Boudoir-Porträt: Wie fängt man die Schönheit des weiblichen Körpers ein

Boudoir-Porträt Wie fängt man die Schönheit des weiblichen Körpers ein

In diesem Artikel widmen wir uns dem sexy Thema Boudoir-Fotografie. Diese Art von Fotoshooting wird immer beliebter, birgt aber auch viele Tücken. Wie fängt man mit der Boudoir-Fotografie an? Was sollte man vermeiden? Wie kommuniziert man mit dem Model? Oder wie überwindet man die anfängliche Schüchternheit? All dies und mehr erfahren Sie in diesem Artikel.

Das französische Wort Boudoir bedeutet „Damenzimmer“. Schon dieses Wort ruft etwas Luxuriöses und Einzigartiges in uns hervor. Im Laufe der Geschichte haben sich viele Maler diesem künstlerischen Stil verschrieben und stellen spärlich bekleidete Damen in schmeichelhaften Posen auf ihren Leinwänden dar. Mit dem technischen Fortschritt hat der Boudoir-Stil seinen Weg in die Sucher der Fotografen gefunden, wo er bis heute geblieben ist.

Boudoir-Porträt
Nikon D850, Tamron 24-70 mm f/1,8, 1/200s, f/8, ISO 80, 50 mm

Was ist Boudoir-Fotografie?

Boudoir-Porträts fangen die Schönheit des weiblichen Körpers auf eine sehr intime und verführerische Weise ein. Es geht vor allem um Fotos in luxuriöser Unterwäsche, begleitet von Schmuck und High Heels. Die Dessous können aber genauso gut durch ein gewöhnliches Laken oder eine Decke ersetzt werden. Die Möglichkeiten sind wirklich grenzenlos. Meistens wird für diese Art von Shooting ein Studio/Zimmer mit einem Bett, einem Designersofa oder einer Liege genutzt. Wichtig ist, dass das Foto sexy und sinnlich wirkt, aber auch gleichzeitig geschmackvoll ist. 

Boudoir-Porträt
Nikon D850, Tamron 85 mm f/1,8, 1/500s, f/2.2, ISO 200.

Was ist beim Boudoir-Porträt wichtig:

  • Sensibles Vorgehen und Diskretion
  • Die sinnliche Schönheit einer Frau einfangen
  • Angenehme Umgebung 
  • Grenzen Respektieren
  • Weiches Licht
  • Requisiten – Schmuck, Dessous, Strumpfbänder…
  • Professionelles Make-up und Haare
  • Nachbearbeitung – Retusche

So beginnen Sie mit der Boudoir-Fotografie

Wenn Sie gerade erst mit der Boudoir-Fotografie beginnen, ist es eine gute Idee, zunächst alles auszuprobieren. Ich habe meine Freundinnen gefragt, professionelles Make-up organisiert, das Schlafzimmer aufgehübscht und wir haben uns einen Mädelstag gemacht, wo ich das Posieren für verschiedene Figurtypen und die Arbeit mit Licht üben konnte. Ein ebenso wichtiger Teil der Boudoir-Porträtfotografie ist natürlich die Nachbearbeitung, bei der jeder Fotograf in der Lage sein sollte, zumindest grundlegende Retusche vorzunehmen.

Ich persönlich retuschiere in Zoner Photo Studio X, wo es mehrere Retuschierwerkzeuge zur Verfügung gibt. Und glauben Sie mir, es ist schwer, auf die Möglichkeit zu verzichten, Cellulite, Venen, Pickel und Narben zu entfernen oder verschiedene Bereiche zu verschlanken. Es gibt eine Vielzahl von Büchern und Workshops zu diesem Thema, die sich für den Einstieg eignen. 

Kommunikation mit dem Model

Das Wichtigste bei der Boudoir-Fotografie ist, dass sich unser Model wohlfühlt. Dies erreichen wir, indem wir mit ihr plaudern, vielleicht schon während des Schminkens, und eine entspannte und freundliche Atmosphäre schaffen. Wenn das Model nicht fahren muss, biete ich neben Kaffee und Wasser auch ein Glas Prosecco an, was das Eis ganz gut bricht. In der Regel frage ich sie nach ihren Ideen für die resultierenden Fotos, was ihr gefällt, was ihr nicht gefällt und worüber sie sich die meisten Gedanken macht. 

