Die Auswahl des idealen Sets I: Fotokamera für Anfänger
Sind Sie ein begeisterter Fotograf und wollen sich eine neue Fotokamera kaufen? Wir haben eine Serie für Sie vorbereitet, in der wir Ihnen nach und nach die besten Kombinationen von Gehäuse und Objektiv für unterschiedliche Situationen und Genres zeigen. Dieses Mal werden wir die ideale Fotokamera für Anfänger auswählen.
Die Canon EOS 200D und die Nikon D3500 halten wir aufgrund des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses für eine der besten Optionen, wenn Sie Anfänger sind und ein begrenztes Budget haben. Lesen Sie unsere Bewertung der Vor- und Nachteile, die Beobachtungen aus der Praxis und die Empfehlungen geeigneter Objektive.
Wie wählt man die erste Spiegelreflexkamera aus?
Als ich mit dem Fotografieren anfing, war meine Wahl die Canon EOS 100D, der Vorläufer des heutigen Modells EOS 200D. Beide Modelle brüsten sich mit dem Titel kleinste und leichteste Spiegelreflexkamera mit APS-C-Sensor. Die längste Seite beider Kameras ist etwa so lang wie zwei Streichholzschachteln, somit sind sie ein sehr kompakter Helfer für das Einfangen Ihre Erinnerungen, wo immer Sie es brauchen. Darüber hinaus war der Hybrid-Sensor APS-C-CMOS-AF II mit einer Auflösung von 18 Megapixel, über die das Modell 100D verfügte, in den Jahren 2013-2014 der Marktführer unter den preiswerten Fotokameras.
Das heutige Modell 200D ist sogar noch besser dran. Es verfügt über 24,2-Megapixel und der Bildsensor DIGIC 7 bringt Ihnen zusätzlich den Vorteil, extrem schnell bei Live-View fokussieren zu können. Das Fotografieren erleichtert Ihnen auch der optische Sucher mit Neun-Punkte-Autofokussystem. Das ist z. B. beim Aufnehmen von Videos eine ausgezeichnete Eigenschaft. Aufnehmen können Sie in Full HD.
Ein großes Plus ist auch der Drei-Zoll-Touchscreen. Das erleichtert die Arbeit nicht nur beim Fotografieren und Einstellen des Gerätes, sondern zum Beispiel auch, wenn Sie Videos direkt in der Kamera bearbeiten. Im Vergleich zum Modell 100D hat die „200D“ ein ausklappbares Display, und daher müssen Sie es sich nicht mehr beim Fotografieren tief liegender Objekte auf dem Boden bequem machen.
Meine Erfahrungen
Als ich vor ein paar Jahren mit dem Fotografieren begann, war ich auf der Suche nach der sogenannten idealen Kombi. Eine Spiegelreflexkamera und ein Objektiv, die nicht nur erschwinglich sein würde, sondern die ich auch in verschiedenen Situationen verwenden könnte. Meine Wahl fiel auf die Canon 100D, genauso gut dient Ihnen heute das Vorgängermodell 200D. Sie ist ein sehr zuverlässiges, hochwertig verarbeitetes kleines Gerät mit zahlreichen Funktionen. Was sie bis auf ein paar Kleinigkeiten auszeichnet, ist gerade die erwähnte Kompaktheit. Aufgrund ihrer Größe werden Ihnen nach einem ganzen Tag Fotografieren oder Filmen nicht die Hände wehtun, und sie nimmt auch nicht viel Platz in der Tasche ein. Sie werden so in der Lage sein, eine Ausrüstung mitzunehmen, an der Sie sonst schwer zu tragen hätten, oder die gar nicht reinpassen würde.
Mit der geringen Größe kommt jedoch das erste Problem auf, bei dem sich die 100D und 200D gleichen. Falls Sie größere Hände haben, werden Sie sie wahrscheinlich nur schlecht beim Fotografieren oder Aufnehmen von Videos im Querformat halten können. Der gesamte Griff ist sehr angenehm, eine ergonomische Wölbung um den Auslöser oder gummierte Teile sind vorhanden, aber die Fingervertiefung ist klein und aufgrund des niedrigeren Profils werden Sie somit auf einen festen Halt mit allen Fingern verzichten müssen.
Welches Objektiv?
Zur Fotokamera benötigt man natürlich auch ein Objektiv. Als das Modell 100D auf den Markt kam, konnte man es zu einem günstigen Preis im Set kaufen, wo man eine Fotokamera und ein oder zwei Objektive, gegebenenfalls weiteres Zubehör wie einen Reinigungsstift oder eine Speicherkarte, dazu bekam. Auch heute können Sie aus ähnlichen Sets von Objektiven und dem Modell Canon EOS 200D auswählen.
In meinem Fall war es das Universalobjektiv Canon EF-S 18-55 mm f / 3.5-5.6 und die sogenannte Zoomobjektiv Tamron AF 70-300 mm f / 4.5-6 Di LD Macro 1: 2. Diese würde ich Ihnen auch als Anfänger empfehlen. Sie sind kostengünstig, universell und bevor Sie in der Preis-Leistungs-Klasse weiter aufsteigen möchten, werden sie Sie bestimmt nicht hängen lassen, egal in welcher Situation.
