Fotografieren mit Drohne: Was Sie wissen müssen, bevor Sie anfangen

Fotografieren mit Drohne Was Sie wissen müssen, bevor Sie anfangen

Das Fotografieren mit einer Drohne ist ein großer Hit. Dank dieser pilotenlosen Fluggeräte können Sie einzigartige Aufnahmen aus der Vogelperspektive machen, ohne einen privaten Hubschrauber oder ein Flugzeug mieten zu müssen. Die Wahl einer Drohne wird nicht nur durch Qualität und Preis beeinflusst. Wussten Sie, dass für das Fliegen einer Drohne oft eine Betreiberregistrierung und ein Drohnenführerschein erforderlich sind? 

Sie können nur bestimmte Arten von Drohnen und in bestimmten Fällen ohne Einschränkungen fliegen. Doch was würde ein Fotograf nicht alles für schöne Aufnahmen tun, die einem den Atem rauben. Eine Liste der Kategorien, Anforderungen und Regeln für das Fliegen finden Sie in unserem Artikel. 

Fotografieren mit Drohne

Auf dem Markt gibt es viele Produkte in unterschiedlichen Preisklassen. Der Preis entscheidet über die Qualität der eingebauten Kamera und die Flugeigenschaften der Drohne. Man kann ein Spielzeug für ein paar Euro kaufen, das Bilder wie ein billiges Mobiltelefon macht, aber auch eine große Drohne, mit der man eine schwerere spiegellose Kamera in die Höhe tragen kann.

Bevor Sie eine Drohne kaufen

Vor dem Kauf und dem Abheben sollten Sie sich über die Gesetze informieren, die für das Fliegen von Drohnen gelten. Denken Sie daran, dass diese in jedem Land anders sind und dass Sie mancherorts ohne eine Lizenz oder Sondergenehmigung nicht einmal den Propeller in Bewegung setzen dürfen. 

Ab dem 1. Januar 2024 gelten einheitliche Vorschriften für Drohnen, die die Gesetzgebung in der gesamten Europäischen Union vereinfachen.

Neu eingeführt wurden 3 Kategorien: 

  • Open – Praktisch alle Drohnen, die wir üblicherweise in Geschäften oder E-Shops finden.
  • Specific – Dazu gehören professionelle Drohnen. Diese Kategorie stellt deutlich höhere Anforderungen an ihren Betrieb als die Open-Gruppe. 
  • Certified – Zertifizierte Kategorie, die praktisch noch gar nicht verwendet wird, mit der man aber in Zukunft vor allem bei der Klassifizierung von Drohnen für den Fracht- oder Personenverkehr rechnet. 

Wir konzentrieren uns auf die Kategorie Open, zu der alle gängigen Drohnen gehören. Diese Gruppe wird weiter nach Herkunft und Gewicht unterteilt.

Fotografieren mit Drohne

Drohnen ohne Label

Diese Kategorie umfasst selbst hergestellte Drohnen und solche, die vor dem 1.1.2024 in Betrieb genommen wurden. Je nach Gewicht unterteilen wir sie in zwei weitere Unterkategorien.

1. Leichter als 250 g – OPEN A1

Für solche Drohnen ist eine Betreiberregistrierung erforderlich, insbesondere wenn die Drohne mit einer Kamera oder einem anderen Sensor ausgestattet ist. Ein Drohnenführerschein ist in dieser Kategorie nicht vorgeschrieben. Außerdem muss der Pilot das Überfliegen von Menschenansammlungen, d. h. von unbeteiligten Personen, vermeiden. Unbeteiligte Personen sind Personen, die nicht in den Betrieb der Drohne involviert sind und diese möglicherweise nicht bemerken. Diese Einschränkung gilt auch für Tiere, also müssen Sie auch diese berücksichtigen. 

2. Schwerer als 250 g – OPEN A3

Für diese Kategorie benötigen Sie immer eine Betreiberregistrierung und ein gültiger Drohnenführerschein für die Kategorie OPEN A1/A3 ist ebenfalls erforderlich. Beim Fliegen ist ein Mindestabstand von 150 m zu unbeteiligten Personen, Wohn-, Industrie-, Gewerbe- oder Freizeitgebäuden oder -geländen erforderlich.

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Drohnen mit Label

Alle Drohnen, die vor dem 1. Januar 2024 in der Europäischen Union gekauft wurden, müssen mit einem vom Hersteller ausgestellten Label versehen sein. In dieser Kategorie sind die Drohnen wiederum in mehrere Kategorien unterteilt.

