Die 12 größten Fehler, die Anfänger machen
Jeder hat einmal mit der Fotografie begonnen oder fängt gerade erst an. Darüber hinaus hat jeder seinen eigenen Stil sowie seine eigene Art der Weltanschauung. Trotz dieses Unterschiede haben Anfänger bestimmte Angewohnheiten in denen sie sich nicht unterscheiden und die ich persönlich als falsch ansehe. Machen Sie vielleicht auch einen dieser Fehler?
Dieser Artikel kann überheblich wirken und in vielen Punkten ist es manchmal angebracht, dass man sich genau gegensätzlich verhält (d. h. sich „falsch“ zu verhalten). Es handelt sich jedoch meist um spezielle Situationen und fortgeschrittene Fotografen haben Ihre Gründe, warum man sich gerade so verhalten sollte.
Im Folgenden ein Überblick über die Fehler, die am meisten von Anfängern gemacht werden:
1. Nicht an die Komposition gedacht
Der Klassiker. Die meisten Menschen, die noch nie etwas über das Fotografieren gelesen haben, kennen nicht den „Goldenen Schnitt“ oder andere Kompositionshilfsmittel. Im Endeffekt sieht es dann folgendermaßen aus: Man fotografiert aus dem Stand und das Hauptmotiv ist dabei in der Mitte des Bildes positioniert.
Die falsche Komposition ist ein Problem, das man nur mit hohem Aufwand beheben kann. Auch wenn es manchmal reicht, die Aufnahme zuzuschneiden bzw. freizustellen. Dies ist jedoch in der Regel die Ausnahme und am Ende kann man nichts mehr machen. Die Komposition ist sehr wichtig und daher sollten Anfänger sich darauf konzentrieren, hier keine Fehler zu machen und sich stetig zu verbessern.
2. Hintergrund ignoriert
Oftmals haben Menschen einen bestimmten Ort im Kopf, wo Sie noch Aufnahmen machen möchten. Vielleicht ist ein toller Baum oder eine schöne Felswand mit Blumen der Grund hierfür. Oftmals beachten Anfänger jedoch nicht den Hintergrund hinter dem Hauptobjekt. Ein Jägerzaun oder ein Parkplatz auf der einen Seite sowie heruntergekommene Häuser auf der anderen Seite kann so schnell zum Verhängnis werden.
Achten Sie deshalb auf den Hintergrund. Er sollte passend zum Thema sein und die Überlegungen sollten schon vorher gemacht werden.
3. Fotos nicht bearbeitet
Falls Sie eine Reportage machen, dann kann man das Auge zudrücken. Nur wenige würdigen Aufnahmen eines Fußballspiels, die in romantische Schwarz-Weiß-Fotos umgewandelt wurden. Aber auch bei Reportagen eignen sich kleine Fotobearbeitungen.
Falls Sie jedoch beispielsweise Landschaften oder etwas fotografieren und im Anschluss jemanden zeigen möchten, dann ist die Fotobearbeitung auf jeden Fall nötig. Sie möchten doch schließlich auch, dass Ihre Bilder bewundert werden.
4. Fotografieren im JPEG-Format
Falls Sie Fotos bearbeiten möchten, dann ist das JPEG-Format nicht die richtige Wahl. Lernen Sie, Aufnahmen im RAW-Format zu machen. Sie haben hierdurch deutlich mehr Bearbeitungsmöglichkeiten und die Qualität Ihrer Fotos ist besser.
5. Bedienungsanleitung der Kamera nicht gelesen
Fotokameras besitzen heutzutage eine ganze Menge an Funktionen. Sie müssen selbstverständlich nicht alle kennen. Es genügt nämlich nicht, dass Sie nur wissen, wo der Ein-/Ausschaltknopf sowie Auslöser liegt.
Es bringt Ihnen wirklich viel, wenn Sie wissen, wie man den Fotomodus, die Belichtungseinstellungen oder das Histogramm anzeigen lässt. Ihre Aufnahmen können hierdurch beträchtlich besser sein.
Ferner ist es gut, die Bedienungsanleitung nach einiger Zeit nochmals durchzulesen. Mit der Zeit lernen Sie auch bestimmte Begriffe und Techniken in der Fotografie kennen. Ich habe so beim erneuten Lesen der Bedienungsanleitung viele neue Funktionen bei meiner Kamera gefunden, die zudem sehr hilfreich sind.
6. Fotografieren im Automatikmodus
Dieser Fehler bezieht sich auf den vorigen Punkt. Ein völliger Anfänger wird natürlich im Automatikmodus fotografieren. Sobald Sie sich jedoch ein bisschen mit den Grundlagen der Fotografie beschäftigt haben, empfehle ich Ihnen den Übergang vom Automodus hin zum manuellen Modus. Das Experimentieren mit der Blende sollte hierfür ein guter Einstieg sein.
