10 Dinge, die man organisieren sollte, bevor man ein Fotoprojekt startet
Wahrscheinlich träumt jeder Fotograf von einer eigenen Ausstellung. Einer Party mit eigenen Fotos an der Galeriewand, Freunden und einem Glas Wein in der Hand geht viel harte Arbeit voraus. Das Erstellen eines Kunstprojekts nimmt mehr Zeit in Anspruch, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Gemeinsam werden wir die Fallstricke untersuchen, denen Sie beim Erstellen eines Fotoprojekts begegnen und die Sie beim planen nicht vergessen sollten.
Rechnen Sie nicht damit, dass Sie in zehn Minuten ein Thema finden werden, ein paar Notizen auf Papier schreiben, ein Foto machen und fertig ist die Sache. Wenn Sie möchten, dass Ihre Kreation Sinn macht und gut ausgeführt wird, nehmen Sie sich mehr Zeit. Wir haben für Sie die Punkte zusammengefasst, die erfüllt werden sollten, um ein fotografisches Projekt zu erstellen.
10 Punkte, die Sie erfüllen sollten, um ein erfolgreiches Projekt auf die Beine zu stellen:
- eine Idee haben
- ein Produktionsteam organisieren
- Location aussuchen
- Ausstattung ausleihen bzw. besorgen
- Styling festlegen und gestalten
- Make-Up der Models
- Requisiten besorgen
- Realisierungstermin festlegen
- Catering nicht vergessen
- anschließende Promo für das Projekt organisieren
Was und warum möchten Sie fotografieren?
Die Idee ist oft das Einfachste und Schwierigste zugleich. Wenn zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Themen in Ihrem Kopf entstanden sind, seien Sie vorsichtig. Außerdem muss man wissen, mit wem, wo, wie und wann man fotografieren möchte. Schreiben Sie alles auf, damit Sie nichts vergessen. Wenn Sie eine gute Idee finden, die einen tieferen Gedanken hat und anderen Leuten etwas mitteilt, wird es für Sie einfacher sein, diese zu realisieren.
Wenn Sie wissen, was Sie fotografieren möchten, haben Sie ein Konzept und möglicherweise ein Storyboard. Denken Sie daran, dass bei einem größeren Shooting jede helfende Hand nützlich ist.
2. Organisieren Sie ein Produktionsteam
Sie müssen wirklich aufhören zu glauben, dass Sie alles selbst machen können – Styling, Make-Up, Beleuchtung und Reflektoren halten. Es geht nicht darum, dass Sie unfähig sind, sondern darum, dass Sie sich auf Ihre wichtigste Aufgabe konzentrieren sollen – perfekte Fotos. Wenn jeder Mensch seinen Teil beiträgt und ihn zu 100% erfüllt, wird das gesamte Shooting zu 100% ein Erfolg.
Es ist sehr wichtig, die richtigen Leute für das Team zu finden. Sowohl beruflich als auch menschlich muss es passen, damit die Zusammenarbeit klappt. Sie können sicher sein, dass Sie viele talentierte Anfänger finden werden, die sich dank einer guten Idee gerne an Ihrem Projekt beteiligen und ihr Bestes geben, damit tolle Bilder entstehen. Und das oft sogar ohne Anspruch auf Honorar.
Für eines meiner Projekte fragte ich ein Model an, das an einen Agenturvertrag gebunden war. Das Projekt gefiel ihr aber so gut, dass sie bei ihrer Agentur eine Ausnahme durchsetzte, um mein Projekt ohne Honorar shooten zu können.
Nun gehen wir die einzelnen Rollen im Team für ein größeres Fotoshooting durch. Es ist von Vorteil, sich mit jedem Teammitglied zu treffen, ihm das Projekt vorzustellen und sagen, was seine Rolle und Aufgaben vor und während des Fotoshootings sein werden:
- Produktionsleiter – Eine Person, die den Zeitplan überprüft, an Ihrer Seite ist und Informationen an andere Mitglieder und insbesondere an Sie weitergibt, damit nicht jeder einzeln zu Ihnen gehen muss. Zum Beispiel, wann ein Foto gemacht werden soll oder ob alle Models bereit sind.
- Assistenten – Sie werden viele Freunde brauchen, die Ihnen mit schwerem Gerät helfen, das Set und Requisiten vorbereiten und die Models während den Vorbereitungen mit Witzen unterhalten – sie werden sich als nützlich erweisen! Und der Vorteil ist, dass fast jeder Mann bei einem Shooting mit hübschen Models zusagt.
- Make-up Artist und Hairstylist – Menschen, die Models schminken und die Haare stylen, sind ein wesentlicher Bestandteil des Teams. Sie müssen genau wissen, in welchem Stil sie arbeiten sollen und wie der endgültige Look aussehen soll.
- Backstage-Fotograf – Ein ebenso wichtiges Teammitglied. Er zeichnet die Entstehung des Projekts auf. Später werden wir seine Position genauer besprechen.
3. Wo werden Sie shooten?
Wenn Sie ein Outdoor-Shooting planen, sollten Sie die Location vorher mehrmals zum gewünschten Zeitpunkt besuchen. Sie werden herausfinden, wohin das Licht zu einem bestimmten Zeitpunkt fällt und können abschätzen, welche zusätzlichen Lichter und Reflektoren Sie bereitstellen müssen, oder dass Sie über Überbelichtungen auf den Fotos nachdenken müssen. Dann müssen Sie nur noch beten, dass das Wetter am Tag des Fotoshootings mitspielt
Wenn im Außenbereich keine Generatoren zur Verfügung stehen, müssen Sie die Stromversorgung organisieren. Sie sollten auch an Regen oder starken Wind denken. Halten Sie eine alternative Location bereit um das Fotoshooting bei schlechten Wetterbedingungen nicht abbrechen, sondern nur den Ort ändern zu müssen.