Wir alle haben eine Schwachstelle, etwas, das uns an uns selbst nicht gefällt oder für das wir uns schämen… Wir müssen dem Model versichern, dass wir gemeinsam Posen finden, die ihrer Figur schmeicheln, und falls nötig, beheben wir eventuelle Problemzonen mit weiteren Anpassungen bei der Nachbearbeitung. 

Boudoir-Porträt

Nikon D850, Tamron 85 mm f/1,8, 1/500s, f/2.2, ISO 250

Bei der Vorbereitung des Shootings biete ich dem Model die Möglichkeit, einen Freund oder ein Familienmitglied mitzubringen, die ihr helfen, sich zu entspannen und sie bei Bedarf ermutigen. 

Während des eigentlichen Fotoshootings hat sich bei mir Lob bewährt. Jede Frau ist auf irgendeine Weise schön, wir müssen diese Schönheit entdecken, sie einfangen und nicht zuletzt konkret darauf hinweisen. Ich lobe nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch die Zusammenarbeit, gutes Posing, Mimik usw. Ich habe nur eine Regel: Jedes Kompliment muss wirklich ehrlich gemeint sein! 

Nach jeder Fotoserie setze ich mich mit dem Model zusammen und gemeinsam gehen wir die Fotos direkt in der Kamera durch. Ich zoome das heran, was mir gefällt und was ich hervorheben möchte. Ich frage das Model, was ihr gefällt und was sie gerne ändern würde. Die Idee ist, dass jede Kundin ihre Favoriten vom Fotoshooting auswählen kann und wirklich zufrieden nach Hause geht. 

Boudoir-Porträt
Nikon D850, Tamron 24-70 mm f/1,8, 1/250s, f/2.8, ISO 250, 35 mm

Posing

Wenn Sie ein professionelles Model fotografieren, haben Sie schon halb gewonnen. Ich fotografiere grundsätzlich keine Models, meine Kunden sind ganz normale Frauen, die meist zum ersten Mal in ihrem Leben vor der Linse stehen. Jedes Fotoshooting ist eine Herausforderung, auf die man sich gut vorbereiten muss. Deshalb suche ich vor jedem Auftrag nach Inspiration, sowohl in Büchern, auf Pinterest als auch in meinen älteren Fotos. 

Die Posen stimme ich vor dem Shooting mit dem Model ab, während des Prozesses entdecken wir natürlich gemeinsam weitere Posen oder verändern die ursprünglichen ein wenig. Boudoir verdient ein gewisses Maß an Diskretion, deshalb achten wir darauf, dass der Intimbereich beim Posieren bedeckt oder unscharf bleibt. Grundsätzlich sollten die Vorzüge gezeigt und die Schwächen verborgen werden. Das Wichtigste ist aber die Natürlichkeit. Wenn eine Pose nicht zum Model passt und sie krampfhaft wirkt, lohnt es sich, die Pose zu ändern. Boudoir muss nicht nur im Liegen fotografiert werden, es gibt auch viele sinnliche Posen im Sitzen, Knien oder Stehen. Wir positionieren das Model so, dass immer alle Gliedmaßen zu sehen sind, dass sie zum Beispiel nicht auf den Beinen kniet, sodass ihre Füße unsichtbar sind, oder dass die Handflächen nicht hinter dem Körper oder unter dem Bein versteckt ist. 

Boudoir-Porträt
Nikon D850, Tamron 24-70 mm f/1,8, 1/400s, f/2.8, ISO 100, 42,00 mm

Vergessen Sie nicht, Details zu fotografieren! Ich persönlich vergesse das sogar ziemlich oft und ärgere mich im Nachhinein. Schöne Details der Kurven eines Frauenkörpers sagen viel mehr über die Frau aus als Ganzkörperaufnahmen. Sie können sich auch auf Schmuck, Tätowierungen, Muttermale, usw. konzentrieren – alles, was auf eine gewisse Weise einzigartig ist und Ihre Aufmerksamkeit erregt. 

Boudoir-Porträt
Nikon D850, Tamron 24-70 mm f/1,8, 1/320s, f/3.5, ISO 2000, 58,00 mm

Was man vermeiden sollte

  • Verwechseln Sie Boudoir nicht mit Akt
  • Verkrampfte Posen
  • Fehlende Gliedmaßen auf Fotos
  • Unangemessene Kommentare gegenüber dem Model
  • Hartes und zu kontrastreiches Licht
  • Zu viel oder zu wenig Retusche