7 Tipps, wie Sie Schwarz-Weiß-Bilder verbessern können
Mithilfe von Schwarz-Weiß-Fotos können Sie eine ganz spezielle Atmosphäre und Laune im Bild hervorrufen. Und deshalb gibt es immer noch so viele Fans von S/W-Aufnahmen. Aber nicht immer fällt das Ergebnis so aus, wie wir es uns vorgestellt haben. Dabei reicht es völlig aus, wenn Sie ein paar bestimmte Regeln beachten, um zauberhafte Bilder zu erhalten.

Im Gegensatz zu Farbfotos arbeiten Schwarz-Weiß-Bilder mit etwas anderen Ausdrucksmitteln. Und genau diese verhelfen dem Bild dazu, eine ausdrucksstärkere Atmosphäre zu vermitteln. Daher lohnt es sich beim Fotografieren sowie der anschließenden Nachbearbeitung, ein bisschen anders vorzugehen als bei Farbfotos.
Betrachten Sie die Welt in Schwarz-Weiß
Sich die Welt hundertprozentig in Schwarz-Weiß vorzustellen ist nicht unbedingt einfach. Mit der Zeit lernen Sie zwar ein Gefühl dazu bekommen, wie die fotografierte Szene in S/W in etwa aussehen könnte, aber einfach so in den monochromen Sichtmodus umzustellen geht einfach nicht.
Manche modernen Fotokameras sind jedoch dazu in der Lage, farbige Aufnahmen im RAW-Format zu machen, während das Bild im Sucher sowie auf dem Display in Schwarz-Weiß dargestellt wird. Dies ermöglicht die Funktion Schwarz-Weiß Ansicht in der Kamera. Hierdurch sind Sie sofort in der Lage, sich eine Vorstellung zu machen, wie das Bild später in Schwarz-Weiß aussehen wird, wobei Sie die Aufnahme auch in Farbe bearbeiten können.
Setzen Sie auf die Einfachheit
Der Minimalismus lässt Schwarz-Weiß-Bilder noch interessanter wirken. Beseitigen Sie daher alle nicht benötigten sowie störenden Elemente im Bild. Je gekonnter Sie hierbei vorgehen, desto mehr wird später das Thema der Aufnahme hervorgehoben.
Achten Sie auch darauf, damit der Hintergrund sauber und die Komposition klar ist. Falls die fotografierte Szene kompliziert ist, dann vereinfachen Sie sie – rücken Sie näher heran, machen Sie einen größeren Bildausschnitt und konzentrieren Sie sich auf ein Hauptobjekt. Hierdurch wird die Aufnahme für den Betrachter verständlicher sowie ästhetisch reizvoller.

Für visuell interessante Fotos reicht es manchmal aus, wenn man nur das Nötigste fotografiert. Canon EOS 1000D, EF 50mm f/1.8 II, 1/100 s, f/4.5, ISO 200, Brennweite 50 mm
Denken Sie sowohl an die Farbe Schwarz als auch Weiß
Falls Sie nicht möchten, damit Ihre Fotos fade aussehen, dann müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Aufnahme sowohl rein schwarze als auch klar weiße Farbtöne enthält. Sie können ruhig auch kleinere Flächen einnehmen. Hierdurch bewirken Sie, dass Ihr Foto nicht nur wie eine Mischung aus Graustufen aussieht. Und gerade die Beachtung dieses Aspekts kann Ihrem Bild das gewisse Etwas verleihen.

Die Umrahmung mithilfe der Farbe Schwarz und Weiß sorgt dafür, dass die Pflanze im Fenster trotz ihrer Darstellung in grauen Farben als Hauptmotiv hervorsticht.
Canon EOS 100D, EF-S24mm f/2.8 STM, 1/50 s, f/2.8, ISO 800, Brennweite 24 mm
Formen und Strukturen erkennen
Die Verarbeitung in ein Schwarz-Weiß-Bild hebt die wunderschönen Texturen und Muster hervor. S/W-Fotos eignen sich ferner auch für die Erfassung von geometrischen Formen sowie Linien. Im übrigen ist es genau das, was Ihnen im Foto übrig bleibt, wenn Sie sich die Farbe wegdenken.
Achten Sie daher auf Gegenstände und Szenen, die markante Formen und Strukturen enthalten und nutzen Sie zum Fotografieren aus.