1. C0 – OPEN A1

Wie bei leichteren Drohnen ohne Kennzeichnung ist eine Betreiberregistrierung nur erforderlich, wenn die Drohne über eine Kamera oder einen anderen Sensor verfügt. Der Pilot muss keinen Drohnenführerschein besitzen (es wird aber vorausgesetzt, dass er das Benutzerhandbuch der Drohne gelesen hat). Für diese Unterkategorie ist der Überflug von unbeteiligten Personen nur mit deren Zustimmung erlaubt.  

2. C1 – OPEN A1

Eine Betreiberregistrierung ist immer erforderlich, ebenso wie einen Drohnenführerschein für die Kategorie OPEN A1/A3. Der Pilot sollte außerdem Überflüge über unbeteiligte Personen auf ein Minimum beschränken.

3. C2 – OPEN A2

Eine Betreiberregistrierung ist immer erforderlich. Der Pilot sollte eine Lizenz für die Grundkategorie OPEN A1/A3, aber auch eine Erweiterung für die Kategorie OPEN A2 besitzen. Für Überflüge über Menschenansammlungen und unbeteiligte Personen gilt die 1:1-Regel, bei der die maximale Höhe gleich der Entfernung ist. Der Mindestabstand beträgt jedoch 30 m bzw. 5 m bei eingeschalteter Langsamflugfunktion.

4. C2, C3, C4 – OPEN A3

Eine Betreiberregistrierung ist immer erforderlich. Der Pilot muss im Besitz einer Lizenz für die Kategorie OPEN A1/A3 sein. Und der Abstand zu unbeteiligten Personen oder Wohn-, Industrie-, Gewerbe- oder Freizeitgebäuden und -anlagen muss mindestens 150 m betragen.

Fotografieren mit Drohne

Auswahlkriterien

Die meisten Drohnen werden von den Händlern mit einer eingebauten Kamera geliefert. Ihre Bildqualität verbessert sich mit jedem neuen Modell und ist in der Regel für gewöhnliche Aufnahmen ausreichend. Aber man kann die Physik nicht austricksen, daher reicht die Qualität immer noch nicht an das Niveau und die Qualität professioneller Kameraaufnahmen heran. Deshalb ist es besser, Drohnen mit eingebauter Kamera eher für Videoaufnahmen zu verwenden.

Wenn Sie wirklich hochwertige Fotos möchten, sollten Sie in ein teureres Gerät investieren, an dem Sie Ihre Kamera befestigen können.

Achten Sie auch auf die Akkulaufzeit. Die meisten Modelle haben eine Flugzeit von 15 bis 30 Minuten pro Ladung, im Winter sogar weniger. Einige Hersteller bieten jedoch Pakete an, die bis zu 3 Akkus enthalten. Dies sind die sogenannten „Fly More Combo“-Editionen. Der Kauf eines solchen Pakets ist auf jeden Fall rentabler als die Ausgaben für einzelne Akkus. 

Registrierung einer Drohne und Beantragung einer Lizenz

Die meisten Drohnen müssen bei der Luftfahrt-Bundesamt (LBA) registriert werden. Hier können Sie auch die Prüfung für den Drohnenführerschein on-line ablegen, falls dies für Ihr gewähltes Modell erforderlich ist. Diese Registrierung und Lizenz ist dann innerhalb Deutschlands, aber auch in anderen EU-Ländern gültig. 

Im Allgemeinen kann der Betreiber einer Drohne eine Person sein, die über 18 Jahre alt ist, wobei das Mindestalter des Piloten bei 16 Jahren liegt. Die Prüfung erfolgt in Form eines Tests mit 40 Fragen (Multiple Choice) und erfordert eine Erfolgsquote von 75 %, d. h. mindestens 30 richtig beantwortete Fragen. Nach erfolgreichem Abschluss des Tests wird Ihnen ein elektronischer Führerschein ausgestellt. Bei Nichtbestehen haben Sie eine unbegrenzte Anzahl von Versuchen, den Test zu wiederholen. 

Fotografieren mit Drohne

Wo darf die Drohne fliegen

Die Grundregel für das Fliegen einer Drohne in allen Grundkategorien lautet, dass man sie nur so weit fliegen darf, wie man sie sehen kann, und zwar ohne Hilfsmittel (außer einer verschriebenen Brille oder Kontaktlinsen).

Fliegen über Menschen? Normalerweise darf man mit einer Drohne nicht über Menschen fliegen. Ausnahmen gelten für privat hergestellte Drohnen mit einem Gewicht von bis zu 250 Gramm und für gewerblich erworbene Drohnen mit einer Kennzeichnung der Klasse 0 oder 1 (ab 1. Januar 2024 obligatorisch), die in der Unterkategorie A1 fliegen können. Allerdings müssen Sie das Überfliegen von Menschen auf ein Minimum beschränken.

