Effektvolle Lichtstreifen: Wie man sie ganz einfach erzeugt und beim Shooting einsetzt
Lichtstreifen helfen bei der Komposition, bilden die Geschichte und eröffnen viele kreative Möglichkeiten. Erfahren Sie, wie man sie auch zu Hause ganz einfach erzeugen kann. Sie brauchen nur ein paar Dinge, die Sie bestimmt zu Hause finden. Lassen Sie sich inspirieren. Während des Fotoshootings werden Sie viele weitere Tricks entdecken, die gut aussehen.
Lichtstreifen entstehen an Stellen, an denen etwas in der Luft ist. Rauch, Nebel, Staub, Dampf… Dies verdeutlicht jeden Lichtstrahl und erzeugt einen Streifen. In Innenräumen ist es am praktischsten, Nebel einzusetzen. Dann brauchen Sie nur noch eine Richtungsleuchte, die durch etwas hindurchscheint, und das Shooting kann beginnen.
Gutes und günstiges Licht? Einfache Taschenlampe
Natürlich wäre es professioneller, ein leistungsstärkeres Dauer- oder Blitzlicht zu verwenden. Wir wollten diese Anleitung jedoch so konzipieren, dass Sie es mit haushaltsüblichen Dingen ausprobieren können.
Wir haben eine gewöhnliche LED-Taschenlampe verwendet, die wir mit einer einfachen Stativhalterung befestigt haben. Der Vorteil ist, dass die Lichtstrahlbreite vorne an der Lampe geregelt werden kann. Das ist jetzt zwar nicht revolutionär, denn Taschenlampen hatten diese Funktion schon immer, dadurch ist es aber möglich, ein Richtungslicht und damit auch Strahlen zu erzeugen.
Und zu guter Letzt haben wir den ganzen Raum mit Nebel gefüllt. Es würde auch mit Rauch, Dampf oder Staub funktionieren, aber mit Nebel gehen wir auf Nummer sicher und man kann darin in Innenräumen gut atmen. Eine Nebelmaschine ist wahrscheinlich das einzige, was Sie für dieses Fotoshooting nicht zu Hause haben. Es handelt sich dabei aber um keine große Investition.
Man kann aber auf die Nebelmaschine verzichten. Wenn Sie Ihre Porträts auf Schatten und nicht auf Lichtstreifen aufbauen möchten, lesen Sie wie man mit Jalousien ein wirkungsvolles Porträt erstellt.
Für einen einfachen Effekt reicht ein Karton
An einem zweiten Ständer haben wir einen gelöcherten Karton befestigt. Hier gilt die Regel je größer, desto besser. Wir hatten ein wenig mit dieser Dimension zu kämpfen, da die Kanten des Kartons zu deutlich waren und es viel Mühe kostete, sie bei der Komposition zu verbergen. Aber dafür hatten wir mehrere Lösungen parat.
Die erste einfache Lösung für die unansehnliche Box besteht darin, die Aufnahmerichtung senkrecht zu wählen, indem man die Strahlen von der Seite erfasst. Dadurch befindet sich die Lichtquelle außerhalb der Aufnahme.
Im nächsten Beispiel habe ich aus größerer Entfernung fotografiert. Dann kann der gesamte Karton hinter dem Model verschwinden. Hier würde es theoretisch ausreichen, wenn er kleiner wäre.
Die Lampe bildet also auf den meisten Fotos das Backlight. Von der anderen Seite habe ich meinen beliebten LED-Lichtstab verwendet, um das Gesicht zu beleuchten.
Reicht eine Taschenlampe für diesen Effekt? Auf jeden Fall!
Für diese Art der Fotografie ist kein besonders starkes Licht erforderlich. Im Gegenteil, es ist tatsächlich unerwünscht. Sobald ich die Lampe auf volle Leistung stellte, wurde das Licht vom Karton und dann von der Wand reflektiert, und der Raum war mit unerwünschten Reflexionen gefüllt, da die Wände hell waren. Dunkle Wände würden dieses Problem lösen, aber wer hat die schon zu Hause. Also habe ich die Taschenlampe auf halbe Leistung eingestellt.
