6 Anfängerfehler und wie man sie behebt

Sie fangen gerade erst mit dem Fotografieren an und haben das Gefühl, dass Ihren Bildern noch das gewisse Etwas fehlt? Da sind Sie nicht allein. Es gibt ein paar häufige Fehler, die fast jeder angehende Fotograf macht – von einem schiefen Horizont bis hin zu einer schlechten Bildkomposition. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie diese Fehler vermeiden, Ihre Komposition und Bearbeitung verbessern und technisch bessere Fotos machen können.
Es gibt zahllose Möglichkeiten zur Optimierung von Fotos, und Profis nutzen viele davon, um die Qualität so weit wie möglich zu verbessern. Doch die Grundlagen sind immer noch dieselben und das absolut Entscheidendste. Wenn auch Sie sie beherrschen, haben Sie schon halb gewonnen.
Um dies zu demonstrieren, werde ich häufige Fehler an derselben Szene schrittweise korrigieren, sodass wir eine allmähliche Umwandlung der Aufnahme eines Anfängers in ein Foto eines fortgeschrittenen Fotografen erhalten. Sie werden lernen, wie Sie diese grundlegenden Fehler korrigieren können:
- einen schiefen Horizont,
- Aufnahme aus einer unangemessenen Entfernung,
- störende Elemente um das Hauptmotiv herum,
- Aufnahme aus einer unangemessenen Höhe,
- schlechte Komposition,
- fehlende Bearbeitung.
Bei allen Punkten spielt die Ausrüstung keine Rolle. Ich habe mit meiner normalen (guten) Kamera fotografiert, habe mich aber auf eine Brennweite von 28 mm und eine Blende von f/8 beschränkt, was ungefähr der Leistung des Hauptobjektivs eines durchschnittlichen Smartphones entspricht. Ich habe zwar weniger Rauschen, aber das macht bei Bildern, die mitten am Tag aufgenommen wurden, nicht allzu viel aus.
So sieht es am Anfang aus
Nehmen wir an, uns fasziniert das Janáček-Theater in Brünn und wir möchten es verewigen. Ein Foto, das ohne viele Gedanken gemacht wurde, könnte so aussehen:

Theater kann man sicherlich auf verschiedene Weisen konzipieren, und es hängt von der Verwendung des Bildes ab. In den nächsten Schritten werde ich also nur das zeigen, was ich ändern würde.
Schiefer Horizont
Ein schiefer Horizont ist wahrscheinlich das erste Anzeichen für ein Amateurfoto. Es ist nicht so, dass die Profis eine perfekt geübte Hand haben, aber sie würden das Bild bei der späteren Bearbeitung horizontal ausrichten.
Es ist sehr hilfreich, wenn Ihre Kamera die Möglichkeit bietet, während der Aufnahme eine elektronische Wasserwaage anzuzeigen, die ich persönlich fast immer verwende.
Nach der Korrektur des schiefen Horizonts sieht das Bild wie folgt aus:

Aufnahme aus zu großer Entfernung
Hier kommt es sehr stark auf die jeweilige Aufnahme an. Manchmal wollen wir die Umgebung sehen, die aber oft voll von Störfaktoren ist, die wir auf unseren Fotos nicht brauchen.
Wenn Sie näher herangehen oder den Zoom verwenden, wird das Hauptmotiv „vergrößert“, was sehr wirkungsvoll ist und außerdem Raum auf dem Foto wegnimmt, wo sonst potenzielle Probleme auftreten könnten.
In diesem Fall behalte ich die 28-mm-Brennweite bei, damit ich näher an das Gebäude herankomme.

Störende Elemente rund um das Hauptobjekt
Wir sind zwar nah dran, müssen aber trotzdem die Seiten der Aufnahme im Auge behalten. In diesem Fall zieht das rote Plakat die meiste Aufmerksamkeit auf sich, aber auch die wahllos im Rahmen platzierten Rasenflächen sind nicht ideal.
Versuchen wir, uns woanders hinzubewegen, wo wir diese Objekte nicht sehen werden. Manchmal kann ein bisschen Natur nützlich sein, aber dieses Mal haben wir sie zugunsten einer präziseren Komposition geopfert. Schließlich ist eine symmetrische Komposition – die Aufnahme genau auf der Achse der Architektur – oft wirkungsvoll und einen Versuch wert. Seien Sie aber vorsichtig bei den Details. Normalerweise ist es wichtig, auf welcher Fliese man steht, und die nächste würde nicht so gut funktionieren. Andererseits kommt es vor, dass die Wege nicht so perfekt gepflastert sind oder etwas anderes nicht passt und die Symmetrie nie erreicht wird.