4. Welche Technik werden Sie nutzen?
Laut Storyboard wissen Sie, wie die einzelnen Aufnahmen ausgeleuchtet werden sollen. Wenn Sie keine eigenen Blitze haben, können Sie diese von einem Freund oder einem autorisierten Fotofachgeschäft ausleihen. Beim Fotoshooting sollten Sie die Beleuchtung jemandem anvertrauen, der sich mit der Technik auskennt und beim Ausleuchten gut assistiert.
Es kann auch Technik für verschiedene Effekte gewählt werden: Nebel, Regen, Feuer, Kunstschnee – hier müssen Sie Fachleute kontaktieren. Denn beim Shooten mit z.B. Feuer, Rauch oder Stickstoff zahlt sich Riskieren nicht aus.
5. Kleider machen Leute – auch auf Fotos
Die Kleidung der Models ist sehr wichtig. Durch Kleidung können Sie den eigentlichen Gedanken hinter der Idee perfekt ausdrücken. Ein guter Stylist kann großartige Outfits zusammenstellen. Ich mache die Outfits fürs Shooting aber sehr gerne selbst. Wenn Sie sich trauen, probieren Sie es doch auch.
Beim Shooten im Winter oder bei Hitze ist es auch wichtig, an den Komfort der Models zu denken. Wenn Sie sich im April für ein Badeanzug-Shooting am Abend entschieden haben, vergessen Sie nicht, die Models zwischendurch mit Tee aufzuwärmen oder warme Bademäntel zu besorgen.
6. Make-Up
Genauso wie beim Styling können Sie die Stimmung des Fotos auch durch Make-Up stark beeinflussen. Bei solchen Anlässen nutze ich meistens die Hilfe von Visagisten. Bevor Sie ein Bild aufnehmen, erklären Sie und besprechen gemeinsam, wie das resultierende Foto aussehen soll. Ich empfehle, ein paar Make-up-Proben zu machen, da es später anders auf den Fotos wirken kann, als in der Realität
7. Womit werden wir fotografieren?
Ich produziere oft Requisiten mit dem Team vor Ort, weil es sich meist um sperrige Dinge handelt, die sich nicht einfach übertragen lassen. Aus diesem Grund ist es schön, mehr Leute zur Verfügung zu haben, um das gesamte Shooting zu beschleunigen. Es ist gut, von allem mehr zu haben, falls eine Requisite während des Transports oder vor Ort zerstört wird, so dass Sie einen Ersatz haben! Wenn Sie Requisiten benötigen, die Sie nicht selbst herstellen können, können Sie viele Dinge von Kostümverleih, Theatern oder Freunden ausleihen.
Beim COLOURS-Projekt wäre ich ohne Team völlig verloren gewesen! Alles wurde vor Ort hergestellt – Boden, Bücher, Rubikwürfel, usw. Wenn Sie das Projekt interessiert, können Sie hier den Ablauf ansehen. Es ist wirklich sehr interessant!
8. Wann werden wir shooten?
Das Festlegen eines Termins für das Shooting ist eine Herausforderung. Wenn Sie mit mehreren Leuten arbeiten, müssen Sie immer vorausdenken und sich mit dem Team, den Models und der Mietzeit der Location abstimmen.
Wenn Sie im Freien fotografieren, sollten Sie daran denken, dass das Wetter an diesem Tag eventuell nicht perfekt sein wird. Wenn Sie wirklich auf das richtige Licht warten, sollten Sie mit zur Sicherheit ein oder zwei weitere Termine auswählen.
9. Den Komfort des Teams nicht vergessen
Größere Projekte dauern mindestens zwei Stunden. Mein persönlicher Rekord liegt bei 12 Stunden. Ohne Essen, Trinken, Tee, Kaffee und Leckereien geht’s nicht. Es ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern Sie möchten auch, dass sich alle wohl fühlen und gute Laune haben und es an nichts fehlt. Denn auch Models essen gerne.
Es ist auch eine gute Idee, einen Platz vor Ort zu errichten, an dem Sie alle Lebensmittel, Getränke und andere Dinge haben, die nützlich sein könnten – Sitzmöglichkeiten, damit sich das Team entspannen kann, Decken, um die Models warm zu halten. Denken Sie an ein Erste-Hilfe-Set für den Fall einer Verletzung.
10. Was geschieht danach mit den Bildern?
Wie ich bereits erwähnte, ist der Backstage-Fotograf oder Kameramann, der den gesamten Verlauf des Fotoshootings dokumentiert, ein wichtiges Mitglied des Teams. Die Bilder können später als großartiges Werbematerial dienen. Sie können sie in allen sozialen Netzwerken teilen. Oder Sie erstellen – wie ich – eine Website mit dem gesamten Projekt.
Vergessen Sie beim Veröffentlichen Ihrer Fotos nicht, alle Teilnehmer zu markieren, da die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass auch andere sie teilen und vor allem dass andere sehen, dass Sie mit vielen tollen Menschen zusammengearbeitet haben.
Machen Sie Ihr eigenes Fotoprojekt
Versuchen Sie doch einfach Ihr eigenes Projekt auf die Beine zu stellen. Meiner Meinung nach ist es besser, Ihr Team schrittweise zu vergrößern und zu erweitern. Vielleicht würde ich mich nicht mit der Tatsache in ein Projekt stürzen, dass ich so gut wie niemanden aus dem Team persönlich kenne. Wählen Sie Ihre Helfer sorgfältig aus, sie werden es am Ergebnis sehen!