Fotografieren von Gegenständen in Sprudelwasser
Sprudelwasser erzeugt Bläschen, durch welche selbst ein gewöhnliches Objekt ein außergewöhnliches Aussehen erhält. Das Fotografieren ist nicht kompliziert, aber es birgt einige Fallen. Wenn Sie ein ähnliches Fotoshooting planen, wird dieser Artikel voller Tipps bestimmt hilfreich sein.
Das Fotografieren in sprudelndem Wasser kann auf verschiedene Weisen aufgefasst werden. Die unten beschrieben Ausrüstung habe ich deswegen benutzt, weil sie zur Hand war. Vielleicht hätte ich eine andere gewählt, aber leider hatte ich nicht die ideale Lösung zur Hand. Nehmen Sie den Artikel also nur als Inspiration und haben Sie keine Angst, von der beschriebenen Vorgehensweise abzuweichen.
Was kann man fotografieren
In Verbindung mit Bläschen sehen natürliche Objekte, wie Blumen, Gemüse oder Obst gut aus. Sie können Ihrer Fantasie natürlich freien Lauf lassen, denn technische Dinge oder andere Haushaltsgegenstände können sicherlich auch großartig aussehen. Buntstiftspitzen zum Beispiel sind sehr beliebt.
Es gibt einen guten Grund, warum dieses Kapitel das erste ist: Die Größe der ausgewählten Gegenstände bestimmt den idealen Wasserbehälter, Licht oder Objektiv.
Liebhaber der Makrofotografie werden sicherlich zustimmen, dass bei kleinem Maßstab eine hohe Blende erforderlich ist, um die Schärfentiefe zu vergrößern, damit zumindest etwas scharf ist. Dies setzt jedoch die Verwendung von einer relativ starken Lichtquelle oder einer hohen ISO-Empfindlichkeit voraus. Manchmal kann man die Kamera auf dem Stativ lassen und mit einer längeren Belichtungszeit fotografieren, jedoch bewegen sich die Bläschen und auch oft die Objekte im Wasser. Darum – je kürzer die Belichtungszeit, desto besser.
Für diejenigen, die sich nicht für Makrofotografie interessieren, bedeutet dies weniger Sorgen. Es gibt aber noch ein anderes Problem: die Größe des Wasserbehälters. Ein großes Volumen bedeutet nicht nur viel Wasserverbrauch, sondern lässt sich auch schlecht bewegen, wenn die Aufnahme angepasst werden muss.
Persönlich finde ich es am einfachsten, irgendwo in der Mitte zu bleiben und sich auf Gegenstände zu konzentrieren, die ungefähr 10 Zentimeter groß sind.
Welches Wasser ist geeignet
Man kann jede Art von Sprudelwasser verwenden, ich empfehle jedoch ungesüßtes, damit Sie und auch die Gegenstände, die Sie fotografieren möchten, nach dem Fotoshooting nicht verklebt sind. Ich habe das billigste Sprudelwasser verwendet, das ich bekommen habe.
Wählen Sie den richtigen Behälter
Der ideale Behälter sollte nur ein bisschen größer sein, als die Dinge, die Sie fotografieren werden. Es ist sehr praktisch, wenn der ausgewählte Behälter eine flache Vorderseite hat, um Verformungen des Objekts und eine Verschlechterung der Bildqualität zu vermeiden.
Leider schränkt diese Anforderung die Auswahl stark ein. Daher sind quadratische Vasen oder ähnliche geometrische Glasbehälter besonders geeignet, ebenso wie Designer-Spirituosenflaschen.
Da ich verschieden große Gegenstände im Wasser ausprobieren wollte und leider keinen geeigneten kleineren Behälter hatte, landete ich beim Aquarium. Dies stellte sich hauptsächlich aufgrund der schlechten Handhabung als unpraktisch heraus. Die Beleuchtung kann zwar bewegt werden, aber mit dem Hintergrund – einer Wand – war es da schon etwas schwieriger.
Sobald der Inhalt des Aquariums allmählich schmutzig wurde, konnte ich außerdem nicht einfach alles ausschütten und von vorne anfangen, da ich keine weiteren 18 Liter Sprudelwasser hatte.
Befestigen der Gegenstände
Vielleicht neigen Sie dazu, diesen Teil zu überspringen, weil Sie denken, dass ‘es ja irgendwie geht’. Ich dachte das auch. Doch die fotografierten Gegenstände schwimmen eher, als das sie untertauchen (insbesondere Obst und Gemüse). Das Bilden und Umordnen von Blasen trägt ebenfalls nicht zur Stabilität bei.