Außerdem müssen Sie darauf achten, dass Sie die Flugverbotszonen um Flughäfen, Militärstützpunkte, Kraftwerke, Denkmäler oder Nationalparks nicht überschreiten.

Karte der Drohnenflugmöglichkeiten.
Karte der Drohnenflugmöglichkeiten.

Sie können das Kartierungstool Dronemaps oder Dipul verwenden, um Kollisionen mit anderen Objekten im Luftraum zu erkennen und zu vermeiden. Ersteres ist auf den Betrieb unbemannter Systeme spezialisiert und bietet realistische Optionen oder Betriebsbedingungen für bestimmte Gebiete. Zum Beispiel Informationen darüber, in welcher Flughöhe Sie fliegen können, oder ob es überhaupt möglich ist, mit einer Drohne in diesem Gebiet zu starten. 

Vor dem Start alles einrichten

Bevor Sie Ihre Drohne in die Luft bringen, sollten Sie sich mit der Steuerung vertraut machen. Mit dem mitgelieferten Controller können Sie nicht nur die Flugrichtung und die Kameraneigung steuern. Manchmal können Sie damit auch die Videoaufnahme starten, ein Foto machen oder die Belichtung einstellen.

Bei günstigeren Modellen einiger Marken sind diese Funktionen in der Regel nur über die mobile App verfügbar. Beim Fliegen an kalten Tagen werden Sie die Hardware-Tasten am Controller jedoch mehr zu schätzen wissen.

Fotografieren mit Drohne, So kann der Drohnen-Controller aussehen.
So kann der Drohnen-Controller aussehen.

Kalibrieren Sie außerdem die Drohne und richten Sie Ihre Kamera vor dem Start ein. Wenn Sie die Kamera in der Luft einrichten, verschwenden Sie unnötig Akkulaufzeit. Es ist eine gute Idee, Ihre Drohne vor jedem Flug zu kalibrieren. So vermeiden Sie Probleme beim Manövrieren. 

Fotografieren mit einer Drohne

Wenn Sie die eingebaute Kamera der Drohne verwenden, überprüfen Sie, ob sie das RAW-Format unterstützt. Wenn dies der Fall ist, sollten Sie unbedingt danach greifen. Sie erhalten in Zoner Photo Studio viel mehr Bearbeitungsoptionen, als wenn Sie nur im JPG-Format aufnehmen.

Bei Aufnahmen mit einer Drohne gelten im Grunde die gleichen Regeln wie bei Aufnahmen am Boden. Denken Sie also immer an die richtige Komposition und das richtige Licht. Nur so gelingen wirklich gute Bilder.

Fotografieren mit Drohne

Wenn Sie nicht mehr Zeit mit Wandern als mit Fotografieren verbringen wollen, können Sie im Internet nach einem geeigneten Motiv suchen. So sind beispielsweise Satellitenbilder der Erdoberfläche nützlich für die Planung Ihrer Reisen. Nutzen Sie sie, um interessante Orte in Ihrer Umgebung zu finden und im Voraus zu planen, wohin Sie gehen und welche Aufnahmen Sie machen wollen.

Verwenden Sie beim Fotografieren auch Filter. Sie helfen Ihnen u. a. dabei, Blendeffekte zu vermeiden. Ein Polarisationsfilter ist zum Beispiel eine gute Wahl für Aufnahmen, bei denen der Himmel im Bild ist.

Fotografieren mit Drohne

Sicherheit immer im Blick behalten

Was auch immer Sie fotografieren, denken Sie an eine entscheidende Sache: Sicherheit ist wichtiger als die beste Aufnahme. Versuchen Sie, Ihre Drohne entsprechend zu handhaben und gefährden Sie weder sich selbst noch andere Personen.

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AutorMichal Dovicovic

Seit 2015 arbeitet er bei ZONER Software, wo es ihm auf Anhieb durch sein Hobby - der Fotografie - sehr gut gefallen hat. Er besitzt eine Spiegelreflexkamera, die er mit der Zeit durch eine Drohne ergänzte. Mit ihrer Hilfe versucht er neue Räume und Möglichkeiten für die Fotografie zu entdecken. Diese Technik begleitet ihn auch auf Roadtrips, verschiedenen Events und Touren. Seine weiteren Hobbys sind Sport und Musik. Bei Zoner beteiligt er sich an der Entwicklung von Zoner Photo Studio.

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