Ich empfehle Ihnen auch ein sogenanntes Porträtobjektiv mit Festbrennweite. Dieser Typ von „Linse“, wie Fotografen oft zu Objektiven sagen, ist wegen des niedrigen Blendenwerts für Porträts am besten, allerdings sollten Sie damit rechnen, dass man damit nicht zoomen kann. Ein toller Vertreter solcher Objektive ist das 50 mm f / 1,8 STM.
Notwendige Nachbearbeitung
Es ist zu beachten, dass Sie, wenn Sie zum Beispiel auf einem Spaziergang fotografieren und das Foto gleich entwickeln wollen, auf ein Problem stoßen werden. Zwar bekommen Sie mit der Spiegelreflexkamera scharfe und detaillierte Bilder, aber die Farben sind ein Problem. Im Gegensatz zum Fotografieren per Handy wirken die Farben blasser und deshalb ist es gut, die Bilder anschließend zu bearbeiten. Rechnen Sie damit, dass Sie, wenn Sie keinen Filter verwenden und das Beste aus jedem Bild herausholen möchten, nach dem Fotografieren viel Zeit für die Bearbeitung aufwenden werden.
Verstehen Sie jedoch den vorherigen Absatz nicht so, dass es notwendig wäre, stundenlang mit zahlreichen Bearbeitungen in aufwendigen Grafikprogrammen zuzubringen, damit das Foto zumindest etwas hermacht. Ein authentisches Bild mit schönen Farben kann man bequem durch Bearbeitungen im Zoner Photo Studio X erzielen, das in meinen Augen für die Fotobearbeitung am besten geeignet ist. Hier genügen Ihnen nur ein paar Minuten Arbeit im Modul Entwickeln und Ihre Fotos leben mit den richtigen Farben auf.
Der Unterschied zwischen dem Original (links) und der bearbeiteten Fotografie (rechts).
Videoaufnahmen
Am Filmen mit den Modellen 100D und 200D habe ich nicht viel auszusetzen. Sie werden nur wieder mit dem Problem des kleinen Kameraprofils konfrontiert sein. Wegen seines geringen Gewichts ist das Gerät nicht besonders stabil. Wenn Sie flüssige, wackelfreie Aufnahmen wollen, müssen Sie sich ein Objektiv mit Bildstabilisator oder gleich ein Stativ für Standaufnahmen zulegen.
Nicht zuletzt sollten Sie aber daran denken, dass Sie eine Speicherkarte mit einer Schreibgeschwindigkeit von mindestens 10 MB/s benötigen werden. Bei geringeren Geschwindigkeiten kann es vorkommen, dass die Aufnahme nach 5-10 Minuten selbst stoppt, weil die Speicherkarte es nicht schafft.
Empfohlene Ausrüstung
In diesem Abschnitt machen wir Sie mit dem Zubehör bekannt, das das Nutzergefühl bezüglich Ihrer Spiegelreflexkamera vollständig verändern kann. Wir beginnen mit dem wichtigsten Teil, und zwar mit der Batterie. Die Originalbatterie LP-E17, die zur Canon EOS 200D mitgeliefert wird, hat nur 1 040 mAh, sie hält somit nicht den ganzen Tag.
Falls Sie nicht nur Familienfeiern aufnehmen möchten, wobei eine ca. 20 minütige Aufnahme entsteht, werden Sie sich entweder eine Batterie mit einer größeren Kapazität (die Firma DSTE produziert zum Beispiel Batterien mit einer Kapazität von 2300 mAh und mehr) oder einen Batteriegriff kaufen müssen.
Der zusätzliche Griff kann bis zu 2 Zellen enthalten und somit die Aufnahmezeit drastisch erhöhen. Aus einer 20 minütigen Aufnahme wird so locker eine kontinuierliche Aufnahme von bis zu 6 Stunden. Des Weiteren füllt er auch den Raum unter der Kamera aus, ermöglicht einen besseren Griff und ein bequemeres Fotografieren im Hochformat und gleicht so die Konstruktionsmängel aus.
Verfügbarkeit
Die Canon EOS 200D bekommen Sie im Set mit einem Objektiv für etwa 650 EUR. Falls Sie sich für ein Set mit zwei Objektiven entscheiden, sollte Sie der Kauf nicht mehr als 780 EUR kosten. Das Modell 100DV wird offiziell nicht mehr verkauft, weder in Sets noch einzeln. Sie können es aber immer noch gebraucht kaufen, jedoch empfehle ich Ihnen den autorisierten den Vorzug zu geben.
Sofern Sie nicht gleich zu Beginn auf höheres abzielen, können Sie sich zum Beispiel die Canon EOS 4000D oder ihren imaginären Rivalen, die Nikon D3500, oder das höhere Modell D5600 anschaffen.
Nächstes Mal Landschaft
Im nächsten Teil der Serie zeigen wir Ihnen, welches Fotokamera- und Objektiv-Set am besten für Landschaftsaufnahmen geeignet ist. Sie können sich auch auf Tricks und Tipps freuen, die Ihnen die Arbeit erleichtern werden.