Beim Fotografieren nah am Karton trat ein logisches Problem auf, dass neben den Lichtstrahlen auch die Konstruktion unserer „Kunstinstallation“ zu sehen ist. Wenn Sie jedoch direkt an der gelöcherten Oberfläche schießen, haben Sie mehr kreative Möglichkeiten. In diesem Fall kam also die Retusche zum Einsatz. Gegebenenfalls könnte man es durch einen dunkleren und größeren Kartonbereich lösen.
Jedenfalls ist die Retusche ebenfalls kein Problem. In Zoner Photo Studio X ist dies mit wenigen Klicks möglich. Wenn Sie nicht wissen, wie das geht, hilft Ihnen der Artikel Entfernen Sie Drähte, Müll oder andere unerwünschte Objekte auf Ihren Fotos.
Manchmal ist es notwendig, die Umgebung auf dem Computer zu bearbeiten.Nikon Z6, 24 mm f1.4, 1/125, ISO 1250.
Streifen von Jalousien – Sie müssen nicht auf die Sonne warten
Den zweiten Teil des Fotoshootings haben wir den Jalousien gewidmet. Es handelt sich hierbei um einen ziemlich häufig eingesetzten Effekt. Jalousien erzeugen einfach Streifen. Wenn Sie welche am Fenster haben und die Sonne in das Fenster scheint, können Sie interessante Effekte erzielen.
Wenn Sie sich jedoch nicht auf das Außenlicht verlassen möchten und nicht im Erdgeschoss wohnen, und das Fenster nicht von außen beleuchten können, gibt es eine andere Möglichkeit: Befestigen Sie die Jalousien an einem Ständer (genauso wie den Karton).
Dadurch erzeugen Sie regelmäßige Streifen. Hier haben wir zur Abwechslung durch die Jalousien das Gesicht beleuchtet, wodurch die Lampe das Hauptlicht (Keylight) bildete.
Bei Aufnahmen von der Seite weiter von den Jalousien entfernt, wird die Atmosphäre düsterer, das Gesicht wird durch das Licht in zwei Hälften geteilt.
Weiters kann man auch entlang der Jalousien, d.h. im rechten Winkel zur Lichtrichtung fotografieren. Ich habe bewusst auf der Ebene der Lamelle fotografiert, die zum Auge führt, weil es kompositorisch sinnvoll ist und die Aufmerksamkeit in die Richtung lenkt, die ich brauche.
Silhouetten im Gegenlicht funktionieren auch mit Jalousien
Streifen im Gesicht sind nicht das einzige, was mit Jalousien kreiert werden kann. Wie im ersten Teil haben wir auch direkt gegen das Licht fotografiert.
Da die Jalousien nicht so schlecht aussehen wie eine löchrige Box, muss der Hintergrund nicht verdeckt oder bearbeitet werden. Wenn das zweite Licht ausgeschaltet wird, entsteht eine ziemlich interessante Silhouette.
Bühnenlicht? Auch hier reicht eine kleine Taschenlampe
Das letzte und tatsächlich einfachste Lichtexperiment bestand darin, einen einfachen Lichtkegel zu erzeugen. Wir haben also nicht mehr durch ein Objekt hindurchgeleuchtet, sondern einfach direkt.
Diese Beleuchtungsart ähnelt eher einem Live-Konzert oder einer polizeilichen Suchaktion. Dies hängt vom Kontext und Ihrer Vorstellungskraft ab. Das Hauptmotiv befindet sich aber immer am Ende des Kegels. Dies hilft der Komposition und lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters.
TIPP: Lichtkegel können Sie in verschiedenen Genres anwenden. Lesen Sie den Artikel Nach Einbruch der Dunkelheit erblüht das Verbrechen – Fotografie im Film Noir Stil.
Das Hauptlicht und das Gegenlicht stehen sich direkt gegenüber. Dies schafft einen dramatischen Eindruck.
Holen Sie die Taschenlampe aus der Schublade! Es gibt so viele Möglichkeiten, also lassen Sie sich inspirieren und legen Sie los.