Fotografieren von Porträts mit Tieren
Das Fotografieren mit Tieren ist modern und verlockend. Aber es ist nicht ganz einfach. Es ist ein Prozess, in dem Sie sehr geduldig und schlagfertig sein müssen. Und auch bereit, ein bisschen schmutzig zu werden. Tiere kooperieren nicht so gut wie Menschen, daher ist es ratsam, sich gut vorzubereiten. In diesem Artikel geben wir Ihnen einige Tipps, was Sie bei einem solchen Fotoshooting erwarten kann.
Das Fotografieren einer Person mit einem Tier ist eine Herausforderung. Hauptsächlich darin, dass hier die klassische Porträtfotografie auf ein Element trifft, das seinen eigenen Kopf hat. Wenn Sie es aber durchziehen, können Sie sich mit Ergebnissen rühmen, die sich sehen lassen können.
Behandeln Sie Tiere mit Respekt
Tiere sind Lebewesen. Sie fühlen, sie nehmen wahr, sie haben Angst. Sie sind kein Objekt, von dem Sie ein Bild machen und einfach in Szene setzen können. Sie sind nicht Ihr Werkzeug. Das Fotografieren mit einem Tier ist – genau wie mit einem Model – eine Zusammenarbeit, in der Sie gleichgestellt sind.
Egal ob es sich um Hunde, Pferde, Raubvögel, Igel, Dachse, Füchse, Katzen oder Bären handelt – es ist wichtig, das Tier mit Respekt wahrzunehmen. Sie finden an ihm das Schöne, das Sie in das Foto projizieren möchten. Das Komplizierte daran ist, dass das Tier nicht genau nach Ihren Vorstellungen posiert. Und wenn Sie es zwingen müssen, auf die eine oder andere Weise zu sitzen, werden Sie wahrscheinlich verstehen, dass dies der falsche Weg ist. Es braucht Geduld und Ruhe.
Ein Fotoshooting mit Tieren ist oft zeitlich begrenzt. Das heißt, dass die Menge der Fotos nicht sehr groß sein wird, was aber keine Rolle spielen sollte. Wir sollten nicht Quantität, sondern Qualität bevorzugen. Wenn ein perfektes Foto aus einem einstündigen Fotoshooting hervorgegangen ist, ist das genug. Wenn das Model jedoch viele Fotos erwartet, geraten Sie in Stress, wenn etwas nicht funktioniert. Wir empfehlen daher, das Model darauf vorzubereiten, worauf es sich einlässt. Es ist ein sensibles Arbeiten mit einem Lebewesen, das wir nicht quälen und verschrecken wollen, also müssen wir auch Einschränkungen berücksichtigen.
Verwenden Sie bei einem Tiershooting kein Zubehör. Reflektoren, Rauchbomben, Blitze, all diese Dinge werden für Tiere unangenehm sein.
- Fragen Sie unbedingt den Tierhalter nach der Verwendung von Zubehör!
- Ich würde Rauchbomben automatisch als absolutes Tabu betrachten. Einige Tiere mögen Blitze tolerieren, jedoch ist die Verwendung von Tageslicht auf jeden Fall besser.
- Es gab Fälle, in denen ein Reflektor die Pferde erschreckte.
- Vermeiden Sie alles, was Lärm machen könnte.
- Ich empfehle, keine Parfums zu verwenden, diese könnten die Tiere reizen.
Technik der Tierfotografie mit Menschen
Bereiten Sie sich auf schnelle Aufnahmen vor. Ich empfehle, die bestmöglichen Lichtverhältnisse zu finden, da Sie die Einstellungen verwenden müssen, die solche Bedingungen erfordern:
- Die Blende sollte eine kleinstmögliche Öffnung haben. Vor allem beim Fotografieren von Hunden. Das Tier befindet sich häufig in einer anderen Schärfentiefe als das Model, und Sie möchten nicht, dass einer von ihnen unscharf wird. Ich würde f/4 und höher empfehlen.
- Die Verschlusszeit sollte sehr kurz sein, da sich das Tier viel bewegt. Sie möchten jede seiner Bewegungen erfassen und wollen, dass sie scharf sind. Also 1/300 s und kürzer.
- Passen Sie den ISO-Wert an die Bedingungen und Fähigkeiten Ihrer eigenen Geräte an, damit das Bild perfekt belichtet wird.
Als Objektiv würde ich persönlich längere Brennweiten empfehlen, da Sie den Tieren nicht zu nahe sein sollten, um sie nicht zu erschrecken. Ein Weitwinkelobjektiv mit kurzem Fokus könnte auch den Besitzer des Tieres zeigen, der in der Nähe steht und aufpasst.