7. Blitz immer eingeschaltet
Ein kleiner Blitz ist in der Lage, die Atmosphäre auf einem Bild um mehrere Ebenen zu verschlechtern. Insbesondere Kameras im Automatikmodus verwenden den Blitz sehr gerne.
Bei Dunkelheit ist es selbstverständlich unmöglich, keinen Blitz zu verwenden. Bei Dämmerung können wir uns jedoch entscheiden, ob wir den Blitz verwenden möchten oder nicht. Oftmals ist ein höheres Rauschen die bessere Alternative, als einen Blitz zu verwenden, bei dem nur ein Teil des Fotos scharf ist und der Rest hässlich aussieht.
8. Nur wenige Aufnahmen gemacht
Hierzu gibt es unterschiedliche Meinungen. Manche Fotografen sind der Meinung, dass man alles gut durchdenken sollte, bevor man man den Auslöser betätigt und „gleich das erste Bild gelungen“ ist. Man vermeidet hierdurch eine Menge an unnötigen Aufnahmen, die später gelöscht werden müssen.
Ich bin auch der Meinung, dass gerade Anfänger vor kurz nachdenken sollten. Jedoch bin ich dafür, dass man nach dem Denkprozess viele Aufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln und mit verschiedenen Kompositionen macht. Natürlich wird nicht jede Aufnahme perfekt, aber man weiß nie im Voraus, welche Aufnahme wirklich gelungen ist und welche nicht. Insbesondere an einem LCD-Display ist die Entscheidung schwer. Die Auswahl sollten Sie lieber daheim durchführen.
Hierdurch lernt man etwas und beim nächsten Mal weiß man, wie eine gute Aufnahme zustande kommt und wie nicht.
9. Veröffentlichung zu vieler Bilder
Während es in Ordnung ist viele Aufnahmen zu machen, sieht es bei der Veröffentlichung etwas anders aus. Niemanden wartet darauf gespannt und freut sich darüber, wenn Sie wirklich jedes Foto hochladen und veröffentlichen. Dies nervt eher den Betrachter. Wählen Sie aus jeder Fotoserie nur die Besten aus. Bei ähnlichen Fotos sollten Sie sich nur für ein Bild entscheiden.
10. Keine Sicherung der Aufnahmen
Speicherkarten haben eine immer größerere Speicherkapazität. Dennoch sollten Sie nicht alle Fotos der letzten fünf Jahre auf der Speicherkarte lassen, ohne zumindest eine Kopie der Bilder gemacht zu haben. Der Ärger ist in diesem Fall vorprogrammiert.
Es sollte zu Ihrer Gewohnheit werden, die Bilder zumindest an zwei verschieden Orten zu speichern. Ein Verlust schöner Erinnerungen ist nämlich mehr als nur bedauernswert.
11. Zu wenig Batterien, Speicherkarten usw.
Ein noch größeres Problem ist eine fast leere Batterie. Kontrolieren Sie lieber nochmal den Batteriestand, bevor Sie Ihr Haus verlassen. Gut beraten sind Sie, wenn Sie sowohl eine Erstatbatterie als auch eine Ersatzspeicherkarte dabei haben. Sonst kann es schnell passieren, dass einmalige Aufnahmen ausbleiben und Sie kaum ein Foto machen.
12. Schuld schlechter Aufnahmen auf die Fototechnik schieben
Bessere Fotokameras und Objektive haben sicherlich Ihre Vorteile. Dennoch findet man im Internet eine ganze Menge toller Fotoaufnahmen, die mit einer minimalistischen Fototechnik, jedoch aber mit viel Kreativität gemacht wurden.
Bei der Betrachtung von Bildern sind nicht die technischen Parameter wichtig, sondern die Emotionen, die in uns geweckt werden. Die beste Ausrüstung der Welt kann Ihnen helfen tolle Bilder zu machen. Diese werden jedoch immer von Aufnahmen mit einer kreativer Komposition, einer provokativen Idee oder gekonnten Fotobearbeitungen am Computer übertrumpft. Schieben Sie daher nicht die Schuld auf die Fototechnik, sondern suchen Sie den Fehler zunächst bei sich und machen Sie es das nächste Mal besser.
Was würden Sie noch hinzufügen?
Das waren die 12 häufigsten Fehler, die Anfänger der Fotografie machen. Die Liste ist sicherlich nicht komplett, dennoch sind es meiner Meinung nach die schwerwiegendsten Fehler, die man lieber vermeiden sollte.
Fallen Ihnen noch weitere Punkte ein? Dann teilen Sie mit uns!