Hyperlapse: Verleihen Sie Ihren Fotos Bewegung
Hyperlapse ist eine sehr beliebte Ergänzung zur Zeitraffer-Funktion. Es fügt dem Bild Bewegung hinzu und ermöglicht es Ihnen, atemberaubende Bilder von Städten oder Natur zu erstellen, die sich auf halbem Weg zwischen Fotografie und Video befinden. Im letzten Jahrzehnt hat dieser Effekt einen großen Boom durchlebt. Wir erklären, was ein Hyperlapse eigentlich ist und wie Sie ihn erstellen – es ist einfacher, als es aussieht.
Hyperlapse ist eine spezielle Technik, die im Zeitraffer angewendet wird. Es ist der einfachste Weg, um Bewegung in den Zeitraffer zu bringen. Diese Methode der Bildaufnahme erlebt dank Youtubern einen großen Aufschwung und scheint eine Erfindung der Gegenwart zu sein, aber das Gegenteil ist der Fall.
Was ist der Unterschied zwischen Zeitraffer und Hyperlapse? Zeitraffer nehmen Sie von einem bestimmten Ort auf und erfassen Änderungen in einer Aufnahme z.B. mit einem Stativ, das Sie nicht bewegen. Im Hyperlapse hingegen erfassen Sie Quellbilder, während Sie sich bewegen.
1991 drehte ein Filmemacher namens Guy Roland in Montreal einen Kurzfilm namens Pace mit einer 8-mm-Kamera. Das war das erste Mal, dass sich jemand der Hyperlapse-Methode näherte. Vier Jahre später folgte der Film Pacer. Dieser gilt als der erste wahre Hyperlapse-Film.
Der Begriff Hyperlapse selbst wurde jedoch erst 2011–2012 verwendet. Heutzutage ist es sehr einfach mit dieser Funktion zu arbeiten und dank digitaler Aufnahmen haben Sie mehrere Möglichkeiten, wie Sie dabei vorgehen können.
Hyperlapse mit dem Handy
Die meisten Handys bieten mindestens die Möglichkeit, Zeitraffer aufzuzeichnen. Wenn Sie diesen Modus einschalten und mit Ihrem Handy einen Spaziergang durch die Stadt oder die Natur unternehmen, können Sie einfach und schnell ein effektives Hyperlapse aufnehmen. Darüber hinaus verfügen einige Mobiltelefone im Kameramodus über einen Hyperlapse-Modus.
Ich habe das Video nur mit dem Handy in der Hand aufgenommen. Dank der integrierten Bildstabilisierung sieht es gar nicht so schlecht aus.
Diese Methode ist einfach, hat aber leider einige ‘aber’:
- Das Video kann verwackelt sein, sei es durch die Aufnahme beim Gehen oder wegen einem Mobiltelefon ohne digitalen Bildstabilisator.
- Die resultierende Aufnahme wird direkt im Mobiltelefon zusammengestellt und bearbeitet, sodass Ihnen keine einzelnen Bilder für eine bessere Bildbearbeitung zur Verfügung stehen.
- Ein Vorteil, aber auch ein Problem kann das tatsächliche Aufzeichnungsintervall zwischen den einzelnen Bildern sein. Wenn es auf ein bis zwei Sekunden eingestellt ist, haben Sie gewonnen. Wenn es länger ist, wird die Aufnahme zu „abgehackt“.
Diese Schwierigkeiten können gelöst werden, aber es kostet Zeit und Geld. Mit einem mobilen Gimbal, der das zittern beim Gehen nahezu vollständig beseitigt, können Sie ein flüssiges Bild aufnehmen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die verrüttelte Aufzeichnung per Software zu stabilisieren. Die verbleibenden Probleme können Sie mit Hilfe von Zeitrafferapps lösen, mit denen das Intervall zwischen den Bildern festgelegt werden kann. Einige machen sogar Aufnahmen in Bildformaten wie RAW oder TIFF.
Hyperlapse mit dem Fotoapparat – Gimbal oder Stativ?
Hyperlapse kann auch mit einer Digitalkamera aufgenommen werden. Es ist weniger komfortabel als mit einem Mobiltelefon, hat aber auch mehrere Vorteile. Um ein Hyperlapse mit Ihrer Kamera machen zu können, werden Sie entweder ein Gimbal oder ein Stativ benötigen.
Hyperlapse aufgenommen von Hand mit 1 Sekunde Intervall-Einstellung. Wie Sie sehen, geht es auch so, aber das Video ist auch nach der Bildstabilisierung noch wackelig. Daher ist es besser, ein Stativ zu verwenden und es aufwendig zu bewegen oder die Kamera auf einen Gimbal zu montieren.
Wenn Sie einen Gimbal und eine Kamera mit Zeitrafferfunktion besitzen, haben Sie praktisch gewonnen. An der Kamera müssen Sie nur die Aufnahme des Bildes auf RAW einstellen und den Zeitrafferintervall auf ein bis zwei Sekunden pro Bild. Dann montieren Sie die Kamera in das Gimbal und Sie können Hyperlapse so einfach wie mit dem Handy aufnehmen.
Wenn Sie keinen Computer haben, der leistungsstark genug ist, um eine große Anzahl von Bildern in RAW zu verarbeiten, nehmen Sie Bilder im JPEG-Format auf. Sie werden Ihren Computer nicht so stark belasten und Ihre Arbeit beschleunigen. Achten Sie jedoch darauf, dass auf Ihren Bildern keine unerwünschten Artefakte auftreten.
Versuchen Sie, die Belichtung mithilfe der ETTR-Methode (Expose to the right) anzupassen. Belichten Sie die Bilder daher zur besseren Anpassung leicht nach rechts auf.
Sie können auch den Blendenprioritätsmodus für die Aufnahme verwenden. Rechnen Sie aber damit, dass der resultierende Hyperlapse aufgrund unterschiedlicher Verschlusszeiten flackern kann.
Hyperlapse kann an ein Video angehängt bzw. eingefügt werden.
Eine weitere Option – aufwendiger, aber weit verbreitet – ist ein Stativ. Stellen Sie die Kamera auf den manuellen Modus mit der für die Szene idealen Belichtung ein. Diesmal machen Sie die Bilder selbst, indem Sie nach jeder Aufnahme die Kamera vorwärts bewegen.
Während Sie die Kamera bewegen, lassen Sie das Stativ ausgeklappt und tragen es um die gewählte Entfernung vorwärts. Suchen Sie eine Richtlinie, der Sie folgen können. Wenn Sie diese Methode beherrschen, können Sie auch den Kamerawinkel beim Vorwärtsbewegen der Kamera ändern. Versuchen Sie, sich während der Aufnahme so gut wie möglich in einer geraden Linie zu einem interessanten Objekt zu bewegen, das Sie am Ende umkreisen und das Hyperlapse beenden können.
Zum Schluss ein Beispiel für die Verwendung von Hyperlapse in einem Video von einem nächtliche Ausflug.
Die Quellbilder können dann mit Zoner Photo Studio X zu einem Hyperlapse zusammengefügt werden. Die Vorgehensweise ist dieselbe wie beim Timelapse (Zeitraffer), dem wir einen separaten Artikel gewidmet haben.