Gerade die Bearbeitung des Bildes in S/W in Verbindung mit einem hohen Kontrast verleiht der Textur des Gehweges aus Beton einen spezifischen Charakter.
Sony A7, FE 35mm f/2,8 ZA Sonnar T, 1/100 s, f/11, ISO 400, Brennweite 35 mm
Der hohe Kontrast ist essenziell
Falls Sie in Ihrem Bild die Farben unterdrücken, dann müssen Sie ein anderes Ausdrucksmittel finden. Eines davon ist der Kontrast. Und gerade ein hoher Kontrast wirkt bei S/W-Aufnahmen beeindruckend. Und ferner vertragen Schwarz-Weiß-Fotos einen bemerkbar größeren Kontrast als Farbaufnahmen.
Bemühen Sie sich beim Fotografieren auch darum, damit sich die hellen und dunklen Flächen gegenseitig ergänzen. Mit der Förderung dunkler Bildbereiche bei der Bearbeitung in Zoner Photo Studio betonen Sie gleichzeitig auch die hellen Bildbereiche und umgekehrt.
Bei Farbfotografien können Sie die Flächen und Gegenstände mithilfe von unterschiedlichen Farben nebeneinander (z. B. lila und grün) voneinander trennen. Bei Schwarz-Weiß-Fotos kann es jedoch passieren, dass diese Farben zu einem Farbton zusammenschmelzen. Daher ist es eher wichtiger, sich auf die Helligkeit und die Dunkelheit der fotografierten Szene zu konzentrieren. Wir sprechen dann vom tonalen Kontrast.

Der starke Kontrast und die leichte Unterbelichtung des Fotos ermöglichen es, die Struktur eines sonst sehr hellen Himmels beizubehalten. Ferner sticht die zierliche Person in der gewaltigen Szene hervor.
Sony A7, FE 35mm f/2,8 ZA Sonnar T, 1/200 s, f/5.6, ISO 100, Brennweite 35 mm
Nutzen Sie die Schatten und die dramatische Belichtung aus
Bei der Erzielung eines hohen Kontrastes hilft Ihnen eine geeignete Belichtung. Scharfe Schatten an einem Sommertag, Schaufensterbeleuchtungen, die in die Nacht strahlen oder Sonnenstrahlen die durch ein Fenster in einen dunklen Raum leuchten. Dies waren nur einige Beispiele, wann Ihnen das Licht bei der Jagd nach Schwarz-Weiß-Aufnahmen helfen kann.
Nehmen Sie daher die Schatten wahr, die durch das Licht gebildet werden. Dunkeln Sie die Schatten mithilfe einer leichten Unterbelichtung ab. Hierbei verleihen Sie gleichzeitig den hellen Bildstellen eine klare Struktur.

Der helle Lichtstrahl zwischen den Häusern belichtet direkt die Person, die gerade aus dem Haus tritt. Das Auge des Betrachters wird hierdurch direkt in die Richtung gelenkt, in die es bei der Aufnahme schauen soll.
Sony A7, FE 28 mm F2, 1/320 s, f/7.1, ISO 100, Brennweite 28 mm
Graustufenpalette erweitern
Genauso wie eine Aufnahme fade aussieht, wenn Sie nur aus Graustufentönen besteht, ist auch ein Bild aus reinen Schwarz- und Weißtönen langweilig. Interessant wirken hingegen Fotos, bei denen es Ihnen gelungen ist, eine breite Palette an Tönen erfasst zu haben – schrittweise von der Farbe Schwarz zu weißen Farbe. Hierdurch verleihen Sie dem Bild mehr Tiefe und Plastizität.

Ein breites Spektrum an Graustufen und leicht zerstreutes Licht entlang der Säulen sorgen für Plastizität im Bild. Die markanten schwarzen Flächen bilden hierbei Ankerpunkte im Raum und sorgen für Tiefe im Foto.
Canon EOS 1000D, EF 50mm f/1.8 II, 1/50 s, f/4, ISO 400, Brennweite 50 mm
Gute Schwarz-Weiß Fotos basieren auf dem tonalen Kontrast, einer ausdrucksstarken Komposition und der Arbeit mit dem Licht. Zudem ist es hilfreich wenn Sie sich gute Schwarz-Weiß-Fotos (Ihre eigenen oder die von sehr bekannten Fotografen) bewusst anschauen und fragen, warum ihnen diese Aufnahmen so gut gefallen.
Letzte Änderung 5. Juli 2018
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