Komposition: Füllen Sie den Bilderrahmen aus
Unterstreichen Sie Ihre Bildkomposition, indem Sie mit dem Hauptmotiv den gesamten Bilderrahmen ausfüllen. Hierfür müssen Sie manchmal den Zoom oder ein Objektiv mit längerer Brennweite nutzen. Mitunter müssen Sie auch mal einen Schritt näher ans Objekt herantreten, aber auf jeden Fall werden Ihre Aufnahmen ausdrucksstärker und der Betrachter erkennt sofort, was er sieht.
Überlegen Sie kurz – wollen Sie nicht auch manchmal beim Fotografieren so viele Informationen wie nur möglich auf einmal aufnehmen? Solche Bilder sind meist voll von störenden Elementen, die vom eigentlichen Hauptmotiv ablenken. Diesem wird zudem oft nur eine geringe Bildfläche zur Verfügung gestellt. So kann es passieren, dass die Aufnahme vieles zugleich ausdrücken soll, aber ihrem Betrachter schließlich nichts sagt.
Diese Situation wird durch ein Zitat des berühmten Kriegsfotografen Robert Capa zutreffend beschrieben: „Wenn deine Aufnahmen nicht gut genug sind, dann deswegen, weil du nicht nah genug dran warst.“ Das Zitat war zwar ursprünglich für die Reportagefotografie gedacht. Der Betrachter soll beim Anblick eines Fotos das Gefühl bekommen, als ob er sich inmitten des abgebildeten Geschehens befindet. Ich glaube allerdings, dass man diese Regel auch für andere Fotogenres anwenden kann.
Füllen Sie den Bilderrahmen aus
Denken Sie daran, dass das Bild nur das beinhalten sollte, was Sie ausdrücken möchten. Alles andere ist überflüssig und sorgt nur für Verwirrung. Wenn Sie beispielsweise ein Porträt schießen, dann sollte damit möglichst die gesamte Bildfläche ausgefüllt werden. Ferner sollte der Hintergrund neutral und von störenden Elementen befreit sein. Denn beim Porträt geht es schließlich um die porträtierte Person und um nichts anderes. Ein Objektiv mit längerer Brennweite (85 mm und mehr) wird empfohlen, um das überflüssige Umfeld im Porträt zu vermeiden.
Eine andere Situation tritt ein, wenn das Hauptmotiv Ihres Fotos, eine weitreichende Landschaft ist. In solchen Fällen müssen Sie ein Objektiv mit kurzer Brennweite (klassisch 24 mm und weniger) verwenden. Hierdurch entsteht jedoch viel Freiraum im Vordergrund. Daher sollte man in den Vordergrund ein interessantes Element platzieren, das dem Foto Raum und Tiefe verleiht sowie den Blick des Betrachters in die Landschaft leitet. Dadurch enthält das Foto keine leeren Stellen und wird attraktiver.
Ausgangsformat beachten
Eine große Rolle spielt bei der Bildkomposition auch die Größe des Fotoformates. Bei einem Porträt kann man davon ausgehen, dass es in einem relativ kleinen Format von max. 30×20 Zentimetern präsentiert wird bzw. im Falle eines größeren Formates, aus einer angemessenen Entfernung betrachtet wird. Mit einem solchen Porträt füllen wir deshalb den gesamten Bilderrahmen aus.
Möchten Sie allerdings ein Porträt im Größenformat eines Posters auf eine Leinwand projizieren, dann würde das das Ausfüllen der gesamten Bildfläche dazu führen, dass das Foto aus der üblichen Betrachtungsentfernung unleserlich wäre. Bei einem so großen Format können Sie anstatt eines Porträts die ganze Person in einer interessanten Umgebung aufnehmen.
Im Gegensatz dazu müssen Sie bei der Landschaftsfotografie die Aufnahmegröße reduzieren, wenn Sie bereits wissen, dass der Druck auf einem kleinen Format erfolgt. Beim Erstellen eines großen Posters wählen Sie wiederum einen Panoramaausschnitt unter Weitwinkelbetrachtung. Der Betrachter hat so die Möglichkeit, alle Landschaftsdetails zu untersuchen.
Drucken Sie Ihre gelungene Fotos aus
Heutzutage landen leider die meisten Fotos auf Handy- und Computerbildschirmen. Dennoch schadet es nicht, ab und zu eine Aufnahme für die Darstellung im Großformat zu machen und sich im Anschluss sein repräsentatives Ergebnis erstellen zu lassen. Eine solche Aufnahme, die Sie täglich vor den Augen haben werden, wird Ihnen weit mehr Freude bereiten, als hunderte kleinformatige Bilder, die irgendwo auf der Speicherkarte verloren gehen.