Landschaften anders fotografieren: Fotografieren Sie im Hochformat!

Man könnte meinen, dass alle Ideen eine Landschaftsaufnahme zu machen, bereits ausgeschöpft sind und das Erstellen eines originellen Fotos fast unmöglich ist. Das Gegenteil ist die Wahrheit. Die Mehrheit der Landschaftsfotos wird nämlich im Querformat und einem Seitenverhältnis von 3:2 oder 16:9 gemacht. Probieren Sie es anders zu machen und fotografieren Sie Landschaften im Hochformat. Sie entdecken hierdurch neue Gestaltungsmöglichkeiten und verleihen Ihren Fotos einen nicht alltäglichen Look.

Die Komposition von Landschaftsfotos setzt sich aus drei Teilen zusammen – dem Vordergrund, dem mittleren Bereich und dem Hintergrund. Diese drei Bereiche und deren Inhalt bilden die Gesamtheit der Aufnahme. Falls Sie Landschaftsaufnahmen auf diese Weise betrachten, dann werden Sie bemerken, dass sich die Fotos ziemlich ähneln. Sie unterscheiden sich lediglich vom Inhalt in den einzelnen Teilen.

Probieren Sie es mit Aufnahmen im Hochformat

Wo sie sich noch ähneln werden, ist die horizontale Ausrichtung des Bildes. Nur wenige Anfänger drehen Ihre Fotokamera beim Fotografieren um 90°, sprich machen Fotos mit einer vertikalen Ausrichtung bzw. im Hochformat.

Landschaften anders fotografieren - milchstrasse

Das Fotografieren im Hochformat hat dabei seinen ganz persönlichen Zauber und falls Sie so eine Aufnahme als Herausforderung annehmen, dann kann Sie dies in Ihrer Kreativität wieder um einen Schritt voranbringen. Das Fotografieren im Querformat ist nämlich viel einfacher, als Aufnahmen im Hochformat. Sie bekommen nämlich so gut wie alles auf das Bild, was Sie fotografieren möchten.

Falls Sie die Fotokamera um neunzig Grad drehen, dann werden Sie bemerken, dass Ihre Aufnahme einen unnötig großen Teil des Himmels und auch des Vordergrundes enthält. Diese Bereiche können uninteressant sein. Hätten Sie das gleiche Foto im Querformat gemacht, dann hätten Sie mit weniger Aufwand eine perfekte Aufnahme erhalten – so lernen Sie aber nichts Neues hinzu. Beim Fotografieren im Hochformat müssen Sie jedoch plötzlich mehr nachdenken und nach interessanten Dingen im verbleibenden Bildbereich suchen.

Landschaften anders fotografieren - fussspuren

Landschaftsaufnahmen im Hochformat

Verschieben Sie den Horizont außerhalb der Aufnahme. Hierdurch erhalten Sie mehr Raum für den Vordergrund oder mehr vom Himmel. Hierdurch werden Sie auch den ersten und häufig irrtümlich genannten Fehler los, wenn Sie den Horizont in der Bildmitte positionieren. Dies ist nur in Ausnahmefällen geeignet. Meist werden die Teile so zusammengesetzt, dass der Horizont sich etwa im Drittel des Bildes befindet.

Bei einer Aufnahme im Hochformat ist der Horizont bereits verschoben, aber die Komposition ist immer noch uninteressant. Am Himmel sind keine Wolken zu sehen und auch im Vordergrund ist nichts Interessantes zu finden. Geben Sie nicht auf und kehren Sie zur waagerechten Lage zurück. Beginnen Sie jetzt nachzudenken. Am Himmel können Sie nichts hinzufügen, aber im Vordergrund schon. Sparen Sie daher lieber etwas am Himmel und räumen Sie dem Vordergrund etwas mehr Platz ein, wo Sie verschiedene Objekte aus der Umgebung hinzufügen können.

Das Hochformat ändert die Perspektive

Erfahrene Fotografen sind beispielsweise in der Lage, die Pflanzen in der Umgebung zu nutzen, die bei vertikalen Fotos wortwörtlich gigantisch aussehen und im Vordergrund ziemlich interessant aussehen. Natürlich können auch Sie Bestandteil der Aufnahme werden. Stellen Sie hierzu den Selbstauslöser ein und setzen Sie sich vor die Kamera ins Gras. Beim Meer können Sie für den Vordergrund herangespülte Äste oder Fußspuren im Sand nutzen, die zum Wasser führen.

Landschaften anders fotografieren - waldweg
Das Hochformat hat die Bäume optisch verlängert. Man könnte meinen, dass sie bis in den Himmel ragen.

Der Mittelteil der Aufnahme sollte so ausgefüllt sein, damit er an den Vordergrund anschließt. Falls Sie beim Meer Äste nutzen, dann sollten Sie sie so anordnen, damit Sie das Auge des Betrachters zu dem von Ihnen gewählten Hauptmotiv (z. B. Steine) in der Mittellinie führen. Eine tolle Variante ist beispielsweise auch eine Stadt oder Berge in weiter Entfernung, die auf der Mittellinie liegen. Die letzte Linie wird von einem kleinen Teil des Himmels ausgefüllt.

Landschaften anders fotografieren - waldbrunnen
Versuchen Sie, auch Dinge aus dem Vordergrund ins Bild zu komponieren. Der Waldbrunnen hat es mir ermöglicht, eine kleine Öffnung zu fotografieren, von der das Wasser herausströmt. Durch die Vergrößerung wirkt die Öffnung gigantisch. Ferner war es hierdurch möglich, die Blechtasse im Bild zu erfassen.

Probieren Sie daher für ein paar Tage oder auch den ganzen Monat, Landschaftsaufnahmen im Hochformat zu machen und interessante Bildkompositionen zu erstellen. Vergessen Sie nicht, Ihre Ergebnisse mit uns über Zonerama zu teilen.

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AutorJosef Gabrhel

Die perfekte Erholung ist für Ihn ein Abend im Freien unter Sternenhimmel oder im Zelt, vor dem Schlafengehen die Sterne zu fotografieren und am Morgen einen magischen Sonnenaufgang auf dem Land zu erleben. Am liebsten unternimmt er seine fotografischen Reisen nach Velká Javořina in den Weißen Karpaten. Josef fotografiert auch leidenschaftlich die nahezu unsichtbare Welt unter unseren Füßen. Wenn er gerade nicht die Landschaft fotografiert, ist er im Wald oder in seinem beliebten Feuchtgebiet unterwegs und fotografiert Insekten. Josef ist kurz gesagt ein Naturfotograf mit Leib und Seele.

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