sich bewusst, was Sie fotografieren möchten

Beim Fotografieren der Nachtlandschaft macht es keinen Sinn, den ganzen Horizont zu fotografieren, wie Sie es am Tag machen. Konzentrieren Sie sich lieber auf bestimmte Punkte, wo die Sterne und die Milchstraße Bestandteil der Bildkomposition sind. So ein Punkt können auch Sie sein. Sie müssen sich nur vor das Objektiv treten und die Milchstraße beobachten.

Landschaften bei Nacht fotografieren - milchstrasse
Ein wunderschöner Ausblick auf die Landschaft, bei dem jedoch nicht viele Objekte im Vordergrund zur Verfügung standen. Daher habe ich mich vor das Objektiv gestellt. Das Bild hat hierdurch eine Geschichte bekommen, bei der ein Mensch unter dem Sternenhimmel nachdenkt.
Nikon D7100,Sigma ART 18-35mm f/1.8, 15 s, f/1.8, ISO 8063, Brennweite 18 mm (EQ 35: 27 mm), mit Stativ.

Falls Sie dennoch die ganze Nachtszene fotografieren möchten, dann sollten Sie auf den Mondaufgang warten. Das Licht ist so stark, dass die Landschaft ausreichend beleuchtet wird.

Landschaften bei Nacht fotografieren - mond
Die Landschaft wurde bei diesem Bild vom Mond beleuchtet, der wie eine Abendsonne scheint. Da die Landschaft wirklich ausreichend beleuchtet wurde, musste ich kein Stativ nutzen. Ich habe lediglich die Konstruktion des Aussichtsturms als Stabilisierung genutzt.
Nikon D7100,Sigma ART 18-35mm f/1.8, 2 s, f/1.8, ISO 5000, Brennweite 18 mm (EQ 35: 27 mm)

Falls Sie am Aufnahmeort campen, dann können Sie auch Ihr Zelt in das Bild hineinkomponieren. Und wenn Sie Ihre Fantasie nutzen, dann können Sie ein ähnliches Bild wie meins zu machen. Es bringt den Betrachter zum Nachdenken, woher Sie gerade kommen und wie Sie die Aufnahme gemacht haben.

Landschaften bei Nacht fotografieren - zelt
Die Aufnahme habe ich beim Campen bei kalten – 13°C in den Beskydy gemacht. Ich habe die Fotokamera auf ein Stativ befestigt, die Intervallaufnahme eingestellt und mich auf den Weg zum Zelt begeben.
Nikon D7100, Sigma ART 18-35mm f/1.8, 15 s, f/2.8, ISO 100, Brennweite 18 mm (EQ 35: 27 mm), mit Stativ.

Und zum Schluss noch ein Tipp – denken Sie beim Fotografieren vor allem an Ihre Gesundheit und riskieren Sie nicht unnötig. Mit Ihren Bildern können Sie sich anschließend auf z. B. der Online Galerie Zonerama rühmen.

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AutorJosef Gabrhel

Die perfekte Erholung ist für Ihn ein Abend im Freien unter Sternenhimmel oder im Zelt, vor dem Schlafengehen die Sterne zu fotografieren und am Morgen einen magischen Sonnenaufgang auf dem Land zu erleben. Am liebsten unternimmt er seine fotografischen Reisen nach Velká Javořina in den Weißen Karpaten. Josef fotografiert auch leidenschaftlich die nahezu unsichtbare Welt unter unseren Füßen. Wenn er gerade nicht die Landschaft fotografiert, ist er im Wald oder in seinem beliebten Feuchtgebiet unterwegs und fotografiert Insekten. Josef ist kurz gesagt ein Naturfotograf mit Leib und Seele.

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