Manchmal funktioniert eine Schnur, an der der Gegenstand befestigt ist, aber viel geeigneter war ein starrer Draht, an den ich das Objekt entweder aufgespießt habe oder ihn von hinten darauf geklebt habe. Der Draht war deshalb schwarz, damit kein Licht versehentlich darin reflektiert. Natürlich muss es dann retuschiert werden.
Die Wahl der Beleuchtung
Ich habe externe Blitze verwendet, aber wie bereits im Artikel über Glasfotografie erwähnt, können Sie beispielsweise auch mit einer Taschenlampe improvisieren. Bei Makros ist dies etwas schwieriger, aber in größeren Maßstäben ist die Bewegung der Bläschen weniger sichtbar und längere Belichtungen sind leichter zu tolerieren.
Ich habe Softboxen benutzt, was eher Gewohnheitssache ist. Ebenso kann man einen Blitz ohne Modifikatoren in der Nähe des Aquariumrandes einsetzen.
Wie es beim Fotoshooting aussah
Die Lichter habe ich je nach Situation während des Fotoshootings bewegt, aber normalerweise sah die Situation wie hier auf dem Bild aus:
Die drei Lichter mit Softboxen sind deutlich sichtbar, beachten Sie jedoch die Beine des vierten Standes unter dem Tisch. Da ist ein Blitz drauf, den ich auf die Wand gerichtet habe. Je nachdem, ob es blinkt oder nicht, kann ich entscheiden, ob der Hintergrund hinter dem Motiv hell oder dunkel ist. Bei Verwendung von farbiger Folie wird der Hintergrund auf den angegebenen Farbton getönt.
Zusammenstellen der Beleuchtung
Um Ihnen eine Vorstellung zu geben, habe ich eine Reihe von Fotos gemacht, auf denen verschiedene Leuchten angeordnet sind.
Im Bild oben links sehen Sie den Effekt der Beleuchtung nur über der Kamera von vorne auf das Objekt. Oben rechts werden zwei Seitenleuchten gezeigt und unten links leuchtet nur das Hintergrundlicht. Im letzten Bild leuchteten alle Lampen gleichzeitig.
Mit dieser Aufteilung können Sie nicht nur die Intensität einzelner Leuchten, sondern auch deren Farben unabhängig voneinander einstellen. In diesem Fall wurde ein Blaufilter am Hintergrundlicht verwendet, aber ähnlich könnte die Seitenbeleuchtung oder sogar das Vorderlicht mit verschiedenen Farben getönt werden.
Bleiben Sie senkrecht zu den Wänden
In einer perfekten Welt wäre das Glas auf den Fotos unsichtbar und wir kommen dem ziemlich nah. Achten Sie jedoch auf drei mögliche Problemstellungen: Das erste ist die Spiegelung auf der Rückseite des Behälters. Dadurch entstehen Geisterbilder, die später digital entfernt werden müssen.
Das zweite Problem, welches beim Fotografieren schräg zur Vorderseite des Glasbehälters entsteht: die Aufnahme ist dadurch misslungen, da sie wirkt, als ob sie durch Verwackeln der Kamera unscharf geworden ist.
Beide Probleme können durch eine senkrechte Aufnahme zum Glas gelöst werden. Sie können auch einen Polarisationsfilter verwenden oder Blendungen auf Ihrem Computer entfernen.
Der dritte Mangel sind die Bläschen und andere Verschmutzungen auf der Vorderseite des Behälters. Hin und wieder muss man mit einem Küchengegenstand oder von Hand abwischen.
Spielen mit der Wasseroberfläche
Wenn die Grundlagen zu Ihrer Zufriedenheit gelöst sind, können Sie weitere Experimente durchführen und beispielsweise versuchen, das eigentliche Wasser zu erfassen. Alles, was Sie tun müssen, ist, das Licht in der Oberfläche reflektieren zu lassen. Wenn Sie das eingetauchte Objekt zusätzlich noch bewegen, erzeugen Sie Wellen. Wenn Sie das Foto schließlich um 180° drehen, erhalten Sie ein effektvolles Ergebnis. Es gibt bestimmt noch mehr Möglichkeiten und einige warten nur darauf, entdeckt zu werden. Also viel Glück beim Fotografieren und Blubberbläschen einfangen!