Komposition: Suchen Sie Kontrast in den Farben, Tönen und im Inhalt
Eine sehr einfache und effektive Lösung, wie man sein Hauptmotiv verdeutlichen kann, ist dazu einen kontrastreichen Hintergrund zu finden. Das Hauptmotiv kann sowohl in visueller, als auch bedeutungsmäßiger Hinsicht einen Kontrast bilden. Besonders stark sind dann solche Bilder, die zwei scheinbar inhomogene Elemente enthalten, die aber zusammen eine überraschende Komposition und Botschaft bilden.
Farbkontrast
In der heutigen Zeit der digitalen Fotografie ist es am einfachsten, den Kontrast im Bild anhand von Farben zu erstellen. Beim Suchen einer Kontrastfarbe können Sie das grundlegende Farbdiagramm verwenden, wo sich die Komplementärfarben gegenüber stehen. Die Kontrastfarbe zu rot ist beispielsweise azurblau.
Auf folgender Aufnahme bildet etwa das grüne Blatt den Kontrast zum roten :
Besonders effektiv ist der Kontrast zwischen einem farbigen Hauptmotiv und einem monochromatischen Hintergrund. Es ist relativ schwierig, diesen Kontrasttyp irgendwo zu finden, deshalb benutzt man manchmal die selektive Entfärbung im Fotoeditor, um diesen Effekt zu erreichen. Über diese Funktion verfügen sogar die meisten heutzutage verkauften Digitalkameras.
Obwohl der Effekt der selektiven Farbkorrektur bei Anfängern ziemlich beliebt ist, wird diese Funktion von fortgeschrittenen Fotografen eher gemieden. Diese Technik war vor allem in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts gefragt und ist nunmehr unter den Profis praktisch untersagt. Im Gegensatz dazu ist aber ein farbiges Motiv auf monochromatischem Hintergrund für das Auge sehr anziehend. Aus diesem Grund gilt auch der graue Hintergrund im Fotostudio als am vielseitigsten.
Tonwertkontrast
Der Tonwertkontrast ist praktisch das Pendent zum Farbkontrast bei monochromatischen (schwarzweißen) Fotos. Nach dem Farbentzug kontrastieren die einzelnen Töne anders, als wie es im Basisdiagramm dargestellt wird. Diejenigen Fotografen, die mit Schwarzweißfilmen gearbeitet haben, hatten einen geschulten Blick für die tonale Lichtwahrnehmung und konnten bereits im Voraus abschätzen, welche Objekte im endgültigen Bild hell und welche dunkel dargestellt werden. Um die Tonalität der fotografierten Elemente abzuändern, wurden vor das Objektiv platzierte Farbfilter verwendet.
Im Zeitalter der Digitalfotografie ist das Erstellen monochromatischer Aufnahmen einfacher geworden. Am besten man fotografiert ins RAW Format und stellt die Schwarzweißansicht ein. Auf diese Weise erstellen Sie zwar ein vollinhaltliches Farbfoto, am Display der Kamera verfolgen Sie jedoch das entfärbte Bild. Um den Tonwertkontrast zu finalisieren, können Sie schließlich eine Reihe von digitalen Farbfiltern auf die RAW Datei anwenden. So können Sie die Tonalität der einzelnen Bildelemente präzise anpassen.
Inhaltlicher Kontrast
Fotos mit inhaltlichen Kontrasten sind sehr beliebt und sehr oft entstehen auf diese Weise witzige Bilder und Aufnahmen, die Sie zum Nachdenken über unerwartete Zusammenhänge zwingen. Häufig eingesetzte inhaltliche Kontraste betreffen alt versus neu (etwa in historischen Städten) und glatt (sauber) versus rau (Fashionfotografie schöner Models und Kleider in einer industriellen Umgebung). Oft entdeckt man auch Zivilisationselemente in der Wildnis oder im Gegenteil Naturelemente in der zugebauten Stadt.
Kontrast fesselt
Fotos mit inhaltlichem Kontrast sind für den Betrachter interessanter, da er gezwungen wird, über die Aufnahme nachzudenken. Solche Bilder können unerwartete Botschaften oder Witze enthalten. Im Gegensatz dazu kreieren Farb- und Tonwertkontraste für das Auge angenehme Bilder. Die angeführten Kontrastarten bilden überdies keine abschließende Liste. Interessant sind, zum Beispiel, auch Fotos mit kontrastierenden Formen.