Helfen Sie der Sonne! Outdoorporträts mit Blitzlicht
Sobald Sie Landschaftsfotografie zu langweilen beginnt und Sie die Nase voll von Städten haben, werden möglicherweise auf einmal Menschen vor Ihrer Linse stehen. Schnappschüsse von Freunden in Bars haben natürlich auch das gewisse Etwas, aber in diesem Beitrag wir werden uns heute mit etwas ernsthafterer Arbeit beschäftigen: Outdoor Porträtfotografie und der Verwendung von künstlichem Licht.
Es gibt viele unterschiedliche Umgebungen, die sich für Porträtfotografie eignen. Manche Fotografen bevorzugen Studios, aber da nicht jeder eines hat und diese vor allem auch nicht umsonst sind, weichen sie immer öfter in die Natur aus. Das dortige Umfeld bietet zahlreiche Möglichkeiten und verleiht der Personenaufnahme eine besondere Atmosphäre.
LICHT IST GRUNDVORAUSSETZUNG
Die Belichtung können Sie beim Fotografieren außen unterschiedlich angehen. Am einfachsten ist es natürlich, das Sonnenlicht auszunutzen und mit diesem zu experimentieren. Dabei haben Sie den Vorteil, dass Sie sich unbeschwert, ohne zusätzliche Ausstattung, rasch von Stelle zu Stelle bewegen können.
Um anspruchsvollere Bilder zu bekommen braucht man allerdings Zusatzausstattung (oder Improvisation). Ein typischer Bestandteil der Außenporträtfotografie ist der sog. Reflektor. Es ist ein weißes, lichtdurchlässiges Gewebe, aufgespannt auf einem biegsamen, faltbaren Rahmen und wird meist mit der Bezeichnung „5-in-1“ verkauft. Außerdem ist es dazu gedacht, dass man es in 5 verschiedenen Farbvariationen verwenden kann (transparent, weiß, schwarz, silber und gold).
Der Sinn der Reflektoren ist, das Licht auf das fotografierte Model auch von jener Seite zu richten, von der die Sonne gerade nicht scheint. So können auch ansonsten sehr dunkle Schattenstellen aufgehellt werden.
WEITERE LICHTQUELLEN
Das Arbeiten mit Reflektoren ist einfach, die Auswirkung sofort und genau ersichtlich – jedoch ist es praktisch unumgänglich einen Helfer mitzunehmen, der den Reflektor je nach Bedarf hebt und dreht. Aber trotzdem: Reflektoren sind billig, effektiv und somit einfach kostengünstig.
Falls die Sonne mal nicht scheint, oder Sie sich einer aufwändigeren Belichtung widmen möchten, werden Sie sich eine eigene Lichtquelle beschaffen müssen. Also entweder einen Studioblitz (und somit auch gleichzeitig entweder einen Stromgenerator oder Spezialbatterien) oder einen gewöhnlichen externen / (Außen-) Blitz, der normalerweise in den Zubehörschuh der Kamera geschoben, hierbei aber außerhalb der Kamera benutzt wird.
Während große Studioblitze sogar die Sonne überstahlen können, sind Außenblitze wiederum klein und leicht übertragbar. Außerdem lassen sich auch mit ihnen kompliziertere Effekte, wie beispielsweise eine „eigene Sonne“, darstellen, wie man auch auf den Bildern unten sehen kann. Ich persönlich bevorzuge diese zweite Methode, weil sie praktisch ist und mich experimentieren lässt.
Da viele Fotografen schon einen externen Blitz besitzen, bleibt die Frage, wie man diesen ferngesteuert auslösen kann. Viele Nikon Geräte können es selbst, für andere Marken oder für eine höhere Zuverlässigkeit empfiehlt es sich ein Radiosystem für Fernauslösung zu kaufen. Davon gibt es auf dem Markt sehr viele, jedes mit ein wenig unterschiedlichen Funktionen – um jedoch alle abzudecken, wäre ein eigener Artikel notwendig (bei Interesse, bitte, in Kommentare schreiben). Zum Experimentieren reichen aber auch die billigsten Auslöser Made in China völlig aus.
Das Fotografieren wird aber im Vergleich zur Arbeit mit Reflektoren auf jeden Fall komplizierter. Sie können die Lichtauswirkungen nicht sofort erkennen und außerdem kann Sie die zur Sonne verhältnismäßig niedrige Leistung limitieren. Außerdem werden Sie je nach Kamera- und Auslöser die Aufnahme für etwa 1/160 Sekunden oder länger (die Erklärung wäre wiedermal zu umfangreich und muss deshalb auf einen weiteren ganzen Beitrag verschoben werden) halten müssen, weshalb ein Stativ hilfreich sein könnte.
LICHTER, UND ACTION!
Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere Blitze gleichzeitig zu verwenden. Da man in das Lichtersystem auch alte Blitze einschalten kann, ist diese Lösung gar nicht so teuer, wie sie vielleicht anfangs scheint. Alte Blitze sind oftmals aufgrund der nicht vorhandenen Automatik (die man hier nicht braucht) billiger, aber noch ausreichend leistungsstark. Beliebt sind vor allem gebrauchte Nikon SB-28er Modelle. Mit einer ganzen Lichtanlage können Sie dann beispielsweise elegant beleuchtete Aufnahmen an schattigen Orten kreieren.
Da dieser Beitrag keine endlose Geschichte werden soll, höre ich hier auf, aber falls Sie sich für dieses Thema interessieren, scheuen Sie sich nicht in die Kommentare zu schreiben, über was genau Sie noch mehr erfahren möchten. Verschiedene Möglichkeiten der Blitzauslösung? Fotografieren mit Lichtern in Innenräumen? Oder Fotostudios? Ihre Meinung interessiert uns!