Und was am wichtigsten ist: Bewegen Sie Ihren Kopf nicht zu weit vom Sucher weg. Der perfekte Moment mit einem Tier wird nicht wiederholt und kommt in einem Moment, wo Sie es am wenigsten erwarten. Schauen Sie sich nicht zu sehr in der Vorschau an, wie sich die Fotos entwickelt haben, fotografieren Sie einfach – es ist fast wie beim Sport. Aus diesem Grund empfehle ich Ihnen auch, eine ausreichende Anzahl entsprechend großer SD-Karten dabeizuhaben.
Verschiedene Tipps zu verschiedenen Tieren
Pferde sind zwar ruhig, jedoch sollten sie Respekt vor ihnen haben. Es gibt auch einen großen Unterschied zwischen einem Shooting mit einem erfahrenen Reiter und jemandem, der vielleicht nur mehrmals in seinem Leben ein Pferd gestreichelt hat. Reitermodels können Sie in voller Geschwindigkeit im Sattel aufnehmen. Wenn sie sehr erfahren sind und Lust dazu haben, versuchen Sie, irgendeinen Trick aus ihnen herauszuholen.
Für Nichtreiter können Sie eine Reihe von Alternativen finden. Nur ist es ratsam, im Voraus damit zu rechnen und zu planen. Sie können Posen neben dem Pferd vorschlagen. Dadurch wird das Pferd nicht herumspringen und unruhig werden, sodass Sie mit der idealen Komposition ein bisschen besser spielen können und das Fotoshooting insgesamt etwas ruhiger wird. Weitere Tipps zum Fotografieren von Pferden finden Sie beispielsweise im Artikel Wie fotografiert man Pferde? Baden, Ohren nach vorne und auf die Komposition achten.
Hunde sind ein weiteres beliebtes Tier zum Fotografieren. Beliebt sind beispielsweise tschechoslowakische Wolfshunde, die sehr an Wölfe erinnern. Natürlich ist jeder Hund anders erzogen, erfahrungsgemäß sind aber wildere Tiere schwerer zu handhaben. Seien Sie auf viel Bewegung und wenig Anpassungsfähigkeit vorbereitet. Wenn Sie aber damit rechnen, sollten Sie in der Lage sein, damit umzugehen.
Hunde bleiben während des Fotoshootings oft an der Leine, daher empfehle ich, das Entfernen von Objekten von Fotos zu erlernen. Über die Hundefotografie haben wir auch den Artikel Wie man Hunde fotografiert oder ohne Leckerli geht nichts! verfasst.
Raub- und andere Vögel sind wunderschön und das Arbeiten mit Ihnen ist einfach. Sie sitzen normalerweise auf dem Arm und verhalten sich ruhig. Aber Vorsicht, man kann sie meistens nicht auf entblößten Armen sitzen lassen, da sie Krallen haben, die das Model unschön verletzen könnten. Berücksichtigen Sie dies bei der Auswahl des Outfits. Vergessen Sie auch nicht, dass große Raubvögel tendenziell schwerer sind, sodass kleinere Models sie nicht lange auf ihren Armen tragen können.
Weiters möchte ich noch einige Erkenntnisse erwähnen:
- Igel müssen es warm haben, aber Blitze machen ihnen nichts aus.
- Katzen sind launisch und vieles hängt von ihrem Wesen ab.
- Dachse sind freundlich und lieben Trauben.
- Füchse sind wunderschön, aber vergessen Sie nicht, dass es immer noch Raubtiere sind.
- Schlangen mögen Wärme.
Abschließend würde ich auf jeden Fall empfehlen, ein Fotoshooting mit Tieren zu probieren. Die Mietpreise für Tiere sind angemessen und der gesamte Betrag fließt in Nahrung, Schlafplatz und in ihr Wohlbefinden im Allgemeinen. Vielleicht erleben Sie bei manchen Fotoshootings die ein oder andere Überraschung, aber lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, halten Sie die Kamera fest und machen Sie viele Bilder.
Andere Fotoshootings können wiederum unerwartet einfach sein. Fragen Sie vor allem den Tierhalter alles, was Ihnen in den Sinn kommt. Finden Sie heraus, welche Möglichkeiten Sie haben und besprechen Sie alles mit dem Model, damit Sie und das Model zu 100 % informiert sind und die resultierenden Fotos nichts verderben kann.
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