Aufnahme aus Augenhöhe
Eine heikle Angelegenheit: Touristenfotos sehen so aus, als wären sie von einem Touristen aufgenommen worden, weil sie die Szene aus Augenhöhe betrachten. Doch wenn man in die Hocke geht, ist die Perspektive eine andere.
In diesem Fall befinden wir uns in der Mitte eines leeren Raums, weshalb die Veränderung kleiner, aber immer noch sichtbar ist.

Das Objekt befindet sich in der Mitte des Bildes
Ein weiteres klassisches Amateurproblem. Klar, in der Mitte der Aufnahme findet der Betrachter das Hauptmotiv, aber sonst gibt es nichts zu sehen.
Es ist daher interessanter, das Objekt beiseite zu schieben und im freien Raum nach einem „sekundären Motiv“ zu suchen. In diesem Fall sind es die Platten, die den Betrachter im Stil von Führungslinien zum Theater führen. Es könnte aber auch einfach etwas anderes an der gleichen Stelle sein – Blumen, ein Brunnen, ein Fußgänger, Bänke oder andere Objekte in der Umgebung.

Keine Nachbearbeitung
Ich habe die Korrektur des schiefen Horizonts erwähnt, die grundlegend ist.
Es gibt viele weitere Anpassungen, die in der Nachbearbeitung vorgenommen werden können, aber mit den vier Grundeinstellungen, die mit den Schiebereglern in Zoner Photo Studio X in Sekundenschnelle geändert werden können, erzielt man schon eine große Wirkung.
Die beiden wichtigsten sind Belichtung und Kontrast, welche durch Lichter und Schatten ergänzt werden.
Mit der Belichtung lässt sich leicht korrigieren, ob die Szene zu dunkel oder zu hell ist. Der Kontrast wird oft unterschätzt, doch wenn Sie ihn erhöhen, wird das Bild viel ausdrucksstärker. Wenn das Bild nach der Einstellung des Kontrasts plötzlich zu dunkel oder zu hell ist, gibt es Schieberegler für Lichter und Schatten, mit denen Sie nur die sehr hellen Bereiche abdunkeln oder nur die sehr dunklen aufhellen können. So hat das Bild zwar immer noch einen höheren Kontrast, aber keine dunklen Bereiche mehr.

Für Spielereien gibt es zahlreiche weitere Optionen. Übrigens ist dies die Version mit den oben genannten Anpassungen plus Korrektur der Objektivverzeichnung, Korrektur der perspektivischen Verzerrung, Ausradieren von Touristen, Abdunkeln des Himmels und Hinzufügen der Vignettierung.

Keine komplizierten Sachen
Es gibt zwar noch weitere Schritte, doch es ist interessant, wie weit man mit nur drei einfachen, vor Ort angewandten Regeln kommen kann: Gehen Sie näher heran, gehen Sie in die Hocke, und fotografieren Sie ohne schiefen Horizont. Andere Fehler und ihre Korrekturen sind ebenfalls wichtig, aber wenn Sie gerade erst anfangen, versuchen Sie, diese drei Dinge bei Ihrem nächsten Ausflug im Hinterkopf zu behalten, und Sie werden von den Ergebnissen überrascht sein.
Fragen und Antworten
- Woran erkenne ich ein Anfängerfoto?
An einem schiefen Horizont, einer schlechten Komposition, einer ungeeigneten Aufnahmehöhe und fehlender Bearbeitung. - Warum ist ein schiefer Horizont falsch?
Er lenkt ab und wirkt unprofessionell. Eine elektronische Wasserwaage oder eine Computer-Ausrichtung kann helfen. - Warum sollte ich näher an das Objekt herangehen?
Dadurch wird das Hauptmotiv hervorgehoben und Störelemente werden reduziert. - Wie lassen sich störende Elemente beseitigen?
Ändern Sie einfach die Position oder den Winkel der Aufnahme. - Warum soll ich nicht immer auf Augenhöhe fotografieren?
Eine niedrigere Perspektive sieht interessanter und weniger „touristisch“ aus.. - Wo soll das Hauptmotiv platziert werden?
Nicht immer in der Mitte. Versuchen Sie, es zu verschieben und die umliegenden Elemente als Leitlinien zu verwenden. - Ist es sinnvoll, die Fotos zu bearbeiten?
Auf jeden Fall. Selbst kleine Anpassungen an Belichtung, Kontrast, Lichtern und Schatten können das Foto erheblich verbessern.